Die Ergebnisse der Peoples‘ Climate Vote, der weltweit größten Umfrage zur Einstellung der Bevölkerung zum Klimawandel, wurden heute veröffentlicht.

Die Umfrage, die 50 Länder mit mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung abdeckt, umfasst mehr als eine halbe Million Menschen unter 18 Jahren – eine wichtige Wählergruppe in Bezug auf den Klimawandel, die normalerweise bei regulären Wahlen noch nicht wählen kann.

In vielen Ländern die erste Umfrage

Die detaillierten Ergebnisse, aufgeschlüsselt nach Alter, Geschlecht und Bildungsgrad, werden vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), das die innovative Umfrage zusammen mit der Universität Oxford organisiert hat, an Regierungen in aller Welt weitergegeben. In vielen teilnehmenden Ländern ist es das erste Mal, dass eine groß angelegte Befragung der öffentlichen Meinung zum Thema Klimawandel durchgeführt wird. 2021 ist ein entscheidendes Jahr für die Klimaschutzverpflichtungen der Länder, da im November beim UN-Klimagipfel im britischen Glasgow eine wichtige Verhandlungsrunde stattfinden wird.

Sechs Handlungsfelder abgefragt

In der Umfrage wurden die Befragten um Auskunft gebeten, ob der Klimawandel ein globaler Notfall ist und ob sie achtzehn wichtige klimapolitische Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern unterstützen: Wirtschaft, Energie, Verkehr, Ernährung & Landwirtschaft, Natur und Schutz der Menschen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen oft eine breit angelegte Klimapolitik wünschen, die über den aktuellen Stand hinausgeht. So sprachen sich die Befragten in acht der zehn Länder mit den höchsten Emissionen aus dem Energiesektor mehrheitlich für mehr erneuerbare Energien aus. In vier der fünf Länder mit den höchsten Emissionen aus Landnutzungsänderung und genügend Daten zu politischen Präferenzen gab es eine Mehrheit für den Erhalt von Wäldern und Land. Neun von zehn der Länder mit der am stärksten verstädterten Bevölkerung sprachen sich für eine stärkere Nutzung von sauberen Elektroautos und -bussen oder Fahrrädern aus.

UNDP-Chef Achim Steiner sagte: „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, dass dringende Klimaschutzmaßnahmen bei den Menschen rund um den Globus breite Unterstützung finden, und zwar über alle Nationalitäten, Altersgruppen, Geschlechter und Bildungsstufen hinweg. Aber noch mehr als das zeigt die Umfrage, was die Menschen von ihren politischen Entscheidungsträgern erwarten, um die Krise zu bewältigen. Von klimafreundlicher Landwirtschaft über den Schutz der Natur bis hin zu Investitionen in eine grüne Erholung von COVID-19 – die Umfrage bringt die Stimme der Menschen in den Vordergrund der Klimadebatte. Sie zeigt Wege auf, wie die Länder mit der Unterstützung der Öffentlichkeit vorankommen können, während wir gemeinsam an der Bewältigung dieser enormen Herausforderung arbeiten.“

Innovativ mit Gaming

Die innovativen Umfragen wurden über mobile Gaming-Netzwerke verteilt, um schwer erreichbare Zielgruppen in traditionellen Umfragen einzubeziehen, wie Jugendliche unter 18 Jahren. Umfrageexperten der Universität Oxford gewichteten die riesige Stichprobe, um sie repräsentativ für die Alters-, Geschlechts- und Bildungsprofile der befragten Länder zu machen, was zu geringen Fehlermargen von +/- 2% führte.

Wirksamen Maßnahmen fanden eine breite Unterstützung, wobei der Erhalt von Wäldern und Land (54 % öffentliche Unterstützung), mehr Solar-, Wind- und erneuerbare Energien (53 %), die Einführung klimafreundlicher landwirtschaftlicher Techniken (52 %) und mehr Investitionen in grüne Unternehmen und Arbeitsplätze (50 %) am beliebtesten waren.

Prof. Stephen Fisher, Fachbereich Soziologie, Universität Oxford, sagte: „Die Umfrage – die größte jemals durchgeführte Umfrage zur öffentlichen Meinung über den Klimawandel – hat uns gezeigt, dass mobile Gaming-Netzwerke nicht nur viele Menschen erreichen können, sondern auch verschiedene Arten von Menschen in einer Vielzahl von Ländern. Die Peoples‘ Climate Vote hat einen Datenschatz über die öffentliche Meinung geliefert, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben. Das Bewusstsein für den Klimanotstand ist viel weiter verbreitet als bisher angenommen. Wir haben auch herausgefunden, dass die meisten Menschen eindeutig eine starke und weitreichende politische Antwort wollen.“

Direkter Zusammenhang zwischen Bildung und Wunsch nach Veränderung

Die Umfrage zeigt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad einer Person und ihrem Wunsch nach Klimamaßnahmen. In allen Ländern, von Ländern mit niedrigem Einkommen wie Bhutan (82%) und der Demokratischen Republik Kongo (82%) bis hin zu wohlhabenden Ländern wie Frankreich (87%) und Japan (82%), war die Anerkennung des Klimanotstands unter denjenigen, die eine Universität oder Hochschule besucht hatten, sehr hoch.

Wenn es um das Alter geht, waren jüngere Menschen (unter 18 Jahren) eher der Meinung, dass der Klimawandel ein Notfall ist, als ältere Menschen. Dennoch lagen die anderen Altersgruppen nicht weit dahinter: 65% der 18- bis 35-Jährigen, 66% der 36- bis 59-Jährigen und 58% der über 60-Jährigen zeigen, wie weit verbreitet diese Ansicht inzwischen ist.

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