In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau sprach Felix Finkbeiner, Gründer von „Plant-for-the-Planet“, über die Herausforderungen und Erfolge im Bereich der Wiederaufforstung und des Klimaschutzes.

Finkbeiner, der die Initiative bereits 2007 als Neunjähriger ins Leben rief, reflektierte über die Komplexität der Wiederherstellung von Waldökosystemen. Er betonte, dass seine Organisation in Kooperation mit anderen fast 100 Millionen Bäume gepflanzt hat und dabei auch eine signifikante Anzahl an Kindern und Jugendlichen zu Botschafter:innen für Klimagerechtigkeit ausgebildet hat.

Trotz großer Aufforstungsinitiativen nimmt die weltweite Bewaldung weiter ab, was zu einer Verstärkung der 05 führt. Finkbeiner erklärte, dass es zwar positive Trends wie die Verringerung der Waldzerstörung gibt, der jährliche Verlust von zehn Milliarden Bäumen dennoch besorgniserregend bleibt. Er zeigte sich optimistisch, dass politische Entscheidungen, wie die jüngsten Maßnahmen in Brasilien, einen Unterschied machen können und hob die Notwendigkeit hervor, ähnliche Initiativen für das Kongobecken zu fördern.

Die Diskussion wandte sich auch der Rolle von Wäldern als Kohlenstoffspeicher zu. Laut neuesten Forschungen könnten durch Renaturierung und verbesserten Waldschutz bis zu 829 Milliarden Tonnen CO2 gespeichert werden. Finkbeiner unterstrich, dass, obwohl es Kritik und unterschiedliche Meinungen zu den genauen Zahlen gibt, die wissenschaftliche Gemeinschaft zunehmend sicherer in ihren Einschätzungen wird.

Trotz des Potenzials der Aufforstung warnte Finkbeiner davor, dass das Pflanzen von Bäumen nicht als Ersatz für den notwendigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gesehen werden darf. Er sprach über die Herausforderungen, die nachgewachsenen Bäume vor Zerstörung, insbesondere durch Waldbrände, zu schützen und betonte die Bedeutung von Prävention, Frühwarnsystemen und der Förderung von Mischwäldern.

Finkbeiner stellte auch eine von seiner Organisation entwickelte Feuerwarn-App vor, die auf Satellitendaten basiert und in entlegenen Weltregionen bereits einen bedeutenden Mehrwert bietet. Zudem diskutierte er die Möglichkeiten, Holz als Baumaterial zu nutzen, um CO2-Emissionen zu reduzieren und hob die Wichtigkeit von nachhaltiger und naturverträglicher Holznutzung hervor.

Abschließend erläuterte Finkbeiner, wie die neuesten Erkenntnisse zum Waldschutz und zur Wiederaufforstung die Arbeit von Plant-for-the-Planet konkret beeinflussen. Er betonte die Bedeutung des Schutzes vorhandener Wälder und die Pläne, den Waldschutz auf der Yucatán-Halbinsel in Mexiko weiter auszubauen.

Das gesamte Interview gibt es hier: FR.de