Die Empörung über das blutige Delfinjagdtreiben in dem kleinen japanischen Fischerort Taiji schlug nach dem Erscheinen des Oscar-prämierten Dokumentarfilm „Die Bucht“ weltweit hohe Wellen. Doch die Hoffnungen, dass nach dem Erscheinen dieses Films die Fänge für Delfinarien und die Delfin-Massaker gestoppt werden könnten, erfüllten sich nicht. Die Jagd nach Delfinen wird bis heute fortgesetzt und die Anzahl der Delfinarien, in denen sich wildgefangene Delfine aus Taiji befinden, stieg auf weltweit 106.
Der deutsche Tierschutzaktivist und Geschäftsführer der Tierschutzorganisation ProWal, Andreas Morlok, reiste bereits im Jahr 2010 nach Japan, um die Geschehnisse vor Ort zu dokumentieren. „Ich war geschockt, was ich dort sah. Die Realität war noch viel schlimmer, als das, was man den Zuschauern der Doku „Die Bucht“ zumutete. Ich war selbst Augenzeuge, wie nach einer Treibjagd eine große Familie von Großen Tümmlern, also die Art, die man am häufigsten in Delfinarien sehen kann, in dieser Bucht eingesperrt wurde.
Verkauf in Delfinarien
Schöne Tiere, hauptsächlich junge Weibchen, die keine Kratzer von Hai-Attacken aufwiesen, wurden aussortiert und in nahegelegene Meerwassergehege gesperrt. Diese Tiere werden durch Futterentzug, Isolation und Reizarmut abgerichtet und dann für sechsstellige Dollarsummen an Delfinarien in aller Welt verkauft.
Die restlichen Familienmitglieder wurden nach und nach in der kleinen Bucht getötet. In dem blutrot gefärbten Wasser schwamm am Ende des Massakers nur noch ein Baby neben seiner toten Mutter und stupste diese immer wieder. Die Delfinkiller wollten es sich bis zum Schluss aufheben, weil sie wussten, dass sie von Tierschützern beobachtet und gleichzeitig von der Polizei geschützt wurden. Sie haben das Baby nicht wie alle anderen Delfine abgestochen, sondern haben es ertränkt. Immer wieder setzten sie sich auf das Baby, ritten lachend auf dem hilflosen Tier und drückten es unter Wasser, bis es sich nicht mehr regte. Die Schreie dieses Delfin-Babys verfolgen mich bis heute.“
Das Fleisch der getöteten Delfine ist in Japan kaum noch verkäuflich, denn inzwischen wissen auch die meisten Japaner, dass es mit Umweltgiften wie PCB’s und Quecksilber hochgradig belastet ist. Bei Meeresfrüchten liegt der empfohlene Höchstwert an Quecksilber bei 0,4 ppm. In Delfinfleisch wurden jedoch schon 2.000 ppm festgestellt. Die Delfinfänger töten trotzdem die Tiere, denn als Fischfresser werden sie als Konkurrenz für die Fischerei betrachtet. Im Norden Japans wurden bereits beinahe alle Küstenpopulationen von Delfinen ausgerottet. Dies droht nun auch in der weiter südlich gelegenen Region um Taiji.“
Behörden genehmigen Jagd
Laut ProWal genehmigten die japanischen Bejhörden für die diesjährige Treibjagd-Saison in Taiji, die jetzt am 1. September begann und Ende Februar 2015 endet, den Fang und die Tötung von 1.938 Meeressäugern. Die Tierschützer von ProWal wollen nun mit einer einzigartigen Aktion einschreiten, um so viele Delfine wie möglich zu retten.
Andreas Morlok: „Seit einigen Jahren sammeln wir positive Erfahrungen mit dem Einsatz von sogenannten Vergrämergeräten (Pinger). Diese Geräte werden üblicherweise von Fischfangunternehmen verwendet, um Delfin-Beifänge zu vermeiden. Wir konnten mit dem Einsatz dieser Geräte vor zwei Jahren ein Massensterben von verirrten Delfinen und Hafenschweinswalen in dem Fluss Bug in der Ukraine beenden. Auch trugen seit diesem Frühjahr vor den Schlachtbuchten der Färöer-Inseln platzierte Geräte dazu bei, dass dort bisher fast keine Grindwal-Schlachtungen stattfanden. Seit 1930 wurden auf den Färöer-Inseln noch nie weniger Grindwale getötet, als in diesem Jahr.“
Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des deutschen Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF), und Andreas Morlok (ProWal) sprechen nach einem weiteren Färöer-Aufenthalt im Juli dieses Jahres von einem Meilenstein beim Delfinschutz und wollen ihren Erfolgsfeldzug zum Schutz der Meeressäuger nun auch in Japan fortsetzen. Mit der Unterstützung des WDSF reiste ein Team von ProWal-Tierschützern vor wenigen Wochen nach Japan und installierte eine erste Charge von Pingern weiträumig im Meeresbereich von Taiji. Weitere Aktionen sollen folgen, damit die Chancen steigen, die Anzahl der Delfintreibjagden zu reduzieren
Ich glaube den angeblichen Pinger-Einsatz in Taiji nicht. Dafür gibt es nicht einen einzigen Beweis!
Wohl gibt es aber einen Beweis dafür, dass der angeblich gechartetere Helikopter, mit dem Morlok und Ortmüller im Sommer 2014 auf den Färöern 80 Grindwalen das Leben gerettet haben wollen, frei erfunden war.
Warum also soll der Einsatz der Pinger in Taiji der Wahrheit entsprechen?
Pinger sind dazu entwickelt Wale von Fischnetzen wegzuhalten. Sie haben eine geringe Reichweite und wie man damit Walfang z.B. auf den Färöern (über 1000 km Küstenlinie und 17 Schlachtbuchten) behindern will, bleibt schleiherhaft. Es ist auch verkehrt, dass seit 1930 auf den Färöer-Inseln „… noch nie weniger Grindwale getötet, als in diesem Jahr“, die richtige Zahl ist 2008.
Für mich hat sich die Glaubwürdigkeit Hr. Ortmüllers und Hr. Morlocks seit der angeblichen „Helikopter-Rettung“ von 80 Grindwalen im letzten Sommer, die niemals stattgefunden hat, erledigt.