Der Traum von globaler Vernetzung und internationaler Geschäftsentwicklung bleibt für viele afrikanische Unternehmerinnen unerreichbar, ein Beispiel dafür ist die Geschichte einer kenianischen Edelsteinhändlerin.

Trotz erwiesener Erfolge und Professionalität in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA steht sie vor unüberwindbaren Hürden, wenn es darum geht, europäische Märkte zu erschließen – insbesondere aufgrund der restriktiven Visapolitik der deutschen Botschaft in Nairobi.

Diese Erfahrung beleuchtet eine tieferliegende Diskrepanz in der deutsch-kenianischen und europäisch-afrikanischen Wirtschaftszusammenarbeit. Während europäische Unternehmen relativ problemlos in afrikanische Märkte eintreten können, erleben afrikanische Geschäftsleute, vor allem Frauen, erhebliche Schwierigkeiten, wenn sie versuchen, auf europäische Märkte zuzugreifen. Die strenge Visavergabepraxis der deutschen Botschaft, die oftmals auf unzureichenden finanziellen Nachweisen beruht, ignoriert die realen Geschäftsumstände und Investitionen, die diese Unternehmerinnen tätigen.

Die betroffene Unternehmerin, die sich von Grund auf ein beeindruckendes Geschäft im Edelsteinhandel aufgebaut hat, sah sich mit einer abschlägigen Visaentscheidung konfrontiert, als sie an einer wichtigen Messe in Deutschland teilnehmen wollte. Trotz umfangreicher Vorbereitungen und bestätigter Geschäftskontakte in Deutschland wurde ihr Antrag aufgrund angeblich unzureichender finanzieller Mittel abgelehnt. Diese Entscheidung verursachte nicht nur erhebliche finanzielle Verluste von über 10.000 US Dollar, sondern untergrub auch ihre Geschäftsreputation. weil sie sich gegenüber den Messebetreibern und auch potenziellen Kunden, mit denen sie sich treffen wollte, rechtfertigen musste.

Die Geschichte ist symptomatisch für ein größeres Problem im Handel zwischen Afrika und Europa. Während politische Reden oft von Partnerschaft und gegenseitigem Nutzen sprechen, zeigen praktische Erfahrungen wie diese, dass afrikanische Unternehmer und insbesondere Unternehmerinnen immer noch mit erheblichen Hindernissen konfrontiert sind. Solche Vorfälle werfen Fragen auf bezüglich der Echtheit und Effektivität von Handelsabkommen und Partnerschaften zwischen afrikanischen und europäischen Ländern. Das gilt insbesondere in der Frage der feministischen Außen- und Entwicklungspolitik der Bundesreregierung.

Dieser Fall verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Visa-Vergabeprozesse zu überdenken und sicherzustellen, dass sie die Realitäten internationaler Geschäftstätigkeiten widerspiegeln. Es unterstreicht auch die Notwendigkeit, die Rolle von Frauen in der Wirtschaft zu stärken und ihnen gleiche Zugangsmöglichkeiten zu internationalen Märkten zu bieten.

Die deutsch-kenianische und allgemein europäisch-afrikanische Zusammenarbeit steht an einem Scheideweg. Um eine echte und faire Partnerschaft zu erreichen, müssen Schritte unternommen werden, um solche diskriminierenden Praktiken abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, die Unternehmertum und wirtschaftliche Vielfalt fördert – unabhängig vom Geschlecht oder der Herkunft der Geschäftsleute.