Der Klimazustandsbericht für Afrika 2021 offenbart beunruhigende physische Veränderungen: Niederschlagsmuster verändern sich, Gletscher verschwinden, und wichtige Seen schrumpfen.

Diese Entwicklungen weisen auf eine Instabilität hin, die Wasserzugang und Lebensgrundlagen gefährdet und die Anfälligkeit des Kontinents für klimatische Extremereignisse verstärkt. Afrika hat sich schneller als der globale Durchschnitt erwärmt, was besonders problematisch ist, da der Kontinent bereits eine hohe Anfälligkeit für klimatische Extremereignisse zeigt und der Anstieg des Meeresspiegels direkt Küstengemeinschaften und landwirtschaftliche Praktiken bedroht.

Trotz seines geringen Beitrags zur globalen Erwärmung ist Afrika überproportional von den Folgen des Klimawandels betroffen. 17 der 20 am stärksten bedrohten Länder liegen in Afrika, und der Klimawandel beeinträchtigt bereits 2 bis 9 Prozent der nationalen Haushalte. Diese Disproportion verdeutlicht die Notwendigkeit einer stärkeren internationalen Unterstützung und einer stärkeren Stimme Afrikas in Klimaverhandlungen, um Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit zu fördern.

Ein Bericht der Weltbank warnt, dass bis zu 86 Millionen Afrikaner bis 2050 aufgrund von Klimawandelfolgen innerhalb ihrer eigenen Länder migrieren könnten. Solche massiven Migrationsbewegungen könnten bestehende soziale und wirtschaftliche Spannungen verschärfen, die städtische Infrastruktur belasten und zu neuen Konflikten führen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit proaktiver Maßnahmen, um diese potenziellen Krisen abzumildern.

Der Klimawandel wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit haben. Höhere Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster beeinflussen die Ernteerträge und das Wachstum des Agrarsektors, was zu höheren Lebensmittelpreisen, weniger Nahrungsmittelverfügbarkeit und einer Zunahme von Kinderernährungsmängeln führen könnte. Die Anpassung landwirtschaftlicher Praktiken und Lebensmittelsysteme ist daher von entscheidender Bedeutung.

Insgesamt zeigt sich, dass der Klimawandel in Afrika eine dringende und komplexe Herausforderung darstellt, die koordinierte Maßnahmen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene erfordert. Die Politik muss darauf ausgerichtet sein, Anpassungsstrategien zu unterstützen, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Beteiligung Afrikas an globalen Klimaverhandlungen zu fördern. Afrika benötigt Unterstützung, um sowohl die unmittelbaren als auch die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.