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Stefan Müller (Foto: CC BY-NC 2.0 DEED by flickr.com)

Özdemir will mit Kompromiss Bauernproteste stoppen: Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) plant, im Konflikt bezüglich des Subventionsabbaus in der Landwirtschaft einen Kompromissvorschlag zu unterbreiten. Als Ausgleich für die allmähliche Reduzierung der Subventionen für Agrardiesel, die an Landwirte gehen, beabsichtigt Özdemir die Einführung einer Förderung für Bauern, die durch eine „Tierwohlabgabe“ auf Fleischprodukte finanziert wird. Diese Förderung soll den Landwirten dabei helfen, ihre Produktion umweltfreundlicher und tiergerechter zu gestalten. Für heute ist in Berlin eine weitere Großdemonstration von Landwirten geplant. Der Tierwohlcent, der die Fleischpreise nur minimal erhöhen soll,  basiert auf dem Vorschlag der Borchert-Kommission von 2020, die eine „Tierwohlabgabe“ empfahl. Da diese rechtlich komplex ist und eine Mehrwertsteuererhöhung keine Mehrheit fand, sieht Özdemir den Tierwohlcent als bevorzugte Lösung für Verbesserungen im Tierwohl. „Der macht Fleisch teurer, im Cent-Betrag. Beim Schnitzel merken Sie das gar nicht.“  businessinsider.de , deutschlandunk.de

Klimabeirat identifiziert Hauptlücken in EU-Klimapolitik nach 2030: Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel (ESABCC) betont die Dringlichkeit sofortiger Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien und der CO2-Abscheidung, um die Klimaziele für die Zeit nach 2030 zu erreichen. Dies wird in einem Bericht deutlich gemacht, der die wesentlichen Defizite in der EU-Klimapolitik für den Zeitraum nach 2030 untersucht. Aktuell steht in Europa die Verabschiedung des „Fit for 55“-Gesetzespakets kurz bevor, das eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 bis zum Jahr 2030 vorsieht. Der ESABCC stellt in einer Stellungnahme klar, dass zusätzliche Maßnahmen unverzichtbar sind, um das EU-Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2050 zu erreichen. Der Bericht mit dem Titel „Towards EU climate neutrality: progress, policy gaps and opportunities“ wurde am Donnerstag, den 18. Januar, vom Klimabeirat veröffentlicht. euractiv.de

Pro Stunde verliert Grönland  30 Millionen Tonnen Eis 

Eine neue Studie, die kürzlich in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass Grönland in den vergangenen knapp 40 Jahren erheblich mehr Eis verloren hat als bisher angenommen. Seit 1985 ist der Eisverlust etwa 20 Prozent höher als früher geschätzt. Dieser erhöhte Eisverlust könnte weitreichende Folgen für den Meeresspiegel und möglicherweise auch für ozeanische Strömungen wie den Golfstrom haben. spiegel.de

Entscheidung über Klimageld wohl doch in dieser Wahlperiode: Mit dem Klimageld wollte die Ampel eigentlich einen sozialen Ausgleich für die Bevölkerung schaffen. Die Ankündigung, dass es aber erst in der nächsten Legislaturperiode kommen soll, sorgte für Verstimmung – auch in der Koalition selbst. Nun gibt es Hinweise darauf, dass es vielleicht doch früher eingeführt werden kann.  Unterdessen beharren die Die Grünen auf der im Koalitionsvertrag vereinbarten Einführung eines Klimageldes noch in dieser Legislaturperiode. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat zuletzt angekündigt, sich erst ab 2025 mit der Umsetzung der Entlastungszahlung beschäftigen zu wollen.web.de , zeit.de

Gegen Greenwashing: Das Europäische Parlament hat kürzlich eine Richtlinie verabschiedet, die darauf abzielt, sogenanntes Greenwashing in der Werbung zu bekämpfen. Diese Gesetzgebung verbietet irreführende Werbeaussagen über Produkte, die als umweltfreundlich, nachhaltig, biologisch abbaubar, klimaneutral oder öko bezeichnet werden, sofern diese Behauptungen nicht durch entsprechende Nachweise gestützt werden können. Insbesondere wird die Verwendung von Begriffen wie „klimaneutral“ oder „klimapositiv“ verboten, wenn sie sich auf CO2-Handelssysteme stützen. Die neuen Vorschriften sollen die Kennzeichnung von Produkten klarer und vertrauenswürdiger machen, indem sie nur noch solche Nachhaltigkeitssiegel zulassen, die auf anerkannten Zertifizierungssystemen beruhen. faz.net , tagesschau.de

LNG aus den USA – dreht Washington am Gashahn: Statt russischem Gas wird in Europa mittlerweile vermehrt auf Flüssiggas aus den USA gesetzt. Doch in Washington wird über ein Umdenken nachgedacht. Die US-Regierung soll darüber nachdenken, die Exporte von Flüssiggas nach Europa zu verringern.  Konkret gebe es Überlegungen, aus Klimaschutzgründen in Zukunft weniger Flüssiggas exportieren zu wollen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. t-online.de

EU-Kommission will Ausstoß von Treibhausgasen bis 2040 um 90 Prozent verringern: Bis 2050 soll die EU klimaneutral werden, bis 2030 soll der CO₂-Ausstoß schon um mehr als die Hälfte reduziert sein. Nun will die Kommission noch ein ambitioniertes Zwischenziel vorlegen. spiegel.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Weniger Plastik, mehr Zukunft

Aufbruch zu einem nachhaltigen Leben

Plastik stellt weltweit ein zunehmendes Problem dar, insbesondere durch die Zunahme von Verpackungen und die Verschmutzung durch Müllexporte. Während individuelle Bemühungen wie Zero Waste helfen, den Plastikverbrauch im eigenen Haushalt zu senken, sind diese Maßnahmen allein nicht ausreichend, um das umfassende Problem des Plastikmülls zu lösen. Eine umfassende gesellschaftliche Diskussion über unser Wirtschaftssystem ist erforderlich, da ein geringeres Wirtschaftswachstum potenziell den Plastikverbrauch reduzieren könnte. Heike Knüpfer bietet praktische Tipps, um den Gebrauch von Wegwerfplastik zu Hause zu verringern und informiert über die tieferliegenden Ursachen des Plastikproblems und die Herausforderungen im Zusammenhang mit Wirtschaftswachstum. oekom.de


ING: Die niederländische Umweltschutzorganisation Milieudefensie wird die Großbank ING wegen des Verstoßes gegen globale Klimaschutzziele vor Gericht bringen.web.de
Kürzungplne der Regierung: Bauernpräsident kündigt neue Proteste an. tagesschau.de
Greentech China: Deutschland spielt ganz vorn mit bei grünen Zukunftstechnologien. Aber China macht viel mehr – und greift deutsche Schlüsselindustrien an. handelsblatt.com
Investoren gegen Shell: Eine Gruppe von 27 Investoren, die etwa fünf Prozent der Anteile von Shell besitzen, haben eine unabhängige Resolution eingereicht hat, in der sie das Energieunternehmen auffordern, strengere Klimaziele festzulegen. fair-economics.de
„Wartezeit bis zu 18 Monate“: Handel fühlt sich beim Ausbau von PV-Anlagen ausgebremst. n-tv.de
Kritischer Agrarbericht: fordert von der Politik mehr Mut und Unterstützung bei der Transformation der Landwirtschaft. fair-economics.de
Experten: Deutschland wird den Kohleausstieg bis 2030 nicht schaffen. fr.de


Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Klimageld und andere Ampel-Baustellen: „Das war ein problematischer Satz vom Finanzminister“

Brigitte Knopf, Vize des Expertenrates für Klimafragen, sagt im Podcast, wo die Ampel in der Klimapolitik trotz widriger Umstände Lösungen finden sollte. Und was sie von Lindners Aussagen zum Klimageld hält.  Weniger Geld, wütende Bauern und fehlende Einigkeit: Die Ampel ist bei der Klimapolitik mit ziemlichem Ballast ins neue Jahr gestartet. Hilft aber alles nichts, denn eine Reihe loser Enden wartet dringend auf einen Knoten, zum Beispiel hat die Ampel immer noch kein neues Klimagesetz verabschiedet. Brigitte Knopf begleitet qua Amt das klimatische Wirken der Bundesregierung intensiv, im Podcast sagt die Vizevorsitzende des Expertenrates für Klimafragen, wo die Koalition in diesem Jahr in der Klimapolitik noch Lösungen finden sollte – und welche es geben kann.  tagesspiegel.de


KOMMENTAR DER WOCHE:

Versprechen halten

von Teresa Martus

Eigentlich war es ein Projekt, das sich alle drei Koalitionspartner in irgendeiner Form einmal auf die Wahlkampf-Fahnen geschrieben hatten. Menschen zahlen Geld für Verhalten, das CO2 verursacht, dieses Geld wird pauschal auf alle verteilt zurückgezahlt, und unter dem Strich geht mit einem Plus raus, wer Alternativen zum Diesel gefunden hat oder effizienter heizt als zuvor. Voilà: „Klimageld.“

Der Ansatz ist von geradezu bestechender Einfachheit – und jedem der Koalitionspartner aus mindestens einem Grund sympathisch: Die Grünen freuen sich über den Anreiz, den Alltag klimafreundlicher zu gestalten, die SPD über die inhärente soziale Wirkung der Idee und die FDP darüber, dass den Menschen damit Freiheit gelassen wird, wo und wie sie gern ansetzen wollen, um CO2 zu sparen (oder auch: ob überhaupt). Es ist ein Konzept, das an die Anfangszeit der Koalition erinnert, als es vorsichtigen Optimismus gab, dass die Verbindung von SPD, Grünen und FDP mehr sein könnte als die Summe ihrer Teile.  Diese Hoffnung hat sich, vorsichtig formuliert, nicht bestätigt. Stattdessen wurden von Beginn an politische Differenzen mit Geld zugepflastert. Und seit das Bundesverfassungsgericht diesem Verfahren vor Weihnachten abrupt ein Ende gesetzt hat, sind die Differenzen größer und das Geld knapper denn je. Und dieser Situation droht jetzt das Klimageld zum Opfer zu fallen. Die Wahrheit ist: Das Geld, das die Koalition einmal zurückzahlen wollte, hat sie längst anderswo verplant. Die Einnahmen aus dem CO2-Preis fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), und aus diesem würde auch das Klimageld bezahlt. Das allerdings ist ebenjener Fonds, dessen Aufstockung die Verfassungsrichter für nichtig erklärt hatten. Und keines der Ministerien, die es geschafft haben, in der Neuaufstellung des Haushalts ihre Projekte im KTF zu retten, hat jetzt ein übermäßiges Interesse daran, sie zugunsten des Klimagelds doch noch zu streichen. morgenpost.de


MOBILITÄT:

Verkehrsbranche offen für höheren Deutschlandticket-Preis: Wird das Deutschlandticket in diesem Jahr teurer? Über die weitere Finanzierung beraten die Verkehrsminister am heutigen Montag. Die Verkehrsbranche hat sich bereits positioniert. welt.de

Studie: Verkehr nimmt ab bis 2051 – Wissings Prognose falsch: Im März wollte der Bundesverkehrsminister per Gutachten wissen, wie sich der Straßenverkehr bis 2051 entwickelt. Ergebnis: deutliche Zunahme, vor allem beim Güterverkehr. Das bezweifelt nun eine Prognos-Studie – und kommt zu gegenteiliger Annahme: Der Verkehr nimmt sogar ab. busplaner.de

Mobilität in Städten: Das Auto ist nach wie vor das am meisten genutzte Fortbewegungsmittel. Das lässt sich auch ohne statistische Erhebung im alltäglichen Verkehrsbild mühelos erkennen. Allerdings war das nicht immer so: Anfang der 70er sind die Menschen noch mehrheitlich zu Fuß gegangen oder haben den öffentlichen Personenverkehr genutzt. Auto und Fahrrad spielten damals kaum eine Rolle. radioeins.de

EU-Initiative zum Ausbau der vernetzten E-Mobilität in Städten: In dem Anfang 2024 gestarteten Innovationsprojekt metaCCAZE widmet sich ein Konsortium mit Akteuren aus zwölf europäischen Ländern dem Ausbau der vernetzten E-Mobilität in Städten. Demonstriert werden sollen die neuen Mobilitäts-Ansätze zunächst in Amsterdam, München, Limassol und Tampere. electrive.net

Warnung vor einem Blutbad: Der Stellantis-Chef  Carlos Tavares warnt vor einem Blutbad“, wenn die Autohersteller in einen Preiskrieg um Elektroautos verwickelt werden, ohne die Kosten zu berücksichtigen. golem.de


WASSERSTOFF:

Widerstand gegen Wasserstoff für Deutschland: Kanadas Ostprovinz Nova Scotia will nicht weniger als Weltmarktführer auf dem neuen Sektor werden. Dabei bräuchte es saubere Energie dringend zu Hause. Und die erhofften Verträge lassen auf sich warten. wiwo.de

Wie Wasserstoff-Importe zur Industrie gelangen können: Will die deutsche Industrie Wasserstoff aus dem Ausland beziehen, muss der Weitertransport von Häfen und anderen Knotenpunkten sichergestellt sein. Am kostengünstigsten gelänge das über das geplante Wasserstoff-Kernnetz, zeigt eine Studie der Fraunhofer-Einrichtung IEG. Kleinere Verbraucher müssten auf Züge und Schiffe setzen. tagesspiegel.de

2030 sind 12 Prozent des Wasserstoffs „grün“: Laut der Studie „The Roaring ’30s – A clean hydrogen acceleration story“ des Beratungsunternehmens Roland Berger wird erwartet, dass die globale Wasserstoffproduktion bis 2030 auf 110 Millionen Tonnen (Mt) pro Jahr ansteigen und bis 2040 auf etwa 240 Mt wachsen wird. Um diesen Bedarf zu decken, wäre eine installierte Elektrolysekapazität von 1 Terawatt (TW) notwendig. Derzeit ist der Ausbau der Elektrolysekapazitäten jedoch unzureichend. Yvonne Ruf, Partnerin bei Roland Berger, merkt an: „In den 2030er Jahren müssen wir jährlich so viel Kapazität hinzufügen, wie im gesamten vorherigen Jahrzehnt.“ Es wird erwartet, dass die verarbeitende Industrie fast die Hälfte (48 %) des produzierten Wasserstoffs verbraucht, während der Mobilitäts- und Energiesektor mit 30 % bzw. 15 % einen wesentlichen Teil der Nachfrage ausmachen werden. spingerprofessional.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Haushalt 2024: -Einbußen im Entwicklungs-Etat: Der Einzelplan 23 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung umfasst im Haushaltsgesetz 2024 (20/780020/7802) nach der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses Ausgaben von 11,22 Milliarden Euro im Vergleich zu 11,52 Milliarden Euro im Regierungsentwurf und 12,16 Milliarden Euro 2023. Die Einnahmen summieren sich im Etat von Ministerin Svenja Schulze (SPD) auf 765,1 Millionen Euro wie im Regierungsentwurf vorgesehen (Soll 2023: 749,11 Millionen Euro). Die Verpflichtungsermächtigungen betragen 7,17 Milliarden Euro (Regierungsentwurf: 7,07 Milliarden Euro; Soll 2023: 10,93 Milliarden Euro).

Informationen über den Nutri-Score: Seit der Entscheidung für die Einführung des Nutri-Score als freiwillige erweiterte Nährwertkennzeichnung für Deutschland im Jahr 2020 hat die Bundesregierung für die Information über den Nutri-Score Aufträge in der Höhe von 1,57 Millionen Euro vergeben. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/9992) auf eine Kleine Anfrage (20/9898) .

Franziska Brantner betont die Wichtigkeit gemeinwohlorientierter Unternehmen: Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen), hat bei der Aussprache zur Unterrichtung (20/8372) des Bundestages zur Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen im Wirtschaftsausschuss die Bedeutung des Programms betont. Die 70 Maßnahmen, die das BMWK gemeinsam mit dem Bundesministerium für Finanzen umsetzen wolle, bildeten einen „Strauß an Maßnahmen, um den wachsenden Zweig unserer Wirtschaft zu stärken“, so Brantner bei der Sitzung am Mittwoch. Dieses Bestreben sehe man auch in europäischen Nachbarländern wie Frankreich und Spanien.

Expertin: Meereis in der Arktis „weniger und dünner“: Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat sich am Mittwochvormittag in einem Expertengespräch mit dem Einfluss des Klimawandels auf die Arktis und der Arktisexpedition des Forschungsschiffes „Polarstern“ beschäftigt. Im Rahmen der MOSAiC-Expedition driftete das Forschungsschiff ab Oktober 2019 für ein Jahr lang durch die Arktis. Unter Leitung des Alfred-Wegener-Institutes erforschte ein internationales Team, wie sich die Arktis verändert und welchen Einfluss der Klimawandel auf die Region hat. Die Direktorin des Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung am Alfred-Wegener-Institut, Antje Boetius, die selbst an der Expedition teilgenommen hatte, stellte im Ausschuss Forschungsergebnisse vor. Die Meeresforscherin erklärte, dass das Meereis in der Arktis „nicht nur weniger, sondern auch dünner geworden ist“. Zudem sei es weltweit problematisch, dass die Meere nicht nur durch die Überfischung und illegale Fischerei belastet würden, sondern auch durch „exzessive Nährstoffeinleitungen“ aus einer noch immer nicht nachhaltigen Landwirtschaft. Boetius plädierte dafür, die Meere nicht nur als „ferne Randbereiche der Erde“ zu sehen, sondern als das, was das Leben auf der Erde erst möglich macht. mehr bei bundestag.de

DWD soll Naturgefahrenportal entwickeln und betreiben: Damit der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein Naturgefahrenportal entwickeln und betreiben kann, in das die zuständigen Behörden ihre Frühwarnungen, Lage- und Vorsorgeinformationen zu Naturgefahren einpflegen, will die Bundesregierung das DWD-Gesetz novellieren. Der dazu vorgelegte „Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des DWD-Gesetzes“ (20/10032) steht am Donnerstag erstmals auf der Tagesordnung des Bundestages. Mit dem Entwurf sollen die gesetzliche Grundlage und die zu erfüllenden Voraussetzungen für den Bund als Betreiber des Naturgefahrenportals und Herausgeber der darin abgebildeten Informationen geschaffen werden.

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

Wetter und Klima lassen sich überhaupt nicht trennen. Denn beim Wetter haben wir es mit den Klimafolgen zu tun. Der Anstieg der Temperaturen hat global einen gravierenden Effekt. Wir spüren gerade im vergangenen Jahr eine massive Veränderung in den Wetter-Systemen, in den Strömungen. Und das hat etwa zu den Extremwetter-Ereignissen in Griechenland im vergangenen Sommer geführt. Da gab es erst wochenlang Hitze und Brände und anschließend sintflutartige Regenfälle. Das gleiche Tief, dass damals über Griechenland gezogen ist, hat sich über dem Mittelmeer noch mal aufgeladen und auch in Libyen zu schweren Unwettern geführt, bei denen tausende Menschen ums Leben kamen. Die meisten Extremwetter-Ereignisse sind heute auf Klima-Veränderungen zurückzuführen. Deswegen wäre es absurd zu sagen, dass Meteorologen nur über das Wetter der kommenden drei Tage reden dürfen.

Özden Terli, Meteorologe und ZDF-Wetter-Moderator, es sei jedem erlaubt , sich über schönes Wetter zu freuen. der Satz, man dürfe sich darüber nicht freuen, sei ihm fälschlicherweise zugeschrieben wworden, aber in Wirklichkeit sei sein Ansatz anders. Er möchte nicht über schönes Wetter sprechen, insbesondere in Zeiten wochenlanger Dürre, unter der Menschen, Tiere und auch Landwirte leiden, wenn es zu heiß und zu trocken sei. Stattdessen halte er es für wichtiger, vor den Gefahren zu warnen, die Menschen dazu aufzufordern, sich zu schützen und beispielsweise keinen Sport am späten Nachmittag zu treiben, da es dann am heißesten sei. Er kritisiere diejenigen, die angesichts dieser Umstände eine Diskussion über Sprechverbote initiierten, und betont, dass diese Personen nicht verstehen würden worum es gehe, ablenken wollten oder ihr Publikum für dumm verkauften. Als Journalistin sei es seine Aufgabe, Einordnung zu liefern, und das sei es, was er tue.  turi.de


AFRIKA:

Guinea: Auf den Tristao-Inseln Guineas wird die Artenvielfalt durch Umweltschutzmaßnahmen der lokalen Bevölkerung geschützt​​. dw.com

Kenia: Eine Studie hebt die Bedeutung von Altenhilfe in kenianischen Slums hervor, um die Lebensbedingungen älterer Menschen zu verbessern​​. Alt werden ist nie leicht. Schon gar nicht in Kenia, wo es bisher kaum Strukturen gibt, um ältere Menschen zu versorgen. Doch auch hier gibt es immer mehr alte Menschen. Agnes Kariuki setzt sich für bessere Lebensumstände ein – und für bessere Gesetze. africa-live.de

Inselstaat Kap Verde ist frei von Malaria: Eine erfreuliche Nachricht für Kap Verde: Der Inselstaat im Atlantik wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als malariafrei eingestuft. Laut der Regierung des Inselstaates, der sich vor der Küste Afrikas befindet, wurden seit mindestens drei Jahren keine lokalen Malaria-Infektionen mehr verzeichnet. Um als malariafrei anerkannt zu werden, musste Kap Verde der WHO nachweisen, dass es über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren keine lokalen Ansteckungsfälle gegeben hat und dass ein effektives Überwachungssystem besteht, um eine mögliche Wiederkehr der Krankheit zu verhindern. Kap Verde hat eine Bevölkerung von rund 600.000 Menschen. tagesschau.de

Afrikanischer Klimagipfel: Teil der Lösung sein. Der Klimaschutz soll Motor für eine grüne Transformation Afrikas werden. Wer kommt dafür als Partner infrage? taz.de

Namibia: Der schwere Weg zur Aussöhnung. Im Jahr 1904 erhoben sich die Herero und Nama gegen die deutschen Besatzer. Der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen und endete im Völkermord. Bis heute gibt es keine Aussöhnung zwischen Namibia und Deutschland. tagesschau.de

Regisseur zieht Film aus Berlinale-Reihe wegen Gaza-Kriegs zurück: Wegen der angeblich zu israelfreundlichen deutschen Haltung im Gaza-Krieg hat ein Filmemacher seine Produktion aus einer Nebenreihe der Berlinale zurückgezogen. „Ich habe die Entscheidung getroffen, meinen Film „Atmospheric Arrivals“ aus dem Berlinale Forum Expanded zurückzuziehen und werde nicht an dem Festival teilnehmen“, schrieb der aus Ghana und Lesotho stammende Regisseur Ayo Tsalithaba in einem Post von Donnerstagabend bei Instagram. rbb24.de

MEHR WISSEN:

Klimawandel lockt Schmetterlinge früher nach draußen: Aufgrund des Klimawandels beginnen Schmetterlinge in Mitteleuropa früher im Jahr zu fliegen und sind auch länger aktiv als in vergangenen Jahrzehnten. Einige Arten sind nun fast das ganze Jahr über zu beobachten, was zwar ästhetisch ansprechend ist, aber negative Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht hat. Wissenschaftler aus Österreich, Polen und Deutschland berichten in der Zeitschrift „Global Change Biology“, dass viele Schmetterlingsarten mittlerweile zwei bis drei Wochen früher in der Landschaft zu finden sind als noch vor einigen Jahrzehnten. Bei vielen Arten gibt es auch mehr Generationen pro Jahr. Diese Erkenntnisse stammen aus der Analyse von rund 250.000 Schmetterlingsbeobachtungen der letzten 120 Jahre im österreichischen Bundesland Salzburg, einer überwiegend alpinen Region. n-tv.de

Global Water report – 2023 war ein Extremjahr: Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf den globalen Wasserkreislauf, wie der jüngst veröffentlichte „Global Water Report 2023“ des Global Water Monitor Consortiums, an dem die Technische Universität Wien maßgeblich beteiligt war, am 11. Januar 2024 offenlegt. Der Bericht macht deutlich, dass der Klimawandel im Jahr 2023 erhebliche Effekte auf den Wasserkreislauf weltweit hatte, gekennzeichnet durch extreme Trockenheiten in einigen Gebieten und Überflutungen in anderen. Darüber hinaus verursachten die extremen Temperaturen erhebliche Schäden an der Vegetation. Besonders alarmierend sind die Ergebnisse des Jahres 2023: Rekordbrechende Hitzewellen überzogen Regionen von Kanada bis Brasilien und von Spanien bis Thailand. Die ausbleibenden Niederschläge und hohen Temperaturen verschärften die Rekorddürren in Mexiko, Südamerika und Zentralasien. Hitze und Dürre verursachten großen ökologischen Schaden in den größten Wäldern der Welt, und massive Waldbrände verwüsteten Kanada im Sommer. Am Ende des Jahres 2023 erlebte das Amazonasbecken eine rapide Verschlechterung, wobei der Boden austrocknete, was potenziell gefährliche Folgen für das Ökosystem hat. tuwien.at

Soviel kostet uns der Klimawandel: Der Klimawandel ist eine Kostenfalle. Je wärmer es auf der Erde wird, je mehr sich der Planet verändert, desto teurer wird das für die Menschheit. Ein neuer Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF), in Zusammenarbeit mit der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman, liefert nun konkrete Zahlen: Bis 2050 könnten durch zunehmende Naturkatastrophen wie Hitzewellen und Überschwemmungen wirtschaftliche Verluste in Höhe von 12,5 Billionen US‑Dollar entstehen. oliverwayman.com , rnd.de

Wald und Klima: Neue Bäume braucht der Wald. spektrum.de
Gefahr von Schleppnetzen: Neben der Gefahr durch Plastikverschmutzung und Überfischung sorgen Schleppnetze  dafür, dass im Meeresboden gespeicherter Kohlenstoff entweicht und in Form von CO2 in die Atmosphäre aufsteigt. wissenschaft.de
Küstenschutz:  Immer höhere Deiche werden nicht reichen. rnd.de

DAS LETZTE:

Dünner Pulli wärmt wie dicke Daunenjacke

Wer sich bei ungemütlichem Winterwetter ein Eisbärenfell auf die Haut wünscht, dem könnte womöglich geholfen werden – mit einer neuen Materialkombination aus einem Labor der Zhejiang University in Hangzhou, China. Dort haben Forschende ein Garn entwickelt, das Eisbärhaaren ähnelt, aber lange nicht so dick aufträgt, wenn man etwa einen Pulli daraus strickt. heise.de

 

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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