BDEW, DWV und VIK haben einen gemeinsamen Appell verfasst. Die zügige Errichtung einer Wasserstoffnetzinfrastruktur durch Umwidmung bestehender Erdgasleitungen und dem ergänzenden Neubau ist eine zwingend notwendige Voraussetzung für eine sichere, wirtschaftliche und erneuerbare Energieversorgung.

Dabei ist vorübergehend auch unter vorheriger Berücksichtigung sensibler industrieller Verbraucher eine Beimischung von Wasserstoff ins bestehende Erdgasnetz umzusetzen, um erste Mengen Wasserstoff in die Anwendung zu bringen. Der Industrie wird so der Einstieg in eine Produktion auf Basis erneuerbarer Energien ermöglicht.

Die bevorstehende Schaffung des Wasserstoffkernnetzes ist ein wichtiger Schritt, der Vertrauen in den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland schafft. Dabei kann es aber nicht bleiben. Schon jetzt gilt es, die Grundlagen zu legen, dass im nächsten Schritt auch lokale Erzeuger und Verbraucher an das Wasserstoffnetz angeschlossen werden können. Dies ist entscheidend für die Planungssicherheit energieintensiver und auch mittelständischer Industrien.
Verteilnetze sind der Schlüssel, um große Verbraucher in der Industrie und mittelständische Betriebe zuverlässig mit erneuerbarer Energie und molekülförmigen Energieträgern versorgen zu können. Die Verteilnetzbetreiber müssen befähigt werden, ihren Beitrag zum Aufbau des Wasserstoffnetzes in Deutschland zu leisten. Sie sind daher von Beginn an in den Planungsprozess einzubinden.

BDEW, DWV und VIK betonen, dass 1,8 Millionen Industrie- und Gewerbebetriebe heute an das Gasverteilnetz angeschlossen sind. Auch Gaskraftwerke sind teilweise mit dem Verteilnetz verbunden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft die Verteilnetze verstärkt in den Blick zu nehmen und die Entwicklung des Kernnetzes hierfür als Basis zu nutzen.