VKU-Chef Liebing sagt Fernwärme-Anteil von 45 Prozent und Wärmepumpen-Anteil von 40 Prozent voraus – „Überhaupt kein Zweifel“ an ausreichenden Wasserstoff-Mengen

Die kommunale Wirtschaft sieht für individuelle Wasserstoffheizungen nur ein begrenztes Potenzial. „Nach unseren Erwartungen wird in der Zukunft in Deutschland zu 40 bis 45 Prozent mit Fernwärme geheizt, zu 40 Prozent mit Wärmepumpen und allenfalls 15, höchstens 20 Prozent mit Wasserstoff“, sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Sorgen, zu viele Hausbesitzer würden auf Gas und Wasserstoff setzen, seien unangebracht. „Viele Städte und Kommunen planen auch bei der dezentralen Wärme schon komplett ohne Wasserstoff“, sagte Liebing. Gegenwärtig werde 50 Prozent der Wärme mit Erdgas erzeugt.

Der Stadtwerke-Verband trat auch Befürchtungen entgegen, für CO2-neutrale Fernwärme oder Einzelheizungen könne es nicht genug Wasserstoff geben. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft komme zwar erst in den 30er-Jahren. „Aber es wird ausreichend Wasserstoff bei uns produziert oder importiert werden können. Daran haben wir überhaupt keine Zweifel“, sagte Liebing der „NOZ“.

„Wir sind uns sicher, dass alle existierenden Fernwärmenetze bis 2045 – vielerorts schon deutlich früher – klimaneutral werden können“, sagte der Verbandschef. Selbst dort, wo Kohleheizkraftwerke genutzt würden, sei das machbar. „Denn die Möglichkeiten sind vielfältig: Großwärmepumpen, Solarthermie, Biomasse, Geothermie, Abwärme sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden.“