In einer aktuellen Studie, veröffentlicht im Fachjournal „npj Climate and Atmospheric Science“, wird vor einer bis zu zehnfachen Zunahme extremer Waldbrände in Europa gewarnt, bedingt durch den Klimawandel. Forscher haben herausgefunden, dass insbesondere Südeuropa ein erhöhtes Risiko für katastrophale Brände trägt, wenn die globale Temperatur um 2°C steigt. Auch Zentral- und Nordeuropa werden zunehmend anfälliger für Waldbrände während Dürreperioden.

Die Studie, geleitet von Siham El Garroussi und Kollegen, nutzt das Fire Weather Index (FWI) System, um das Brandrisiko basierend auf Wetterbedingungen wie Temperatur und Niederschlag zu bewerten. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Kombination aus steigenden Temperaturen und sich ändernden Niederschlagsmustern die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Bränden in Europa signifikant erhöhen wird.

Der Bericht betont, dass 96 Prozent der Brände in Europa auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind und dass die Brandgefahr hauptsächlich von Wetterbedingungen, Vegetation und Topographie beeinflusst wird. Die Forscher warnen, dass die erwartete Zunahme extremer Brandereignisse die Kapazitäten der europäischen Länder, mit diesen Risiken umzugehen, stark belasten wird, insbesondere angesichts der prognostizierten Verlängerung der Brandsaison um etwa eine Woche in den meisten Ländern.

Die Studie hebt hervor, dass die MED-Region (Mittelmeerregion) das höchste Risiko für erhöhte Brandgefahren aufweist, bedingt durch steigende Temperaturen und abnehmende Niederschlagsmengen. Ebenso wird darauf hingewiesen, dass auch bisher weniger betroffene Regionen in Südeuropa zunehmend gefährdet sind.

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Dringlichkeit, Anpassungsstrategien und präventive Maßnahmen gegen Waldbrände in Europa zu verstärken, da der Klimawandel die Brandrisiken weiter erhöhen wird. Sie fordern eine Neuorientierung im Umgang mit Waldbränden, die sowohl die Bekämpfung als auch die Prävention umfasst, um die potenziell verheerenden Auswirkungen dieser Naturkatastrophen zu mildern.