Für immer mehr Anleger spielt die Nachhaltigkeit ihres Investments eine zentrale Rolle. Dabei geht es nicht nur um den langfristigen Erhalt ihres Vermögens und den Schutz gegen allgegenwärtige Krisen, sondern in immer stärkerem Maße auch um soziale Aspekte und Fragen des Umweltschutzes. Die Edelmetallbranche begegnet diesen Entwicklungen mit zahlreichen Maßnahmen und misst dem Thema Nachhaltigkeit eine zunehmende Bedeutung bei. 

Goldabbau soll umweltfreundlicher und sozialer werden

Das als Geldanlage immer beliebter werdende Edelmetall Gold sah sich in der Vergangenheit häufig der Kritik ausgesetzt. Moniert wurden etwa die bei der Goldgewinnung und -verarbeitung auftretenden Umweltbelastungen, aber auch Mängel bei den Themen Arbeitssicherheit und Sozialstandards.

Dieser Kritik begegnet nun der weltweite Spitzenverband der Goldproduzenten, das World Gold Council in London, das in enger Kooperation mit seinen Mitgliedern und den Vereinten Nationen (UN) detaillierte Maßnahmen ausgearbeitet hat, mit denen weitere Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit erzielt werden sollen. So sollen bis zum Jahr 2030 alle WGC-Mitgliedsunternehmen mithilfe globaler Partnerschaften konkrete an die Millennium-Entwicklungsziele der UN anknüpfende Ziele verbindlich umsetzen.

Mithilfe der Kooperationen zwischen Bergbauunternehmen und Abbaugebieten (Communities) sollen bereits erreichte Verbesserungen in den Bereichen soziale Inklusion, wirtschaftliche Entwicklung der Abbauregionen, verantwortungsbewusstes Minenmanagement, saubere Energie und Umweltschutz weiter ausgebaut werden.

Bereits 2019 hatte das WGC Prinzipien für einen nachhaltigen Abbau von Gold definiert, in denen klar festgelegt ist, was aus Verbraucher-, Investor, Regierungs- und Kommunensicht beim Thema Nachhaltigkeit wichtig ist. Dabei wurden vor allem folgende Aspekte hervorgehoben.

  • Ethische Grundsätze
  • Menschenrechte
  • Arbeitsschutz
  • Arbeitnehmerrechte
  • Verhalten in Konfliktregionen
  • Schutz indigener Kulturen

Bergbauindustrie intensiviert Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit

Unterdessen zeitigen auch die in den letzten drei Jahrzehnten von der Bergbauindustrie umgesetzten Maßnahmen deutliche Erfolge. So gehen etwa die Zahlen der Unfälle und Todesopfer seit den 90er Jahren stetig zurück. Zusätzlich machen sich der verbesserte Arbeitsschutz, schärfere Umweltauflagen, umweltfreundlichere Verfahrensweisen, die Ausweitung der Renaturierung und die Wiederaufbereitung von Abwässern bemerkbar. Hervorzuheben sind vor allem folgende Bereiche.

Einsatz intelligenter Maschinen:

Durch die vermehrte Nutzung von intelligenten Maschinen und Robotern kann der Einsatz von Menschen in Gefahrenbereichen und damit das Unfallrisiko reduziert werden. Durch die Minenüberwachung mit Drohnen und Satelliten können die Aktivitäten der Betreiber darüber hinaus transparenter gemacht werden.

Einsatz regenerativer Energien:

Bereits jetzt wird der Ausstoß an CO2 durch den Einsatz von Wind-, Solar- und Wasserkraftenergie deutlich reduziert. Dadurch wird es den Minenbetreibern außerdem möglich, sich unabhängiger von unsicheren Energiestrukturen zu machen.

London Bullion Market Association geht mit gutem Beispiel voran

Darüber hinaus gibt es vor allem in Abbaugebieten in ärmeren Ländern, Schwellenländern mit geringen Sozialstandards und Konfliktregionen noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten. Hier hat sich das WGC vorgenommen, auf Initiative der privaten Bergbauunternehmen in Zusammenarbeit mit den Kommunen und regionalen Regierungen Verbesserungen herbeizuführen.

Diese sind auch im Interesse der Goldanbieter, zu deren größten Absatzmärkten neben Westeuropa und Nordamerika auch China und Indien gehören. Vor allem in westlichen Regionen reichen Ästhetik und Krisenschutz allein nicht mehr aus. Hier spielen auch die Nachhaltigkeit und ethische Vertretbarkeit der Edelmetalle eine Rolle. Schließlich will niemand goldene Ringe tragen, die der Finanzierung von Kriegen dienen.

Aus diesem Grund hat die London Bullion Market Association (LBMA) damit begonnen, ihr renommiertes Gütesiegel auch an die ethisch einwandfreie Herkunft des Goldes zu knüpfen und seine Bezugsquellen transparent zu machen. So wissen Kunden von Unternehmen wie GLOBAL GOLD, dass ihr Gold ausschließlich aus nachhaltigem Abbau stammt und dass sie ohne schlechtes Gewissen von den Vorteilen einer Goldanlage profitieren können.

Auch auf politischer Ebene nimmt der Druck auf die Goldproduzenten zu, Förderung und Produktion nach nachhaltigen Prinzipien durchzuführen. Schließlich sind Minen in vielen Gebieten wichtige Wirtschaftsfaktoren und gelten teilweise sogar als systemrelevant. Darüber hinaus kann langfristige politische Verantwortung in vielen Abbauregionen kaum noch übernommen werden, ohne die Interessen der Anwohner und Minenarbeiter zu berücksichtigen. Insofern ist auch hier von einer mittel- bis langfristig positiven Entwicklung auszugehen.

Übrigens: Wenn Sie sich tiefergehend über das Thema Goldkauf informieren wollen, finden Sie in diesem Artikel von berlin.de weitere Informationen.