Reuters berichtet aktuell, dass eine Gruppe von 27 Investoren, die etwa fünf Prozent der Anteile von Shell (SHEL.L) besitzen, eine unabhängige Resolution eingereicht hat, in der sie das Energieunternehmen auffordern, strengere Klimaziele festzulegen.

Diese Initiative, die von dem aktivistischen Aktionär Follow This angeführt wird, soll später in diesem Jahr bei der jährlichen Hauptversammlung von Shell zur Abstimmung gestellt werden. Die Investorengruppe, zu der Unternehmen wie Amundi, Scottish Widows, Rathbones Group und Edmond de Rothschild Asset Management gehören, verwaltet kollektiv rund vier Milliarden Dollar.

Die Resolution fordert Shell auf, seine mittelfristigen Ziele zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen an das Pariser Klimaabkommen anzupassen, einschließlich der sogenannten Scope-3-Emissionen, die durch die Verbrennung von Kraftstoffen durch Verbraucher entstehen. Shell verfolgt derzeit das Ziel, die Emissionen aus seinen Betrieben bis 2030 zu halbieren und die Intensität seiner Gesamtemissionen, einschließlich der Scope-3-Emissionen, zu reduzieren.

Im letzten Jahr erhielt eine ähnliche Resolution von Follow This die Unterstützung von 20 Prozent der Aktionäre. Diandra Soobiah, Leiterin für verantwortungsbewusstes Investieren beim britischen Pensionsfonds NEST, betonte die Bedeutung eines glaubwürdigen Ziels für absolute Scope-3-Emissionen von Shell. In einer Stellungnahme erklärte Shell, dass seine Klimaziele im Einklang mit dem Pariser Abkommen von 2015 stehen, welches eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf „deutlich unter“ 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau bis 2100 vorsieht. Shell plant, Anfang 2024 ein erstes Update seiner Strategie für den Energiewandel zu veröffentlichen, welches ebenfalls bei der Hauptversammlung zur beratenden Abstimmung vorgelegt wird.