Wissenschaftlich sind die Erkenntnisse, doe Forschende an der Universität Jena entdeckt haben, möglicherweise von großer Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel.

Das Forschungsteam der Universität Jena hat eine mikroskopisch kleine Allianz entdeckt, die eine Schlüsselrolle für das ökologische Gleichgewicht und den Klimaschutz spielt. Wissenschaftler fanden heraus, wie eine bestimmte Grünalge, Chlamydomonas reinhardtii, und das Bakterium Mycetocola lacteus in einer symbiotischen Beziehung zusammenarbeiten, um gegenseitig ihr Wachstum zu fördern und sich vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Die Ergebnisse dieserForschung werden am 5. April in der Fachzeitschrift PNAS präsentiert.

Diese Partnerschaft bietet nicht nur Einblicke in die komplexe Welt der Mikroorganismen, sondern unterstreicht auch deren unschätzbare Bedeutung für die Ökologie, insbesondere in Bezug auf die Bindung von Kohlendioxid. „Die Zusammenarbeit zwischen der Grünalge und dem Bakterium Mycetocola lacteus optimiert nicht nur das Wachstum der Alge, sondern schützt sie auch vor den toxischen Substanzen feindlicher Bakterien“, erklärt Prof. Dr. Maria Mittag, Professorin für Allgemeine Botanik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Mikroalgen und Bakterien, die sowohl in Süßwasser als auch in den Ozeanen und im Boden vorkommen, spielen eine zentrale Rolle in der globalen Ökologie. Sie sind verantwortlich für die Produktion eines großen Teils des Sauerstoffs und die Bindung von rund der Hälfte des atmosphärischen Kohlendioxids. In Zeiten der globalen Erwärmung ist das Verständnis und die Erhaltung dieser Mikroorganismen von entscheidender Bedeutung. „Nur gesunde Algen können effektiv Kohlendioxid aufnehmen und binden“, betont Prof. Mittag.

Die Forschung, die in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ und dem Sonderforschungsbereich „ChemBioSys“ durchgeführt wurde, beleuchtet das komplexe Zusammenspiel dieser Mikroorganismen.

„Unser Ziel ist es, die Wechselwirkungen und den Einfluss dieser Beziehungen auf natürliche Ökosysteme zu verstehen“, sagt Prof. Dr. Christian Hertweck, Leiter der Abteilung für Biomolekulare Chemie am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie.

Die Entdeckung unterstreicht die Notwendigkeit, mikrobielle Gemeinschaften zu schützen und zu fördern, um die natürlichen Mechanismen der Kohlenstoffbindung zu stärken und somit einen Beitrag zum globalen Klimaschutz zu leisten. Die Studie ist ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung von biologischer Forschung und analytischer Chemie und bietet neue Ansätze für den Schutz und die Erhaltung unseres Planeten.