Von den im vergangenen Jahr im Rahmen des Wald-Klima-Pakets zur Verfügung gestellten 200 Millionen Euro Steuermitteln sind nur 1,29 Millionen Euro ausgezahlt worden.
Das berichtete jüngst die Westfalenpost und beruft sich dabei auf Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Das Programm soll Waldbesitzende und Kommunen dabei unterstützen, den Wald klimaangepasst zu bewirtschaften. Bis zum Jahr 2026 sind dafür insgesamt 900 Millionen Euro vorgesehen; der Betrag ist auf mehrere Jahre aufgeteilt. Antragsteller müssen sich bereit erklären, ihren Wald mindestens zehn Jahre klimaangepasst zu bewirtschaften, also zum Beispiel der Naturverjüngung Vorrang zu geben oder Waldflächen stillzulegen.
Von einem Misserfolg wollte das Landwirtschaftsministerium in Berlin gegenüber der Westfalenpost jedoch nicht sprechen. „Der Andrang auf die Förderung geht im neuen Jahr unvermindert weiter“, sagte eine Sprecherin. Das Ministerium betonte, dass mit dem Programm ein Paradigmenwechsel eingeleitet worden sei. Erstmals könnten die Waldbesitzenden statt nur mit Holz auch mit gesellschaftlichen Leistungen in ihren Wäldern einen Teil ihres Einkommens erlösen.
„Mit dieser Art der Förderung im Waldbereich betreten wir absolutes Neuland. Aus diesem Grund erforderte die Ausarbeitung und Abstimmung des Programms auch viel Zeit, weshalb das Wald-Klima-Paket später als ursprünglich geplant startete“, sagte die Sprecherin. Anträge konnten erst ab dem 11. November 2022 eingereicht werden. Das Ministerium räumte der Zeitung gegenüber ein, dass aufgrund der Jährlichkeit des Bundeshaushalts die Mittel grundsätzlich nur für ein Jahr zur Verfügung stünden.
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