NACHRICHTEN
Volkswagengate: Bei der Affäre um die manipulierte Abgassoftware muss der VW Konzern mit ersten Konsequenzen rechnen. Das Kraftfahrtbundesamt hat die Rechtsabteilung des Autobauers schriftlich aufgefordert, bis zum 7. Oktober einen „verbindlichen Maßnahmen- und Zeitplan“ vorzulegen, ob und bis wann seine Fahrzeuge Abgas-Verordnungen ohne Manipulationssoftware einhalten. Rund 11 Millionen VW Diesel-Fahrzeuge sollen weltweit betroffen sein, davon 2,8 Millionen in Deutschland. Am Wochenende wurde darüber hinaus bekannt, dass der VW Konzern schon vor Jahren vom Zulieferer vor der Abgassoftware gewarnt worden sei. Weltweit haben Behörden Untersuchungen eingeleitet.
bams.de , welt.de (Kraftfahrtbundesamt),
Erste Milliardenzusagen: Am Wochenende sind die ersten Geledzusagen nach der Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsziele eingegangen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte  mit, dass Geberländer mehr als 25 Milliarden US-Dollar zur Eindämmung der Kinder- und Müttersterblichkeit bis 2030 angekündigt hätten. Deutschland hat 1,16 Milliarden Euro zugesagt.
süddeutsche.de

Rund 6 Millionen Tonnen CO2 jährlich könnten eingespart werden, wenn das Carsharingangebot in Deutschland optimal ausgebaut würde. Das entspricht etwa vier Prozent der verkehrsbedingten CO2-Emissionen in Deutschland.
umweltbundesamt.de

Ziele nachhaltiger Entwicklung: Deutschland will eine Vorreiterrolle bei den Zielen nachhaltiger Entwicklung spielen. Experten sehen jedoch eine Gefahr in der unklaren Formulierung der Sustainable Development Goals und der Unmöglichkeit ihrer Überprüfung. In vielen Staaten fehlt hierzu eine Datengrundlage.
euractiv.de, sustainabledevelopment2015.org (Ziele), zeit.de (Datengrundlagen)
Trittin Leiter der Atomkommission? Der ehemalige grüne Bundesumweltminister Jürgen Trittin soll die Atomkommision leiten, die Vorschläge erarbeiten soll, wie die Atomrückstellungen der Energiekonzerne für den Abriss der Atommeiler eingesetzt werden.
wiwo.de
Schienenpersonennahverkehr – Einigung in der Finanzierung: Regionalisierungsmittel nennt man das Geld, das der Bund für die Förderung des Schienenpersonennahverkehrs finanziert. Im Jahr 2016 sollen sie auf acht Milliarden Euro erhöht werden und jährlich um 1,8 Prozent angehoben werden, damit die steigenden Kosten für Trassen, Energie und Personal ausgeglichen werden können. Bahnverbände kritisierten, dass die Mittel zu gering seien.
focus.de, bahnindustrie.de (Mittel),  vcd.org (Planungssicherheit)
Bodenerdkabel werden verlegt : Im Münsterland ist eine erste 380 Kilovolt-Höchstspannungsleitung im Boden fertig verlegt. Im kommenden Jahr soll sie ans Netz gehen. Die Erdkabelbefürworter sind begeistert, weil sich das Landschaftsbild positiv  verändert habe. Fachleute bleiben skeptisch, zum einen wegen der hohen Kosten, zum anderen seien sie bei technischen Problemen nicht so leicht zugänglich.
welt.de , zeit.de (Meinung)
TV-Tipp der Woche: Der Coaching Wahn.  Den Erfolg von Coaches wissenschaftlich zu beurteilen, ist schwierig. Die Dokumentation fragt unter anderem nach, wie Anbieter und Verbände dazu stehen, dass es keine unabhängige Qualitätskontrolle für dieses Berufsfeld gibt. In Deutschland arbeiten derzeit etwa 8.000 Coaches. Damit stehen wir nach den USA und Großbritannien weltweit auf Rang drei. Der Branchenumsatz liegt in Deutschland pro Jahr bei 450 Millionen Euro. Donnerstag, 1.Oktober 20:15 Uhr bei 3.sat.de
China und USA wollen gemeinsam Klimapolitik machen euronews.com
Paris:  Gestern autofrei süddeutsche.de
Siemens: Bis 2030 weltweit klimaneutral fair-economics.de
Klimawandel: Hummelzungen werden kürzer stuttgarter-zeitung.de
Deutsche Stromproduktion:  Österreich leider unter deutscher Überproduktion welt.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Die wirtschaftliche und soziale Ausschließung ist eine völlige Verweigerung der menschlichen Brüderlichkeit und ein äußerst schwerer Angriff auf die Menschenrechte und die Umwelt“
Papst Franziskus rügt die mächtigen Ländern vor der UN-Generalversammlung, dass sie anderen Ländern eine „gerechte Beteiligung“ an Entscheidungen verwehren. Er fordert eine Reform des Sicherheitsrats, der internationalen Finanzinstitutionen sowie der G7 und der G20. Das wäre hilfreich, so der Papst, um alle Art von Missbrauch oder Zinswucher besonders gegenüber den Entwicklungsländern zu begrenzen.
faz.net
„Wenn ein deutscher Weltkonzern sich so eklatant über Umweltregeln hinwegsetzt, dann wirft das einen Schatten auf die Umweltversprechen deutscher Unternehmen“
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zur VW-Affäre. Hendricks kündigt einen Kurswechsel bei den Abgasmessungen an, man arbeite in Brüssel an   neuen, ehrlichen Messverfahren. Man dürfe sich nicht nur auf Tests im Labor verlassen. sondern sich vielmehr am realen Fahrbetrieb orientieren.
handelsblatt.com

MEHR WISSEN
Kritik an der IAE : Die Energy Watch Group macht die Internationale Energieagentur (IEA) dafür verantwortlich, die Potenziale von Erneuerbaren Energien weltweit kontinuierlich unterschätzt und konventionellen Energiequellen in nicht nachvollziehbarer Weise Bedeutung beigemessen zu haben.
energywatchgroup.org
Bio vs. Globalisierung: Die Biobranche, die vor allem für den regionalen Markt produzieren wollte, sieht sich zunehmend Problemen gegenüber. Die Nachfrage nach Bio ist weltweit so groß, dass lange Transport- und Logistikketten entstehen, die dem Nachhaltigkeitsgedanken zuwider laufen. Inzwischen wird Biomüsli etwa von der Schweiz nach China exportiert.
swissinfo.ch
Demokratie und Klimawandel: Das Klimaproblem überfordere Demokratien,  effizientere Entscheidungswege seien notwendig, argumentiert Klimaforscher James Hansen von der Nasa. Dagegen stemmt sich Nico StehrProfessor für Kulturwissenschaften an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.  Die Demokratien seien lernfähiger, kreativer und anpassungsfähiger. Er verweist darauf, dass Wissenschaftler aus demokratischen Staaten es waren, die Probleme wie das Ozonloch und den Klimawandel entdeckt hätten – weil ergebnisoffen geforscht würde.  spiegel.de
Nicaraguakanal: Rund 27.000 Menschen müssen im Rahmen des Baus der Verbindung von Atlantik zum Pazifik umgesiedelt werden. In einem Sozial-und Umweltgutachten, heißt es zur Umweltverträglichkeit des Projektes bezüglich des Nicaraguasees, dass der See jetzt schon krank sei und ohne Maßnahmen der Regierung umkippen könnte.
tagblatt,ch
KWK Gesetz: vom Kabinett beschlossen fair-economics.de
Braunkohlekraftwerke: Vattenfall sucht Käufer für ostdeutsche Aktivitäten mdr.de
Südafrika: Klimaziele vorgelegt klimaretter.info

KALENDER
1.5. bis 31.10 Weltausstellung Mailand
Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpft damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle gespielt haben (z. B. bei der Expo 2008 in Saragossa mit dem Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung). Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme liegt der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung. Bis 2050 gilt es eine Weltbevölkerung von rund 9,7 Milliarden Menschen zu ernähren. Anders als bei bisherigen Weltausstellungen soll diesmal keine Leistungsschau veranstaltet, sondern ein Diskussionsforum geboten werden.
expo2015.org

29.September, 8:30 UhrBerlin ecosense Tec Arena, CO2 Nutzung Option für die Kreislaufwirtschaft oder Energieverschwendung?
econsense.de
29.September, 9:00 Uhr,  Berlin Konferenz – Herausforderungen für die Koexistenz von Windparks und Radaranlagen in Deutschland und Frankreich
enr-ee.com
30. September,  13:00 Uhr, Berlin  – Die Ziele für Nachhaltige Entwicklung – Was bringt die neue Agenda für Deutschland und die Welt?
venro.org
1.Oktober, 10:00 Uhr, Berlin Erdgas und Klimaschutz – Road to Paris: Musterschüler Deutschland?
convent.de
9.-10. Oktober 2015,  World Forum for a Sustainable Society, Universität Sofia
infraneu.de
Weitere Termine auf FAIReconomics.de

DAS LETZTE:
Makaken-Selfie: Ein Makake, ein Affe mit dem Namen Naruto, schoss im Jahre 2011 ein Selfie von sich. Bislang lagen die Copyrights bei dem Fotografen David Slater. Tierschützer der Organisation Peta wollen das Copyright jetzt für den Makaken gerichtlich erstreiten. Sie haben Klage vor dem Bundesbezirksgericht in San Franzisko eingereicht.
heise.de