Die 28. Konferenz der Vereinten Nationen zum Klimawandel, COP28, ist heute Morgen in Dubai zu Ende gegangen.

In der endgültigen Vereinbarung werden die Länder erstmals dazu aufgefordert, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen zu distanzieren. Es wird jedoch keine konkrete Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus diesen Brennstoffen gestellt. Stattdessen erlaubt die Vereinbarung weiterhin die Nutzung „kohlenstoffarmer Brennstoffe“ und die Anwendung von Technologien zur Speicherung und Abscheidung von Kohlendioxid. Darüber hinaus wird eine beschleunigte Expansion erneuerbarer Energien gefordert.

Nach einem vielversprechenden Start mit Zusagen von Deutschland und den Gastgebern, den Vereinigten Arabischen Emiraten, jeweils 100 Millionen US-Dollar für den im letzten Jahr beschlossenen Fonds zur Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste bereitzustellen, waren die Erwartungen an den Klimagipfel hoch. Am Ende der Konferenz konzentrierten sich die Verhandlungen hauptsächlich auf Formulierungen in Bezug auf die zukünftige Nutzung fossiler Energieträger. Anstelle konkreter Maßnahmen oder eines festen Ausstiegsplans enthält die vorliegende Vereinbarung  lediglich Formulierungen, die die Möglichkeit einer Reduzierung der Nutzung von Kohle, Öl und Gas auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen offenlassen.

Im Abschlussdokument wird nun zunächst festgestellt, dass die globalen Treibhausgasemissionen bis 2030 nur um 5,3 Prozent gegenüber 2019 sinken würden, wenn die aktuell festgelegten nationalen Beiträge (NDCs) vollständig umgesetzt werden. Um jedoch die durchschnittliche globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sind eine Reduzierung um 43 Prozent bis 2030, 60 Prozent bis 2035 und Netto-Null-Emissionen bis 2050 erforderlich. Um diese Ziele zu erreichen, fordert die Konferenz die Vertragsstaaten zu mehreren Maßnahmen auf:

COP28, die UN-Klimakonferenz 2023, brachte bedeutende Zusagen und Diskussionen zu verschiedenen Aspekten des Klimawandels. Einige der wichtigsten Ergebnisse und Diskussionspunkte sind:

  1. Klimafinanzierung: Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate kündigte einen Fonds in Höhe von 30 Milliarden Dollar für globale Klimaschutzlösungen an, der bis zum Ende des Jahrzehnts 250 Milliarden Dollar an Investitionen anziehen soll. Zusätzlich gab es eine Zusage von 700 Millionen Dollar, um einkommensschwächeren Ländern beim Umgang mit Klimaschäden und -verlusten zu helfen. Zehn Prinzipien wurden eingeführt, um die Finanzierung zugänglicher und erschwinglicher zu machen.
  2. Ernährungssysteme: Über 130 Länder haben eine Erklärung unterzeichnet, Emissionen aus Landwirtschaft und Viehzucht in ihre nationalen Klimaschutzpläne aufzunehmen. Eine Koalition führender Organisationen aus dem Bereich Ernährung und Landwirtschaft beabsichtigt, die regenerative Landwirtschaft zu skalieren und damit über 160 Millionen Hektar und 3,6 Millionen Bauern zu beeinflussen.
  3. Erneuerbare Energien: 118 Länder haben sich darauf geeinigt, die Kapazität zur Erzeugung erneuerbarer Energie auf 11.000 GW zu verdreifachen und die Energieeffizienz innerhalb dieses Jahrzehnts zu verdoppeln.
  4. Methanreduktion: Fünfzig Öl- und Gasunternehmen verpflichteten sich, bis 2030 nahezu null Methanemissionen zu erreichen und bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen aus ihren Betrieben zu erzielen. Ein Fonds wurde für Methanminderungsprojekte in Schwellenländern und Entwicklungsländern angekündigt.
  5. Globale Bestandsaufnahme: Die erste weltweite Bewertung des Pariser Abkommens wurde diskutiert, mit dem Ziel, den Temperaturanstieg auf nicht mehr als 1,5ºC über dem vorindustriellen Niveau zu halten. Obwohl der anfängliche Text grundlegend war, ließ er Optionen bei fossilen Brennstoffen offen, einem wichtigen Streitpunkt.
  6. Thematische Agenda: COP28 umfasste thematische Tage, die sich mit Fragen wie menschlicher Gesundheit, Finanzen, Energie, gerechtem Übergang und indigenen Völkern befassten.
  7. Verhandlungen: Verhandlungen zwischen fast 200 Parteien fanden zu verschiedenen Themen statt, darunter fossile Brennstoffe und Finanzierung, mit dem Ziel, eine Einigung zu diesen Themen zu erreichen.
  8. Herausforderungen und Aussichten: Obwohl die Konferenz mehrere historische Zusagen und Initiativen markierte, bleibt die Herausforderung, einen globalen Konsens zu Schlüsselthemen wie dem Verbrauch fossiler Brennstoffe und der Bereitstellung ausreichender Finanzmittel zu erreichen. Die Konferenz unterstreicht die Bedeutung von gemeinsamen Bemühungen und die Notwendigkeit erhöhter Ambitionen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.
  9. Teilnahme und Fürsprache: Die Konferenz sah eine aktive Teilnahme von globalen Führungskräften, Klimaaktivisten und verschiedenen Interessengruppen, was die Bedeutung eines inklusiven Dialogs bei der Bewältigung des Klimawandels hervorhebt.

Die Ergebnisse der COP28 spiegeln eine Mischung aus Fortschritten und anhaltenden Herausforderungen im globalen Klimaschutz wider. Während es vielversprechende Initiativen und Zusagen gibt, bleibt die Komplexität, einen weltweiten Konsens über entscheidende Themen wie den fossilen Brennstoffverbrauch und eine angemessene Finanzierung zu erreichen, ein wesentliches Hindernis. Die Konferenz unterstreicht die Bedeutung von kooperativen Anstrengungen und die Notwendigkeit einer gesteigerten Ambition, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.

Das Abschlussdokument der COP28 hebt mehrere wichtige Maßnahmen hervor, beinhaltet aber auch einige Kritikpunkte. Positiv zu bewerten ist die Zielsetzung eines „Netto-Nullverbrauchs“ bis 2050, die Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 und die Verdopplung des Tempos bei der Energieeffizienz. Es werden verstärkte Anstrengungen zur Reduzierung des Kohleverbrauchs und die beschleunigte Entwicklung von Technologien wie der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung betont.

Kritisiert wird jedoch, dass der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen (Kohle, Öl und Gas) nicht explizit im Dokument festgelegt wurde. Mehr als hundert Staaten hatten einen solchen „Phase out“ gefordert, aber es gab Widerstand von einigen OPEC-Mitgliedern und deren Verbündeten. Trotz dieser Einschränkungen betrachten viele Experten und Politiker das Dokument als einen Schritt in die richtige Richtung.

NOVEMBER 30: H.E. Dr. Sultan Ahmed Al Jaber, President-designate of COP 28/CMP 18/CMA 5 speaks during the UNFCCC Formal Opening of COP28 at the UN Climate Change Conference COP28 at Expo City Dubai on November 30, 2023, in Dubai, United Arab Emirates. (Photo by COP28 / Mark Field)

Das Science Media Centre hat in diesem Zusammenhang eine Reihe von Fachleuten befragt.

► Prof. Dr. Reimund Schwarze

Leiter AG Klimawandel und Extremereignisse, Department Ökonomie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Leipzig

„Ob der Weltklimagipfel in Dubai ein Erfolg oder Misserfolg ist, bemisst sich an seiner wichtigsten Aufgabe: Ob die Staaten der Welt beim Klimaschutz real vorangekommen sind. Für die COP28 ist das eindeutig mit einem ‚Jein‘ zu beantworten.“

„Einerseits hat der Gipfel versagt, weil er nicht schonungslos an den Ursachen des Implementationsdefizits bei den NDCs (nationale Klimabeiträge) angesetzt hat. Andererseits hat er mit der Operationalisierung des Loss-und-Damage-Fonds sowie mit der deutlichen, nachhaltigen Steigerung der Finanzzusagen für Mitigation und Adaptation zu den Voraussetzungen der Ermöglichung des dringend nötigen Handelns beigetragen.“

„Um eine detailliertere Antwort geben zu können, müssen wir uns auf die Kernaufgabe des diesjährigen Gipfels konzentrieren. Und das war die globale Bestandsaufnahme, der Global Stocktake (GST). Acht Jahre nach der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens des Erreichten sollte der Stocktake die Staaten darüber informieren, wie ihre nationalen Klimaziele und -aktivitäten ausgeweitet, verbessert und erweitert werden können.“

„Artikel 14 des Pariser Vertrags verpflichtet die Staaten auch, die internationale Zusammenarbeit auszubauen, und zwar in allen drei Säulen der Klimapolitik: dem Klimaschutz im engeren Sinne sowie in der Klimaanpassung und Klimafinanzierung. Was hat der Global Stocktake nun diesbezüglich geleistet?“

„Beginnen wir mit dem Klimaschutz, im Konferenzsprech Mitigation genannt. Ein Rückblick auf die vergangenen acht Jahre [1] zeigt: Zwar hat das Pariser Abkommen, so heißt es im Stocktake auf Seite 4 bei Punkt 18 [I], seit seiner Annahme eine nahezu ‚universelle Bewegung‘ für Klimaaktivitäten durch die gewählten Ziele und das Signal der Dringlichkeit des Handelns in der Klimakrise hervorgebracht, aber hier sind ganz eindeutig mehr Anstrengungen nötig.“

„Dazu braucht es nicht nur einzelne Projekte und Maßnahmen, sondern erforderlich sind eine Systemtransformation, eine Resilienz gegenüber dem Klimawandel sowie eine unablässige Minderung der Emissionen aller Treibhausgasen.“

„Die globalen Emissionen liegen nicht auf einem Pfad, der mit dem 1,5-Grad-Ziel kompatibel ist, stellt der Stocktake unmissverständlich auf Seite 5 klar. Die noch bestehende Lücke zu einem Paris-konformen Emissionspfad liegt bei etwa 20 bis 23 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent. Das ist knapp die Hälfte der derzeitigen jährlichen Treibhausgasemissionen der Welt.“

„Handeln ist offenbar mehr als nötig. Das betrifft sowohl eine Erhöhung der nationalen Klimaziele, der Ambitionen, als auch die Umsetzung des Versprochenen. Beides wird in der globalen Bestandsaufnahme klar angesprochen.“

„Schauen wir auf den Gipfel zurück, so ist augenscheinlich, dass sehr viel über die Ambitionserhöhung gestritten wurde, aber kaum über das Defizit gesprochen wurde, das Zugesagte auch umzusetzen (Implementation). Was aber nützt mehr Ehrgeiz bei dem Klimazielen, wenn es beim Vollzugsdefizit bleibt.“

„Der Synthese-Bericht zur globalen Bestandsaufnahme veranschlagt beide Lücken, die aus der Ambition und die aus der Implementierung resultierende Lücke, in etwa gleich groß.“

„Danach haben die gesteigerten Klimaziele der Länder über die vergangenen Jahre hinweg die Emissionslücke um 15 bis 33 Prozent verringert. Aber der Fehlbetrag zwischen den angekündigten und den umgesetzten nationalen Klimazielen – den National Determined Contributions (NDC) – liegt überschlagen bei 10 bis 20 Prozent, ist also nahezu ebenso groß wie die Ambitionslücke.“

„Von Anfang an wurde dabei der Global Stocktake auf die Aufgabe verkürzt, die Ambition zu erhöhen. Die Frage, die hier über Top oder Flop des Gipfels entscheidet, ist der Entscheid darüber, ob sich die Länder auf einen ‚Phase Out‘ oder ‚Phase Down‘ fossiler Brennstoffe festlegen. Mir scheint, dies ist zu kurz gesprungen. Nur wenn der Gipfel aus der Dynamik der Ambitionserhöhung zu einer schonungslosen Analyse des weitgehenden Nichtstuns, also des Vollzugsdefizits gekommen wäre, wäre diese COP ein Erfolg gewesen.“

„Wie aber kann das Handlungs- und Vollzugsdefizit überwunden werden? Die Antwort der Wirtschaftswissenschaft ist klar: Wir brauchen eine wirksame Bepreisung von CO2 und anderen Treibhausgasen. Nur das schafft die richtigen Handlungsanreize. Leider steht diese Aufgabe nicht im Pariser Abkommen. Auch die entsprechenden Initiativen – sie heißen hier Klimaclubs – haben dies nicht zum Ziel.“

„Damit bleibt der Weltgemeinschaft nur ein weiteres Mittel: Die Klimafinanzierung als Treiber und großer Ermöglicher von Klimaaktivitäten. Das spiegelt sich auch im Stocktake-Bericht wider. Dieser beschreibt die Klimafinanzierung als ‚Mittel zum Vollzug und Erhöhung der finanziellen Hilfsmaßnahmen‘ auf vielen Seiten.“

„Viel ist da die Rede von privater Co-Finanzierung und innovativen Instrumenten, wie beispielsweise Klimaversicherungen. Aber als Ökonom muss ich doch feststellen: Privates Kapitel wird nur dann in die Klimafinanzierung, vor allem von Klimaanpassung und Klimaschäden, gelenkt werden, wenn neben den Risiken wie zunehmende Unwetter auch transformatorische beziehungsweise regulatorische Risiken bei der privaten Anlageentscheidung einfließen. Das aber erfordert wiederum eine CO2-Bepreisung, die sich an den Schäden und den Kosten der Risikobewältigung bemisst. Sonst funktioniert diese Verbindung von öffentlichen und privaten Aufgaben nicht.“

„Leider gab es auch ein weiteres Scheitern auf der COP28. Die Gespräche über die Mechanismen des Emissionshandels sind gescheitert, weil die EU den von den USA favorisierten ‚Light-Touch‘-Ansatz bei der Regulierung abgelehnt hat. Ökonomen sagen zwar, dass das Problem der Qualitätssicherung auch niedrigschwellig vom Markt gelöst wird. So aber hängen ‚Heavy-Touch‘ und ,Light-Touch‘ in den Seilen der UN. Es wird erst wieder auf die Tagesordnung von Baku (COP29) kommen. Das hemmt die Modelle, die bereits in der praktischen Umsetzung sind, zum Beispiel das Modell der Zusammenarbeit der Schweiz mit Thailand.“

„Hat die COP28 also versagt? Ich komme zu einem klaren ‚Jein‘. Ja, der Gipfel hat versagt, weil er nicht schonungslos an den Ursachen angesetzt hat. Nein, denn die COP hat mit dem realen Start des Loss-und-Damage-Fonds sowie mit der deutlichen Steigerung der Finanzzusagen für Mitigation und im geringeren Umfang auch für Adaptation zur größeren Ermöglichung des dringend nötigen Handelns beigetragen.“

► Dr. Richard J.T. Klein

Leiter des Teams International Climate Risk and Adaptation, Senior Research Fellow, Stockholm Environment Institute (SEI), Bonn

„Im Vorfeld der COP28 wurde die Kritik am immer größer werdenden Wanderzirkus der Klimagipfel immer lauter. Die COP28 erinnerte mich auch auf andere Weise an einen Zirkus.“

„Erstens war die Art und Weise, wie COP-Präsident Al Jaber wie ein Clown die Wissenschaft verspottet hat, eher beschämend als amüsant. Und unter dem enormen Druck von Saudi-Arabien und der OPEC zeigte er sich bei seinem Balanceakt am Ende nicht als geschickter Seiltänzer.“

„Alles in allem war es eine enttäuschende Leistung des Zirkus Al Jaber. Basierend auf dem, was ich vom Text zur globalen Bestandsaufnahme gesehen habe, mag es einige verfahrenstechnische Fortschritte geben, aber ob das Ergebnis dieses Klimagipfels zu realen Verbesserungen im Klimaschutz führen wird, ist höchst fraglich.“

„Der Zirkus zieht also weiter. Nächstes Jahr geht es ins Ölland Aserbaidschan, dann ins neue OPEC-Mitglied Brasilien. Ich halte den Atem an.“

► Prof. Dr. Carl-Friedrich Schleussner

Leiter der Forschungsgruppe Zeitliche Entwicklung von Anpassungshindernissen und ihre Bedeutung für klimabedingte Verluste und Schäden, Integratives Forschungsinstitut zum Wandel von Mensch-Umwelt-Systemen (IRI THESys), Humboldt-Universität zu Berlin, und Leiter des Bereiches Klimawissenschaft und Auswirkungen, Climate Analytics, Berlin

„Die Beschlüsse aus Dubai tragen den bezeichnenden Titel ‚UAE Consensus‘. Das beschreibt es gut. Es ist nicht der große Durchbruch, den der Präsident der Klimakonferenz immer wieder beschworen hat – es ist ein Kompromiss. Wir ampel-geprüften Deutschen kennen das ja nur zu gut. Es gibt Licht und Schatten. Aber vielleicht ist es ein Kompromiss, der uns den Zielen des Pariser Abkommens näherbringen wird, als viele glauben.“

„Um mit dem Negativen zu beginnen: Ja, es gibt eine Menge Schlupflöcher und Scheinlösungen in dem Text. Und einige Elemente, die sich wie ein ‚Wünsch dir was‘ der fossilen Lobbyisten lesen. Da werden technische (Schein-)Lösungen im großen Maßstab ins Spiel gebracht, wie die CO2-Abscheidung. Diese Scheinlösungen bringen uns nicht weiter. Sie sollen vor allem von einem ablenken: Dass das Ende des fossilen Zeitalters unausweichlich ist, wenn wir die Klimakrise in den Griff bekommen wollen.“

„In Deutschland kennen wir diese Diskussion unter dem orwellschen Begriff ‚Technologieoffenheit‘. Doch die Liste der Scheinlösungen waren wohl nötig, um die fossilen Länder mit an Bord zu holen. Es ist eben ein Kompromiss. Aber ob diese Schlupflöcher wirklich zum Tragen kommen, werden wir sehen. Es gibt nämlich auch viele starke Beschlüsse, die in eine andere Richtung zeigen.“

„Noch nie hat ein Dokument so stark die Reduktionsziele und Maßnahmen für das Ziel, 1,5 Grad in Reichweite zu halten, in den Vordergrund gestellt. Die Abkehr von fossilen Energien wird eingeläutet. Eine Verdreifachung der weltweiten Kapazität an erneuerbaren Energien und eine Verdoppelung der durchschnittlichen jährlichen Rate zur Verbesserung der Energieeffizienz bis 2030 wird unsere Welt nachhaltig verändern. Vor allem wird es auch die Wirtschaftlichkeit weiter in Richtung der tatsächlichen und nicht der Scheinlösungen verschieben.“

„Die starke Aufforderung an alle Länder, bis 2050 globale Netto-Null-Emissionen zu erreichen, ist ein großer Schritt in Richtung 1,5-Grad-Ziel. Wenn dieses Emissionsziel erreicht würde, wäre ein mögliches Überschreiten von 1,5 Grad auf wenige Zehntel Grad begrenzt. Ein Absenken auf 1,5 Grad bliebe weiter in Reichweite.“

„Gleichzeitig gibt es mit dem Finanzierungsfonds für Klimaschäden und Verluste und den Beschlüssen zum weltweiten Anpassungsziel weitere Elemente, die auch für die dringend benötigte Adressierung der Folgen der Klimakrise von entscheidender Bedeutung sind. Das ist insbesondere auch für viele vom Klimawandel besonders betroffene Länder ein wichtiger Teilerfolg.“

„Nun ist es an den Ländern, neue Ziele bis zum Jahr 2035 zu formulieren, und die Ziele bis 2030 nachzuschärfen. Daran, und vor allem an der Umsetzung, wird sich entscheiden, ob der Nordstern des COP-Präsidenten, das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten, auch in einigen Jahren noch am Horizont zu sehen sein wird. Sicher ist es nicht, ausgeschlossen aber auch nicht. Und das ist vielleicht der Kompromiss, der im Jahr 2023 in einem Ölland wie den Vereinigten Arabischen Emiraten möglich war.“

Zum Abschlussdokument: https://unfccc.int/sites/default/files/resource/cma2023_L17_adv.pdf?download