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Arbeitgeberpräsident Reiner Dulger (Foto: Foto: BDA | Christian Kruppa)

Arbeitgeber fordern Rücknahme von Klimazielen: Deutschland drohe durch die Klimapläne der Bundesregierung zurückzufallen, warnt Arbeitgeberpräsident Dulger. „Planwirtschaftliche Vorschriften“ müssten überdacht werden. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die Ampelkoalition aufgefordert, geplante Klimaschutzvorgaben für die Wirtschaft zurückzunehmen. „Wenn die Ampel all das, was sie sich klimapolitisch vorgenommen hat, umsetzt, kann Deutschland international nicht mehr mithalten“, sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Immer mehr Unternehmen geben nach Dulgers Darstellung auf, „weil von ihnen Investitionen verlangt werden, die sie nicht leisten können“. Klimaziele müssten mit marktwirtschaftlichen Instrumenten erreicht werden. „Alle Vorhaben der Ampel, die darauf abzielen, die deutsche Wirtschaft mit planwirtschaftlichen Vorschriften Richtung Klimaneutralität zu drängen, müssen überdacht werden“, verlangte er. Als Beispiel nannte Dulger „die erzwungene Elektrifizierung“ und die „überbordenden Wärmeverordnungen“. zeit.de , spiegel.de

253.000 Todesfälle -mdoch nicht alle EU-Länder gleich stark von Feinstaub betroffen: Schadstoffe in der Luft machen krank und können sogar zum Tod führen. Wie viele Todesfälle vermieden werden könnten, zeigt die EU-Umweltagentur in einem neuen Bericht. Und verdeutlicht die Gesundheitsgefahren durch Feinstaub. Schlechte Luft bleibt nach Einschätzung der EU-Umweltagentur EEA das größte von Umweltbedingungen ausgehende Gesundheitsrisiko. Rund 253.000 Todesfälle in der EU hätten im Jahr 2021 im Zusammenhang mit Feinstaubwerten über den empfohlenen Grenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestanden, teilte die EEA am Freitag im Rahmen des „Clean Air Forum“ der EU in Rotterdam mit. utopia.de , Originalbericht

Mehr als zwei Grad

hat die weltweite Durchschnittstemperatur eines einzigen Tages  erstmals seit Aufzeichnungsbeginn über dem vorindustriellen Niveau gelegen. Am 17. November  übertraf die Temperatur den Durchschnitt des Zeitraums von 1850 bis 1900 für diesen Tag um 2,06 Grad. Im Vergleich zur Zeit von 1991 bis 2020 lag die Temperatur für den Tag demnach um 1,17 Grad höher.  zeit.de

G20-Staaten fördern Öl, Gas und Kohle wie nie: Offiziell wollen viele G20-Staaten die Transformation ihrer Energieerzeugung vorantreiben. Tatsächlich aber subventionieren die Staaten fossile Energieträger so stark wie nie zuvor. Einem Bericht zufolge hätte mit der Billionensumme Solarenergie in immensem Ausmaß gefördert werden können. Die G20-Staaten haben einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr Subventionen für fossile Brennstoffe in Rekordhöhe gewährt. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise haben die Regierungen und öffentlichen Unternehmen der Staaten ihre Subventionen in diesem Bereich im Jahr 2022 mit fast 1,3 Billionen Dollar (1,19 Billionen Euro) im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, wie aus einem Bericht von BloombergNEF hervorgeht. n-tv.de

Pestizide bleiben: Neuer Rückschlag für die europäische Umweltpolitik: Das Europaparlament hat ein Gesetz zur Einschränkung von Pestiziden gekippt. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch in Straßburg mehrheitlich gegen den Vorschlag der EU-Kommission, die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte zu senken. Weitere Verhandlungen lehnte das Parlament mit knapper Mehrheit ab. Damit wird die Umweltgesetzgebung bereits zum zweiten Mal ausgebremst. Im Sommer hat das EU-Parlament eine Verordnung zur Renaturierung verwässert. Zuvor hatten Christdemokraten, Rechtskonservative und Nationalisten eine massive Kampagne gegen den Entwurf gestartet – und sich auf den (angeblichen) Schutz der Landwirte berufen. Ähnlich ist es auch diesmal gelaufen. Im großen unf ganzen ist beim European Green Deal zu konstatieren, dass das EU Parlament den Rückwärtsgang eingelegt hat.  taz.de . tagesspiegel.de

Grüne sehen CO2-Speicherung als Mittel gegen Erderhitzung: Im Europawahlprogramm der Grünen ist die CO₂-Speicherung gegen die Klimakrise vorgesehen. Auf dem Parteitag wandten sich einige Mitglieder mit Änderungsanträgen dagegen. In „einigen wenigen Branchen“ werde es auch in Zukunft Emissionen geben, die schwer oder nach heutigem Stand der Technik nicht zu vermeiden seien, zum Beispiel in der Zementindustrie, heißt es darin. Hier wollen die Grünen „technologische Chancen nutzen“ und CO₂ direkt bei der Produktion isolieren, speichern und gegebenenfalls nutzen. Dafür solle ein europaweit einheitlicher Regelungsrahmen geschaffen und eine Infrastruktur mit gemeinsamen CO₂-Speichern geschaffen werden.  zeit.de

UN-Generalsekterär Guterres besucht Antarktis: UN-Generalsekretär António Guterres die Antarktis besucht. Wenige Tage vor der Weltklimakonferenz wollte er sich ein Bild von den Folgen der Erderwärmung machen. „Die Antarktis ist ein schlafender Riese, der vom Klima-Chaos aufgeweckt wird“. Das sagte der UN-Generalsekretär bei seinem Besuch in der Nähe des Südpols. Der chilenische Präsident Boric veröffentlichte ein Foto, auf dem er gemeinsam mit Guterres in der Antarktis zu sehen war. „Die Antarktis beherbergt nicht nur 90 Prozent des Eises der Erde und 77 Prozent des verfügbaren Süßwassers. Ihre Meere sind der Schlüssel zur globalen Klimaregulierung“, schrieb er auf X.  euronews.com

FDP regt Enquete-Kommission zum Schutz der Ostsee an: Den von schleswig-holsteinischen Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) geplanten Nationalpark Ostsee lehnt neben der CDU auch die FDP ab. Die Liberalen bringen nun eine Alternative ins Gespräch. Schleswig-Holsteins Liberale haben an Stelle eines Nationalparks eine Enquete-Kommission zum besseren Schutz der Ostsee ins Spiel gebracht. „Wenn CDU und Grüne es wirklich ernst meinen mit dem Ostseeschutz, können sie sich einer Enquete-Kommission nicht verschließen“, sagte FDP-Landeschef Oliver Kumbartzky am Freitag. „Ostseeschutz ist kein reines Regierungshandeln, sondern auch der Landtag hat da ein gewichtiges Wort mitzureden und entsprechende Entscheidungsbefugnisse.“ stern.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Rechte für Flüsse, Berge und Wälder

Eine neue Perspektive für den Naturschutz?

Immer öfter werden der Natur eigene Rechte zugesprochen. Rund um den Globus helfen sie gefährdeten Ökosystemen, sich gegen schädliche Wirtschaftsinteressen zu verteidigen. Seit ihrer Einführung in die ecuadorianische Verfassung im Jahre 2008 wurden Rechte der Natur unter anderem in Bolivien, Kanada, Kolumbien, Neuseeland und den USA eingeführt. Zuletzt in Spanien zum Schutz einer Salzwasserlagune.
Dieses Buch zeigt, wie die Idee der Rechte der Natur entstand, wie sie immer mehr an Fahrt aufnahm und wie sie uns künftig helfen kann, die Natur und gefährdete Ökosysteme zu schützen. Dabei begibt es sich auf die Reise durch verschiedene Länder und Kontinente und stellt konkrete Anwendungsfälle und Initiativen vor.

oekom.de


Biokraftstoffe: Tankstellen dürfen künftig Diesel verkaufen, der komplett aus Altspeiseölen wie Frittenfett hergestellt wurde. zeit.de
Gegen Verpackungsindustrie: Umwelt-Plan der EU wird zum meist diskutierten Papier in Brüssel. focus.de
Fünf Gründe für Klimaoptimismus: Eine neue Studie zeigt Fortschritte und Erfolge im internationalen Klimaschutz. fr.de
Ziviler Ungehorsam: Worauf sich die Aktivisten der Letzten Generation berufen. dlf.de
Verbände: Fordern Aufhebung der Pendlerpauschale. zeit.de
Baerbock über Greta: Halte dieses Vorgehen für unverantwortlich. fair-economics.de
Bundesregierung vor Gericht: Damit Klimaziele erreicht werden, wollen Umweltorganisationen die Bundesregierung gerichtlich zu wirkungsvollen Maßnahmen verpflichten. merkur.de

Handelsabkommen abgelehnt: Grüne stellen sich bei Mercosur gegen Habeck und Co. n-tv.de

Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Helfen uns mehr Bäume? Und welche politischen Maßnahmen braucht es? 

Beim Wort Klimawandel denkt längst niemand mehr an Eisbären, die traurig auf ihren Eisschollen sitzen. Wir sind inzwischen alle davon betroffen. Wenn wir im Sommer nachts wach liegen, weil die Hitze den Schlaf unmöglich macht, der Regen ausbleibt, wenn wir ihn brauchen würden, aber dann zu anderen Zeiten Häuser überschwemmt und Autos wegspült. Wenn im Winter nur noch ein kleiner Schneeteppich auf einer ansonsten grünen Wiese liegt. In anderen Ländern und auf Kontinenten zeichnen sich die Folgen der Klimakrise schon länger ab und wirken sich viel gravierender aus.

Kommen wir da noch raus – und, wenn ja, wie? Und welche Verantwortung haben wir gegenüber ärmeren, noch stärker betroffenen Ländern? Über diese Fragen wurde kürzlich auf der Buch Wien diskutiert, die bearbeitete Aufnahme hören Sie in dieser Podcast-Folge. Zu Gast: Helga Kromp-Kolb, die wohl bekannteste Klimaforscherin Österreichs, der politische Theoretiker Johannes Siegmund und Jürgen-Thomas Ernst, der als Förster und Waldpädagoge durch die heimischen Wälder führt. derstandard.at


KOMMENTAR DER WOCHE:

Ein schwarzer Tag für Verbraucher

von  Holger Beckmann

Nach dem Aus fürs Pestizidgesetz tun Konservative und Bauernorganisationen so, als wäre nun alles gut – weil Lebensmittel billig bleiben. Aber: Es geht um eine potenzielle Gefahr für Leib und Leben.

Denn eine Mehrheit aus Konservativen, Christdemokraten, Populisten und wahrscheinlich auch einigen Sozialdemokraten will keine schärferen Regeln für den Einsatz von Gift in der Landwirtschaft – von Pestiziden, wie sie richtig heißen.

Die traditionelle und intensive Agrarwirtschaft benutzt ja gern den Begriff „Pflanzenschutzmittel“ – aber dieses Zeug schützt Pflanzen nur, damit sie schnell, marktfreundlich, ertragsorientiert wachsen, tatsächlich vernichtet es Leben – andere Pflanzen, Insekten, im Zweifel noch mehr. Denn dann wäre da ja auch noch die menschliche Gesundheit. Und klar ist: Alles, was wir als Menschen an Gift auf unsere Nahrungsmittel spritzen oder streuen oder sonstwie verteilen, landet irgendwann zumindest teilweise auch auf unseren Tellern und dann in unserem Körper. Das will man vielleicht gar nicht so genau wissen, und man wäscht ja das Obst und das Gemüse immer ganz gründlich, bevor man es isst. Aber möglich, dass das nicht reicht, dass Reste vom Gift bleiben, dass unser Körper damit klar kommen muss. Tut er vielleicht, vielleicht aber auch nicht. … Deswegen ist es so besonders geschmacklos, wenn Konservative und Bauernorganisationen nun so tun, als wäre diese Straßburger Entscheidung gut für Verbraucherinnen und Verbraucher, weil Lebensmittel doch jetzt so billig bleiben. Genau: Um den Preis zumindest der potenziellen Gefahr für Leib und Leben. Das ist nicht billig, und das ist auch nicht recht. Aber es ist im Moment offenbar erwünscht. tagesschau.de


MOBILITÄT:

Bundesrat blockiert StVG-Reform: Die Unions-Länder blockierten abrupt: Agora, Deutscher Städtetag und Kommunen kritisieren die Ablehnung der Reform durch den Bundesrat. Man sieht darin ein fatales Signal. Die Vorschläge seien ohnehin ein lange verhandelter Minimalkompromiss gewesen. Der Berliner Thinktank Agora Verkehrswende hat in einer ersten Reaktion auf die überraschende mehrheitliche Ablehnung der von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgelegten Reform des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Bundesrat massive Kritik an der Haltung mancher Länder geäußert. Die Reform war unerwartet durch die Blockade unionsgeführter Länder, allen voran Bayern gescheitert. Baden-Württemberg (grün-schwarz) und Nordrhein-Westfalen (schwarz-grün) mussten sich wegen Uneinigkeit in der Regierung enthalten. Der Bundesrat hatte zuvor einhellig eine noch weitergehende Reform gefordert. In der sollte etwa auch die „Vision Zero“, das Ziel „Null Verkehrstote“ gesetzlich verankert werden. Zudem plädierten sie für soziale Kriterien bei Parkgebühren. Jetzt heißt es zur Begründung der Ablehnung: Das Ziel der Sicherheit im Verkehr dürfe nicht aufgeweicht werden durch andere Ziele wie Klimaschutz. logistra.de

Die E-Mobilität stockt: Der Absatz von Elektroautos ist im Herbst eingebrochen. Die Chefs der Autokonzerne müssen beim Treffen mit dem Kanzler um die Förderung kämpfen. handelsblatt.com

U-Bahn-Projekte ohne Nutzen fürs Klima? Neue U-Bahnen gelten in vielen Großstädten als entscheidender Schritt für eine klimafreundliche Verkehrswende. Eine deutschlandweite Umfrage des ARD-Magazins Monitor zeigt: In sieben der zehn größten deutschen Städte werden aktuell Tunnelprojekte für S- und U-Bahnen gebaut oder geplant. Megaprojekte, die oft Jahrzehnte dauern und viele Milliarden kosten.Der Bund, der für ÖPNV-Projekte Milliarden an Fördermitteln dazu schießt, hat selbst offenbar keinen Überblick, wie viel Geld er für welche ÖPNV Vorhaben ausgibt und wie die Gelder tatsächlich eingesetzt werden. Der Bundesrechnungshof hat das bereits im Jahr 2022 in einem Gutachten deutlich kritisiert: „Der Bund weiß derzeit nicht, mit wie viel Mitteln er den ÖPNV insgesamt finanziert. Es ist nicht möglich, die Zielerreichung im Verkehr sowie im Klimaschutz ausreichend zu kontrollieren und Maßnahmen erforderlichenfalls anzupassen“, heißt es in dem Bericht. tagesschau.de

Nur jeder zweite Fußgänger fühlt sich sicher: Zu wenig Rücksicht und zu viele Fahrzeuge: Eine exklusive ADAC Umfrage zeigt, was Fußgängerinnen und Fußgänger im städtischen Straßenverkehr aktuell am meisten nervt.  Viele Befragte ärgern sich zunehmend über E-Scooter und deren Fahrer. Abgestellte Fahrzeuge sind die Hauptstörfaktoren auf Gehwegen. adac.de

Scholz sieht keine Notwendigkeit für einen Mobilitätsgipfel: Anfang des Jahres hieß es noch, dass in Zukunft aus dem Autogipfel ein Mobilitätsgipfel werde. Ohne die Umweltverbände wird am Montag stattdessen wieder über Autos geredet. Im Fokus steht erneut die schleppend laufende Antriebswende. Nach dem letzten Mobilitätsgipfel im Januar im Kanzleramt hatte Olaf Scholz (SPD) mitgeteilt, dass es zukünftig Sitzungen zu verschiedenen Themen der Mobilität in unterschiedlicher Zusammensetzung geben werde. Dass nun die nächste Sitzung wieder ein klassischer Autogipfel ohne Beteiligung von Umweltverbänden wie dem BUND sein wird, ist bezeichnend. tagesspiegel.de

WHO: Gesunde und florierende Städte erfordern soziales, wirtschaftliches, menschliches und planetarisches Wohlbefinden. who.int

Magnetschwebebahn: Teure Spielerei oder sinnvoller Baustein für eine Verkehrswende?  Braucht Berlin eine Magnetschwebebahn? Was kostet die überhaupt? Und wer könnte sie bauen? Der CDU-Vorschlag für den neuen Doppelhaushalt erhitzt die Gemüter. rbb24.de

Generalsanierung des Schienennetzes beginnt 2024: Die Generalsanierung des Schienen-Hochleistungsnetzes beginnt im 2. Halbjahr 2024 mit der Strecke Frankfurt/Main – Mannheim (Riedbahn) und soll im 2. Halbjahr 2030 mit der Strecke Mannheim – Karlsruhe abgeschlossen werden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/9251) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/8573) hervor. Die DB Netz AG plane im Rahmen der Generalsanierung hochbelasteter Streckenabschnitte die Kapazität mit sogenannten kleinen und mittleren Maßnahmen zu verbessern, heißt es in der Antwort. Vorgesehen seien unter anderem 740m-Überholgleise, Blockoptimierungen, Gleiswechselbetriebe und Überleitstellen. Eine konkrete Auflistung könne zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vorgelegt werden, „da die DB Netz AG derzeit noch die Details für die einzelnen Streckenabschnitte erarbeitet“, schreibt die Bundesregierung.

 


Neue Ausgabe erschienen: „Welt-Sichten“

Die Welt rückt näher zusammen: Wenn Inder oder Chinesen mehr Fleisch essen und Erdöl verbrauchen, werden bei uns Nahrungsmittel und Benzin teurer. Umgekehrt beeinflussen wir mit unserem Konsum, unseren Exporten und unserer Politik die Lebensverhältnisse in Afrika, Asien und Lateinamerika. Für den Kampf gegen die Armut, für Umwelt- und Klimaschutz und für die Sicherung des Friedens sind solche Wechselwirkungen entscheidend.

welt-sichten hilft, die Zusammenhänge besser zu verstehen – ob gedruckt als Zeitschrift oder online. Das Themenspektrum reicht von Weltwirtschaft und Entwicklungspolitik über Klimawandel und Umweltschutz bis zu Friedensfragen und der Rolle von Religionen. 

welt-sichten.org

 


WASSERSTOFF:

Warum viele Unternehmen noch ohne Wasserstoff planen: Deutschland setzt bei der Energiewende immer stärker auf die Technologie. Firmen müssten investieren, damit sich diese durchsetzt. Doch viele sind skeptisch, zeigt eine Studie. Auf eine offene Frage nannten 70 Prozent der Unternehmen die nicht absehbare Wirtschaftlichkeit als zentrale Hürde für Wasserstoffvorhaben. hier gehts zur Studie

Wasserstoff-Einsatz in energieintensiven Branchen untersucht: Wasserstoff statt Erdgas: Viele Industriebetriebe wollen diesen Weg gehen. Aber wie? Forscher haben nun ein Konzept für das Industriecluster Hermsdorfer Kreuz vorgelegt. Es geht auch um die dezentrale Versorgung. zfk.de

Scholz: Deutschland wird große Mengen Wasserstoff aus Afrika abnehmen: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die afrikanischen Länder ermutigt, in großem Maßstab in die Produktion von klimafreundlichem Wasserstoff einzusteigen. „Die Compact-with-Africa-Konferenz soll das Signal aussenden: Sie können auf Deutschland als Partner zählen“, sagte Scholz auf der Investitions-Konferenz im Rahmen der G20-Compact with Africa-Initiative. rnd.de

Brüssel geht bei „grünem“ Wasserstoff in die Offensive: Die Europäische Kommission richtet eine Wasserstoffbank ein, um den Ausbau erneuerbaren Wasserstoffs im Energiemix der EU zu fördern. Die Idee besteht darin, 800 Millionen Euro bereitzustellen, um die Industrie zu unterstützen und gleichzeitig Anreize für private Investitionen zu schaffen.Es wird erwartet, dass „grüner“ Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung von Sektoren spielen wird, sodass die EU die Green-Deal-Ziele bis 2050 erreichen kann. „Ich denke, wir möchten deutlich zeigen, dass wir weltweit führend sind, wenn es um den Einsatz dieser neuen Technologien geht, dass wir die fossilen Brennstoffe tatsächlich durch grünen Wasserstoff ersetzen können, dass wir den Stahl mit einem sehr geringen oder gar keinem CO2-Profil produzieren können“, sagt Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission. euronews.com

Sieg für Frankreich: Brüssel macht Atomstrom-Wasserstoff grün. euractiv.de

Niedersachsen fordert von der EU einen Ausgleich für Wasserstoffstandorte: Regionen, die beim Wasserstoff voranpreschen, erbringen eine Leistung für ganz Deutschland. Dieses Engagement sollte finanziell besonders honoriert werden, heißt es aus Niedersachsen. zfk.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Regierung will Anstieg der Stromnetz-Entgelte dämpfen: Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, den Anstieg der Netzentgelte im kommenden Jahr zu dämpfen. Konkret hat sich die Bundesregierung darauf verständigt, dass es im Jahr 2024 einen Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzkosten in Höhe von 5,5 Milliarden Euro geben soll. Das geht aus ihrer Antwort (20/9166) auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion (20/8880) hervor. Zudem unternehme die Bundesregierung erhebliche Anstrengungen im Bereich der Verringerung oder Vermeidung von Redispatch-Kosten durch fortwährende Bestandsnetzoptimierung, etwa durch temporäre Höherauslastungen des Stromübertragungsnetzes. Als Redispatch werden Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken bezeichnet, die Leitungsabschnitte vor einer Überlastung schützen sollen.Auf die Frage, in welcher Höhe 2023 die Netzentgelte durch Einnahmen aus der Erlösabschöpfung bei den Strompreisen gesenkt werden konnten, erwidert die Regierung: Die Abschöpfung von Überschusserlösen diene insgesamt der Finanzierung der Strompreisbremse. Hierunter falle zum einen die Entlastung von Unternehmen und Haushalten bezüglich der Deckelung des Strompreises und zum anderen ein Zuschuss an die Übertragungsnetzbetreiber zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzkosten. „Durch die Zuschuss-Regelung wurde sichergestellt, dass die Übertragungsnetzkosten faktisch auf dem Niveau von 2022 eingefroren wurden.“

Regierung zur Rolle von Supraleitern für die Energiewende: Nach Einschätzung der Bundesregierung ist der Einsatz von Supraleitern im Übertragungsnetz grundsätzlich möglich. Für Stromnetze seien die möglichen technischen Vorteile der Supraleiter wie hohe Stromtragfähigkeit bei niedrigem Platzbedarf besonders im urbanen Raum interessant, bedürften jedoch der weiteren Erprobung – und seien derzeit deutlich teurer als konventionelle Kupferkabel, zumal bei Supraleitern in regelmäßigen Abständen Kühlstationen errichtet werden müssten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/9420) auf die Kleine Anfrage der Unionsfraktion (20/8847) zur Nutzung von Supraleitern für die Energiewende in Deutschland hervor. Aus Fachsicht, so heißt es weiter in dem Regierungsschreiben, könnten Supraleiter aktuell eher eine Option an Engstellen in Ballungsgebieten oder bei einzelnen Pilotprojekten sein. Für industrielle Anwendungen könne der Einsatz der insbesondere als Energieeffizienztechnologie interessant sein, um Verluste bei Hochstromanwendungen zu verringern. Die Frage der CDU/CSU-Abgeordneten nach Maßnahmen der Bundesregierung, um den deutschen Technologievorsprung im Bereich der Supraleitertechnologie zu erhalten, beantwortet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz dahingehend, dass es im Energieforschungsprogramm die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dieser Technologie mit dem Forschungsfeld Hochtemperatursupraleitung bündele. Die Forschungsförderung umfasse dabei die gesamte Wertschöpfungskette (Leiter, Kabel, Kühlung und Anwendung) und erstrecke sich zur Unterstützung des Ergebnistransfers auch auf Demonstrationsprojekte, in denen der zuverlässige Betrieb über einen längeren Zeitraum nachgewiesen werde. „Diese Maßnahmen tragen zum Aufbau der Branche in Deutschland bei.“

Intensive Landwirtschaft verantwortlich für Insektenrückgang: Als die Hauptursache des Insektenrückgangs gilt die Intensivierung der Landwirtschaft der vergangenen Jahrzehnte. Das geht aus einer Antwort (20/9330) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/8927) hervor. Mehr als 70 internationale Studien hätten fünf Gefährdungsursachen ergeben, an erster Stelle stehe die Landwirtschaft, gefolgt von der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, der Urbanisierung sowie der Anwendung künstlicher Düngemittel. Des Weiteren würden verschiedene aktuelle wissenschaftliche Studien Rückgänge unterschiedlicher Insektengruppen belegen. Die Bundesregierung führt mehrere Studien zu bestimmten Artengruppen von Insekten auf. So wurde beispielsweise die Artenzahl der Schwebfliegen in Schutzgebieten in Nordrhein-Westfalen zwischen den Jahren 1989 und 2014 verglichen. Dort sei ein Rückgang in der Artenzahl von 23 Prozent festgestellt worden. Eine Studie habe ergeben, dass 27 Prozent der Arten weniger geworden seien, während 15 Prozent der Arten gar nicht mehr vorhanden seien. Eine weitere Studie zu Schmetterlingen in Bayern im Zeitraum von 1840 bis 2013 belege einen Artenrückgang von 117 Arten zu Beginn der Studie auf 71 Arten zum Ende der Studie. Schließlich sei bei einem systematischen Vergleich von Insektenbeständen in Süddeutschland festgestellt worden, dass in agrarisch geprägten Landschaften 29 Prozent weniger Insektenarten nachgewiesen wurden als in naturnahen Landschaften.

Bedrohte Biodiversität durch invasive Arten: Invasive Arten – also Pflanzen und Tiere, die sich außerhalb ihrer Heimat ausbreiten – bedrohen die Artenvielfalt auch in Deutschland. Nach einer vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) beauftragten Gefährdungsursachenanalyse sind invasive Arten bei 24 von 1.200 bestandsgefährdeten Rote-Liste-Artengruppen eine Hauptgefährdungsursache. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/9237) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/8844) hervor. Bei weiteren zehn solcher Taxa (Gruppen von Lebewesen mit gleichen Merkmalen) gelten sie als eine Haupt- oder Nebengefährdungsursache und bei 70 Taxa als Nebengefährdungsursache. Zu heimischen Pflanzen- und Tierarten, die in den letzten 20 Jahren durch invasive zurückgedrängt oder ausgerottet wurden, gehören etwa die Pfingst-Nelke, die Große Teichmuschel, die Grünliche Erdeule, die Rotbauchunke sowie Kreuzotter, Krickente, Rebhuhn und Iltis. Aus der Liste invasiver gebietsfremder Arten von EU-weiter Bedeutung sind laut Regierungsantwort 20 Wirbeltierarten in Deutschland nachgewiesen worden. Einige seien etabliert, wie etwa Nutria, Bisam und Waschbären, andere nur durch Einzelfunde dokumentiert. Zusätzlich zu den 20 Arten der Unionsliste seien laut der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung des BfN weitere elf Wirbeltierarten in Deutschland als invasiv zu betrachten, schreibt die Bundesregierung. Dazu gehörten etwa der Lavantinische Wasserfrosch, der Alpenkammmolch, der Sibirische Stör, die Regenbogenforelle und der amerikanische Nerz (Mink).

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

„Die Weltmeere sind der größte zugängliche Kohlenstoffspeicher des Planeten. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten etwa 25 Prozent der menschlichen CO₂-Emissionen aus der Atmosphäre aufgenommen und dadurch die Erderwärmung gebremst. Die Ozeane sind also ein entscheidendes Reservoir für Kohlenstoff – und ein zentrales Element im Kohlenstoffkreislauf. Wenn sie sich verändern, zum Beispiel erwärmen oder abkühlen, hat das auch Auswirkungen auf die Atmosphäre, mit der sie in Wechselwirkung stehen.“

Prof.Dr. Andreas Oschlies, Leiter der Forschungseinheit Biogeochemische Modellierung am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, …die Art und Weise, wie die Meere Kohlenstoff aufnehme, könne man sich wie bei einem Wassersprudelautomaten vorstellen. Mit Druck werde Wasser CO₂ zugesetzt, sodass Kohlensäure entstehe. Das Gleiche passiere bei den Ozeanen: Da wir immer mehr fossile Energieträger verbrennen würden, die Treibhausgase wie CO₂ freisetzten, würde es in der Atmosphäre zu einem CO₂-Überdruck kommen. Er verstärke den Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Meer. Das CO₂ aus der Luft löse sich an der Meeresoberfläche auf, ein Teil des Gases reagiere mit den Wassermolekülen und bildee Kohlensäure. Der Säuregehalt des Wassers nehme zu.  rnd.de

 

AFRIKA:

Deutschland bietet sich Afrika als verlässlicher Partner an: Deutschland bietet sich den Staaten Afrikas als langfristiger und zuverlässiger wirtschaftlicher Partner an. Diese Zusammenarbeit beispielsweise bei der Produktion klimafreundlicher Energie wie grünem Wasserstoff sei in beiderseitigem Interesse, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin deutlich machten. «Afrika ist unser Wunschpartner, wenn es darum geht, unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu intensivieren und den gemeinsamen Weg in eine klimaneutrale Zukunft zu gehen», sagte Scholz beim Gipfel «Compact with Africa». Die Bundesregierung werde die EU-Afrika-Initiative für grüne Energie bis 2030 mit vier Milliarden Euro unterstützen. Der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Azil Assoumani, und der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, versicherten angesichts der bereits starken Präsenz Chinas, Afrika sei offen auch für andere Partnerschaften. «Es gibt kein Monopol. Jeder hat seinen Platz», betonte Assoumani. Beide Politiker betonten, dass die Schulden der afrikanischen Staaten und die Zinslast zu hoch seien. Das hemme eigene Investitionen dieser Staaten. «Die Schuldenlast stellt ein Joch dar», sagte Faki. Sie müsse gesenkt werden. Assoumani, der Scholz «unseren lieben Bruder» nannte, rief «den soliden Partner Deutschland» dazu auf, «uns zu unterstützen für mehr Fortschritt und Wohlstand in Afrika und der gesamten Welt». zeit.de tagesspiegel.de  , taz.de

Uganda- Mülltaucher im Viktoriasee: Der Viktoriasee ist voller Müll. Trotz Ugandas Beschränkungen für bestimmte Kunststoffe landet immer mehr Müll in Afrikas größtem Süßwassersee. In dem Land gibt es zwar Gesetze gegen die Wasserverschmutzung, aber sehr effektiv sind sie nicht. Das Land verfügt auch nicht über ein funktionierendes Abfallmanagement-System. Jetzt arbeitet eine lokale Initiative daran, den See zu säubern. Sie bildet auch junge Taucher aus, die helfen, den Müll aus dem See zu holen. Die Taucher säubern nicht nur das Wasser, sondern sammeln den Abfall auch am dicht bewachsenen Ufer. Jeden Monat sammeln sie tonnenweise Plastik und bringen es an Land. Das gesamte Plastik aus dem See zu bekommen, ist eine gewaltige Aufgabe: Der See ist fast so groß wie Sierra Leone. dw.com

Madagaskar – die ignorierte Hitzewelle: Ab Mitte Juli begannen die Temperaturen in Madagaskar zu steigen, im Oktober erreichte die Hitzewelle — die es ohne den menschengemachten Klimawandel einer ersten Schnellanalyse zufolge gar nicht hätte geben können — ihren Höhepunkt. Mehr als 90 Prozent der Inselbewohner leben in Armut. Die rekordverdächtige Hitze traf die Menschen in den armen Vierteln besonders hart. Doch die Folgen für Millionen Menschen sind weder von Behörden noch von Medien erfasst worden, die Hitzewelle fand international kaum Beachtung. Überhaupt ist das Bewusstsein für die Gefahren extremer Temperaturen in den meisten afrikanischen Ländern gering. Das legt eine neue Studie nah. deutschlandfunk.de 

Kenia: Von der Dürre zur Flut – Kenianische Dorfbewohner leiden unter den Überschwemmungen.Die jüngste Katastrophe hat in Kenia Dutzende von Menschenleben gefordert und zu massiven Fluchtbewegungen geführt. aljazeraa.com

Wie Völkermörder aus Ruanda in Europa ein freies Leben genießen: In einem Pariser Gerichtssaal wird der Völkermord an den Tutsi in Ruanda verhandelt. Ein Angeklagter steht 29 Jahre nach den Verbrechen vor Gericht. Viele andere mutmaßliche Täter leben bis heute unbehelligt in Frankreich. spiegel.de

Simbabwe – Ein Land im Griff der Cholera: Die heftigste Cholera-Epidemie in Simbabwe seit fast fünfzehn Jahren hat bereits Hunderte Tote gefordert. Es gibt auch politische Gründe dafür. taz.de

MEHR WISSEN:

Fast unumkehrbar? Klimaziel von 1,5 Grad kaum zu halten: Während die globalen Temperaturen und Treibhausgasemissionen Rekorde brechen, kommt der jüngste Emissionslückenbericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) zu dem Schluss, dass die Welt nach den derzeitigen Zusagen im Rahmen des Pariser Abkommens auf dem besten Weg ist, in diesem Jahrhundert einen Temperaturanstieg von 2,5 bis 2,9 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu erreichen. Dies macht deutlich, dass dringend mehr Klimaschutzmaßnahmen erforderlich sind. Der Emissions Gap Report 2023 wurde im Vorfeld des Klimagipfels 2023 in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, veröffentlicht: Broken Record – Temperatures hit new highs, yet world fails to cut emissions (again)“ (Gebrochener Rekord – Die Temperaturen erreichen neue Höchstwerte, doch die Welt versagt bei der Emissionssenkung (wieder)), stellt fest, dass ein globaler kohlenstoffarmer Wandel erforderlich ist, um die für 2030 prognostizierten Treibhausgasemissionen um 28 Prozent bei einem 2°C-Pfad und 42 Prozent bei einem 1,5°C-Pfad zu senken. fair-economics.de

Wie sich die Golfstaaten auf ein Ende der fossilen Energien vorbereiten: Die Golfstaaten bereiten sich mit erneuerbaren Energien und riesigen Solaranlagen auf das Ende des Ölzeitalters vor. Doch exportieren wollen sie ihr Öl und Gas auch weiterhin. Bislang garantierten die Reserven an fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas den Staaten am persischen Golf ihren Reichtum. Doch mit der weltweiten Umstellung auf erneuerbare Energien droht der Region in dieser Hinsicht das wirtschaftliche Aus. Darum nehmen die Golfstaaten mittlerweile selbst die Abkehr von den „Fossilen“ in Angriff. In Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar entstehen derzeit Kraftwerke für erneuerbare Energien, die zu den größten weltweit gehören. Katar etwa baute im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2022 eine Solaranlage, die zehn Prozent des Energiebedarfs des Landes decken soll. In Saudi-Arabien entsteht eine Wüstenstadt, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Und die Vereinigten Arabischen Emirate bauen das angeblich größte zentrale Sonnenkraftwerk der Welt. dw.com

Feinstaub aus Kohle schädlicher als gedacht: Dass Feinstaub aus der Verbrennung von Kohle gesundheitsschädlich ist, ist schon länger bekannt. Doch jetzt legen Daten aus den USA nahe, dass diese Kraftwerksemissionen noch schädlicher sind als bisher angenommen. Forscher werteten dafür eine Kombination aus Krankenkassendaten und Emissionsdaten von 480 Kohlekraftwerken in den USA aus. Demnach ist der von den Kraftwerken ausgestoßene schwefelhaltige Feinstaub allein zwischen 1999 und 2020 für mehr als 460.000 Todesfälle verantwortlich. Zugleich zeigen die Ergebnisse, dass Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen in den USA bereits wirkungsvoll vorzeitige Todesfälle verhindert haben. wissenschaft.de

Greenwashing Klagen treffen auch United Airlines: Nach KLM, Austrian Airlines sowie Etihad Airways erhielt nun auch United Airlines Greenwashing-Vorwürfe und wurde dafür angeklagt. reisetopia.de
Zuckerhaltige Getränke: Welche Vorteile eine Besteuerung hätte. fair-economics.de
Studie: Verlangsamt sich die Erholung des Ozonlochs? fair-economics.de
„Für den Wein sind die Klimaveränderungen fatal“: Silvia, 27, aus Italien erzählt, warum Hagel für den Weinanbau schlimmer ist als Trockenheit und warum sie Hoffnungen in den Papst setzt. jetzt.de

KALENDER:

Anhörung zur internationalen Klimapolitik Deutschlands

Zeit: Montag, 27. November 2023, 13.30 Uhr bis 16 Uhr
Ort: Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Sitzungssaal 3.101

Die Anhörung wird von 13:30 Uhr bis 16:00 Uhr live im Parlamentsfernsehen (abrufbar auf der Website des Deutschen Bundestages) übertragen.

Tagesordnung

Anhörung zum Selbstbestimmungsgesetz

Zeit: Dienstag, 28. November 2023, 8 Uhr bis 10 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal Saal E 200

Die öffentliche Anhörung wird live unter www.bundestag.de ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek abrufbar.

Sachverständigenliste

28. Weltklimakonferenz 2023 (COP 28)

Anfang: 30. Nov 2023
Ende: 12. Dez 2023
Ort: Dubai, United Arab Emirates (UAE)

unfccc.int/cop28

 

DAS LETZTE:

Studie: Defibrillator-Drohnen retten mehr Leben als Rettungsdienste

Ein schwedisches Projekt hat untersucht, wer schneller Defibrillatoren zu Menschen mit Herzversagen bringen kann. Die Drohne ist dem Rettungsdienst überlegen. In einer Studie des schwedischen Karolinska-Instituts sind Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen, dass Drohnen, die Defibrillatoren für lebensrettende Maßnahmen bei Herzversagen ausliefern, Rettungsdiensten in Krankenwagen überlegen sind. Grund dafür ist der Zeitfaktor, der bei der Wiederbelebung von Patienten mit Herzstillstand entscheidend ist. Innerhalb von drei bis fünf Minuten muss der lebensrettende Elektroschock angewendet werden. Nur dann ist eine Überlebenschance von bis zu 70 Prozent möglich. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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