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Johnson mahnt Ergebnisse an: Die Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow läuft nun bereits eine Woche, in der zweiten Woche erwartet der britische Premier BorisJohnson weitere harte Verhandlungen – und mahnt Ergebnisse an. „Die COP26 hat noch eine Woche Zeit, um für die Welt zu liefern, wir müssen alle an einem Strang ziehen und die Ziellinie ansteuern“, sagte Johnson in London. Es habe „Zusagen zur Reduzierung von Kohlenstoff- und Methanemissionen, zur Beendigung der Entwaldung, zum Ausstieg aus der Kohle und zur Bereitstellung von mehr Finanzmitteln für die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder“ gegeben. „Aber wir dürfen die Aufgabe, das 1,5-Grad-Ziel am Leben zu erhalten, nicht unterschätzen“, so der britische Premier. „Die Länder müssen diese Woche an den Verhandlungstisch zurückkehren und bereit sein, die erforderlichen mutigen Kompromisse und ehrgeizigen Verpflichtungen einzugehen“, forderte er. Unterdessen  haben bei einem globalen Aktionstag am Sonnabend allein in Glasgow Zehntausende Menschen demonstriert. Auch anderswo in der Welt kamen viele Menschen für Klimademos zusammen. Auf eine Gegengipfel zur Weltklimakonferenz, dem viertägigen „People’s Summit“ startete ein „Tribunal der Völker“. Dieses will symbolisch über die Klimapolitik der meisten Staaten und der Vereinten Nationen zu Gericht sitzen. tagesschau.detagesspiegel.de handelsblatt.com dlf.de

COP26  und die Klimahilfen für die Entwicklungsländer: Auf der Klimakonferenz von Kopenhagen vor über zehn Jahren haben die Industrieländer das Versprechen abgegeben Klimahilfen in Höhe von 100 Milliarden Dollar an die ärmeren Länder zu zahlen. Ab 2020 sollte die Summe erreicht sein. Seit diesem Mittwoch ist due Summe fast zusammen. Dennoch herrscht Frust bei den am wenigsten entwickelten Ländern der Erde, den sogenannten LDC: „Wir können nicht länger warten“, so Sonam Phuntsho Wangdi, ein Regierungsvertreter aus Bhutan und Sprecher eder(LDC). „Der Mangel an Mitteln kostet Leben und Existenzen.“ Die LDC gehören zu den kritischen Stimmen der UNO-Klimakonferenzen, weil die Folgen des Klimawandels sie besonders hart treffen. Der Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Gerd Müller, kritisierte in diesem Zusammenhang die bisherigen Ergebnisse der Verhandlungen. „Die sich abzeichnenden Beschlüsse reichen nicht aus, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.- Auch die Unterstützungsangebote für die Entwicklungsländer, selbst wenn sie voll umgesetzt werden, sind absolut unzureichend zur Anpassung an den bereits stattfindenden Klimawandel.“ spiegel.de , rnd.de (Müller)

38,4 Gigawatt, das war die Leistung der Kohlekraftwerke, die China im Jahr 2020 an Netz brachte, das ist dreimal so viel wie der gesamte Rest der Welt zusammen.

katapult-magazin.de

Milliardenspitzen für Kohleausstieg: So will Deutschland den Jobverlust wettmachen: Das Tempo der Investitionen dürfte entscheiden, ob die neue Ampel-Koalition den Ausstieg vorziehen kann. Die Hilfen des Bundes für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen laufen langsam an. Bisher seien im Rahmen der Finanzhilfen sieben Projekte mit einem Volumen von 80,5 Millionen gestartet, heißt es in einem Bericht des geschäftsführenden Wirtschaftsministers Peter Altmaier für das Bundeskabinett. Insgesamt 175 Projekte im Volumen von 3,01 Milliarden Euro seien bestätigt. focus.de

Klimaforscher: Erderhitzung von 2,7 Grad wäre „ein anderer Planet“: Der renommierte schwedische Klimaforscher Johan Rockström hat eindringlich vor der drohenden drastischen Erderhitzung gewarnt, auf die die Welt mit ihren aktuellen Plänen zusteuert. „Mit 2,7 Grad würden wir unbekanntes Terrain betreten. Wir würden auf einem anderen Planeten leben als heute“, sagte der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung in Glasgow. heise.de

Methanausstoß soll drastisch sinken: Der Ausstoß von Methan soll laut der Einigung auf dem Weltklimagipfel bis 2030 drastisch sinken. Dafür müssten die EU-Staaten die Landwirtschaft grundlegend umstellen – und die Verbraucher ihre Ernährung. Der künftigen Regierung in Berlin dürfte dabei eine Vorreiterrolle zukommen. Sie steht vor der Herausforderung, den Viehbestand zu reduzieren und gleichzeitig das Auskommen der Rindviehhalter einigermaßen zu sichern. Gelingen wird das nach Einschätzung von Experten aber wohl nur über höhere Preise für Milch und Fleisch.  tagesschau.de

Wie der Klimawandel die Ernten beeinflusst: Klimaveränderungen werden in aufwändigen Modellrechnungen berechnet. Der Klimawandel beeinflusst Pflanzenwachstum in vielen Bereichen. In Modellen haben Klimaforscher und -forscherinnen errechnet, wie durch Klimaveränderungen sich auf die Erträge von Mais, Soja, Weizen und Reis auswirken. Die neuen Ergebnisse sind genauer, als die bisher bekannten Ergebnisse und auch mit stärkeren negativen Aussagen behaftet.  Insbesondere bei Mais erwarten sie innerhalb der nächsten zwanzig Jahre gravierende Ertragseinbußen. Für Weizen sieht es besser aus: Er könnte von zusätzlichen Anbaugebieten und mehr CO2 in der Atmosphäre profitieren. wissenschaft.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Deutschland in der Klimakrise

Was versäumt wurde und jetzt zu tun ist

Der Klimawandel ist da. Er kam keineswegs plötzlich und unerwartet, denn seit Jahrzehnten warnt die Wissenschaft, längst hätte die Politik gegensteuern müssen. Doch leider wurde sie ihrer Verantwortung nicht gerecht, weder international noch national.
Die meisten Bürgerinnen und Bürger wollen mehr Klimaschutz, aber sind wir wirklich zum notwendigen Umbruch bereit? Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise sind zu energieintensiv und zu wenig nachhaltig. Die Klimakrise ist eine gesellschaftliche Krise. Warum ist Deutschland nicht auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel? Was ist beim Klimaschutz versäumt worden, und noch wichtiger: Was wäre jetzt zu tun, um das Ruder noch herumzureißen?
Zur Klimawende gehören neben der Energiewende auch ein Wandel in der Mobilität, Landwirtschaft, Ernährung, bei Konsum und Ressourcenverbrauch. Resignieren wäre die schlechteste aller Alternativen, denn jeder von uns kann etwas gegen den Klimawandel tun. Und jede Tonne Treibhausgas, die nicht ausgestoßen wird, zählt. oekom.de


 

Rot-Grün regierte Länder: Wollen Mieter bei CO2 Preis entlasten.  spiegel.de
Ölkonzerne: Zum Umdenken gezwungen. tagesschau.de
Schiffsantriebe der Zukunft: Ammoniak statt Gas. wiwo.de
KfW: Umwelttechnologien in Deutschland sind Schlüsselmärkte. fair-economics.de
Umweltbundesamt: Empfiehlt Ende der Pendlerpauschale spiegel.de
Finanzbranche: Für grünen Umbau unerlässlich. handelsblatt.com
Greenpeace: Die neue Bundesregierung muss zum Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen dringend die Bundeszuständigkeiten neugestalten. fair-economics.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

Nachhaltige Geldanlage: Warum es sich lohnt, sein Geld fair anzulegen: Mit Geld ist es möglich, Gesellschaft und Umwelt zu gestalten.Darum liegt in diesem Sektor ein großer Hebel für den Wandel – und jeder kann dazu beitragen! Wir erklären das Wie, Was und Warum nachhaltiger Geldanlage. 17goalsmagazin.de


PODCAST DER WOCHE:

Wie Bauern und Taucher die Ostsee schützen

Zu viel Müll, zu viel Krach, zu viel Verkehr – die Ostsee hat viele Probleme. Und sie ist überdüngt: Aus der konventionellen Landwirtschaft, Schifffahrt und Kläranlagen gelangen seit Jahrzehnten Stoffe ins Meer, die da nicht hineingehören. Was wird dagegen getan? detektor.fm


MOBILITÄT:

Zerschlagung der Bahn in Betrieb und Netz: InDeutschland wird über die Zerschlagung seiner Eisenbahn in Schienennetz und Betrieb diskutiert. Auslöser ist ein Bericht des Spiegel, wonach die Ampel-Parteien darüber bereits in ihren Koalitionsverhandlungen sprachen. Der Fahrgastverband Pro Bahn ist dafür, ebenso die Monopolkommission. Gewerkschaften und die Linke sprachen sich vehement dagegen aus. Die Deutsche Bahn (DB) selbst schwieg. berliner-zeitung.de

MobilitätWie Leben auf dem Land ohne eigenes Auto klappt. Landbewohnerinnen und Landbewohner, die bewusst auf einen Pkw verzichten, berichten, wie sie ihren Alltag bewältigen – und ob es sich auszahlt. derstandard.at

Elektromobilität: Europa droht eine Batterie-Blase. Mit Milliarden fördert Europa den Aufbau einer heimischen Batterieindustrie. Es drohen gewaltige Überkapazitäten. Nicht alle Projekte werden überleben. handelsblatt.com

CO2 Preis für die Schifffahrt: Das Climate Vulnerable Forum (CFV) , das die besonders verwundbaren Staatenvertritt, forderte auf der COP26 Konferenz einen  CO2-Preis in der Schifffahrt. Die Forderung ist Teil der „Dhaka-Glasgow-Erklärung“ des Forums. Dieser Forderung schlossen sich die kleine Inselstaaten, die besonders vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind, an.Die Inselstaaten hatten schon auf dem Pariser Klimagipfel mit weiteren besonders vom Klimawandel betroffenen Ländern durchgesetzt, dass das 1,5-Grad-Ziel in das Abkommen aufgenommen wird. Sie fürchteten um den Untergang ihrer Staatsgebiete bei einer Erwärmung von zwei Grad. klimareporter.de

Smarte Mobilität: Smart heißt das Zauberwort, wenn es um die Mobilität der Zukunft geht. Unter „smart“ versteht das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: „die IKT-basierte Vernetzung von Menschen, Fahrzeugen und Infrastruktur, die auf diese Weise untereinander automatisch wichtige Informationen austauschen“. Die Politik meint damit den Einsatz von IT und Telekommunikation – und zwar zu Wasser, zu Lande auf Straßen und auf der Schiene. Smart zu sein ist wichtig, um die Mobilitätswende zu meistern und die strengen EU-Klimaziele zu erreichen. vdi-nachrichten.com

Shell baut in Deutschland E-Ladenetz aus: Bis 2030 will der Ölkonzern das Tankstellennetz auf 3000 Punkte an 1000 Shellstationen ausbauen. Der deutsche Markt spielt für den Konzern eine Schlüsselrolle. wiwo.de

WASSERSTOFF:

Gülle und Pflanzenstoffe – Umwandlung in Wasserstoff:  Eine Demonstrationsanlage belegt, dass Biogas aus Gülle und Pflanzenresten ein lohnender Ausgangsstoff für hochreinen Wasserstoff sein können. Ein spezieller chemischer Prozesses ermöglicht es, dass diese Umwandlung einen Wirkungsgrad von 75 Prozent hat und auch in Hinsicht auf die Kosten konkurrenzfähig ist. „Wir können auch im großen Maßstab dezentralen Wasserstoff aus realem Biogas herstellen. Alles, was es braucht, ist ein wenig Platz für unsere Anlage“, so Projektleiter Gernot Voitic. Diese dezentrale Produktion von Wasserstoff könnte nach Ansicht der Forscher auch dazu beitragen, Wasserstoff günstiger zu machen. wissenschaft.de

Umbau der Industrie: Industrie und Politik sehen „grünen Wasserstoff“ als zentrales Element eines klimaneutralen Wirtschaftssystems. Die EU und die Bundesrepublik Deutschland investieren Milliardensummen in den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur. Doch Experten sind uneins darüber, wie schnell grüner Wasserstoff in ausreichendem Maß nutzbar sein wird. zdf.de

IG Metall will tragfähige Wasserstoffinfrastruktur:  Die IG Metall fordert von der künftigen Bundesregierung den Aufbau einer tragfähigen und nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur. „Um die Klimaneutralität zu schaffen, braucht es nicht De-Industrialisierung, sondern wir müssen die Zukunftsfelder besetzen“, erklärt Daniela Jansen, die für die IG Metall das Thema bei Politik und Unternehmen auf die Agenda setzt. Damit das gelingt, hat die Gewerkschaft acht Forderungen aufgestellt: Die Elektrolysekapazität auf 10 GW bis 2030 erhöhen, Quoten für den Ausbau von grünem Wasserstoff festlegen und Ausbau heimischer Wasserstoffproduktion zu unterstützen, die Leitmärkte für den Wasserstoffhochlauf fördern, erneuerbare Energien ausbauen, Infrastrukturausbau von Leitungen und Netzen aufbauen, Aus- und Weiterbildung nicht vergessen, Beschäftigte an Innovationsprozessen beteiligen, sowie teurere Wasserstoffproduktion durch geeignete politische Instrumente schützen. ig-metall.de

Automanager setzen auf Wasserstoff:  Deutsche Autobauer halten an Wasserstoff fest: In einer Studie antworteten 80 Prozent der befragten Automobil-Manager, dass wasserstoffbetriebene Fahrzeuge besser für die Umwelt und sauberer als Elektrofahrzeuge seien. Weit weniger haben jedoch überhaupt Wasserstoffautos oder deren Komponenten im Produktportfolio. efahrer.chip.de

Wasserstoff betriebenes Fahrrad konstruiert: Designer aus den Niederlanden haben das weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Lasten-E-Bike entworfen. Anstatt eines Akkus besitzt es einen kleinen Wasserstofftank, aus dem eine Brennstoffzelle elektrische Energie für den E-Motor gewinnt. Das Konzept soll zukünftige E-Bikes leichter machen und Aufladen in nur zehn Minuten ermöglichen. efahrer.com
Hemmingstedt: Kaverne für Speicherung von grünem Wasserstoff geeignet. boyens-medien.de
Marokko: Diplomatische Verstimmungen – Kein grüner Wasserstoff aus Marokko. ndr.de

 

WÖRTLICH GENOMMEN

Ich finde zunächst diese Schwarz- und Weiß-Betrachtung von Erfolg und Misserfolg in Glasgow nicht so richtig hilfreich. Wir sehen auf der einen Seite zum Beispiel, dass ganz, ganz viele Menschen erstmals zusammenkommen, nach einer langen Pandemie sich in die Augen gucken, gerade auch aus der Zivilgesellschaft, und gemeinsam für Klimagerechtigkeit kämpfen. Das ist ganz, ganz wichtig und da ist es erst mal dann auch zweitrangig, was genau diplomatisch passiert. Wir sehen, dass Fassetten und Teile dieser Konferenz ganz hilfreich sein können.

Luise Neubauer, Klimaaktivistin bei Fridays for Future, unterm Strich bleibe aber die Beobachtung, dass Regierungen immer und immer wieder zu Gipfeln kommen würden, Versprechen in die Welt sendeten, sich dann nicht daran hielten, dann wieder kämen und statt darüber zu sprechen, was man machen müsse um Versprechen einzuhalten, neue Versprechen in die Welt senden würden, von denen ja eigentlich alle wüssten, dass auch diese wieder nicht eingehalten würden. deutschlandfunk.de

AFRIKA

Okavango-Delta: Gelingt es, das Weltnaturerbe zu bewahren? Angola, Botswana und Namibia arbeiten beim Schutz von Feuchtgebiet und Fluss zusammen. Doch ist der Spagat zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung möglich? riffreporter.de

Entwicklungshilfe in Afrika: Freiwilligendienste in Afrika sind beliebt bei jungen Menschen. Rwothomio Gabriel von No White Saviors sagt: Solche Besuche helfen nicht, sondern richten viel Schaden an. ze.tt.de

Bartholomäus Grill berichtet seit Jahrzehnten als Journalist aus Afrika: China ist auf dem Weg zur Superpower des 21. Jahrhunderts, eine ökonomische Weltmacht ist es schon jetzt. Und als solche handelt China natürlich im eigenen Interesse. China ist hungrig nach Rohstoffen, die eigene Wirtschaft wächst schnell, zugleich braucht das Land neue Absatzmärkte. China überschwemmt also die afrikanischen Märkte mit seinen Billigwaren. Gleichzeitig aber haben die Chinesen viele Infrastrukturmaßnahmen vorangetrieben, sie haben Flughäfen, Häfen, Eisenbahnlinien, Krankenhäuser und vieles mehr gebaut. Fest steht: Die Chinesen haben in den letzten 20 Jahren ökonomisch mehr bewirkt als die westliche Entwicklungshilfe in 60 Jahren.
ausgburger-allgemeine.de

Afrikas Klimaretter „Wolkenwälder“ speichern jede Menge CO2: Auf Satellitenbildern ist der Unterschied deutlich zu sehen. Im Kibale-Nationalpark im Südwesten Ugandas wachsen heute mehr Bäume als 1995. Von diesen „Wolkenwäldern“ profitiert das Klima mehr, als viele glauben. In Glasgow haben sich über 100 Staats- und Regierungschefs verpflichtet, verstärkt gegen die Entwaldung zu kämpfen. Aufsehen erregt, dass Brasilien mitmacht, die Heimat des größten, ökologisch wichtigen Amazonas-Regenwalds. Über Afrikas „grüne Lungen“ wird wenig gesprochen. Dabei sind sie zunehmend bedroht und, wie eine neue Studie überraschend zeigt, in den Bergregionen pro Hektar sogar effektivere Kohlenstoffspeicher als der Amazonas. n-tv.de

Krieg in Äthiopien spitzt sich zu: Zum ersten Jahrestag des am 4. November 2020 in Äthiopien begonnen Tigray-Konflikts spitzt sich die Situation im Land zu. Der Konflikt, der von Seiten der äthiopischen Regierung unter Ministerpräsident Abiy Ahmed als „Rechtsstaatsoperation“ gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) im Norden des Landes begann, hatte sich bereits Anfang August dieses Jahres auf die Nachbarregionen Afar und Amhara ausgeweitet. Nun konnte vergangenen Samstag die TPLF durch die Einnahme der strategisch wichtigen Städte Dessie und Kombolcha einen territorialen Zuwachs verzeichnen, der die äthiopische Regierung in die Defensive geraten lässt. Zwar dementierte Abyi Ahmed den Gebietsgewinn zunächst, kurz darauf wurde jedoch der landesweite Ausnahmezustand über sechs Monate ausgerufen. deutsche-afrika-stiftung.de

Kenia: Kreditnehmer müssen zusätzliche Sicherheiten stellen, wenn der Wert der Kreditsicherheiten, vor allem von Grundstücken und Gebäuden, während der Kreditlaufzeit sinkt, um einen Ausfall zu decken. Kenianische Kreditnehmer mit Sicherheiten, deren Wert gesunken ist, müssen nun zusätzliche Sicherheiten stellen, da die Banken die Kreditbedingungen verschärfen wollen. Schätzungen zufolge sind Wertpapiere im Wert von über 37,1 Mrd. USD im Besitz von Großbanken in Immobilien gebunden, und es wird berichtet, dass der Wert einiger Immobilien gesunken ist. theeastafrican.co.ke

Südafrika: Die ANC-Partei, die Partei des verstorbenen Anti-Apartheid-Führers Nelson Mandela, hat bei den Kommunalwahlen weniger als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) erhielt 46,04 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission mit. Das ist das schlechteste Ergebnis für die historische Partei Nelson Mandelas, die seit den ersten demokratischen Wahlen 1994 jede Wahl mit absoluter Mehrheit gewonnen hat. Nicht nur, dass die Wähler den ANC nicht unterstützten, die meisten machten sich auch gar nicht erst die Mühe, zu wählen. Obwohl der Wahltag zum Feiertag erklärt wurde, lag die Wahlbeteiligung bei 47 Prozent der registrierten Wähler, mehr als 10 Prozent niedriger als bei früheren Wahlen. africanews.com

„Kohle können wir nicht essen, Öl nicht trinken, Erdgas nicht atmen“: Vanessa Nakate hat oft das Gefühl, einen ganzen Kontinent repräsentieren zu müssen – als eine der wenigen afrikanischen Aktivistinnen auf Klimakonferenzen wie der COP. „Die Klimakrise trifft Frauen und Mädchen unverhältnismäßig stark. Ich komme aus einer Gesellschaft, in der die Rollen und Aufgaben von Mädchen streng festgelegt sind. Frauen sind für den Anbau von Feldern und die Landwirtschaft zuständig. Sie laufen lange Strecken, um Wasser für ihre Familien zu beschaffen. Wenn die Ernte ausbleibt, ist es ihre Arbeit, die zerstört wird. Sie müssen dann andere Möglichkeiten finden, um ihre Familien zu versorgen. Gleichzeitig werden Jungs in vielen Bereichen der Gesellschaft bevorzugt, bei der Bildung zum Beispiel. Wenn aufgrund fehlender Ernte das Geld ausbleibt und die Kinder nicht mehr zur Schule geschickt werden können, sind es die Mädchen, die als erstes zu Hause bleiben. Und junge Mädchen, die die Schule abbrechen, laufen eher Gefahr, in frühe Ehen gezwungen zu werden.“  zeit.de

MEHR WISSEN

Der stumme Frühling: Wir können Artenschwund auch hören, so sind im letzten Vierteljahrhundert Vogelstimmen in der Nachbarschaft messbar weniger und eintöniger geworden. das belegt jetzt eine Studien: In Europa als auch in Nordamerika macht sich der Rückgang der Vogelzahl und -vielfalt auch akustisch bemerkbar.  Der „Silent Spring“, der „Stumme Frühling“, so haben Umweltschützer schon vor fast 60 Jahren gewarnt, ist näher gerückt. Deutschland ist davon auch betroffen: „In Deutschland haben wir zum Beispiel große Populationen von Arten mit charakteristischen Stimmen verloren, zum Beispiel Feldlerche und Kiebitz“, so Koautor Johannes Kamp von der Universität Göttingen. „Das sind Klänge, die das Erleben des Frühlings in der Landschaft ausmachen. Vor allem die Agrarlandschaften sind viel ruhiger geworden.“ scinexx.de

Seegraswiesen sind CO2 Speicher: An vielen Küsten bedecken Seegraswiesen große Bereiche und bieten vielen Lebewesen einen Raum. Zudem sind sie ein großer CO2 Speicher. Um so gut zu gedeihen, benötigen die Seegräser Nährstoffe, hauptsächlich Stickstoff. Bisher glaubte man, dass die Pflanzen den Stickstoff vorwiegend aus dem umgebenden Wasser und Sediment aufnehmen. Diese sind allerdings extrem nährstoffarm. Nun zeigt eine Studie von Forschenden des Bremer Max-Planck-Instituts für marine Mikrobiologie, dass Seegras im Mittelmeer in seinen Wurzeln eine Symbiose mit einem Bakterium unterhält, welches den für das Wachstum notwendigen Stickstoff liefert. Solche Symbiosen waren bisher nur von Landpflanzen bekannt. mpg.de

Was Methan so gefährlich macht:  Methan ist für einen großen Teil der Erderwärmung verantwortlich. Das Treibhausgas entsteht in der Hauptsache dann, wenn organisches Material unter der Abwesenheit von Sauerstoff umgewandelt wird. Verfaulen, Vermodern und Verdauen sind die wichtigsten Wege auf denen es entsteht. Zwei Drittel aller Methanemissionen sind nicht natürlichen Ursprungs, sondern werden indirekt vom Menschen verursacht: Dazu gehören die Viehzucht, die Nutzung fossiler Energieträger, Mülldeponien, Reisanbau und die Verbrennung von Biomasse. Allesamt gefährliche Methanquellen.  spiegel.de 

Forscher: Stellen Kraftstoff aus Luft und Sonne her. n-tv.de
WaldAnpassung an Klimawandel ist für Waldpolitik wichtigste Aufgabe. fair-economics.de
Holzbau: Die beliebte Fichte wird knapp. Kann die Buche das ersetzen? zeit.de

DAS LETZTE:

Facebook und die Klimalügner: Die Verbreitung von Desinformationen und irreführenden Inhalten rund um den Klimawandel einzuschränken, haben bei Facebook  bislang wenig Früchte getragen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Stop Funding Heat. Anhand eines Datensatzes von 195 Seiten und Gruppen auf dem sozialen Netzwerk fand die Aktivistengruppe demnach heraus, dass Klima-Fehlinformationen täglich schätzungsweise 818.000 bis 1,36 Millionen Aufrufe auf der Plattform verzeichnen. Das sind bis zu 13,6-mal mehr, als Facebook nach eigenen Angaben an sein „Climate Science Center“ sendet. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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