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G20 India

IWF-Chefin fordert Mittel für Kampf gegen Klimawandel ein: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat die G-20-Mitglieder nach dem Gipfel in Indien aufgerufen, im Kampf gegen die Klimakrise und Armut mit gutem Beispiel voranzugehen. Sie müssten die versprochenen 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Klimafinanzierung einlösen und die multilateralen Entwicklungsbanken stärken, hieß es in einer Mitteilung am Sonntag. „Unsere (…) Erde ist von einem existenziellen Klimawandel bedroht“, so Georgiewa. Es brauche umfangreiche Investitionen sowohl der internationalen Gemeinschaft als auch des Privatsektors. Gleichzeitig müssen die Länder den grünen Übergang etwa durch Steuerreformen unterstützen.Die IWF-Chefin mahnte, dass sich die Weltwirtschaft zwar gerade von „einer Reihe von schweren Schocks“ erhole. Die mittelfristigen Wachstumsaussichten seien jedoch die schwächsten seit Jahrzehnten, gleichzeitig seien die Inflation und die Zinssätze nach wie vor hoch. Der IWF soll als weltweites Gremium darüber wachen, dass keine großen Währungsturbulenzen entstehen und zu politischen Unwägbarkeiten führen. Unter anderem vergibt er Kredite an überschuldete und in Zahlungsschwierigkeiten geratene Staaten. finanzen.net

Klimaschutz im internationalen Vergleich: Note Drei minus für Deutschland: Forschende sehen Defizite in der deutschen Klimaschutzpolitik. Vor allem das Verkehrsministerium und das Heizungsgesetz werden kritisiert. China liegt bei der Produktion von Solar- und Windkraftanlagen, bei Autobatterien und bei Arbeitsplätzen in klimafreundlichen Sektoren vorne. Im aktuellen Climate Action Tracker (CAT) wird Deutschland mit „insufficient“, also ungenügend bewertet. rnd.de

384,1 Megawattstunden

hat ein Windrad, das gemeinsam von Three Gorges Corporation und Goldwind entwickelt wurde, innerhalb von 24 Stunden an elektrischem Strom generiert. Allerdings half der tropische Taifun Haikui, der im  Süden Chinas viel Schäden angerichtet hat, viel mit zu dieser enormen Produktion.  golem.de

 

Solarparks an jeder Autobahn – Ohne Zustimmung der Kommunen? Eine Änderung im Baugesetz ermöglicht den einfacheren Bau von Solarparks, etwa an Autobahnen und Bahnstrecken. Flächenbesitzern winken deutlich höhere Pachtpreise. Was die Energiewende antreiben soll, sorgt in einigen Kommunen für Ärger – denn sie haben kein Mitspracherecht mehr. welt.de

Heizungsgesetz verabschiedet: Am vergangenen Freitag hat der Deutsche Bundestag noch einmal über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) diskutiert und mit großer Mehrheit das Gesetz verabschiedet. Damit kann eine zum Teil emotionalisierend geführte Diskussion über dieses wichtige Gesetz einen Schlusspunkt finden und der Ernst beginnen: ein Abschied von fossilen Brennstoffen zum Heizen. Viel Kritik von Verbänden hat dieses Gesetz bis zuletzt begleitet – zu lange Fristen, zu geringe Förderung, unklare Folgen der kommunalen Wärmeplanung. In den kommenden Monaten wird es sich zeigen, welche Entwicklungen dadurch tatsächlich ausgelöst werden, und was doch noch geändert werden sollte. fair-economics.de

Fridays for Future fordert Klimageld: Kurz vor dem nächsten größeren Klimastreik am 15. September fordert Fridays for Future die Umsetzung des im Ampelkoalitionsvertrag vereinbarten Klimageldes als sozialen Ausgleich für steigende CO₂-Preise. „Dieses Geld ist wichtig, damit der Klimaschutz, den wir brauchen, tatsächlich sozial wirken kann“, sagte die Aktivistin Luisa Neubauer der Deutschen Presse-Agentur bei einer Pressekonferenz von Fridays for Future am Dienstag vor dem Berliner Kanzleramt. Sie bekräftigte damit bestehende Forderungen. faz.net

Lemke und der Wolf: Wenn ein Wolf viele Nutztiere reißt, soll er künftig leichter abgeschossen werden dürfen. Dafür plädiert Umweltministerin Lemke laut einem Medienbericht. Konkrete Vorschläge sollen Ende des Monats vorliegen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke will laut einem Zeitungsbericht den Abschuss von Wölfen erleichtern und so Weidetiere wie Schafe besser schützen. „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“, sagte die Grünen-Politikerin der „Welt“. „Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge vorlegen. tagesschau.de

 

BUCHTIPP DER WOCHE:

Der breite Staat

Nachhaltiger Liberalismus jenseits von Kapitalismus – Eine Utopie

Die liberale Demokratie könnte eine Utopie sein. Doch in Form des neoliberalen schlanken Staates steckt sie in der Krise. Das Wohlstandsversprechen der sozialen Marktwirtschaft ist brüchig geworden – und das dazu notwendige Wirtschaftswachstum bedroht die Zukunft des Planeten.

Dominik Vogt entwickelt als Alternative die Idee eines »breiten Staates«: Statt die wachstumsabhängige Wirtschaft umzubauen, schlägt er vor, sich von der kapitalistischen Wirtschaft selbst unabhängig zu machen. Dazu unterzieht er Arbeit und Eigentum einer Neubetrachtung und plädiert für eine neue Art gesellschaftlicher Teilhabe – durch Grundeinkommen und soziale Dienste.

In seiner Streitschrift entwirft Dominik Vogt so ein neues Zusammenspiel von demokratischer Politik, liberaler Gesellschaft und freier Marktwirtschaft. Nur ein breites Fundament kollektiver Daseinsvorsorge ermöglicht individuelle Freiheit und echte Selbstverantwortung. Im »breiten Staat« sorgt das Gemeinwesen für die Grundbedürfnisse – die Marktwirtschaft dient dem Luxus.

oekom.de


Hitze, Frost, Starkregen: So wappnen sich deutsche Winzer gegen den Klimawandel. stern.de
Deutschland könnte jahrelang Lithium fördern: Karlsruher Forscher sind jetzt sicher, dass in Deutschland erhebliche Mengen relativ einfach zu erschließen sind. spiegel.de
Nach Atomausstieg: Deutschlanbd importiert mehr Strom. faz.net
Ex-VW Chef: Will Solarbranche revolutionieren. n-tv.de
IAA: Kanzlerrundgang durch Greenpeace gestört. spiegel.de
Unwetter: „Biblische Katastrophe“ in Griechenland. zdf.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Halbzeitbilanz der Ampel: Wird Olaf Scholz noch Klimakanzler?

SPD, Grüne und FDP hatten viel versprochen. Und jetzt? Im Podcast diskutieren eine Energie- und eine Verkehrsexpertin, was die Ampel jetzt liefern muss, um beim Klimaschutz nicht durchzufallen. Nichts weniger als Klimakanzler wollte Olaf Scholz werden, und FDP-Chef Christina Lindner versprach zum Regierungsantritt vor knapp zwei Jahren: „Keine Industrienation wird mehr für den Klimaschutz tun als Deutschland.“ Dabei waren die Erwartungen an die Koalition groß, denn alle drei Parteien könnten sich beim Klimaschutz theoretisch gut ergänzen. Warum in der Praxis aber vor allem Grüne und FDP sich immer wieder verhaken, warum gerade die Marktwirtschaftler von den Liberalen einen höheren CO₂-Preis blockieren, und warum jetzt dringend das Klimageld kommen muss, auch darum geht es in dieser Folge. tagesspiegel.de

 


KOMMENTAR DER WOCHE:

Hört auf die Stimmen der afrikanischen Zivilgesellschaft!

von Kathrin Henneberger

… Die Forderungen der afrikanischen Staaten, festgehalten in der „Nairobi-Erklärung“, sind eindeutig: Der globale Norden muss endlich seine Versprechen einlösen.

Das beinhaltet neben einem Schuldenerlass vor allem auch, die versprochenen 100 Milliarden Dollar Klimafinanzierung jährlich bereitzustellen und den beim letztjährigen Klimagipfel in Ägypten beschlossenen Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden schnell operativ auszugestalten. Die Verhandlungen darüber auf dem nächsten Klimagipfel Ende des Jahres in Dubai werden entscheidend sein.  … Deshalb darf der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur für den Export erfolgen. Gefragt sind Lösungen für eine flächendeckende Energieversorgung der Bevölkerung. Der Aufbau sogenannter Minigrids, dezentraler Energiesysteme, ist dafür eine passende Möglichkeit. Das wird bereits gemacht, es sind aber noch deutlich mehr Anstrengungen notwendig.

…Afrika wurde von den sogenannten Industriestaaten, auch und gerade in entwicklungspolitischen Kreisen, zu lange als Opfer dargestellt. Zwar stimmt es, dass Afrika überproportional von der Klimakrise betroffen ist, das heißt aber nicht, dass die Länder des globalen Nordens afrikanischen Ländern vorschreiben sollten, wie sie damit umgehen. Die Lösungen gibt es, sie müssen nur als solche erkannt und unterstützt werden.

Die zivilgesellschaftlichen Kräfte in afrikanischen Ländern müssen endlich anerkannt und ernst genommen werden. So kämpfen Umwelt- und Klimaaktivist:innen seit Jahrzehnten an vielen Fronten. Gegen die fossile Ausbeutung hilft nur das Ende der fossilen Verbrennung und ihrer Finanzierung – und die kommt nach wie vor zu einem großen Teil aus den Ländern, die auch historisch den größten CO2-Fußabdruck haben. klimareporter.de

 


MOBILITÄT:

Gleichstellung mit e-Autos: Lindner will E-Fuels steuerlich begünstigen. golem.de

MobilitätswendeKulturkampf ums Fahrrad – oder doch ums Auto? Städte streiten über neue Fahrradstraßen und alte Parkplätze. Was passiert, wenn der Platz für die Verkehrswende zu klein wird? Denn eine Verkehrswende ist nicht zu umgehen, will Deutschland im Problembereich Verkehr seine CO₂-Emissionen herunterfahren. Und das bedeutet auch weniger Autos. Und zwangsläufig mehr Fahrräder? spiegel.de

Automesse IAA: Scholz verteidigt individuelle Mobilität. Angesichts wachsender Kritik von Klimaaktivisten verteidigte Bundeskanzler Olaf Scholz die individuelle Mobilität als große gesellschaftliche Errungenschaft und forderte die Automobilindustrie auf, Elektroautos für alle erschwinglich zu machen. euractiv.de

EHI-Studie: Antriebsarten der Zukunft in der Logistik 2023: Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen in allen Bereichen des Handels an Bedeutung. Besonderes Potential liegt in der Logistik, darum wird klimaneutrales Fahren im Waren- und Gütertransport in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen. „Die sich rasch verändernde Transportlandschaft wird sich zunehmend mit Themen rund um alternative Antriebstechnologien befassen müssen, um ihren Beitrag zur Co2-Reduktion beizusteuern und die Klimaziele zu erreichen“, erklärt Studienautor Niklas Stanislawski. Vor allem Elektromobilität, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie können sowohl im Stadtverkehr als auch im Fernverkehr eingesetzt werden. stores-shop.de

Mehr Nachtzugangebote: Die Deutsche Bahn und die Österreichischen Bundesbahnen (OBB) haben neue Verbindungen für das europaweite Nachtzug-Netz angekündigt. Ab Dezember sollen dreimal in der Woche Nightjet-Züge von Berlin und Wien nach Paris und Brüssel fahren. Ab Herbst 2024 sollen dann auf den Strecken tägliche Verbindungen angeboten werden. tagesschau.de

Studie: Kompetenzen in E-Mobilität in deutscher Industrie höher als anderswo. ecomento.de

WASSERSTOFF:

Das Schicksal von Europas Wasserstoff-Industrie könnte in Washington entschieden werden: Während sich Europa für strenge Normen zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff entschieden hat, könnten sich die bevorstehenden US-Vorschriften als entscheidend für die Elektrolyseur-Industrie der EU erweisen. Elektrolyseure, die Wasser in Wasserstoff umwandeln, gelten als Eckpfeiler der künftigen Netto-Null-Industrie. Daher steht diese Technologie im Mittelpunkt des Net-Zero Industry Acts, des Vorstoßes der EU für eine umweltfreundliche Industriepolitik. „Allerdings ist die Herstellung von Elektrolyseuren für die Wasserstoffproduktion derzeit immer noch eine im Aufbau befindliche Industrie“, stellt die Internationale Energieagentur fest. Sie geht davon aus, dass US-amerikanische, chinesische und europäische Hersteller den Weltmarkt bis 2030 dominieren werden. Schon jetzt wird erwartet, dass Europa mehr Elektrolyseure produzieren wird, als es installieren will, womit die Weichen für den weltweiten Export gestellt sind.„Die Elektrolyseure der EU gehören zu den besten der Welt“, sagt Jorgo Chatzimarkakis, Lobbychef von Hydrogen Europe. Dennoch warnten die europäischen Elektrolyseur-Hersteller im Januar, dass China und die USA drohen, ihnen das Wasser abzugraben. „Das erste Elektrolyseur-Projekt mit Stacks aus China ist bereits in Europa installiert worden.“ euractiv.de

Forscher sehen E-Fuels in Autos kritisch: Die FDP setzt auf Pkw, die synthetische Kraftstoffe tanken. Aber der knappe Wasserstoff sei woanders besser eingesetzt, sagen Fachleute. Wie viel davon lässt sich realistisch für die deutsche Energieversorgung bereitstellen? faz.net

Einen Markt für Wasserstoff ermöglichen: Erneuerbare und dekarbonisierte Gase sind ein zentraler Baustein für die Energieversorgung der Zukunft. „Künftig werden erneuerbare und dekarbonisierte Gase – also Wasserstoff und Biomethan – als Partner der erneuerbaren Energien eine zentrale Funktion im Energiesystem einnehmen“, sagt Dr. Kirsten Westphal, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Denn klar ist: Eine Vollelektrifizierung wird nicht möglich sein. Es wird nicht ohne Moleküle gehen.“ Das gelte für Anwendungen in den Bereichen Industrie und Verkehr. Aber ganz besonders auch für die künftige Strom- und Wärmeversorgung: „Durch ihren Einsatz in steuerbaren Gaskraftwerken und KWK-Anlagen tragen erneuerbare und dekarbonisierte Gase zu den notwendigen Flexibilitäten im künftigen Energiesystem bei und machen die Energieversorgung resilienter.“ bdew.de

McKinsey: Entlang der Rheinschiene werden bis 2030 jährlich eine Million Tonnen Wasserstoff gebraucht: Dem Energiewende-Index des Beratungsunternehmens zufolge muss im Zuge der deutschen Wasserstoffstrategie ein klares und verlässliches Zielbild und einen Prozess dorthin erarbeitet werden. Nur dann seien kurzfristig Investitionsentscheidungen möglich. pv-magazine.de

Afrika-Klimagipfel: Strategie für grünen Wasserstoff aus Kenia gestartet. ec.europa.eu

Wegweiser ins Wasserstoff-Zeitalter: acatech und DECHEMA legen H2-Kompass vor: Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung markiert den Aufbruch Deutschlands in die Wasserstoffwirtschaft. Nun geben acatech und DECHEMA mit dem H2-Kompass Orientierung für mögliche Wege dorthin. Der digitale H2-Kompass zeigt daten- und faktenbasiert Handlungsoptionen zu Erzeugung, Transport und Import sowie Nutzung auf. Ein Fazit: Deutschland wird auch mit Wasserstoff Energieimporteur bleiben – kann aber kritische Abhängigkeiten im Vergleich zu Öl und Gas stark reduzieren. wasserstoff-kompass.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Bundestag beschließt das Gebäudeenergiegesetz trotz heftiger Kritik: Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben am Freitag, 8. September 2023, das sogenannte Heizungsgesetz verabschiedet. In namentlicher Abstimmung votieren 397 Abgeordnete für den Gesetzentwurf zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), zur Änderung der Heizkostenverordnung und zur Änderung der Kehr- und Überprüfungsordnung (20/6875) in einer vom Ausschuss für Klimaschutz und Energie geänderten Fassung. 275 Parlamentarier haben gegen den Entwurf gestimmt und fünf Abgeordnete haben sich enthalten. Zur Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie (20/7619) mit umfangreichen Änderungen am Regierungsentwurf und ein Bericht des Haushaltsausschusses gemäß Paragraf 96 der Geschäftsordnung des Bundestags zur Finanzierbarkeit (20/7620) vor. Ursprünglich war die Abstimmung über das Gesetzeswerk bereits für den 7. Juli vorgesehen. bundestag.de

Unionsfraktion wirbt für oberflächennahe Geothermie: Die Unionsfraktion wirbt für eine stärkere Förderung der Nutzung oberflächennaher Geothermie. In ihrem Antrag (20/8210) mit dem Titel „Potenziale der Geothermie nutzen – Hürden abbauen, Risiken minimieren, Stromsektor entlasten“ fordern die Abgeordneten von CDU und CSU die Bundesregierung unter anderem auf, bei den Vorgaben für die kommunale Wärmeplanung die oberflächennahe Geothermie regelmäßig zu berücksichtigen, auch beim Ausbau von kalten Wärmenetzen und Quartierslösungen einen wirksamen Anreiz zu schaffen, dass im Bestand geothermische Lösungen gegenüber Luftwärmepumpen bevorzugt eingesetzt werden – und darauf hinzuwirken, dass die Genehmigungsverfahren für oberflächennahe Geothermie in den Bundesländern vereinfacht und schneller bearbeitet werden. „Sie sollen möglichst in einer Genehmigungsbehörde gebündelt werden“, heißt es in dem Antrag. Es solle zudem geprüft werden, ob zu diesem Zweck verbindliche Verfahrensfristen eingeführt werden. Außerdem sollten Standardisierungen im UVP- und Naturschutzrecht in Betracht gezogen werden

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

Was auf uns zukommt, ist eine ganz andere Kategorie an Krise als die von Ihnen erwähnten Beispiele. Das sind Größenordnungen, die wir uns gar nicht vorstellen können. Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird sich die Erde bis 2100 in den schlimmeren Szenarien um drei bis vier Grad erhitzen. Damit gehen extreme Veränderungen einher, an die wir uns nicht mehr einfach anpassen können. Es ist eine ernsthafte Existenzkrise, die die Menschheit erlebt.

Professor Stephan Heinzel, Psychologe, Ja, Angst sei eine sehr natürliche, angemessene Reaktion. Und aktuelle Studien zeigten, dass Menschen mit einem moderaten Level an Angst oft aktiver Klimaschutz betrieben. Ein gewisses Ausmaß an Angst könne förderlich für klimabewusstes Handeln sein. Viele Leute würdendie Tragweite der Problematik nicht erkennen. Die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse seien eindeutig und würden zunehmend deutlicher kommuniziert. Aber viele guckten sich überhaupt nicht an, was die Wissenschaft sage, was getan werden müsse und was im Pariser Klimaabkommen vereinbart worden sei. An der Stelle hake es.  zeit.de

 

AFRIKA:

Afrika fordert ein anderes Finanzsystem: Der „Africa Climate Summit“ tagt seit gestern in Nairobi. Es geht darum, das Wachstum der afrikanischen Volkswirtschaften in grüne Bahnen zu lenken. Dem steht auch das internationale Finanzsystem entgegen. Aus Sicht der afrikanischen Staaten benachteiligt es ihre Länder systematisch, weil sie höhere Zinsen zahlen müssen. Etliche Entwicklungsländer drohen dadurch in eine Schuldenkrise zu rutschen, da ein Großteil ihres Haushaltsbudgets in die Tilgung von öffentlichen und privaten Krediten fließt. Steigende Zinsen haben die Situation zuletzt verschärft. Kenias Präsident William Ruto, der zu dem dreitägigen Gipfel lädt, ist einer der Bekannteren, die sich für eine Neuordnung der internationalen Finanzinstitutionen einsetzen. Erklärtes Ziel ist, das Wachstum der afrikanischen Volkswirtschaften in grüne Bahnen zu lenken, durch den massiven Ausbau von erneuerbaren Energien und sauberen Technologien. Bislang fließt nur ein kleiner Teil der weltweiten Erneuerbaren-Investitionen in afrikanische Länder – dabei ist das Potenzial für erneuerbare Energien enorm. „In der vergangenen Dekade sind nur zwei Prozent der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien nach Afrika geflossen“, sagte Wangari Muchiri von Africa Wind Power, einer Windkraft-Initiative für den afrikanischen Kontinent. Bislang ist dort lediglich Windenergie mit einer installierten Leistung von 7.300 Megawatt verfügbar. klimareporter.de

Nahrungsmittelversorgung in Äthiopien bleibt schwierig: Armut, Hunger und Unterernährung bewegen sich in Äthiopien weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2021 hätten sich 100,8 Millionen Äthiopierinnen und Äthiopier keine gesunde Ernährung leisten können, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (20/8148) auf eine Kleine Anfrage (20/8003) der AfD-Fraktion. 26,4 Millionen Angehörige der äthiopischen Bevölkerung seien im Zeitraum 2020 bis 2022 von Hunger betroffen, etwa 6,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren 2022 chronisch unterernährt und etwa 1,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut unterernährt gewesen. Zwar verfüge Äthiopien über eine große Vielfalt an fruchtbarem Ackerland, die Erträge der Landwirtschaft seien jedoch gering, heißt es in der Antwort weiter. Die erheblichen Steigerungen der Produktion in den vergangenen 30 Jahren reichten nicht aus, um den Zugang zu gesunder Ernährung für die schnell wachsende Bevölkerung zu gewährleisten. Darüber hinaus habe der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die ohnehin schon hohen Nahrungs- und Düngemittelmittelpreise weiter ansteigen lassen. Die Bundesregierung betont, sie verfolge die Entwicklung von Agrarproduktion und -handel in Äthiopien und stehe mit ihren dortigen Partnern in enger Verbindung.

Nach Erdbeben in Marokko: Hunderte von Menschen werden noch vermisst: Nach dem schweren Erdbeben in Marokko mit mindestens 2.000 Toten geht die Suche nach Überlebenden weiter. Die Einsatzkräfte kommen in den Bergen nur mühsam voran. Zudem erschweren zahlreiche Nachbeben die Suche nach Vermissten. Die Zahl der Opfer steigt stündlich. zdf.de

MEHR WISSEN:

EZB ist für mehr Klimaaktivismus: Eine schnellere Transformation ist nicht nur gut fürs Klima, sie trägt auch zur Stabilität der Finanzwelt bei. Die EZB warnt davor, dass wenn die  Politik weiter beim Klimaschutz zögert, könnte dies nämlich die Kreditausfallrisiken für Banken massiv erhöhen. Das steht im zweiten Klimastresstest, dessen Ergebnisse sie am Mittwoch veröffentlichte. „Wir brauchen entschiedenere politische Maßnahmen, um einen schnelleren Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens zu gewährleisten“, forderte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden die Risiken und Kosten für die Wirtschaft und das Finanzsystem steigen“, so de Guindos. Einen ersten Klima-Stresstest hatte die EZB vor zwei Jahren durchgeführt. taz.de

Missmanagement ist schuld an Europas Wassermangel: Landwirtschaft, schwindende Feuchtgebiete und Eingriffe in Fließgewässer: Diese Wasserknappheit in Europa ist einer aktuellen Untersuchung zufolge größtenteils auf „jahrzehntelanges Wassermissmanagement“ zurückzuführen und nicht vor allem auf den Klimawandel, wie der WWF nun berichtet. Praktisch überall in Europa seien Feuchtgebiete trockengelegt, Flüsse begradigt, kanalisiert und aufgestaut sowie Grundwasserneubildungsgebiete zerstört worden, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Umweltschutzorganisation. Die Klimakrise mit häufigeren Dürreperioden erhöht nach Einschätzung der Autoren das Wasserrisiko für Europa weiter. Der Bericht zeigt unterschiedliche Beispiele von Wassermissmanagement und -raubbau in Europa auf. derstandard.at

Wie sich das Dengue-Fieber zu einem wachsenden Problem auswächst: In einigen Ländern Südamerikas und Asiens kommt es derzeit vermehrt zu Dengue-Fällen. So rief die Regierung Guatemalas aufgrund der Fiebererkrankung den Gesundheitsnotstand aus. In Bangladesch wiederum vermeldete die WHO, dass sich das Land Indien angeschlossen habe und Dengue dort nun endemisch geworden sei. Der aktuelle Ausbruch stelle mit rund 120.000 Infektions- und 570 Todesfällen den größten in Bangladesch dar. Ein staatliches Impfprogramm gibt es vor Ort nicht. fair-economics.de

Verschiebung von Tourismusströmen: Im Mittelmeerraum wird es immer heißer – mit Folgen für das Reiseverhalten. zdf.de
Eher nicht: Wie klimaneutral sind Holzheizungen wirklich? sueddeutsche.de
Dürre in Südamerika: Dem Titicacasee geht das Wasser aus. n-tv.de

KALENDER:

Globaler Klimastreik

Ob in Frankreich, Italien oder Myanmar: Weltweit erleben Menschen, wie unsere Lebensgrundlagen zerstört werden – die Klimakrise ist real. Doch anstatt die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, gehen Politik und Wirtschaft in den Verdrängungsmodus und betreiben skrupelloses Greenwashing. Grüne Märchen und Klimareden anstatt echter Emissionsminderungen sind die beliebten Methoden. Es muss Schluss sein damit, grün zu sprechen und fossil zu handeln!

Die UNO hat verkündet, dass die nächsten 5 Jahre vermutlich die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung werden. Wir befinden uns mitten in der Klimakrise. Deswegen müssen wir jetzt raus aus Kohle, Öl und Gas, brauchen eine echte Verkehrswende und einen Aufbruch auf allen Ebenen. Nie zuvor war es wichtiger als in diesem Jahr, dass Menschen weltweit für Klimaschutz aufstehen und zeigen, dass ehrliches, schnelles Handeln dringend notwendig ist.

Veranstalter: Fridays for Future
Veranstaltungsort: deutschlandweit
Beginn: 15.09.2023   12:00 Uhr
Ende: 15.09.2023   17:00 Uhr

fridaysforfuture.de

Woche der Klimaanpassung

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) die Woche der Klimaanpassung ins Leben gerufen.

Die WdKA ist mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, gute Beispiele und Vorreiter:innen in der Klimaanpassung in der breiten Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Akteur:innen, die noch am Anfang stehen, können sich davon inspirieren lassen. Auch der Vernetzungsgedanke steht bei der Woche der KlimaAnpassung weit vorne.

Zum Start der bundesweiten „Woche der Klimaanpassung“ 2023 am 18. September beginnt das Bundesumweltministerium mit dem Umweltbundesamt auch die dreiwöchige Online-Beteiligung für Bürger:innen im Rahmen des „Dialogs KlimaAnpassung“. Es können persönliche Sichtweise und Ideen für eine lebenswerte Zukunft im Klimawandel in Deutschland bis zum 8. Oktober 2023 eingebracht werden.

Veranstalter: Zentrum KlimaAnpassung (ZKA), Bundesministerium für Umwelt, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Veranstaltungsort: verschiedene
Beginn: 18.09.2023   09:00 Uhr
Ende: 22.09.2023   18:00 Uhr

DAS LETZTE:

Von zehntausenden zu hunderten Angeboten: New York begrenzt Airbnb deutlich

In New York dürfen Wohnungen nur noch kurzzeitvermietet werden, wenn man anwesend bleibt. Dadurch dürfte das Angebot bei Airbnb & Co. drastisch zurückgehen. In New York werden jetzt weitreichende Vorgaben für Apartment-Vermittler durchgesetzt und es wird davon ausgegangen, dass dadurch allein beim Branchenprimus Airbnb Tausende, im Vergleich zu Hochzeiten sogar Zehntausende Angebote für die US-Metropole wegfallen werden. Das berichten US-Medien wie die New York Times und führen auf, welche Regeln nun gelten. Die jetzt gerichtlich bestätigten Regeln der Stadt sehen vor, dass Wohnungen ausschließlich für weniger als 30 Tage am Stück untervermietet werden dürfen, wenn die Bewohner während der Zeit anwesend sind. Zudem dürfen nicht mehr als zwei Personen einziehen. Nach einer Reihe von Gerichtsverfahren soll das Regelwerk jetzt umgesetzt werden. Für Verstöße können Strafen gegen die Anbieter und die Plattformen verhängt werden. heise.de

 

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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