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Unabhängiger Expertenrat kritisiert Ziele der Bundesregierung: Der unabhängige Expertenrat für Klimafragen hat das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung als unzureichend und nicht gesetzeskonform kritisiert. Zwar würde sich dadurch „bei konsequenter Umsetzung“ die Lücke hin zum Erreichen der deutschen Klimaziele bis 2030 verringern, gleichwohl habe das Programm aber „einen unzureichenden Minderungsanspruch“, heißt es in der vergangenen Woche vorgelegten Stellungnahme des Gremiums. „Die Bundesregierung legt dabei nicht dar, wie die verbleibende Differenz zu den Klimaschutzgesetz-Zielen geschlossen werden soll“, schreiben die Experten. Zudem sei die von der Regierung zur Verfügung gestellt Datengrundlage zwar „umfänglich“, sie reiche aber nicht aus, um die angenommene Minderungswirkung des Programms bestätigen zu können. „Der Expertenrat stellt daher fest, dass das vorgelegte Klimaschutzprogramm 2023 nicht die Anforderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes an ein Klimaschutzprogramm erfüllt“ faz.net, rnd.de,  expertenrat-klima.de (Dokument), Untersuchung Gebäude und Verkehr

Scholz setzt auf Tiefen-Geothermie für Energiewende: Wenn man neuen Ideen und Projekten aus diesem Bereich eine Chance gebe, könne daraus neuer Wohlstand erwachsen, sagte er beim Besuch einer Baustelle für ein Tiefen-Geothermiekraftwerk im bayerischen Geretsried. Der Bund wolle daher soviel Erdwärme wie möglich bis 2030 erschließen, um zehnmal soviel ins Netz einzuspeisen wie heute. Doch ausgerechnet renommierte Geologen und Geophysiker stören sich an der PR-Idylle.die  von Unternehmen und Politik verbreitet weird: Das Projekt sei „extrem risikobehaftet“, sein möglicher Energiebeitrag „äußerst fraglich“. Damit bestehe die Gefahr eines „enormen Imageschadens für die gesamte Geothermie“. dlf.detaz.de

331 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgasemissionen bis 2030

Der vom Umweltbundesamt (UBA) koordinierte Projektionsbericht 2023 der Bundesregierung analysiert die aktuelle Klimaschutzpolitik. Der Bericht zeigt, dass das Erreichen der nationalen Klimaziele bis 2030 und 2045 ohne zusätzliche Maßnahmen gefährdet ist. Auch wenn die Gesamtlücke im Vergleich zur vorherigen Projektion um 70 Prozent reduziert werden konnte, beträgt sie bis zum Jahr 2030 immer noch 331 Mio. Tonnen klimaschädliche Treibhausgasemissionen. Die Lücke wird auch durch bereits geplante Maßnahmen nicht vollständig geschlossen. Das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 würde unter den gegebenen Umständen nicht erreicht.

bundesumweltamt.de

Deutsche Küstenstädte könnten im Meer versinken: Durch den Klimawandel steigt in den kommenden Jahren auch der Meeresspiegel. Für Greifswald und viele andere deutsche Küstenorte könnte das Land unter bedeuten. Das zeigt unter anderem ein Modell mit Prognosen des Meeresspiegelanstiegs im Jahr 2100 der Hamburger Hafencity Universität (HCU). Auf der interaktiven Karte werden die bedrohten Bereiche rot markiert. Gewählt werden kann dabei zwischen der Prognose für einen mittleren Temperaturanstieg von 1,8 Grad Celsius, einen mittleren Temperaturanstieg von 3,7 Grad sowie einem dritten Szenario, bei dem noch weitere verstärkende Faktoren wie etwa das Schmelzen des Permafrosts mit einberechnet wurden. hna.de

Verbände für Kurskorrektur: Angesichts drohenden Scheiterns beim Erreichen der deutschen Klimaziele rufen Verbände die Bundesregierung zum Umsteuern auf. Ein entsprechendes Schreiben haben mehr als vierzig Einrichtungen und Verbände unterzeichnet, darunter die Arbeiterwohlfahrt, der Bund für Umwelt und Naturschutz und der Verkehrsclub Deutschland. Das Forderungspapier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. „Wir fordern Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sein Kabinett endlich auf Klimakurs zu bringen und das Erreichen der Klimaziele bis 2030 sicherzustellen“, erklärte die Geschäftsleiterin Politik des Dachverbands Klima-Allianz Deutschland, Stefanie Langkamp. FDP-Verkehrsminister Volker Wissing sei „ein Totalausfall“ für den Klimaschutz. „Das unzureichende Programm ist ein erneuter Rechtsbruch in Bezug auf das Klimaschutzgesetz.“  taz.de

Wie die Wasserversorgung fit für den Klimawandel werden kann: In langen Hitzeperioden stoßen einige Wasserversorger in Deutschland an ihre Grenzen. Dabei gibt es in vielen Regionen genug Wasser, doch es fehlt an Infrastruktur. „Man hat versäumt, rechtzeitig auf den Klimawandel zu reagieren und die Speicherkapazitäten und Wasseraufbereitungen auszubauen“, sagt Hydrogeochemiker Tobias Licha der Universität Bochum. „Wenn wir über mehrere Tage hinweg Temperaturen von mehr als 30 Grad haben, dann kommen die technischen Wasserspeicher und Wasseraufbereitungen an einigen Orten an ihre Grenzen.“ Selbst der regenreiche Winter und August 2023 hätten die natürlichen Wasserspeicher nicht wieder auffüllen können. Es müsse erst einige Jahre so weiter regnen, meint Licha, damit der Grundwasserspiegel wieder deutlich steige. Darauf könne man sich aber nicht verlassen. tagesschau.de

 

BUCHTIPP DER WOCHE:

Die Würde der Natur

Plädoyer für einen radikalen Perspektivenwechsel

Unser westliches Zivilisationsmodell, das sich beinahe über die ganze Welt verbreitet hat, steckt in einer tiefen Krise. Das hat auch mit unserem falschen Bild von Natur zu tun: Wir nehmen in der Regel nur ihre wissenschaftlich beschreibbare »Außenseite« wahr und ignorieren bzw. objektivieren ihre »Innenseite«. Doch ist es gerade diese Seite der Welt, die der Natur ihren Wert verleiht, da sie für Subjektivität, Freiheit, Gefühl, Kreativität und Kommunikation steht. Die zerstörerischen Folgen dieser defizienten Weltanschauung sind in den letzten Jahrzehnten immer offensichtlicher geworden. Um die globale Krise zu überwinden, brauchen wir somit einen anderen Blick auf die Natur und, damit verbunden, eine Transformation unserer Gesellschaft auf ökologischer, sozialer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene.
Wir müssen uns von der kapitalistisch-technischen Kultur verabschieden, die auf Ausbeutung, Unterdrückung und Konkurrenz basiert. Stattdessen sollten wir eine Kultur der Zusammenarbeit, Wertschätzung und Empathie fördern. Nur so können wir die Welt nachhaltig verbessern und die Krise überwinden.
oekom.de


SPD: Will gegen den Widerstand des Kanzlers Industriestrompreis durchboxen. spiegel.de
Systematischer Rufmord: Ein globales Netzwerk von Klimawandelleugnern verbreitet Fehlinformationen. klimareporter.de
EU-Maßnahmen: Welche Regierungen am meisten gegen die Klimakrise tun. euronews.com
Artensterben: Klimakrise sorgt laut Studie für Küken-Massensterben bei Kaiserpinguinen. zeit.de
Mieterschutz: Die SPD will anlässlich der Debatte um steigende Mieten in Deutschland einen bundesweiten Mietenstopp einführen. handelsblatt.com
Umweltschutz: EU verbannt Leuchtstoffröhren. spiegel.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

 


PODCAST DER WOCHE:

Hitze als Gesundheitskrise

Der Arzt Martin Herrmann hat eine Organisation gegründet, die seit Jahren dafür sorgt, dass Sommerhitze als Gesundheitsgefahr ernst genommen wird. Denn obwohl sie Tausende Tote im Jahr fordern kann, sind die Behörden unvorbereitet und viele Menschen im Gesundheitswesen uninformiert – bislang. Nun aber tut sich etwas und extreme Hitze rückt langsam ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: als hierzulande tödlichste Folge der Klimakrise. ImPodcast „Auch das noch“ sprechen die Macher mit Herrmann darüber, was getan werden muss, was hilft und wie eine auf Hitze eingestellte Stadt auch eine lebenswertere ist.

zeit.de


KOMMENTAR DER WOCHE:

von Torben Ostermann, ARD Berlin

Mehr im Blick als Daten und Prognosen

Die Wissenschaftler im Klimarat sind unzufrieden mit den Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung. Doch die muss auch den Wählerwillen im Blick behalten. Und der bleibt völlig uneindeutig. Viel deutlicher hätte der Klimaschutz-Expertenrat nicht werden können. Die Bemühungen der Bundesregierung: nicht ausreichend. Die Datenlage: unübersichtlich. Ein schlüssiges Gesamtkonzept: nicht vorhanden. So eindeutig der Befund ist, so wenig überrascht er. Schon länger ist klar, dass Deutschland kein Erkenntnisproblem in Sachen Klimaschutz hat, sondern ein Umsetzungsproblem. Im Expertenrat für Klimafragen sitzen Wissenschaftler. Wissenschaftler arbeiten für gewöhnlich mit Daten und Prognosen und kommen dementsprechend meist zu einem klaren Ergebnis. Doch darüber, was am Ende der Bevölkerung zugemutet wird, muss die Politik – entscheidet die Bundesregierung. Und das ist naturgemäß deutlich schwerer – erst recht, wenn die Bundesregierung aus drei Parteien besteht, die teilweise sehr unterschiedliche Auffassungen davon haben, was die Bevölkerung an Maßnahmen zu tragen bereit ist… Zwar hält eine Mehrheit Klimaschutz für wichtig. Wird Klimaschutz allerdings konkret, bröckelt diese Zustimmung ins Bodenlose. Zuletzt beobachten ließ sich das bei der schrillen Debatte rund ums Heizungsgesetz. Blickt man genauer auf die Umfragen wird deutlich, dass Verbote und Einschränkungen auf wenig Akzeptanz stoßen. Mehr Zustimmung gibt es hingegen für neue, bessere Angebote – neun von zehn Deutschen sind zum Beispiel dafür, dass das Schienennetz schneller ausgebaut wird. Das ist logisch: Je einfacher es den Menschen gemacht wird, das klimaschädlichere Auto durch den klimafreundlicheren ÖPNV zu ersetzen, desto eher wird dieses Angebot angenommen. … tagesschau.de


MOBILITÄT:

Deutsche Unternehmen setzen vermehrt auf E-Mobilität: Jeder siebte Firmenwagen ist inzwischen ein E- oder Hybridauto. Das ergab eine Studie der KfW. Im Bereich der Nutzfahrzeuge spielt E-Mobilität bisher nur eine Nebenrolle. „Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs spielen die Unternehmen eine Schlüsselrolle“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib zu den Ergebnissen der Studie. zeit.de

Deutsche Autozulieferer verlieren Weltmarktanteile: Prinzipiell blicken die Automobilzulieferer optimistisch auf den Wandel zur E-Mobilität. Doch obwohl deutsche Unternehmen weltweit am meisten in Forschung und Entwicklung investieren, fallen sie im Markt zurück. Mit durchschnittlich 13 Prozent Umsatzwachstum im vergangen Jahr „bilden sie das globale Schlusslicht, weit abgeschlagen hinter dem Rest Europas (21 Prozent), Asien (23 Prozent) und Amerika (25 Prozent)“, teilte die Unternehmensberatung PwC am Donnerstag mit. Auch bei der Gewinnmarge landeten sie auf dem letzten Platz. dw.com

„Umweltbonus“-Kürzung bremst Hochlauf der E-Mobilität: Im Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung sind für 2024 insgesamt 4,7 Milliarden Euro für die Förderung der E-Mobilität eingeplant. Nach Informationen des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sind davon nur noch knapp 810 Millionen Euro für den Kauf von E-Fahrzeugen vorgesehen. Das sind rund 600 Millionen Euro weniger als die bisher genannten 1,4 Milliarden Euro für 2024. „Wenn das wirklich so kommt, erleben wir gerade einen weiteren Akt des Verwirrspiels beim Umweltbonus“, beklagt ZDK-Präsident Arne Joswig. „Weder die Autohäuser noch die Kundinnen und Kunden sind noch in der Lage, den Kauf eines E-Fahrzeugs vernünftig zu planen. Das wird den von der Bundesregierung postulierten Hochlauf der E-Mobilität weiter bremsen.“ ecomento.de

Klimawandel beeinträchtigt Schifffahrt: Etwa 90 Prozent des globalen Handels werden per Schiff abgewickelt. Doch schon jetzt sorgen Trockenheit und Stürme für Einschränkungen. Was die Klimakrise für Schifffahrt und Lieferketten bedeutet. Forscher der Universität Oxford schätzen, dass allein durch klimabedingte Störungen an Häfen im Schnitt 81 Milliarden Dollar pro Jahr an globalem Handel und mindestens 122 Milliarden Dollar an wirtschaftlichen Aktivitäten gefährdet sind. tagesschau.de

Klimakrise: „Der Bahnverkehr wird ein wichtiger Teil der Lösung“.telepolis.de

IAA in München: Klimaaktivisten kündigen Protest an – Gruppe fordert „ein Ende der Autoproduktion: Klimaaktivisten rufen anlässlich der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München zum Protest auf. Am 10. September ist eine Demo geplant. Zwei Wochen vor Eröffnung der Internationalen Auto- und Verkehrsmesse IAA durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben Klimaaktivisten zu Aktionen unter dem Motto #blockIAA aufgerufen. Die Aktionsbündnisse Sand im Getriebe, No Future for IAA und SmashIAA wollen den Ablauf der IAA in München stören und „zeigen, wie der Kapitalismus Autokonzerne zu Profiteuren von Klimakrise, neokolonialer Ausbeutung und Aufrüstung macht“. merkur.de

WASSERSTOFF:

„Kann sich die Regierung nicht leisten“: Habecks Strategie für grünen Wasserstoff in der Kritik: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigt die überarbeitete Wasserstoff-Strategie als „große nächste Geschichte“ an. Aus der Wissenschaft gibt es mehrere Punkte zu bemängeln. Um Klimaneutralität zu erreichen, setzt Wirtschaftsminister Robert Habeck auf Wasserstoff. Dazu hat die Bundesregierung eine neue Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Vor allem grüner Wasserstoff soll gefördert werden. „Grundsätzlich stehe ich sehr positiv zu dem, was Habeck mit der Wasserstoffstrategie gemacht hat. Er ist immer noch weit weg von dem, was wir wirklich brauchen“, sagt Prof. Robert Schlögl, der in 2020 und 2021 Vize-Vorsitzender im Nationalen Wasserstoffrat (NWR) war, Denn aus Sicht der Wissenschaft hapert es noch an einigen Punkten, was die Pläne für grünen Wasserstoff betrifft. Die Wissenschaftler appellieren, den Schwerpunkt auf die Importe zu setzen, als die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland anzukurbeln. Bislang wird in der Strategie festgehalten, dass zwei Drittel des Bedarfs an grünem Wasserstoff importiert werden soll. Dieser soll hauptsächlich aus Afrika geliefert werden. fr.de

Wasserstoff-Förderung:  Begünstigung im Verkehrsministerium? Profitierten Bekannte eines Abteilungsleiters im Bundesverkehrsministerium von Fördergeldern für die Wasserstoffbranche? Eine interne Ermittlungsgruppe hat die Vorwürfe untersucht. Das Ministerium sieht Vorwürfe entkräftet. tagesschau.de

Forscher stellen einen neuen, wirtschaftlichen Ansatz zur Herstellung von grünem Wasserstoff vor: Forscher der University of Colorado haben eine neue und effiziente Methode zur Herstellung von grünem Wasserstoff oder grünem Synthesegas, einem Vorprodukt für flüssige Kraftstoffe, entwickelt. Die Ergebnisse könnten die Tür zu einer nachhaltigeren Energienutzung in Branchen wie Verkehr, Stahlerzeugung und Ammoniakproduktion öffnen. Die neue Studie, die am 16. August in der Fachzeitschrift Joule veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf die Produktion von Wasserstoff oder Synthesegas, einer Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, die in Kraftstoffe wie Benzin, Diesel und Kerosin umgewandelt werden kann. Das Team der CU Boulder legt den Grundstein für die möglicherweise erste kommerziell nutzbare Methode zur Herstellung dieses Kraftstoffs, die ausschließlich auf Sonnenenergie basiert. Das könnte Ingenieuren helfen, Syngas auf nachhaltigere Weise zu erzeugen. chemie.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Umweltministerium mit weniger Geld: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz muss im kommenden Jahr mit einem leicht reduzierten Budget rechnen. Der Entwurf für den Einzelplan 16 des Bundeshaushalts 2024 (20/7800), über den der Bundestag am Dienstag, 5. September 2023, in erster Lesung berät, sieht Ausgaben von 2,4 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,45 Milliarden Euro in diesem Jahr vor. Das Ressort von Bundesministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) plant mit Einnahmen in Höhe von 1,06 Milliarden Euro gegenüber 894,18 Millionen Euro in diesem Jahr.

Bericht der Bundesregierung zur Wirkung der Preisbremsen: Mit Blick auf die Entwicklung der Preisindizes, aber auch auf einzelne stilisierte Haushalte wird deutlich, dass die Energiepreisbremsen auch diejenigen Haushalte effektiv entlasten, die sehr hohe Heizausgaben haben. Dies gilt nicht nur für Haushalte mit hohen Einkommen und großen Wohnungen, sondern eben auch für Haushalte mit niedrigem Einkommen und Wohnungen mit schlechtem Sanierungszustand. Zu diesem Schluss kommt die Bundesregierung in einer als Unterrichtung vorliegenden ersten Bewertung der Energiebremsen (20/8079). Mit den Energiepreisbremsen seien Instrumente geschaffen worden, die einerseits kostenorientiert und andererseits anreizkompatibel wirkten, führt die Regierung in ihrer Unterrichtung aus. Sie seien Teil des Abwehrschirms, der dazu diene, die in Folge des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine steigenden Energiekosten und die schwersten Folgen in der Breite für Letztverbraucherinnen und -verbraucher abzufedern.

Haushalt 2024: 3,28 Milliarden für Energie und Klimaschutz: Mit Ausgaben in Höhe von 3,28 Milliarden Euro ist der Bereich „Energie und Nachhaltigkeit“ der zweitgrößte Programmbereich des Etats des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Er entspricht rund 30 Prozent der 2024 laut Haushaltsentwurf geplanten Ausgaben in dem Einzelplan. Gegenüber diesem Jahrsollen die Ausgaben in dem Kapitel um rund 43 Millionen Euro höher ausfallen. Für den Klimaschutz (Titelgruppe 04) sind dafür 758,59 Millionen Euro eingeplant (2023: 766,4 Millionen Euro), davon 685,01 Millionen Euro für Investitionen zum Schutz des Klimas und der Biodiversität im Ausland (2023: 709,71 Millionen Euro). Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) erfüllt Deutschland einen Teil seiner Verpflichtungen aus der Klimarahmenkonvention und dem Übereinkommen von Paris (ÜvP) sowie aus dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Für die Internationale Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz sind rund 25,7 Millionen. Euro etatisiert. Der größte Teil entfällt auf Vorhaben der Europäischen Klimaschutzinitiative. mehr auf bundestag.de

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

Das ist sehr ambivalent. (die wirtschaftliche und soziale Abstiegsangst d.Red.).Die meisten armen Leute empfinden das als so schlimm, dass sie sich das schönreden. Sie nehmen diese Rolle nicht an, sie schämen sich, arm zu sein. Sie haben auch keine Hoffnung, etwas daran ändern zu können. Sie sind eigentlich handlungsunfähig. Sie organisieren sich nicht politisch und versuchen, das als individuelles Schicksal zu bewältigen.

Prof.Dr. Thomas Kliche, Politik- und Gesellschaftspsychologe… es gehe aber nicht prinzipiell um wirtschaftliche oder soziale Stellung, eher darum, ob Menschen für ihre Sicht auf die Zukunft, für ihre Befürchtungen und Interessen eine politische Ideologie haben, die sage: Die Politik ist dafür verantwortlich. Tatsächlich wachse das: Immer mehr Menschen machten die Politik für immer mehr verantwortlich und sie wünschten sich gerade in Krisen eine starke Führung, eine geschlossene Gruppe, klare Lösungen und dass die Minderheiten auf Linie gebracht werden. Was insgesamt als autoritäre Reaktion auftrete, betreffe nicht nur eine bestimmte Persönlichkeit, es sei sehr verbreitet und ein Merkmal der Bearbeitung von Krisen in Großgruppen…Politik habe eine emotionale Service-Funktion. Wenn Menschen die Politik verantwortlich machen könnten, seien sie nicht selbst verantwortlich. Sie könnten Verantwortung auf Experten und Mächtige abschieben. Das Klima sei ein gutes Beispiel: Da könne ich ja angeblich gar nichts machen, individuell. Und Kreuzfahrten, SUV’s seien doch gar nicht so schlimm, das bisschen Benzin, das solle die Politik mal richten, ich sei dafür nicht verantwortlich. mdr.de

AFRIKA:

Niger -Eskalation droht: Die Putschisten im Niger schmieden ein neues Militärbündnis mit mehreren Staaten. In Afrika droht nun ein weitreichender Konflikt. Ende Juli 2023 entmachtet das Militär im Niger, den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum. Als Reaktion darauf bilden die benachbarten ECOWAS-Staaten eine militärische Eingreiftruppe und drohen mit einem gewaltsamen Angriff auf die Militärjunta im Niger. Jetzt hat der Niger seinerseits ein Militärbündnis mit den Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso geschlossen, wie die Außenminister der Länder in der nigrischen Hauptstadt Niamey lmitteilten. Offiziell hieß es, dass die Truppen gemeinsam ihre Grenzen sichern und gegen Terrorgruppen vorgehen wollen. fr.de

Simbabwe: Amtsinhaber Mnangagwa gewinnt Präsidentenwahl. stern.de

Äthiopien: Der nächste Bürgerkrieg droht. Der Konflikt in der Region Tigray war kaum einigermaßen befriedet, da brachen in der nächsten Region Unruhen aus. Die Lage droht zu eskalieren. zeit.de

Kolonialismus: Was wir nicht über Afrika wissen Der US-amerikanische Journalismusprofessor Howard W. French zeigt, wie der „schwarze Kontinent“ aus der Geschichtsschreibung gelöscht wurde – und wem das nützte. derstandard.at

BRICS-Gipfel in Johannesburg: Eine südlichere Welt ist möglich: Der Gipfel der großen Schwellenländer beschließt eine Erweiterung der Runde ab 2024 – und fordert weitere Reformen. Die BRICS-Erweiterung war der Höhepunkt des Gipfels, der ansonsten den zehnten Jahrestag des BRICS-Wirtschaftsrats zelebrierte und die Arbeit der BRICS-Wirtschaftsfrauenallianz würdigte, die erstmals persönlich mit den Führern der Mitgliedstaaten zusammentraf. Es wurden auch die Finanzminister und Zentralbankchefs der BRICS-Länder damit beauftragt, bis zum nächsten Gipfel einen Bericht über die Perspektiven einer besseren Zusammenarbeit zwischen ihren Währungen und in grenzüberschreitenden Zahlungssystemen auszuarbeiten. Es geht dabei darum, dass die Länder des Globalen Südens ihre Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren oder beenden können. UN-Generalsekretär António Guterres hat anlässlich des BRICS-Gipfels die internationale Machtverteilung als überholt kritisiert. Die derzeitigen globalen Strukturen spiegelten die Welt von gestern wider, sagte Guterres in Johannesburg.Sie seien größtenteils nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen worden, so Guterres mit Blick auf internationale Gremien wie den UN-Sicherheitsrat sowie Weltbank und Internationaler Währungsfonds. Viele afrikanische Länder seien damals noch von Kolonialmächten beherrscht worden. taz.de, tagesschau.de

MEHR WISSEN:

Waldschutz-Zertifikate: Die große Kompensationslüge: Viele große Firmen schreiben sich das Label „klimaneutral“ auf ihre Fahnen – und wiegen Kunden in dem Glauben, dass sie mit dem Kauf der Produkte der Umwelt etwas Gutes tun. Die Idee dahinter: Unweigerlich anfallende Treibhausgasemissionen werden mit Umweltprojekten kompensiert. Doch offenbar klingt das zu schön, um wahr zu sein. Schon im Mai 2023 hatte eine größere Recherche aufgedeckt, dass die meisten CO2-Zertifikate nichts als eine große Werbenummer sind. Zum gleichen Schluss kommt nun eine Analyse von Waldschutzprojekte aus sechs südamerikanischen und afrikanischen Ländern, die von dem US-amerikanischen Unternehmen Verra zertifiziert sind. Für die in „Science“ erschienene Studie wurden 26 so genannte REDD+-Programme (Reduced Emissions from Deforestation and Forest Degradation) untersucht. Das ernüchternde Ergebnis: Nur etwa sechs Prozent der CO2-Zertifikate aus den untersuchten Projekten sind tatsächlich mit vermiedenen Emissionen verknüpft. spektrum.de

Kunststoffabfälle als Rohstoff für Waschmittel: Für Forscher der University of California Santa Barbara ist die Einwegverpackung des einen ein nützliches Rohmaterial des anderen. In einer soeben in der Fachzeitschrift Chem veröffentlichten Arbeit haben sie den Wert von Einwegkunststoffen neu definiert und ein innovatives Verfahren verbessert, mit dem Polyolefine, die häufigste Polymerart in Einwegverpackungen, in wertvolle Alkylaromaten umgewandelt werden können – Moleküle, die Tensiden, den Hauptbestandteilen von Waschmitteln und anderen nützlichen Chemikalien, zugrunde liegen. geo.de

Das Klimamonster nährt sich an Kanadas Wäldern:  Seit Mai toben die Waldbrände in Kanada. Angefangen hat es im Osten des Landes; fast sechstausend Feuer auf Abermillionen Hektar Fläche wurden bisher gemeldet, Menschen starben. Zehntausende mussten schon in Sicherheit gebracht werden; die Luft bis hinüber bis nach New York war phasenweise gesättigt von beißendem Gas, Ruß und toxischen Partikeln. Mittlerweile sind schon mehr als 350 Millionen Tonnen Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid buchstäblich in Luft aufgegangen – mehr als doppelt so viel wie im gesamten bisherigen Rekordjahr 2014 und etwa genauso viel wie Österreich in 17 Jahren zusammen emittiert. Das Monster Klimakatastrophe, so sieht es aus, nährt sich selbst. Und es ist noch nicht vorbei. Der globale Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit von äußeren Bedingungen, die so starke Waldbrände ermöglichen wie im Osten Kanadas, mehr als verdoppelt. faz.net

Häuser in Frankreich: Klimakrise lässt Preise von bretonischen Ferienhäusern explodieren. msn.com
Nationalpark Ostsee: Proteste gegen Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther auf Fehmarn. ndr.de
Verbrauchsverhalten: Diversität und Inklusion sind für Konsument und Konsumentinnen wichtig. new-business.de

 

DAS LETZTE:

In Paris verbotene E-Roller kommen nach Berlin

In Paris müssen E-Roller zum 1. September aus dem Straßenbild verschwinden. Auf der Suche nach einem neuen Standort ist mancher Anbieter in der deutschen Hauptstadt fündig geworden. Rund 15.000 E-Scooter werden wegen Verbots aus Paris verbannt. Nun will der Leihroller-Anbieter Tier eile seiner Berliner Flotte mit Modellen aus Paris ersetzen.Ein Verbot in Berlin derzeit nicht im Gespräch – Die Regeln könnten aber verschärft werden. rbb.24.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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