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Erneuerbare Energien sind FreiheitsenergienDer Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf die Energiepolitik in Deutschland aus. Im Rahmen der Debatte um die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz setzt Bundesfinanzminister Christian Lindner  auf erneuerbare Energien als „Freiheitsenergien“. Zustimmung bekommt ervon Gesundheitsminister Karl Lauterbach. „Erneuerbare Energien leisten nämlich nicht nur einen Beitrag zur Energiesicherheit und Versorgung“, sagte er am Sonntag bei einer Sondersitzung des Bundestags. „Erneuerbare Energien lösen uns von Abhängigkeiten. Erneuerbare Energien sind deshalb Freiheitsenergien.“  Es gilt vor allem sich aus der Erpressung anderer Staaten zu lösen.  rnd.de fr.de

Was bedeutet der Ukraine-Krieg für den Klimaschutz: Durch die Eskalation in der Ukraine und den Angriff russischer Truppen ist auch die Klimapolitik betroffen. Neben den unmittelbaren Folgen für die Menschen vor Ort – bedeutet der Konflikt für den internationalen Klimaschutz nichts Gutes: Denn Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen stehen einer vertrauensvollen internationalen Zusammenarbeit immer im Wege. Dass ein Krieg um die Ukraine somit „verheerende Auswirkungen auf den internationalen Klimaschutz“ hätte, davor hatte auch der US-Politikberater John Podesta gewarnt. Russland könnte gemeinsam mit verbündeten Staaten sämtliche Verhandlungen zum Klimaschutz in den Vereinten Nationen und anderen internationalen Institutionen blockieren. So wird der heute erscheinende Weltklimabericht in den Hintergrund treten. Was gestern noch wichtig und erstrebenswert zu sein schien, wirkt plötzlich belanglos und nebensächlich. Doch wenn nun Frontberichte die Warnungen der Wissenschaft übertönen, wird eine neue Gefahr spürbar: Die Menschheitsaufgabe Klimaschutz könnte zum Kollateralschaden von Putins Krieg werden. Es droht ein Schaden, dessen ganzes Ausmaß erst mit Verzögerung erfassbar wird. watson.desueddeutsche.de

4,6 Milliarden Euro

Der Staat hat für die Förderung von Elektroautos seit 2016 insgesamt 4,6 Milliarden Euro ausgezahlt. Davon flossen allein rund 798 Millionen Euro für knapp 160.000 E-Autos von Volkswagen, wie das Wirtschaftsministerium ausführt. Knapp 441 Millionen Euro wurden für Kauf oder Leasing von rund 90.000 elektrisch betriebenen Renaults ausgezahlt, 406 Millionen Euro für knapp 104.000 Autos von Mercedes und 339 Millionen Euro für gut 90.000 BMW. Für rund 59.000 Wagen des US-Herstellers Tesla flossen gut 304 Millionen Euro, für knapp 59.000 Hyundai-Autos weitere 296 Millionen Euro. Insgesamt wurden seit 2016 auf rund 965.000 Anträge hin staatliche Prämien ausgezahlt. stern.de

Windenergieausbau kommt nur schleppend voran: Der Windenergie-Ausbau kommt aus Branchensicht in ganz Europa viel zu schleppend voran. Es sei „immer wieder erschreckend, schwarz auf weiß zu lesen, wo wir stehen und wohin wir wollen – wohin wir müssen, um die gemeinsamen europäischen Klimaziele zu erreichen“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Windparkbetreiber Offshore (BWO), Stefan Thimm am Donnerstag. „Auch Versorgungsrisiken lassen sich durch erneuerbare Energien deutlich reduzieren. Das sollten wir vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage nicht vergessen.“ Die eskalierende Ukraine-Krise hat angesichts der großen Bedeutung russischer Gaslieferungen eine Debatte um die Versorgungssicherheit im Energiesektor ausgelöst. faz.net

Welt nicht genügend auf Waldbrände vorbereitet: Zunehmen werden nach einem UN Bericht verheerende Waldbrände. Die Welt ist darauf nicht ausreichend vorbereitet.  „Selbst bei den ehrgeizigsten Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen wird der Planet eine dramatische Zunahme der Häufigkeit von Bedingungen erleben, die extreme Brände begünstigen“, so steht es indem Bericht des UN-Umweltprogrammes (UNEP). Extreme Brände sind keine direkte Folge der Erderwärmung – aber durch die wegen des Klimawandels immer häufigeren und intensiveren Phasen von Trockenheit und Dürre werden besonders günstige Bedingungen für die Feuer geschaffen. zeit.de  , unep.org (Originalbericht)

Offshore-Windparks verändern Strömungen in der Nordsee:  In der Nordsee haben Offshore-Windparks tatsächlich einen messbaren physikalischen Einfluss auf das umgebende Meer. Nils Christiansen vom Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht und sein Team haben das herausgefunden. Windräder verändern durch ihre Wirbelschleppen auch die Strömung und Schichtung der Meeresoberfläche. Das wiederum beeinflusst Temperatur und Salzgehalt des Wassers. Zwar sind diese Effekte bisher geringer als die natürlichen jährlichen Schwankungen, sie könnten aber dennoch ökologische Auswirkungen haben. scinexx.de

 Halbherziger Kampf gegen den Klimawandel: Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor hat mit dramatischen Worten vor den Folgen eines nur halbherzigen Kampfes gegen den Klimawandel gewarnt. „Wir befinden uns mitten in einer Ära der Schäden und Verluste durch die Erderhitzung. Der verschleppte Klimaschutz und fehlende Investitionen in Anpassungsmaßnahmen treiben die Krisenspiralen auf der Welt. katholisch.de


BUCHTIPP DER WOCHE:

Biologische Intelligenz – Über Evolution, Artenschutz und die Gentechnik

Die Neue Gentechnik, Instrumente wie die Genschere CRISPR/Cas und die künstliche Synthese von Genen eröffnen die Möglichkeit zur radikalen Veränderung des Erbguts und tiefe Eingriffe in die biologische Vielfalt. Parallel zur Entstehung der neuen Technologien müssen wir auch unser Verhältnis zur Natur neu denken. Ein Schlüsselbegriff für die Bestimmung eines neuen Verhältnisses zwischen Mensch und Natur kann der Begriff »Biologische Intelligenz« (BI) werden, der hier erstmals im Zusammenhang mit Evolution, Artenschutz und Gentechnik eingehender diskutiert wird.

Christoph Then informiert über die Fakten und Hintergründe und regt eine kritische und informierte Auseinandersetzung mit der Gen- und Biotechnologie an. Er plädiert für wesentlich höhere Schutzstandards im Umgang mit den Grundlagen des Lebens. In diesem Zusammenhang schlägt er einen neuen Naturvertrag vor, der gentechnischen Eingriffen in die biologische Vielfalt klare Grenzen setzen soll. oekom.de


LNG-Terminal: Angesichts des Ukrainekrieges diskutieren die Grünen über Flüssiggasterminal in Brunsbüttel. taz.de ndr.de
Umweltstiftung M-V: Die Stiftung MV, die als Nebenzweck die Unterstützung des Baus der Pipeline Nord Stream 2 hat, will das Projekt künftig nicht länger unterstützen. welt.de
Australien: Australiens Regierung wird weltweit für ihre Klimapolitik kritisiert. Ein Multimilliardär will sie nun mit Geld zum Kurswechsel zwingen. faz.net
Aufstand der letzten Generation: Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir hat die Protestaktionen von Aktivisten des sogenannten Aufstands der letzten Generation verurteilt. dlf.de
Plastik: UN strebt Abkommen an. fnp.de
Kryptomining: Krypto-Mining verbraucht enorme Mengen Strom. In den USA werden inzwischen alte Kohlekraftwerke wiederbelebt, um Computernetzwerke Tag und Nacht „schürfen“ zu lassen. energiezukunft.de
EU-Kommission: Will Lieferketten schärfer kontrollieren. spiegel.de
Regierungserklärung: Scholz kündigt Bau von Flüssigerdgas-Terminals in Deutschland an. tagesschau.de
Karl Lauterbach: Massive Reduzierung des Fleischkonsums gefordert . Kritik an Naturschützern. welt.de


WÖRTLICH GENOMMEN

„Zivilen Ungehorsam zeichnen vor allem zwei Elemente aus: Er hat im Unterschied zu legalen Formen des Protests einen absichtlich rechtswidrigen Charakter. Und er ist nicht bloß symbolisch, sondern greift auf eine disruptive Art und Weise in die tägliche Ordnung ein. Er soll Aufmerksamkeit generieren und die Dringlichkeit des Anliegens unterstreichen. Es handelt sich nicht um rein kriminelle Taten oder unmotivierte Randale, sondern um einen prinzipienbasierten Protest. Die Akteure berufen sich auf anerkannte moralische, politische, zum Teil rechtliche Prinzipien und wollen bestimmte Veränderungen erreichen. Im Unterschied zu einem militanten Aufstand sind die Aktionsformen dabei, auch wenn sie vielen radikal erscheinen, ziemlich gemäßigt und verzichten auf organisierte Gewalt.“

Robin Celikates, Philosoph und Sozialwissenschaftler, Professor für Praktische Philosophie mit den Schwerpunkten Sozialphilo­sophie und Anthropologie am Institut für Philosophie an der Freien Universität Berlin, das Wort „zivil“ werde manchmal so interpretiert, dass ziviler Ungehorsam gewaltlos oder friedlich sein müsse. In Deutschland könne eine Sitzblockade – eigentlich ein paradigmatisches Beispiel für gewaltfreien Ungehorsam – jedoch als eine gewaltsame Nötigung aus Sicht des Strafrechts erscheinen. Moralische Helden wie Martin Luther King oder Gandhi, die heute für friedlichen Ungehorsam stehen würden, seien zu ihrer Zeit als gewaltsame Terroristen diffamiert worden. Heute sehe man ähnliche Dynamiken. Für ihn sei eine Blockade auf der Autobahn zunächst einmal eine friedliche Form des Protestes. Nur weil Leute auf zum Teil natürlich sehr unangenehme Weise in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt würden, sei das nicht per se gewaltsam. Man müsse also genau prüfen, was mit „friedlich“ und „zivil“ jeweils gemeint sei. taz.de 


Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Putin lässt den Traum von der deutschen Energiewende platzen

Nord Stream 2 ist politisch tot, die Gaspreise sind außer Kontrolle – und die ganze Strategie der deutschen Transformation steht plötzlich in Zweifel. Der Ökonom Lars Feld mahnt: Außen- und Wirtschaftspolitik werden für lange Zeit nicht zu trennen sein. Es gibt keine Energiewende mehr. Jedenfalls keine, die man noch allein als klima- und industriepolitisches Großprojekt begreifen und betreiben könnte. Die Transformation der deutschen Wirtschaft, schon vor der Kriegszäsur des gestrigen Tages die wohl ehrgeizigste wirtschaftspolitische Herausforderung des Landes, ist endgültig in die volle Härte und die Wirren der Weltpolitik hineingezogen worden. wiwo.de


MOBILITÄT:

Aus für das Verbrenner-Auto – Bundesregierung verwirrt EU-Staaten: Im Streit über das Ende für Verbrenner-Autos scheinen sich die Ampelparteien weiterhin nicht einig zu sein. Verkehrsminister Wissing macht sich für synthetische Kraftstoffe stark. handelsblatt.com
Volvo-Schwesterunternehmen: Polestar kooperiert mit Zulieferern bei Entwicklung von klimaneutralem Auto. ecomento.de
Lücke bei e-Mobilität: Bis 2030 sollen 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren, um die Klimaziele zu erreichen. Eine Studie zeigt aber, dass es 20 Millionen sein müssten. wiwo.de

PKW-Maut angedacht: Die Denkfabrik Agora Verkehrswende hat eine Steuer- und Finanzreform zum Straßenverkehr gefordert und diese mit der Einführung einer Pkw-Maut verbunden. In einem vorgelegten Diskussionspapier heißt es, ein fahrleistungsabhängiges Mautsystem könne Anreize setzen, um CO2-Emissionen zu verringern. Außerdem könne es eine verursachungsgerechte Infrastrukturfinanzierung gewährleisten. Agora Verkehrswende schlägt außerdem eine Reform der Kfz-Steuer vor sowie Entlastungen der Verbraucher über ein Klima- und Mobilitätsgeld. handelsblatt.com

E-Mobilitätsgersetz sollte angepasst werdenDas E-Mobilitätsgesetz hilft dem E-Auto, muss sich aber nach sechs Jahren an neue Gegebenheiten anpassen. Und auch einige Ausweitungen sind nach Expertensicht nötig. business-panorama.de

Volker Wissing: Investitionen im Verkehrssektor sind Zukunftsinvestitionen. Wenn wir sie kürzen, kürzen wir unsere Zukunft. Das sollten wir nicht tun. In die Infrastruktur muss weiter investiert werden, wir sehen ja die Probleme zum Beispiel an unseren Brücken. Wenn eine Autobahnbrücke gesperrt werden muss, weil sie nicht mehr den Sicherheitsanforderungen genügt, führt das schnell zu massiven Auswirkungen auf den Alltag der Menschen. welt.de

Verkehrssystem zu langsam im Transformationsprozess: Das deutsche Verkehrssystem entwickelt sich nach Einschätzung des Automobilclubs ADAC »viel zu langsam in Richtung Nachhaltigkeit«. Leichte Fortschritte seien von Rückschritten in anderen Bereichen kompensiert worden, teilte der ADAC am Montag in München mit. Mit Blick auf nachhaltige Mobilität seien deshalb mehr Anstrengungen und mehr Tempo nötig, forderte der Automobilclub. spiegel.de

Erhöhte Pendlerpauschale- Neuordnung der Kosten der Mobilität: Die Spitzen der Ampel-Koalition haben sich angesichts der hohen Energiepreise auf mehrere Maßnahmen zur Entlastung der Verbraucher geeinigt. So soll die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer von 35 auf 38 Cent pro Kilometer erhöht werden, wie SPD, Grüne und FDP mitteilten. welt.de

WASSERSTOFF:

Helgoland und der Wasserstoff: Vor Helgoland soll das größte Wasserstoff-Projekt Europas entstehen. Geplant und entwickelt wird es von einem Förderverein, der sich Aquaventus nennt und Unternehmen wie E.ON, Vattenfall und RWE unter seinen knapp 90 Mitgliedern hat. Aquaventus will Windräder in der Nordsee errichten und dann auf Plattformen an ihrem Fuße sogenannte Elektrolyseure installieren. Die zerlegen entsalztes Meerwasser in Wasser- und in Sauerstoff. Eine Pipeline könnte den Wasserstoff anschließend zum Südhafen transportieren. „Die grüne Energie-Revolution beginnt in der Nordsee“ – so beschreibt Aquaventus das Projekt. Doch auf Helgoland sind nicht alle überzeugt von dieser Zukunft – und davon, dass sie auch ihnen selbst zugutekommen wird.  freitag.de 

Reaktion von Gallium und Aluminium: Forscher der University of California in Santa Cruz haben eine Methode entdeckt, mit der Wasserstoff gewonnen werden kann. Seit Jahren sucht man nach einem Weg, kostengünstig sauberen Wasserstoff herzustellen. Den Durchbruch wollen Professor Scott Oliver und seine Kollegen nun geschafft haben, indem sie das richtige Verhältnis zwischen Aluminium und Gallium ausgemacht haben. efahrer.chip.de 

Wasserstoff-Hochlauf – Nationaler Wasserstoffrat kritisiert EU-Gasmarktpaket als unzureichend: Für die Klimaziele der EU hat ein schneller Hochlauf des Wasserstoffmarktes eine große Bedeutung. Mit dem von der EU-Kommission vorgelegten Gasmarktpaket ist ein schneller, kostengünstiger Aufbau eines Wasserstoffnetzes in Deutschland aus Sicht des Nationalen Wasserstoffrates allerdings nicht möglich. Die Europäische Union hat im Dezember das „Legislativpaket zu Wasserstoff und Gasmarktdekarbonisierung“ als zweiten Teil des „Fit for 55“-Paketes veröffentlicht. Das Gasmarktpaket soll den europarechtlichen Rahmen für den Gasmarkt an die Ziele des Green Deals anpassen und Grundlagen für den Wasserstoffmarkt schaffen. Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) kritisiert das Paket als unzureichend für einen schnellen Markthochlauf. iwr.de

Autos der Zukunft: Fast ein Drittel möchte mit Wasserstoff fahren. autobild.de
Airbus: Der Flugzeugbauer Airbus will mit Partnern Triebwerke entwickeln, die Wasserstoff direkt verbrennen. Das soll eine klimaneutrale Fliegerei ermöglichen. Das Projekt hilft dem Konzern aber vor allem, um Zeit und das Wohlwollen der Politik zu gewinnen. rnd.de
Grüner Wasserstoff: Alle reden darüber, aber wo bleibt er? 2045 will Deutschland klimaneutral sein. Der energetische Umbau bietet die Chance, auch von russischen Gasimporten wegzukommen. Wasserstoff spielt dabei eine große Rolle. Die Erwartungen sind hoch, die Hürden ebenfalls. dw.com
Thyssenkrupp-Aktie: Börsengang der Wasserstoff-Tochter könnte zeitnah erfolgen. boerse-online.de
Salzgitter AG: Der Wasserstoff für die geplante Produktion CO2-armen Stahls bei der Salzgitter AG soll vom Energiekonzern Uniper kommen – und zwar voraussichtlich aus Wilhelmshaven. Dies kündigten beide Unternehmen letzte Woche an. zeit.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Bundesregierung will Abgabe von Cannabis legalisieren: Der Koalitionsvertrag bis 2025 sieht vor, eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene in lizenzierten Geschäften einzuführen, allerdings könne zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Aussage zur konkreten Ausgestaltung des Gesetzentwurfes getroffen werden. Das geht aus einer Antwort (20/653) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/551) der CDU/CSU-Fraktion hervor. Demnach solle die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet werden, heißt es in der Antwort. Eine Evaluierung des Gesetzes auf gesellschaftliche Auswirkungen solle nach vier Jahren erfolgen. Vorrangiges Ziel und Leitgedanke des Gesetzgebungsvorhabens sei, für einen bestmöglichen Gesundheitsschutz der Konsumentinnen und Konsumenten zu sorgen sowie den Kinder- und Jugendschutz sicherzustellen. Das Gesetzgebungsvorhaben betreffe umfangreiche ressortübergreifende Fragestellungen, von der gesetzlichen Ausgestaltung des Anbaus, der Produktion, des Handels, Verkaufs, des Verbraucher-, Jugend- und Nichtraucherschutzes bis hin zum Steuer-, Straßenverkehrs-, Straf- und Ordnungswidrigkeiten- sowie Völker- und Europarecht. Die Erstellung eines entsprechenden Gesetzesentwurfes der Bundesregierung werde daher in enger Kooperation mit den jeweils zuständigen Ressorts erfolgen.

Die Sicherstellung und Stärkung des Gesundheits- und Verbraucherschutzes – sowie die davon mitumfasste Sicherstellung und Stärkung der Qualität von Produkten – würden wesentliche Leitlinien der Bundesregierung bei der Erstellung eines Gesetzesentwurfes zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken sein.

Zudem zeigten Anfragen an die Bundesregierung und die öffentliche Debatte, dass die deutsche Agrarwirtschaft dem Gesetzgebungsvorhaben einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken aufgeschlossen gegenüberstehe und darin auch neue Einkommenschancen erkenne.

Förderung von e-Autos nur bei positivem Klimaeffekt: Die Förderung für elektrische Fahrzeuge und Plug-In-Hybride soll nach Angaben der Bundesregierung degressiv ausgestaltet und so reformiert werden, „dass sie ab 1. Januar 2023 nur für Pkw ausgezahlt wird, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben“. So heißt es in der Antwort der Regierung (20/649) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/550). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeite ein neues Förderdesign, welches anschließend abgestimmt werde. Auf die Frage, ob die Bundesregierung beim Pkw-Verkehr einseitig auf die Elektromobilität setzt, um die Klimaziele zu erreichen, oder technologieoffene Ansätze verfolgt werden, heißt es in der Antwort: „Die Programme und Maßnahmen der Bundesregierung orientieren sich an den Klima- und Umweltpotenzialen der verfügbaren Technologien im jeweiligen Verkehrsträgereinsatz.“ Um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, werde die Bundesregierung die Maßnahmen im Verkehrssektor verstärken und dazu ein Klimaschutz-Sofortprogramm vorlegen.

Gesetzliche Schritte gegen Lebensmittelverschwendung sind möglich: Der Bundesregierung ist es wichtig, der Verschwendung von Lebensmitteln möglichst schnell effektiv zu begegnen. Primäres Ziel sei dabei, dass Lebensmittelabfälle von vornherein vermieden werden, heißt es in einer Antwort (20/777) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/509) der AfD-Fraktion. Die im Rahmen der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ gebildeten sektorspezifischen Dialogforen hätten bereits Vereinbarungen zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle mit konkreten Maßnahmen für ihren jeweiligen Sektor erarbeitet. So wurde zum Beispiel im Dialogforum „Außer-Haus-Verpflegung“ eine Zielvereinbarung für den Sektor erarbeitet und im April 2021 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und von branchenspezifischen Verbänden unterzeichnet.

Das BMEL habe sich in der Zielvereinbarung verpflichtet, eine verbandsübergreifende neutrale Struktur zu unterstützen. Diese Kompetenzstelle habe am 1. Januar 2022 ihre Arbeit aufgenommen und sei von United Against Waste e. V. und dem Johann Heinrich von Thünen-Institut aufgebaut worden. Zu den Aufgaben der Kompetenzstelle gehörten die Weiterführung des Dialogs und die Kontrolle der Umsetzung der Zielvereinbarung sowie die Bewertung der Maßnahmen mit Hilfe von Abfalldaten. Im Bereich Einzelhandel konnte laut Bundesregierung in Modellprojekten das Reduzierungspotenzial einzelner Maßnahmen ermittelt und bewertet werden. Die Datenerhebung habe zu einer größeren Sensibilisierung der Unternehmen bezüglich der Reduzierungspotenziale geführt, welche nun von den Unternehmen genutzt würden.Voraussichtlich im Laufe dieses Jahres sollen zudem für die oben genannten Dialogforen für die Primärproduktion, die Verarbeitung und für den Handel Zielvereinbarungen mit konkreten Reduzierungsmaßnahmen abgeschlossen werden.„Um die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verbindlichkeit der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung herzustellen, wird auch die Erforderlichkeit gesetzlicher Änderungen abzuwägen sein“, heißt es in der Antwort.

AFRIKA

Gemüsegärten in Ghana: Schon vor Corona-Zeiten war die Versorgung mit Lebensmitteln in Ghana für viele Menschen schwierig. Die Landwirte in Ghana können ihre Bevölkerung nicht versorgen; ihre Betriebe sind zu klein, und europäische Subventionen sorgen für den Import von billigen Lebensmitteln nach Afrika. Mit der Pandemie verschlechterte sich die Ernährungssituation drastisch; auf den lokalen Märkten verdoppelten sich die Preise für Lebensmittel. Mit ihrer Initiative „1 Haushalt, 1 Garten“ bringen deshalb Alberta Nana Akyaa Akosa und ihr Team Frauen im ganzen Land bei, wie sie ihren eigenen Gemüsegarten anlegen können. Innerhalb nur weniger Wochen nach dem Start des Programms meldeten sich Hunderte für die Trainings an. Insgesamt rund 26.000 Frauen nahmen in den vergangenen fünf Jahren an den Schulungen teil. dw.com

Russland-Ukraine-Krieg: Befürchtungen hinsichtlich Versorgung Afrikas: Russland und die Ukraine, die beiden größten Weizenproduzenten, befinden sich im Krieg. Ein Konflikt, der die Versorgung einiger afrikanischer Länder und sogar die Stabilität einiger Nationen auf dem Kontinent gefährden könnte. Während Russland den Angriff auf die Ukraine startete, landeten sudanesische Regierungsvertreter in Moskau, um neue Handelsverträge abzuschließen. Der Besuch der Sudanesen beim weltgrößten Weizenexporteur erklärt sich dadurch, dass Khartum das Szenario von 2019 vermeiden will, als der ehemalige Präsident Omar al-Bashir wegen des  Brots, dessen Preis sich verdreifacht hatte, von der aufgebrachten Bevölkerung zum Rücktritt gezwungen wurde. africa-live.de

Steinmeier: Afrika braucht eigene Impfstoffproduktion. sueddeutsche.de
Äthiopien: Eröffnet umstrittenen Nil-Staudamm. Der größte Staudamm Afrikas soll Äthiopien zum Stromexporteur machen. Für Ärger sorgt das Projekt bei den Nil-Anrainern Ägypten und Sudan. derstandard.at
Kenia: Anhaltende Dürre zeigt, warum Kenia in die Ausweitung der landwirtschaftlichen Innovation investieren muss. allafrica.com
Mali: Ein Abzug löst gar nichts. Die westlichen Streitkräfte in Mali sind nicht gescheitert. Das Problem ist die Abwesenheit des Staates – das kann nur die malische Regierung lösen. taz..de
Gefahr in Mosambik: Terrorangriffe und organisiertes Verbrechen. Islamistische Milizen in Mosambiks Provinz Cabo Delgado verlagern ihre Kämpfe und vernetzen sich in der Region, das organisierte Verbrechen wächst. Eine Studie untersucht die Auswirkungen des Konflikts. dw.com
Kreislaufwirtschaft in Afrika: Recycling als Jobmotor: Bisher leben die Ärmsten auf dem afrikanischen Kontinent vom Müll. Ruanda führt nun eine Allianz an, um daraus ein Business zu machen. taz.de

Senegal: Bundespräsident Steinmeier lobt den Senegal als Stabilitätsanker Mit seinem Besuch wolle er der langjährigen engen Partnerschaft zwischen Deutschland und dem Senegal „einen neuen Impuls verleihen“, betonte Frank-Walter Steinmeier bei einem Treffen mit Senegals Staatspräsident Macky Sall in Dakar. Nach der Unterredung rief der Bundespräsident Europa und Afrika zu einer intensiveren Zusammenarbeit auf. „Bei allen Unterschieden, die es gibt: Wir müssen den Weg zu einer engeren, fruchtbaren Partnerschaft finden. dw.com

MEHR WISSEN

Was bedeutet die Einnahme von Tschernobyl für uns? Russische Truppen haben in der Ukraine das stillgelegte Kernkraftwerk Tschernobyl eingenommen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak sagte, der Unglücksreaktor könne daher nicht mehr als sicher angesehen werden; es handele sich um „eine der ernstesten Bedrohungen für Europa“. Die ukrainische Seite äußerte Befürchtungen, dass die russische Seite das AKW als Waffen einsetzen könnte.  Das glaubt der Journalist Thomas Wiegold eher nicht. Tschernobyl selbst habe keine strategische Bedeutung. Es liege einfach nur auf dem kürzesten Weg von Belarus nach Kiew. SWR3.de

Wie uns Bäume bei der Mikroplastikverschmutzung helfen können: Eine Studie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und dem Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) haben eine neue Perspektive bei der Vermüllung unserer Umwelt mit Plastik aufgetan: Birken könnten helfen, das Mikroplastik-Problem zu verringern. Die Baumart wird schon länger zur Sanierung kontaminierter Flächen eingesetzt – sie nimmt industrielle Schadstoffe in ihrem Gewebe auf und speichert diese dort. Anschließend siedeln sich Mikrobengemeinschaften auf dem wachsenden Baum an und bauen die Schadstoffe und Schwermetalle ab. „Unsere Pilotstudie deutet darauf hin, dass die Birke ein echtes Potenzial für langfristige Lösungen zur Bodensanierung hat – einschließlich der Verringerung der Menge an Mikroplastik im Boden und möglicherweise im Wasser“, sagt Hauptautorin Kat Austen. nationalgeographic.de

Die Ukraine und die Brotpreise: Die Ukraine ist eines der wichtigsten Exportländer für Lebensmittel. Bei Ausfällen wegen eines sich ausweitenden Konflikts mit Russland würden die Lebensmittelpreise noch weiter steigen. Das könnte in einigen Ländern politische Unruhen zur Folge haben. klimareporter.de

Australien: Ein junges australisches Unternehmen will nun  2024 Millionen von Bäumen pflanzen mit Drohnen aus der Luft. zeit.de
Nachhaltige Energie: Die coolere Kohle.Pflanzenkohle hat als Klimaretterin großes Potenzial. Die Technik ist einfach, skalierbar und sofort einsetzbar. taz.de

DAS LETZTE:

Was hat die Raumstation ISS mit dem Ukrainekonflikt zu tun? Der Chef der russischen Weltraumagentur hat auf die Ankündigung weiterer scharfer US-Sanktionen gegen sein Land mit wüsten Drohungen reagiert. Auf Twitter fragte Dmitri Rogosin, ob die USA die Kooperation beim Betrieb der Internationalen Raumstation ISS beenden wollten. Vielleicht wisse der US-Präsident nicht, dass für größere Korrekturen der Umlaufbahn die russischen Triebwerke nötig seien, schreibt er und fragt, wer denn im Fall der Fälle einen Absturz verhindern solle. Die ISS fliege nicht über Russland, aber sie könne auf die Vereinigten Staaten stürzen – oder Europa. Auch Indien oder China könne das 500 Tonnen schwere Gebilde treffen, meint er. Die USA sollten also aufpassen, dass ihnen die Sanktionen nicht auf den Kopf fallen – nicht nur im übertragenen Sinne. Biden hatte kurz zuvor gesagt, die Sanktionen würden auch Russlands Weltraumprogramm „beeinträchtigen“. Wer die geplant habe, sollte auf Alzheimer untersucht werden, meint Rogosin. Sie sollten zurückgenommen werden. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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