zur englischen Ausgabe

Mikroperlen und Glitzer ab sofort verboten: An diesem Sonntag trat die erste EU-Regelung zur Eindämmung von Mikroplastik in Kraft. Kleine Kunststoffperlen in Kosmetika sowie loser Glitzer werden ab dann nicht mehr im Handel erhältlich sein. In den nächsten Jahren sollen schrittweise weitere Verbote folgen. Cremes und Peelings, die Mikroperlen aus Kunststoff enthalten, wird man ab diesem Sonntag nicht mehr kaufen können. Außerdem nicht mehr erhältlich: loser Glitter, also Glitzerstaub, wie er in Nagelstudios, aber auch für Faschings- oder Halloweenverkleidungen genutzt wird. spektrum.de , mdr.de

2023 wird höchstwahrscheinlich heißestes Jahr jemals: Das laufende Jahr wird laut der US-Klimabehörde NOAA global gesehen mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Für den Zeitraum Januar bis September habe 2023 bereits den Rekord aufgestellt, teilte die NOAA mit. Demnach verzeichneten Juni, Juli, August und September jeweils den heißesten Monatswert. Das bislang wärmste Jahr war 2016. weather.com

Bis zu 9,7 Prozent der Wirtschaftsleistung

Die Energiekrise treibt staatliche Subventionen auf Rekordwert. Eigentlich wollte die Ampel Subventionen abbauen – und so mehr Geld für Klimaschutz haben. Nun aber könnte die Energiekrise die Finanzhilfen des Bundes auf mehr als 200 Milliarden Euro verdoppeln. spiegel.de

Arme Haushalte leiden mehr unter der Energiekrise: Seit mit dem Ukraine-Krieg das russische Erdgas nach und nach wegfiel, erlebten viele Menschen in Deutschland eine Explosion der Energiepreise – mit der zugleich gefühlten Ungerechtigkeit, sozial schwächere Haushalte würden besonders stark unter den Kosten leiden. Wie real die gefühlte Mehrbelastung ist, bestätigt eine Umfrage des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen. Das Beratungsgremium der Bundesregierung hatte zusammen mit dem Umfrageinstitut Forsa genaue Daten von mehr als 4.400 Haushalten erhoben. Danach haben die Haushalte seit März 2022 im Schnitt monatlich 52 Euro mehr für Strom und Heizung zu zahlen – eine Steigerung um ein Drittel. Für Haushalte mit mittleren Einkommen liegt die Mehrbelastung bei 57 bis 60 Euro monatlich, für wohlhabende Haushalte um die 50 Euro. klimareporter.de

Vorschlag für ein neues Waldgesetz: Im Wald steht derzeit alles in Frage: Wie er angesichts des Klimawandels erhalten werden kann, wie sich künftig mit ihm Geld verdienen lässt und wofür sein Holz verwendet werden sollte. Ob dieser Herausforderungen passen die alten Waldgesetze auf Landes- und ­Bundesebene nicht mehr und werden novelliert. Das zuständige Agrarministerium erarbeitet gerade einen Vorschlag für ein neues Bundeswaldgesetz, der demnächst in die beteiligten Ministerien geschickt und in die Verbändeanhörung gehen soll. Um die Diskussion voranzutreiben, haben die vier Umweltverbände DNR, DUH, Nabu und WWF am Mittwoch in Berlin schon mal einen eigenen Vorschlag für ein Bundeswaldgesetz gemacht. Dabei rücken sie den Wald als Lebensraum sowie als Wasser- und Kohlendioxidspeicher in den Mittelpunkt. taz.de , verbaende.com (Nabu) . verbaende.com (Waldbesitzer Gegenstellungnahme)

Steffi Lemke will Wölfe schneller zum Abschuss freigeben: Bundesumweltministerin Steffi Lemke will schnellere Abschüsse von einzelnen Wölfen in Deutschland ermöglichen. Sie präsentierte in Berlin ihre Vorschläge zum künftigen Umgang mit dem Wolf, nachdem Landwirte über zunehmende Schäden geklagt hatten. Demnach soll künftig 21 Tage lang ab dem Riss auf einen Wolf geschossen werden dürfen, der sich in 1.000 Metern Umkreis von der Rissstelle aufhält. „Dort, wo Wölfe Schafe reißen, (…) müssen wir diese Wölfe schießen, weil sie gelernt haben, dass man dort leichte Beute machen kann“, sagte die Grünenpolitikerin. Mehrere Voraussetzungen müssen dafür aber gegeben sein. Ein „anlassloses Abschießen von Wölfen“ werde es weiterhin nicht geben, sagte Lemke im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag, denn das sei weder mit nationalem noch mit europäischem Recht vereinbar. zeit.de, fair-economics.de (Hintergründe), zeit.de (Die Deutschen und der Wolf)

Die Erde ist zu trocken- Wasserkreislauf gerät aus den Fugen: Der Wasserkreislauf der Erde ist ein faszinierendes System. Ein Blick auf unseren Planeten zeigt, dass weder Wasser verloren geht noch neues hinzukommt. Aber durch den Klimawandel und menschliche Aktivitäten verschiebt sich die Verteilung – und das führt zu globalen Problemen, wie nun auch die Weltwetterorganisation (WMO) in einem neuen Bericht vermerkt. „Wir haben global weniger Wasser in Reservoiren, und wir haben Grundwasser verloren“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas in Genf. Quantifizieren lasse sich das noch nicht. Verwertbare Daten über die Wasserreserven liegen nach Angaben der WMO erst seit 2002 vor. Seitdem geht der Trend abwärts, wie in dem Bericht „Zustand der globalen Wasserressourcen 2022“ zu lesen ist.  fair-economics.de, spiegel.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Meine nachhaltige Küche – on a budget

111 Ideen & Lifehacks für wenig Geld

Sich umweltfreundlich und gesund zu ernähren und die Küche nachhaltig einzurichten klingt anstrengend – und ist vor allem teuer? »Ganz und gar nicht«, sagt Alexandra Achenbach. Sie weiß: Wer bewusst einkauft, viel selber macht, nach Saison kocht und Energie schlau nutzt, kann richtig Geld sparen – und ganz nebenbei Gutes für die Umwelt tun.

111 LIFEHACKS RUND UM EINE GRÜNE KÜCHE:
• Tipps und Tricks zum Energiesparen
• Schlaue Vorratshaltung und Einkaufstipps
• DIY-Anleitungen vom Kalkentferner bis zum gehäkelten Spülschwamm
• Leckere Rezeptideen vom Müsliriegel bis zum Pesto aus Karottengrün
• Clevere Resteverwertung vom Regrow-Garten bis zum Wurmkomposter

oekom.de


Weltbank: Streicht nach Baustopp Finanzierung des Oderausbaus. zeit.de
EU: Will weiter Glyphosat erlauben – so gefährlich ist das Mittel. focus.de
Länder überdenken Energiewende: OPEC erwartet steigende Öl-Nachfrage. n-tv.de
Exxon: Der Ölkonzern investiert trotz Klimakrise 60 Milliarden Dollar in Fossile durch den Kauf des Mitbewerbers Pioneer. derstandard.at
Lobbying: Die EU hat Einwegverpackungen wie Pommestüten und Burgerboxen den Kampf angurlesagt. Konzerne wehren sich  mit fragwürdigen Methoden. kleinezeitung.at
Deutschlands Verbände: Wollen EU-Gebäuderichtlinie retten. euractiv.de
SPD Vize: Beschränkung von Klagerechten bei Ausbau der Erneuerbaren. fair-economics.de

Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

„Eine Milliarde für die Energieforschung“

Mit Dr. Daniel Pröfrock ist dieses Mal ein Wissenschaftler zu Gast, der Teil des wohl aktuell größten Klimaschutzprojektes in Deutschland ist. Eine Milliarde Euro investiert die Bundesregierung in das Projekt H2Mare. Das Ziel: Mit Offshore-Windkraft grünen Wasserstoff erzeugen und damit zugleich unabhängiger von fossilen Energieimporten aus dem Ausland werden. Dr. Pröfrock gibt Einblicke, wie die Chancen stehen, dieses Ziel zu erreichen, und warum Geisteswissenschaftler die Dinge manchmal anders sehen. helmholtz.de 


KOMMENTAR DER WOCHE:

Schluss mit dem ungebremsten Wachstum

vom Uwe Bork

Die legendäre Blechliesel war ein schmales Mädchen. Fords Tin Lizzy, das erste erschwingliche Automobil, brachte in ihrer schlankesten Form nur 540 Kilo auf die Waage. Heute überschreiten SUVs locker die Zwei-Tonnen-Grenze und wirken verglichen mit den über 100 Jahre alten T-Modellen wie Sumo-Ringer unter Judokämpfern. Klar, die Kargheit früher Oldtimer würde selbst die fanatischsten Auto-Apologeten in die dünnen Polster von Bussen und Bahnen treiben. Dennoch haben unsere wie unter Anabolika-Einsatz entstandenen Autos beste Chancen auf einen Spitzenplatz in den Charts weltweiter Fehlentwicklungen. Dort würden sie auf die scheinbar spottbilligen T-Shirts treffen, die um die halbe Welt reisen, um die Regale unserer Discounter zu füllen, auf interkontinentale Urlaubsreisen zu Inseln, die der steigende Meeresspiegel demnächst zu überspülen droht, und auf Plastikflaschen, die so unkaputtbar sind wie sonst höchstens Atommüll aus GAU-gefährdeten Kernkraftwerken. …

Angesichts von Migrationsbewegungen, Wirtschaftskrisen und Klimakatastrophen werden wir zwar zunehmend global denken müssen, ob es gleichzeitig jedoch auch sinnvoll ist, zur Steigerung des Profits global zu produzieren, kann getrost bezweifelt werden.
Mit Fortschrittsfeindlichkeit hat das nichts zu tun, die dürre Blechliesel läuft zu Recht nicht mehr vom Band. Was aber, wenn heute ein Start-up eine Art T-Modell 2.0 entwickelte? Wenn Kreative zentral entwickelte Technologie zur Dezentralisierung nutzten? Wäre das nicht eine wirklich willkommene Form der Dialektik?
Small is beautiful, klein ist schön? Mag sein. Vor allem ist es aber nachhaltiger – und damit besser. deutschlandfunkkultur.de

MOBILITÄT:

Zahl der Fernpendler steigt deutlich: In Deutschland gibt es immer mehr Pendler. Ihre Zahl ist binnen Jahresfrist um rund 700.000 gestiegen, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Donnerstag mitteilte. Zum Stichtag 30. Juni 2022 arbeiteten demnach 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nicht in der Kommune, in der sie wohnten. Der Pendleranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg leicht: um einen halben Punkt auf 60 Prozent. Welche Verkehrsmittel die Pendler nutzen, geht aus der Statistik nicht hervor. spiegel.de

Keine Einigung bei 49 Euro Ticket: Die Länder sind weiterhin bereit, die erwarteten zusätzlichen Mehrkosten für das Deutschlandticket im kommenden Jahr zu finanzieren – der Bund bislang nicht. Die Verkehrsministerkonferenz (VMK) in Köln ging am Donnerstag ohne eine Einigung in der Sache zu Ende. merkur.de, lok-report.de (Verbändestellungnahme)

Habeck mit dem Fahrrad unterwegs: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fährt gern Fahrrad – nicht nur zu Hause in Schleswig-Holstein oder auf Sommertouren im Wahlkampf, sondern auch im Alltag in Berlin. Und er fährt dabei offenbar gern (oder gezwungenermaßen) schnell. businessinsider.de

Klimaneutralen Schiffen geht der Sprit aus: Die UN-Seefahrtsorganisation IMO hat die Klimaziele für Schiffstreibstoff um 50 Jahre nach vorn verlegt. Doch bislang sind Alternativen zum Schiffsdiesel kaum vorhanden. handelsblatt.com

Vormacht des Autos brechen: Was die Bundesregierung für den Straßenverkehr plant. So soll die Entscheidung über Verkehrsbeschränkungen wie Tempolimits künftig bei den Kommunen liegen. Städte und Gemeinden dürfen also bestimmen, ob neue Radwege oder Busspuren gebaut werden. Auch Spielstraßen, Aufpflasterungen und Bremsschwellen können leichter angeordnet werden. In solchen Zonen dürften Autos nur Schrittgeschwindigkeit fahren. stern.de, fr.de

Griechische Insel wird zum Eldorado für E-Mobilität: Smart, nachhaltig und offen für Veränderung: So lässt sich die Insel Astypalea beschreiben. Auf einer Fläche von gerade mal 96 Quadratkilometern bietet sie ideale Möglichkeiten, um grüne Transformation auf kleinem Raum Wirklichkeit werden zu lassen. capital.de

WASSERSTOFF:

Grüner Wasserstoff ist deutlich teurer als gedacht: Wasserstoff aus erneuerbarer Energie gilt wichtigen Industrien als einzige Lösung gegen CO2-Emissionen. Doch Strategen haben offenbar die Kosten unterschätzt. Erste Projekte geraten in Gefahr. Statt drei Euro pro Kilogramm würden für grünen Wasserstoff ab 2030 voraussichtlich Preise zwischen fünf bis acht Euro aufgerufen. Auch der tagesaktuelle Wasserstoffpreisindex Hydex schwankt aktuell zwischen vier bis acht Euro je Kilogramm. Branchenteilnehmer berichten dem Handelsblatt teilweise sogar von Preisen bis zu zehn Euro. Erste Projekte würden bereits auf den Prüfstand gestellt. „Wenn hier nichts passiert, werden viele dieser Projekte nicht umgesetzt“, glaubt auch Burchardt.  Für die Energiewende wäre das eine katastrophale Nachricht. handelsblatt.com

Statt Akku am E-Bike: Diese fahren bereits mit Wasserstoff:Ein französisches Unternehmen hat das erste frei verkäufliche Wasserstoff-Fahrrad entwickelt, das in nur zwei Minuten genug Wasserstoff für eine Strecke von 150 Kilometern aufnehmen kann. Auch wenn es eine Alternative zu E-Bikes mit Batterien wäre, gibt es noch ein Problem: die fehlende Infrastruktur. efahrerchip.de

US-Regierung fördert Wasserstoffzentren mit sieben Milliarden Dollar: Ob in Texas, Kalifornien oder an der Ostküste: Sieben Regionen will die Regierung von Joe Biden zu Standorten der Wasserstoffproduktion machen – und stellt dafür enorm viel Geld bereit. spiegel.de

Batterie-Innovation: Effizient Strom speichern und Wasserstoff produzieren. ftd.de

Aus diesen Ländern könnte Deutschland Wasserstoff importieren: Nachhaltig erzeugter Wasserstoff und seine Derivate spielen eine zentrale Rolle für die Energiewende. Daher ist der Bedarf an Wasserstoff gigantisch. Die Bundesregierung geht mittlerweile von mehreren hundert Millionen Tonnen pro Jahr aus. Doch woher sollen der Wasserstoff und dessen Folgeprodukte kommen? Klar ist, dass die lokale Produktion in Deutschland nicht ausreichen wird. Nach Schätzungen des Energie-Scale-ups Eternal Power muss Deutschland fast 80 % des benötigten grünen Wasserstoffs künftig importieren. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat nun im Auftrag der Stiftung H2Global untersucht, aus welchen Ländern Deutschlands Importe kommen könnten. Den günstigsten Wasserstoff gibt es in Australien und Brasilien. spingerprofessional.de

Studie: Energieversorger sehen bis 2025 nur geringes Geschäftspotenzial für Wasserstoff. energie.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Stellungnahme zur Kritik der Länder am Cannabisgesetz: Die Bundesregierung geht in einer Unterrichtung (20/8763) auf Änderungsvorschläge des Bundesrates zum Cannabisgesetz (20/8704) ein. Der Gesetzentwurf zum kontrollierten Umgang mit Cannabis sieht eine Legalisierung des Besitzes und des Konsums von Cannabis unter bestimmten Bedingungen vor. bundestag.de

Bundesregierung – Bereithaltung von Ersatzkraftwerken hat sich bewährt: Der Deutsche Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates am 8. Juli 2022 das Gesetz zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken zur Reduzierung des Gasverbrauchs im Stromsektor im Fall einer drohenden Gasmangellage durch Änderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und weiterer energiewirtschaftlicher Vorschriften erlassen. Die mit dem Gesetz eingeführten Änderungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), insbesondere die neu geschaffenen Paragrafen 50a bis 50i EnWG, hatten das Ziel, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine verursachten Marktverwerfungen und die damit drohende Gasmangellage in Deutschland und in Europa abzuwenden. Der Unterrichtung der Bundesregierung (20/8500) zu den getroffenen Maßnahmen nach Paragraf 50j Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes zufolge führen beide Instrumente – die vorübergehende Ausweitung des Stromerzeugungsangebots durch Anlagen aus der Netzreserve wie auch die befristete Ausweitung des Stromerzeugungsangebots durch Anlagen aus der Versorgungsreserve – im kommenden Winter zu einer spürbaren Verringerung der Erdgasverstromung in Deutschland wie auch im verbundenen europäischen Stromnetz. Die Vermeidung von Erdgasverstromung sei demnach am größten, wenn beide Instrumente gemeinsam wirkten. bundestag.de

WÖRTLICH GENOMMEN:

Ich baue meine Blumen komplett biologisch an. Ziehe sie mit der Hand auf. Das ist komplett konträr zur Blumenindustrie, die zu 90 Prozent auf Import basiert. Blumen sind Massenware. Ich arbeite gegen diese schnelle und schmutzige Industrie an. Das ist es wohl, was mich zu einer Art Aktivistin macht. Im Durchschnitt dauert es bei mir neun Monate, um aus Samen einen Blumenstrauß zu bekommen. Manche Blumen züchte ich sogar drei Jahre lang. Daher spricht man bei meiner Arbeit auch vom „Slow Flower Movement“.

Masami Charlotte Lavaults, Aktivistin, Slow Flower Movement sei eine Initiative, die sich für Transparenz und Nachhaltigkeit im Schnittblumen-Anbau einsetzt. Ihr gehörten Blumenzüchter und- züchterinnen, Floristen und Floristinnen und Gärtner und Gärtnerinne an. Ziel sei es, Blumen regional anzubauen und das so nachhaltig wie möglich, ohne Pestizide. Das Klima in Nordeuropa sei natürlich eine Challenge, weil man viele kalte Monate habe. Ihre Challenge sei also, wie überall in der Landwirtschaft,ihr Einkommen über die Sommermonate zu sichern. Wenn irgendwelche unvorhergesehenen Ereignisse passierten, zum Beispiel starker Hagel, Stürme, Frost oder eine Nacktschnecken-Plage, könne es passieren, dass die meisten Blumen kaputtgehen, aber so sei das Leben. Ärgerlich, aber ich kann es nicht ändern. vogue.de

AFRIKA:

Energieagentur: EU soll umweltfreundliches Kochen in Afrika unterstützen: Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), drängt die EU, auf dem bevorstehenden Weltklimagipfel eine Initiative für umweltfreundliches Kochen in Afrika zu unterstützen. In einem Interview mit Euractiv sagte er, dies sei „das wichtigste Thema“ für den Kontinent. euractiv.de

Südafrika – Gefahr für den Brillenpinguin: Überfischung, Klimawandel und die Zerstörung der Brutgebiete bedrohen die Bestände des afrikanischen Brillenpinguins. Wissenschaftler warnen zum „African Penguin Awareness Day“ davor, dass er aussterben könnte. tagesschau.de

Das autonome Dreirad: Bingwa ist der neue Hype in Uganda: Das Gefährt ist lokal gefertigt, kann Strom generieren und Wasser pumpen. Das gelang ohne ausländische Investoren. taz.de

Entwicklungsministerium gibt mehr Geld für soziale Sicherheit im Sahel: Die Bundesregierung wird mehr Geld für den Ausbau sozialer Sicherungssysteme in den krisengeschüttelten Ländern der Sahelregion ausgeben. Dazu werde die Unterstützung für die Arbeit des UN-Kinderhilfswerks Unicef und des Welternährungsprogramms WFP dort um 40 Millionen Euro aufgestockt, teilte das Entwicklungsministerium letzte Woche in Berlin mit. Damit betrage das deutsche Engagement für soziale Sicherung in der Sahelregion seit 2019 insgesamt etwa 340 Millionen Euro. rnd.de

Wie Kenia zum Wunderland für erneuerbare Energien wird: Kenia erzeugt knapp 90 Prozent seines Stroms aus regenerativen Quellen, das Potenzial scheint riesig. Gleichzeitig könnte der Staat bald mehr Öl exportieren. Wie passt das zusammen? spiegel.de

Schwere Kämpfe im Osten der DR Kongo: Es droht ein Flächenbrand: Milizen eröffnen den Kampf gegen die von Ruanda unterstützten M23-Rebellen. Eingreiftruppen aus Burundi sind präsent, halten sie aber nicht auf. taz.de

MEHR WISSEN:

Digitalisierung kann bis zu 163 Megatonnen an CO2 einsparen: Deutschland könnte bis 2050 durch konsequente Digitalisierung 163 Megatonnen an CO2 einsparen, so eine aktuelle Studie des eco in Kooperation mit Arthur D. Littl. Während die Politik noch nach Mitteln und Wegen sucht, wie Deutschland die Klimaziele des Pariser Abkommens bis 2050 erreichen kann, scheinen der Verband der Internetwirtschaft e. V. – eco – und Arthur D. Little (ADL) in einer aktuellen Studie eine Stellschraube gefunden zu haben: Die konsequente Digitalisierung. So kommt die Studie „Digitale Transformation für mehr Nachhaltigkeit: Positive Effekte digitaler Technologien und Infrastrukturen auf die Klimabilanz von Wirtschaft und Gesellschaft“ zu dem Ergebnis, dass Deutschland durch die konsequente Einführung und Nutzung von digitalen Technologien und Diensten bis 2050 sage und schreibe 163 Megatonnen an CO2 einsparen könnte. Dies entspreche rund 20 Prozent der für Deutschland 2050 prognostizierten Gesamtemissionen. Ein weiteres Einsparpotenzial von 104 Megatonnen haben die Autoren der Studie für den Bereich Datenspeicherung und -übertragung ausgemacht. Insgesamt sei so bis 2050 eine Verringerung der CO2-Emissionen um 30 Prozent möglich. computerwoche.deeco.de zur Studie

Solarboom mit Schattenseiten: Auch wenn in Deutschland geradeso viel neue Anlagen für Sonnenstrom gebaut wie noch nie, liegt das vor allem an chinesischen Dumpingpreise. für Solarpanels. Zudem entwickelt sich die Windkraft noch nicht wie erhofft. Die Europäischen Solarhersteller haben deswegen unlängst einen Brandbrief an die EU-Kommission und das EU-Parlament geschrieben: „Wenn jetzt nichts passiert, ist das Risiko groß, dass europäische Solarproduzenten in den nächsten Monaten massive Probleme bekommen werden, manche sogar insolvent gehen“, heißt es darin. Unterzeichnet haben 40 Unternehmen, darunter auch Meyer Burger und Heckert Solar. „Die gesamte europäische Solarindustrie wird seit einigen Monaten Opfer eines noch nie da gewesenen Preiskriegs“,  so Meyer Burger Geschäftsführer Klaus Erfurt.  klimareporter.de

Sind Rohstoffe vom Meeresboden die Rettung oder der Untergang? In der Tiefsee lagern Manganknollen, die wertvolle Metalle für die Industrie enthalten. Ihr Abbau birgt jedoch große ökologische und ökonomische Risiken – und ist politisch umstritten. Damit die Energiewende einigermaßen realistisch umgesetzt werden kann, braucht es Metalle wie Kobalt, Nickel oder Kupfer. Ohne sie läuft kein Smartphone und fährt kein E-Auto. Auch für Batterien, Solarzellen, Windräder und mittlerweile auch wieder Rüstung sind die Rohstoffe begehrt. Manganknollen enthalten diese Metalle üblicherweise, manchmal auch noch seltene Erden – sie lagern in der Tiefsee. Weil es um ein potenzielles Milliardengeschäft geht, hat sich das geopolitische Gezerre um die Knollen deutlich verschärft. Doch die Umweltbedenken wiegen schwer – Konzerne wie Google, VW und Microsoft, die grundsätzlich großes Interesse an solchen Metallen haben, haben angekündigt, auf Rohstoffe aus Tiefseebergbau zu verzichten, solange die ökologischen Auswirkungen nicht geklärt sind. derstandard.at

CO2 Fußabdruck: Diese Bank kündigt Konten von Klima-Sündern. schwaebische.de
Barbados:  „Schulden-gegen-Klima“-Swap. latina-press.com
Massentourismus: Sie haben einfach keine Lust mehr auf Touristen: Einwohner zahlreicher Urlaubsorte wehren sich mittlerweile regelrecht gegen die Besucher. stern.de

KALENDER:

#22 Berliner Klimagespräch: Fair. Und kein Grad mehr!

Datum, Uhrzeit:  

Montag, 16. Oktober 2023, 17:30 bis 19:30 Uhr, anschließend Get-Together

Ort: Katholische Akademie Berlin, Hannoversche Straße 5, 10115 Berlin
Teilnahme: Bitte hier anmelden

Die Klima-Allianz Deutschland, Fairtrade Deutschland und das Forum Fairer Handel laden am Welternährungstag zum Gespräch in Berlin ein.

  • Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Kathrin Henneberger MdB, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
  • Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende, Forum Fairer Handel
  • Anika Schroeder, Expertin für Klimawandel, Misereor
  • Dr. Christoph Hoffmann MdB, Freie Demokraten – FDP

Moderiert wird die Veranstaltung von Journalist Caspar Dohmen.

Die Klimakrise stellt alles auf den Kopf – unsere Art zu leben, Lebensmittel anzubauen, Handel zu treiben. Und sie ist ungerecht, weil sie die am stärksten trifft, die am wenigsten zu ihr beigetragen haben. Um weltweit Lebensgrundlagen und Ernährungssicherheit zu erhalten, müssen wir radikal umdenken. Wir brauchen neue und gerechtere Partnerschaften zwischen denjenigen, die Lebensmittel produzieren, und denjenigen, die sie kaufen und verkaufen. Die Kleinbäuer*innen, die klimabedingten Wetterextremen besonders ausgeliefert sind, brauchen solidarische Unterstützung. Höchste Zeit für Klimagerechtigkeit!

 

DAS LETZTE:

Klimakrise „nicht genderneutral“ – Großteil der Staaten hat keinen Plan, um Frauen zu schützen:

Frauen treffen die Folgen des Klimawandels besonders stark, in der Schwangerschaft, durch Gewalt oder fehlende medizinische Hilfe. Doch die wenigsten Staaten haben einen konkreten Plan, wie diese Effekte abgemildert werden können, zeigt eine neue Studie der UN. Die Klimakrise beeinflusst die Gleichstellung der Geschlechter – im negativen Sinn. Von 119 Staaten berücksichtigen nur 38 Maßnahmen, um die geschlechtsspezifischen Effekte der Klimakrise abzumildern. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA).“Das Klima wirft uns im Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter zurück“, sagt Angela Baschieri, Politikberaterin beim UNFPA und zuständig für Klimafragen. Sie formulierte den Report mit. „Unser Anliegen ist es, dass die Klimapolitik die unterschiedlichen Auswirkungen auf Frauen anerkennt und bei der Gestaltung der Politik berücksichtigt.“ stern.de

zur englischen Ausgabe

Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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