FAIReconomics Newsletter KW 17 NACHRICHTEN:
Dieselfahrverbote wahrscheinlich: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hält Diesel-Fahrverbote für kaum noch vermeidbar. Bei den Städten, in denen es massive Überschreitungen der Grenzwerte gebe, etwa in München, Stuttgart und einigen anderen, befürchte sie, dass man  allein mit Software-Updates nicht hinkäme. Auch die vielen Maßnahmen aus dem Sofortprogramm „“Saubere Luft“, also etwa die Elektrifizierung von Bussen, seien zwar gut und würden vielen Städten helfen, brächten aber in der Summe zu wenig, um das Problem in den besonders belasteten Städten zu lösen.Deshalb werbe sie intensiv für die technische Nachrüstung der Fahrzeuge. Aus ihrer Sicht sei die technische Hardware-Nachrüstung  das einzig realistische Mittel, Fahrverbote zu verhindern. tagesspiegel.de
Gebühr für Windnutzung: Die Bundesregierung beabsichtigt Kommunen in der Nähe von Windkraftanlagen mehr am Ertrag der Ökostromproduktion zu beteiligen. Durch einen „Windpfennig“, der von den Windradbetreibern an die Standortkommunen zu zahlen ist,  soll die Akzeptanz der Bevölkerung für den weiteren Windkraftausbau erhöht werden. welt.de

Um rund 140 Prozent sind die Verpackungsabfälle aus Kunststoff für Obst und Gemüse seit dem Jahr 2000 angestiegen. In Deutschland ist man noch weit davon entfernt, die Plastikflut zu beenden.  Mit 63 Prozent wird das meiste Obst und Gemüse in Deutschland bereits vorverpackt verkauft. sonnenseite.com

Zu niedrige CO2 Abgaben in den meisten europäischen Ländern: Eine neue Studie analysiert die Wechselwirkungen zwischen der EU-Energie- und der Klimapolitik und schlägt politische Optionen vor, um gegenläufige Wechselwirkungen abzuschwächen und die langfristigen Klimaschutzziele der EU im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu erreichen. Über Steuern und Zertifikate erheben immer mehr Staaten Abgaben auf CO2-Emissionen. i4ce.org
Greenpeace steigt bei Wald-Siegel aus: Die Umweltorganisation steigt beim internationalen „Forest Stewardship Council“ (FSC) aus. Urwälder sind gigantische Speicher von Kohlendioxid. Zudem bieten sie Platz für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Bisher sind aber nur wenige von ihnen geschützt. Und Straßenbau, Holzeinschlag und Rodungen gehen weiter. Wir hatten gehofft, dass der FSC eine Art Vorreiterrolle spielen kann und sich auf die weniger wertvollen, sogenannten Sekundärwälder beschränkt. taz.de
Klimawandel als Blackbox? Inzwischen werden wissenschaftliche Klimaprognosen von der Realität überholt. Trotzdem bleiben die Modelle schwierig,  je schneller die Dinge physikalisch wie ökologisch aus den Fugen geraten, desto schwerer die Aufgabe der Vorhersage.  faz.net
Erschreckendes Korallensterben: Das Ausmaß und die Schwere des Korallensterbens am Great Barrier Reef vor der australischen Küste erstaunte selbst die Wissenschaftler: Laut einer neuen Studie wurden zwischen März und November 2016 insgesamt 30 Prozent der Korallen zerstört. Die Folgen der hohen Wassertemperaturen von 2016 seien weitaus schlimmer gewesen als bei früheren Hitzeperioden. spiegel.de

Buchtipp der Woche: 
Alexander von Humboldt – Der Preuße und die neuen Welten. Von Tegel in die Welt und zurück: Humboldt, Preuße und Entdecker. »Alexander von Humboldt ist 57 Jahre alt, er ist weltberühmt und pleite und muss nach Berlin zurück.« So beginnt Rüdiger Schapers Biographie des großen Universalgelehrten, die einen neuen Blick auf diese welthistorische Figur gewährt. Denn aus der Perspektive der letzten Lebensjahrzehnte, die Humboldt, nach seinen Entdeckerjahren in Übersee, nun weitgehend in der ungeliebten preußischen Heimat verbringt, lässt Schaper dieses Forscherleben Revue passieren. Er widmet sich dessen Reisen ebenso wie seiner schillernden Persönlichkeit und spürt dabei auch dem preußischen Erbe nach, das ihn zeitlebens begleitet hat. Und hier, in der preußischen Heimat, zieht Humboldt Bilanz: Hier wird er Geist und Materie, Natur und Geschichte, Wissenschaft und Kunst und die eigenen Reiseabenteuer in ein universelles System überführen. randomhouse.de
Automobilzulieferer Schaeffler: Mit Elektromobilität Zukunftsprobleme lösen. br.de
Ölpreis: So hoch wie lange nicht mehr. n-tv.de
Strafanzeige gegen AKW-Betreiber:  Atomkraftgegner haben Anzeige gegen den belgischen Staat und die Betreiber der Kraftwerke Tihange und Doel erstattet. dw.com
Autonomes Fahren: Um das automatisierte Fahren möglich zu machen, muss auch das Völkerrecht verändert werden.  nzz.ch
Neues Fahrrad: Ein schweizer Unternehmen hat Wasserstoff-Pedelec entwickelt, das mit einer kompakten Brennstoffzelle statt der üblichen Batterie ausgerüstet ist. swr.de
EU-Kommission: Vorbereitung für Öko-Label von Finanzprodukten. bizz-energy.com
Braunkohleausstieg: Umstrittene Studie der BTU Cottbus. klimaretter.info
Glyphosatverbot: Julia Klöckner rudert zurück und kündigt strengere Regeln an. Der SPD reicht das nicht. spiegel.de
Bundesregierung: Will dem europaweiten Verbot sogenannter Neonicotinoide zustimmen. dlf.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Es gilt, die Sektoren Energie und Verkehr viel stärker miteinander zu verzahnen, beispielsweise durch den Einsatz von Autobatterien, die als mobile Speicher dienen oder das Verbinden von Elektroautos mit Solar-Speicherkombinationen in Ein- und Zweifamilienhäusern.“
Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, und Patrick Graichen, Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Sie fordern einen neuen Generationenvertrag. Auch die Energiewende müsse so kosteneffizient wie möglich gestaltet werden. Einer intelligenten Integration der Elektromobilität in einem auf volatil einspeisenden Erneuerbaren Energien basierendem Stromsystem komme dabei eine Schlüsselrolle zu. Für die Energiewirtschaft eröffneten sich hier viele neue Geschäftsfelder. Auch für die Automobilwirtschaft ergeben sich viele neue Chancen, die Zukunft aktiv zu gestalten. Sich diesem Megatrend noch länger entgegenzustellen, wäre insofern nicht nur aus Klimaschutzsicht falsch, sondern auch industriepolitisch fatal. handelsblatt.com
„Bislang ist die Strategie der IMO noch ein Leercontainer: sieht von außen stabil aus, steckt aber noch nicht viel drin.“
Ralf Sören Marquardt, Technischer Geschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) über die  Einigung der UN-Seefahrtorganisation IMO die CO2-Emissionen bis 2050 zu halbieren. Bislang seien nur neue Schiffe im Fokus. Das werde nicht ausreichen. CO2-Einsparpotenziale im Schiffsbetrieb, die beispielsweise Optimierungen von Routen und Fahrpläne beträfen, würden nicht gehoben. Wenn sich der Schiffsverkehr wie prognostiziert ausweite, würden die Reduktionsziele ohnehin nicht erreicht. bizz-energy.com

MEHR WISSEN
Enzym soll Plastik zerstören: Durch Zufall haben Forscher aus den USA und Großbritannien ein Plastik zerstörendes Enzym geschaffen, welches das Problem der Vermüllung beheben könnte. Die Wissenschaftler der britischen Universität Portsmouth und des Labors für erneuerbare Energien des US-Energieministeriums hatten ein in Japan entdecktes Bakterium untersucht, welches den Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) „frisst“, aus dem viele Plastikflaschen hergestellt sind. manager-magazin.de
Arbeit der Zukunft: Unternehmen könnten Mitarbeiter  identifizieren, die überflüssig sind, in dem sie  Daten aus Mailprogramm, Kalendern, Firmennetzwerk und Internettelefonie auswerten. In Social Media Unternehmen gibt es jetzt schon Auswirkungen.  Schon jetzt weisen beispielsweise Funktionen im Nachrichtendienst Slack Nutzer darauf hin, wie wichtig eine E-Mail sind, und schlagen Kollegen vor, sich bei einem Kaffee kennenzulernen. Analysefunktion werden mit einer Botschaft verbunden: Wer im Firmennetzwerk nicht so stark engagiert ist, kann seinen Score verbessern, indem er mit mehr Kollegen häufiger schreibt. In den USA ist es fast schon üblich, dass Chefs auf solche Daten Zugriff haben und sie überwachen. sueddeutsche.de
„Green Travel“ liegt weiter im Trend: 46 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage verstehen unter umweltfreundlichem Reisen vor allem das Übernachten in ökologischen Unterkünften. Mehr als zwei Drittel planen 2018 so einen nachhaltigen Trip. Gleichzeitig geht die Zahl derjenigen, die noch nie etwas von Eco-friendly-Hotels gehört haben, von 39 auf 31 Prozent zurück. globalnews.booking.com
Permakultur: Lösung für die Landwirtschaft?
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New York: Fahrverbot für Autos im Central Park. donaukurier.de
Ethik Fonds: Nicht alle Geldanlagen entsprechen den Versprechungen. aerztezeitung.de
Bolivien: Staatsunternehmen ermittelt Frackingpotenzial. amerika21.de
Nicaragua: Unruhen wegen Feuer im Bio-Reservat Indio Maíz weiten sich aus. dw.com
Österreich: Regierung soll bei Klimastrategie nachbessern. derstandard.at
Peru: Klimagesetz beschlossen im Land unabhängiger vom Klimawandel zu machen. klimaretter.info
EuGH: Polen hat sich rechtswidrig beim Eingriff in intakte Urwälder verhalten. zeit.de
DAS LETZTE:
Windenergie vs. Tiefflug: In Schweden bahnt sich ein Konflikt zwischen den Windenergie-Freunden und dem Militär an. Das schwedische Militär lässt größere Gebiete für Tiefflüge sperren. Das gefährdet mehrere Windenergieprojekte.  Nun stehen auch genehmigte Windenergieprojekte möglicherweise vor dem Aus. Laut Aussagen des Stromversorgers Vattenfall sind vier seiner Projekte von den neuen militärischen Sperrgebieten betroffen. futurezone.at
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