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Heute ist der Tag des Baumes: Dieser Tag wird inzwischen zum 70. Mal in Deutschland begangen. Der Tag hat seine Bedeutung nicht verloren, denn Bäume leiden einerseits unter den Folgen des Klimawandels, spielen aber andererseits spielen sie eine entscheidende Rolle im Kampf gegen ihn. Und der deutsche Wald ist schwer geschädigt. Die Aufforstung in den von Trockenheit und Stürmen betroffenen Wäldern wird voraussichtlich noch Jahre dauern. 2022 stehen in den 16 Bundesländern etwa 55.000 Hektar zur Aufforstung an. Das bedeutet, dass in diesem Jahr nur auf einem Teil der Kahlflächen junge Bäume gesät beziehungsweise gepflanzt werden. Darüber hinaus gilt es, die Klimabilanz der Bäume neu zu berechnen: Wird Holz aus dem Wald entnommen und für die Herstellung von Holzprodukten, Baustoffen oder Papier genutzt, entsteht ein CO2-Fußabdruck dadurch, dass im Wald weniger Kohlenstoff gespeichert ist, als wenn die Bäume nicht gefällt worden wären. Der Atmosphäre wird so entsprechend weniger CO2 entzogen. In die Gesamtrechnung einer Treibhausgasbilanz muss dieser CO2-Fußabdruck aufgenommen werden, um tatsächlich alle Auswirkungen der Holznutzung auf das Klima zu berücksichtigen. faz.net  sonntagsblatt.deco2-speichersaldo.de

Klimaaktivistin fordert Importstopp von Energie aus Russland: Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer dringt auf einen vollständigen Importstopp für fossile Energie aus Russland. „Die politische Macht, die mit einem Embargo einhergeht, ist unvergleichlich“, sagte die Mitbegründerin der Fridays-for-Future-Bewegung . Nach „Wochen der humanitären Katastrophen und Kriegsverbrechen“ in der Ukraine müsse die Regierung die Realität anerkennen: „Wir schicken jeden Tag als Bundesrepublik Dutzende Millionen Euro an Putin. Wie viele Menschen müssen denn noch sterben, was für Horrorszenarien noch Realität werden, bis sich irgendwer angesprochen fühlt, mit aller Macht und Kraft dagegenzuhalten?“ Neben dem bereits beschlossenen Embargo für Kohle müsse daher auch der Bezug von Öl und Gas aus Russland gestoppt werden.Unterdessen werden in der Diskussion um ein vollständiges Energieembargo gegen Russland  in Deutschland die warnenden Stimmen immer lauter. Wegen absehbarer Folgen für die Menschen in der Bundesrepublik lehnt auch der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Adolf Bauer, ein Embargo ab. „Das Risiko dramatischer Folgen für unseren Arbeitsmarkt sollten wir nicht eingehen. Wir können erst aus der Energieversorgung von Russland aussteigen, wenn wir ausschließen können, dass es hier zu großen Verwerfungen führt“, sagte Bauer.rnd.de noz.de

Für rund die Hälfte der der Verbraucherinnen und Verbraucher ist Geld, beziehungsweise der Mangel an Geld, angesichts der steigenden Inflation das größte Hindernis für den Übergang zu nachhaltigeren Einkaufspraktiken.

Am letzten Freitag war der offizielle „Tag der Erde“ (Earth Day). Das Forschungstechnologieunternehmen Quantilope hat zu diesem Anlass in seiner neuen Studie 600 Verbraucher*innen in Deutschland befragt, um die Entwicklung der Einstellung zur Nachhaltigkeit besser zu verstehen. Insbesondere wurde dabei untersucht, wie dies die Lebensmittelauswahl beeinflusst und ob es Hindernisse für ein umweltfreundlicheres Einkaufsverhalten gibt. absatzwirtschaft.de

Antarktiseis schrumpft: Das Ausmaß des Meereises in der Antarktis ist in diesem Jahr auf den bisher niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen Ende der 70er-Jahre gefallen. Denn anders als in der der Arktis, wo das Eis durch die Erderwärmung immer weiter schmilzt, legte das Eis am Südpol stets leicht zu. Jetzt passiert jedoch das Gegenteil. Der Rekord vom 25. Februar 2022 sei schon der zweite starke Rückgang der Eisfläche in nur fünf Jahren, berichten chinesische Forschende der Sun Yat-sen Universität in Guangzhou. Sie sind Meeresströmungen und Wetterphänomenen hinter der Schmelze nachgegangen, stehen aber noch vor Rätseln. In ihrem Bemühen, die komplizierten Veränderungen zu verstehen, analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Verhalten des Meereises zwischen 1979 und 2022. n-tv.de

Klimaschutz und Fußball: Der FC Bayern ist Meister, doch wie verhält es sich mit dem Klimaschutz bei den Ligavereinen?  ie meisten Bundesligisten haben sich aktuell noch kein Klimaschutzziel gesetzt. über 60 Prozent der Klubs aus der Bundesligasaison 2021/2022 noch kein Klimaneutralitätsziel mit konkretem Jahresbezug gesetzt haben. Dass das auch anders geht, zeigen im Gegensatz dazu die jeweiligen Städte der dort ansässigen Vereine. Für Klimakritiker ist der Fußball eine merkwürdige Branche, eine Plattform für zweifelhafteste Sponsoren, Autokonzerne, Fluggesellschaften, Öl- und Gasriesen oder Chemiekonzerne wie Bayer; eine Parallelwelt, in der Spieler ins nächste Bundesland zum Spiel per Flugzeug jetten und eine Minderheit extreme Reichtümer anhäuft, die sie wiederum in schnelle Autos, Privatjets oder Zimmerladungen von Sneakers investiert. Gleichzeitig gilt Fußball gern als letztes gesellschaftliches Lagerfeuer mit gutem Kontakt auch zu jenen, die mit Klimaschutz nichts zu tun haben. Der Fußball könnte eine Vorreiterrolle einnehmen  taz.de,  fair-economics.de (Klimaziele)

Tschernobyl nach wie vor tödlich: Morgen am Dienstag jährt sich der Atomunfall in Tschernobyl zum 36mal. Der Reaktorblock ist nach wie vor hoch radioaktiv – und ein Betreten wäre tödlich. Auch ein rund 2.200 Quadratkilometer großes Gebiet rund um die Atomruine ist bis heute eine Sperrzone. Zwar sind dort die kurzlebigeren Radionuklide aus dem Fallout bereits weitgehend zerfallen, nicht aber langlebigere Isotope wie Cäsium-137, Uran oder Plutonium. Kurz vor Kriegsbeginn in der Ukraine haben deutsch-ukrainische Messteams die radioaktive Belastung rund um Tschernobyl neu vermessen. Die Karten zeigen hochaufgelöst, wo in der Sperrzone die „Hotspots“ der Gammastrahlung und der Belastung mit radioaktivem Cäsium liegen. Das kann nun genutzt werden, um Veränderungen durch die Kriegshandlungen zu ermitteln und Arbeiter bei Aufräumarbeiten vor Verstrahlung zu schützen.  scinexx.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Simply Green – Von Achtsamkeit bis Zero Waste: Nachhaltige Lebensstile im Faktencheck

Slow Fashion, Minimalismus, Tiny Houses – nachhaltige Lebensstile sind voll im Trend. Doch was verbirgt sich jeweils dahinter – und sind sie auch wirklich nachhaltig?

»Simply Green« gibt Orientierung und stellt 16 Nachhaltigkeitstrends rund um Wohnen und Mobilität, Konsum und Ernährung, Reisen und Spiritualität vor. Dabei beleuchtet das Buch Hintergründe, setzt sich kritisch mit den Bewegungen auseinander und gibt Tipps zur Umsetzung. Kultig oder übertrieben, alltagstauglich oder unrealistisch, effektiv oder zeitraubend: Mit dieser Orientierungshilfe weiß man über jeden Trend  bestens Bescheid. oekom.de 


Protestaktion: Als Bauarbeiter verkleidet, haben Klimaaktivisten vor dem BMWK den Straßenboden aufgerissen. berliner-zeitung.de
Svenja Schulze: Kündigt globales Bündnis gegen Hunger an. fair-economics.de
Mexiko: Verstaatlicht Lithiumproduktion. handelsblatt.com
Alexander Samwer: Der Rocket-Internet-Gründer baut einen Erneuerbare-Energien-Konzern auf. handelsblatt.com
Wohnen auf dem Land: Schädigt die Natur. wetter.de
Temperaturanstieg in Europa: Während sich die gesamte Erdoberfläche im vergangenen Jahr um fast 1,2 Grad Celsius erwärmte, verzeichnete Europa einen durchschnittlichen Anstieg um mehr als zwei Grad. euractiv.de
Tesla: Rund drei Wochen nach Eröffnung der neuen Tesla-E-Autofabrik in Grünheide trat in der Lackiererei Flüssigkeit aus. Die Kritik von Umweltschützern ist groß. tagesspiegel.de

 

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Große Modeketten wie H&M oder GAP stehen schon länger in der Kritik, Fast Fashion zu produzieren – Wegwerfmode in geringer Qualität. Unverkaufte Stücke werden weggeworfen. Studien zufolge werden jährlich mehr als hundert Milliarden Kleidungsstücke hergestellt. Laut Schätzungen könnte sich diese Zahl bis 2030 verdoppeln. Das hat katastrophale Folgen für Umwelt und Klima: Nach der Lebensmittel- und Baubranche ist die globale Textilwirtschaft die Industrie mit dem drittgrößten Ausstoß an Treibhausgasemissionen. Giftige Chemikalien, die zur Produktion benötigt werden, belasten die Umwelt. Weil das nicht mehr in die Zeit passt, wollen sich einige Modekonzerne sich einen grünen Anstrich verpassen und bieten nun auch Kleidung an, die vermeintlich nachhaltig und mit recycelten Materialien produziert wurde. Das Problem: Aus alten Materialien neue Kleidung herzustellen, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft, ist technisch bisher kaum umzusetzen. Noch wird nur etwa ein Prozent der Kleidung zu neuen Kleidungsstücken recycelt. Wie lässt sich das ändern?  spiegel.de 


MOBILITÄT:

Allradantrieb in deutschen Großstädten: Über die Sinnhaftigkeit mag man streiten, denn Autofahrer in Großstädten brauchen nur sehr selten einen Allradantrieb. Dennoch liegen einige der größten deutschen Städte beim Allradanteil im Fahrzeugbestand deutlich über dem Bundesdurchschnitt, wie aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Die höchsten Werte finden sich dabei in München, Stuttgart, Frankfurt am Main und Düsseldorf. zeit.de

Ländlicher Raum abgehängt: Öffentliche Ladepunkte für Elektroautos sollen laut einer Studie der staatlichen KfW-Bank künftig vorrangig in Ballungsräumen entstehen. In ländlichen Regionen hingegen würde ein Ausbau der Ladeinfrastruktur zu nicht kostendeckenden Angeboten führen. Der Ausbau von Ladesäulen im Bundesgebiet sei tendenziell gleichmäßig erfolgt. In Ballungsgebieten seien allerdings bei einem weiteren Anstieg der Elektrofahrzeuge höhere Nutzungsraten zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der KfW-Bank. Auf dem Land hätten mehr Autobesitzer die Möglichkeit, ihr E-Auto auf einem privaten Stellplatz an einer sogenannten Wallbox zu laden. Ob dies tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. kfw.de

Verkehrswende in Europa: Deutsche Städte als Vorreiter der Verkehrswende? Das war einmal. Heute sind es andere, die das Auto schrittweise herausbefördern.  Auf der Suche nach jüngeren Beispielen für erfolgreiche Verkehrswendemaßnahmen wird man eher im Ausland fündig. In Kopenhagen werden zwei Drittel aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Auch die österreichische Hauptstadt Wien verfügt über ein gutes Netz an Radwegen, zusätzlich über einen guten Nahverkehr. Mit dem 365-Euro-Jahresticket ist sie Vorbild für viele Kommunen. In Österreich gilt gar seit Oktober 2021 eine 1.095-Euro-Flatrate für das ganze Land. klimareporter.de

Bahn-Mitarbeiter: Befürchten Überlastungen wegen 9-Euro-Ticket. faz.net

Rohstoffe und zukünftige Mobilität: Michael Wurmser, einer der Gründer des norwegischen Bergbauunternehmens Norge Mining, das zuletzt für Aufsehen durch Funde vieler für E-Autos essenzieller Rohstoffe in Norwegen gesorgt hatte. „Eine grüne Wende kann nicht stattfinden, ohne den Strom speichern zu können“. Und ohne Rohstoffe könne man keine Batterien herstellen. Er habe manchmal das Gefühl, dass viele Leute gute Gedanken hätten und man die grüne Wende wolle, aber nicht überlegt werde, woher all die dafür notwendigen Rohstoffe eigentlich kommen sollten. Und vor allem: „Wie sichere ich mir diese Rohstoffe?“ Am Ende säßen die Unternehmen womöglich da, bauten zigtausende Autos und würden dann plötzlich damit konfrontiert, dass sie keine Rohstoffe für die Batterien hätten. Er richtete gar einen Appell an die Autobauer: „Ihr müsst vertikaler denken. Ihr müsst euch mit Unternehmen verbinden, die die Rohstoffe haben.“ Und das im besten Fall direkt vor Ort. „Wir müssen Onshoring betreiben, Rohstoffe suchen, die in der Nähe der Produktionsstätte sind, die diese benötigt.“ marktundmittelstand.de

Boom bei Fahrrädern: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 4,7 Millionen Räder verkauft, von denen 2,0 Millionen einen elektrischen Antrieb hatten. Die E-Bikes und Pedelecs legten im Vergleich zum Vorjahr weiter leicht zu. Beim Verkauf der klassischen Fahrräder gab es hingegen ein deutliches Minus (2,7 Millionen im Vergleich zu 3,09 Millionen). Mit dem rasant wachsenden E-Anteil stiegen die Durchschnittspreise (1395 Euro pro Rad) ebenso wie der Gesamtumsatz auf 6,56 Milliarden Euro. In diesem Jahr könnte der Boom anhalten, die Hersteller arbeiten nauf Hochtouren und gehen trotz anhaltender Schwierigkeiten in der Lieferkette davon aus, ihren Rekordumsatz von 2021 übertreffen zu können. Allerdings wird nicht jeder Kunde sein Wunschrad erhalten, eine gewisse Kompromissbereitschaft etwa bei Farbe oder einzelnen Ausstattungskomponenten wird notwendig sein. rheinpfalz.de

WASSERSTOFF:

Grüner Wasserstoff: Meilenstein für klimaneutrales Fliegen erreicht: Kohlenstoffdioxid, das Zementwerke in aller Welt in gigantischen Mengen emittieren und so den Klimawandel beschleunigen, wird in der Cemex-Deutschland-Produktionsstätte Rüdersdorf östlich von Berlin künftig eingefangen und in synthetisches Kerosin umgewandelt. Flugzeuge auf dem wenige Kilometer entfernten Flughafen-Berlin-Brandenburg können damit betankt werden. Sie emittieren zwar genauso viel Klimagas wie beim Verbrennen von fossilem Treibstoff. Doch insgesamt halbieren sich die Emissionen. ingenieur.de

Folge der Ukrainekrise: Grüner Wasserstoff günstiger als grauer Wasserstoff aus Erdgas- Der infolge des Russland-Konflikts stark gestiegene Preis für Erdgas könnte den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft deutlich beschleunigen: Regional sei grüner Wasserstoff bereits günstiger als aus Ergas hergestellter grauer Wasserstoff. chemietechnik.de

H2 Helikopter: Deutschland baut ersten Wasserstoff-Hubschrauber. efahrer.chip.de

Thyssen-Krupp: Der Saudi-Arabiens Public Investment Fund (PIF) erwägt informierten Kreisen zufolge den Kauf einer Beteiligung an der Wasserstoff-Sparte von Thyssenkrupp. Die Investition würde sich einfügen in die Bemühungen der Saudis, auf umweltfreundlichere Formen der Energieerzeugung umzuschwenken. institutional-money.com

Niederländisches Konsortium präsentiert mobiles Agri-Photovoltaik-System: Zwei Prototypen werden zurzeit von einem Landwirt und einem Forschungsinstitut in den Niederlanden getestet. Das mobile Solarsystem soll auch mit einem Elektrolyseur zur Wasserstofferzeugung kombiniert werden können. pv-magazine.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Union fragt nach Kriegsfolgen für den Energiebereich: Die Unionsfraktion sorgt sich um die Versorgungssicherheit Deutschlands. In einer Kleinen Anfrage (20/1404) stellen die Abgeordneten von CDU und CSU fest, der Krieg in der Ukraine habe die Preissteigerungen im Energiebereich nochmals deutlich verschärft. Es stiegen aber nicht nur die Energiepreise, sondern die Energieversorgung an sich gerate ins Wanken. Vor diesem Hintergrund fragt die Fraktion, wie lange nach Einschätzung der Bundesregierung die Gasversorgung nach einem russischem Lieferstopp in Deutschland noch gesichert sei; welche Auswirkungen ein Lieferstopp für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft hätte – und welche Bereiche in der produzierenden Landwirtschaft, im Lebensmittelhandwerk, in der Lebensmittelproduktion und in den für die Agrarproduktion notwendigen Industriezweigen betroffen wären. Außerdem wünschen die Abgeordneten Auskunft über die Fragen, welche Auswirkungen die Anwendung des Notfallplans Gas auf den Selbstversorgungsgrad mit Obst und Gemüse innerhalb Deutschlands hätte, wie hoch der Selbstversorgungsgrad mit Düngemitteln in Deutschland und in den Staaten der EU ist und wie sich ein Stopp der Düngemittelherstellung auf die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland auswirken würde.

Reückgabe von Kunstwerken nach Benin: Die AfD-Fraktion bittet die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage (201389) um Aufklärung, ob sie weiter an einer bedingungslosen Rückgabe der Benin-Bronzen festhält und wie sie sich zu den bisher nicht in Angriff genommenen Museumsbauten in Benin City stellt. Konkret fragen die AfD-Abgeordneten nach Gründen dafür, dass sich die angestrebte Vertragsunterzeichnung zur Eigentumsübertragung zwischen Nigeria und Deutschland aus dem historischen Königreich Benin in deutschen Museumssammlungen weiter verzögert. Und ob sie Kenntnis von Medienberichten in Nigeria habe, in denen davon die Rede ist, dass die „unüberbrückbaren Differenzen“ zwischen dem Gouverneur des Bundesstaates Edo, der nigerianischen Regierung und dem Oba von Berlin nahelegen, dass die Artefakte in europäischen Museen „tatsächlich sicherer“ sein könnten, auch weil Berichten zufolge der Bau des Edo Museum of West African Art, das die Artefakte aufnehmen soll, bisher „nicht in Sicht“ sei. Zudem will die AfD-Fraktion wissen, ob sie die Befürchtung teilt, dass die aus Deutschland restituierten Artefakte in Nigeria in privaten Händen verschwinden könnten und welche Vorkehrungen sie dagegen treffe.

Logistikzentrum am Endlager Konrad: 2027 soll ein Logistikzentrum für das Endlager Konrad (LoK) in Betrieb genommen werden. Im LoK sollen endlagerungsfähige Transportbehälter aus dem gesamten Bundesgebiet gesammelt und ins Endlager gebracht werden. Ein Großteil der Transporte zum und nahezu alle Transporte vom LoK ins Endlager Konrad würden über die Bahn abgewickelt. Der Lkw-Verkehr spiele eine eher untergeordnete Rolle. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/1395) auf eine Kleine Anfrage (20/1103) der Linksfraktion mit. Die Abgeordneten der Linken sehen in den Transporten von Atommüll neue Gefahren in der betroffenen Region, forderten Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und fragten nach Transportmitteln und -Häufigkeiten und nach Unfallgefahren. In der Antwort der Regierung heißt es, die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) gehe von insgesamt maximal fünf Zugtransporten pro Werktag (Montag bis Freitag) von und zum LoK aus. Rechne man die Leerfahrten mit ein, ergäben sich insgesamt maximal zehn Zugbewegungen von und zum LoK. Entsprechendes gelte auch für die insgesamt maximal 20 Lkw-Transporte. Welche konkrete Strecke für einen bestimmten Transport letztlich genutzt werde, soll jeweils zeitnah vor dem Transport festgelegt werden. Grundsätzlich kämen alle Bahnstrecken, die für Güterverkehr geeignet sind, und alle Straßen, die auf der Positivliste für Gefahrguttransporte stehen, für die Transporte von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in Frage. Jährlich fänden in Deutschland rund 500 000 Transporte von radioaktiven Stoffen auf den Straßen und der Schiene statt. „Die Transporte vom/zum LoK werden sich nicht von den anderen zahlreichen Transporten von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen unterscheiden“, heißt es in der Antwort des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Regierung gibt Auskunft über die Nutri-Scores: Die Bundesregierung hält eine EU-weit einheitliche erweiterte Nährwertkennzeichnung, wie sie auch von der EU-Kommission vorgesehen ist, für erforderlich. Aus Sicht der Bundesregierung ist der Nutri-Score grundsätzlich sehr gut auch für eine EU-weite Verwendung geeignet. Gemeinsam mit anderen am Nutri-Score beteiligten Staaten wie Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und Spanien setzt sich die Bundesregierung für eine einheitliche Anwendung und eine zweckdienliche Weiterentwicklung des Nutri-Scores ein. Das geht aus der Antwort (20/1427) der Regierung auf eine Kleine Anfrage (20/1258) der AfD-Fraktion hervor. Die AfD-Abgeordneten hatten darin Schwachstellen wie dem Umstand, dass positive Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamine, aber auch negative Inhaltsstoffe wie Zusatzstoffe bei der Berechnung überhaupt nicht berücksichtigt würden, bemängelt. Dadurch bestehe die Gefahr, dass hochverarbeitete Lebensmittel besser bewertet würden als naturbelassene Produkte.

Die Bundesregierung erklärte, Teil der staatenübergreifenden Zusammenarbeit sei ein wissenschaftliches Gremium, in dem unabhängige Expertinnen und Experten prüfen, ob und, falls ja, wie der Nutri-Score weiterentwickelt werden soll. In diesem Gremium sei auch das Max Rubner-Institut (MRI) – Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel – vertreten. Das MRI bewerte den Nutri-Score in seiner aktuellen Form als geeignet, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland die Auswahl ernährungsphysiologisch günstigerer Produkte zu erleichtern. Lediglich zu wenigen Fragen, wie etwa der Bewertung des Ballaststoffgehaltes, bestehe Klärungs- beziehungsweise Weiterentwicklungsbedarf des Nutri-Scores. Die Bundesregierung teile die Einschätzung des MRI, nach der der Nutri-Score mit den aktuellen Berechnungskomponenten bereits zutreffende Ergebnisse für einen sinnvollen Produktvergleich liefert.

WÖRTLICH GENOMMEN

Damit die Energiewende gelingt, sollten wir unbedingt die Rohstoffseite im Blick haben. Denn um saubere Energie zu erhalten, müssen wir mehr und zum Teil auch ganz andere mineralische und metallische Rohstoffe investieren als in fossile Energiesysteme“.

Jens Gutzmer, Institutsdirektor für Ressourcentechnologie am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, …dass die Technologien mehr und auch andere Rohstoffe benötigten, spreche natürlich nicht gegen eine Energiewende. Es bedeutet aber, dass wir uns so schnell wie möglich damit auseinandersetzen müssten, wie wir diese Rohstoffe so nachhaltig und umweltschonend wie möglich bereitstellen.“ helmholtz.de

AFRIKA

KeniaFridays For Future kämpft in Kenia gegen „grüne Pest“, als weltweite Bewegung ist die Organisation auch in Kenia vertreten. Hier liegt den jungen Menschen besonders das Schicksal des Victoriasees am Herzen. Der größte Süßwassersee Afrikas leidet am Bewuchs einer besonderen Pflanze. n-tv.de

Kenia 2: Google kündigt Forschungszentrum in Nairobi an: Das Internet-Unternehmen Google hat vergangene Woche die Eröffnung seines ersten Produktentwicklungszentrums in Afrika verkündet. In Kenias Hauptstadt Nairobi sollen zukünftig transformative Produkte für den afrikanischen und weltweiten Markt entwickelt werde. techcrunch.com

Mali: Viele offene Fragen nach Massaker in Mali. Ende März wurden in der Kleinstadt Moura mehr als 200 Männer erschossen – laut Regierung „Terroristen“. Spekuliert wird auch über den Einsatz russischer Söldner. derstandard.at

Nigeria: Explosion in illegaler Raffinerie. faz.net
Niger: Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock  in Mali und Niger: Sie hört Frauen zu.Wie sehr hängen Sicherheitsinteressen, Hunger und Klimakrise zusammen? Auf ihrer Afrikareise konnte Annalena Baerbock dies vor Ort erfahren. taz.de , faz.net

Ruanda: Die «Schweiz Afrikas»? Mit der geplanten Aufnahme von Asylbewerbern aus Grossbritannien pflegt Rwanda sein Image als Vorzeigeland. Die rwandische Regierung hat ihr Land zu einer Marke geformt, die für Stabilität und Fortschritt steht. Sie übertüncht damit ihre dunklen Seiten. nzz.ch

Südafrika: Unwetter und Überschwemmung. Über 450 Menschen sterben durch Regen und Überflutung in und um Durban. Die südafrikanische Küstenstadt ist bereits von Covid gebeutelt. Unterdessen hat Südafrikas Präsident nach den Unwettern den Katastrophenzustand ausgerufen. taz.de sueddeutsche.de

Hungerkrise: Uno befürchtet Verschärfung der Hungerkrise in Westafrika. Der Krieg in der Ukraine dürfte auch verheerende Folgen für Menschen in Westafrika haben: Wegen Lieferschwierigkeiten droht der Region die schlimmste Hungerkrise seit zehn Jahren. Außenministerin Baerbock will helfen. spiegel.de

Afrikas indigene Völker kämpfen gegen den Kapitalismus: Was wiegt schwerer: der Schutz historischer und als heilig verehrter Orte – oder die Möglichkeit neuer Arbeitsplätze? Ein Großprojekt im südafrikanischen Kapstadt hat diese Frage erneut aufgeworfen. Es ist heiliges Land, spirituelle Heimat der Khoi- und San-Volksgruppen, die zu den frühesten Bewohnern des südlichen Afrika gehören. Und es liegt mitten in einer der wichtigsten Metropolregionen Südafrikas. Hier, am Zusammenfluss von Liesbeek und Black River in Kapstadt, will der Einzelhandelsriese Amazon seine Afrika-Zentrale eröffnen. Doch nun stehen die Kräne still, der Hohe Gerichtshof hat die Fortführung der Arbeiten untersagt, bis die Khoisan sinnvoll miteinbezogen wurden. Denn die protestieren – und fordern den endgültigen Stopp des 260-Millionen-Euro-Projekts. dw.com

MEHR WISSEN

Korallenriffe können sich nach Massensterben schnell erholen: Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Korallenriffe in abgelegenen oder geschützten Gebieten selbst nach einer schweren Korallenbleiche schnell erholen können. Für die Studie untersuchten Forschende Korallenriffe und ihre Funktionen im Indischen Ozean. Die Studie zeigt, dass sich Korallenriffe und die wichtigen Funktionen, die sie erfüllen, in abgelegenen und geschützten Gebieten ohne lokale Einflüsse wie Fischerei, Abwässer oder Veränderungen der Küstenlinie relativ schnell erholen können, selbst nach großflächigen Störungen. fair-economics.de

Todesfalle Glasscheiben: Jedes Jahr, so wird geschätzt, sterben eine Milliarde Vögel, weil sie gegen Glasscheiben fliegen. Das ist – nach dem Verlust ihres Lebensraumes – die zweithäufigste Todesursache für Zugvögel.  Einfache Lösungen sind längst vorhanden ohne das Glas austauschen zu müssen. Mit Hilfe einer speziellen Folie kann die Spiegelung verringert werden. Das spart zudem Energie. Auch Markierungen auf den Scheiben helfen Vögeln, das Gebäude zu erkennen. Die Stadt New York hat im Januar neue Rechtsvorschriften erlassen und schreibt nun vor, dass in öffentlichen Gebäuden während der Vogelzugsaison die Beleuchtung nachts ausgeschaltet werden muss. Außerdem müssen Architekten bei allen neuen Gebäuden vogelfreundliches Material verwenden. Diese Maßnahmen helfen enorm, sagt die Biologin Kaitlyn Parkins. Nach einer vogelfreundlichen Renovierung des Javits Convention Centers zum Beispiel wurden um das Gebäude herum rund 90 Prozent weniger tote Vögel gefunden. dw.com

Intensive Landwirtschaft hat Auswirkungen auf Insektenschwund: Noch ist unklar, wie groß die regionalen Unterschiede im weltweiten Rückgang der Insekten sind und welche Gruppen der Schwund am stärksten betrifft. Die Daten dazu kann man bestenfalls als lückenhaft bezeichnen. Aber wo es Daten gibt, zeigen diese meist, dass das Reich der Insekten schrumpft. Weitgehend sicher ist auch, dass die Kerbtiere unter vielen Belastungen zugleich zu leiden haben: Lebensraumverluste, Pestizide, Umweltverschmutzung, Klimawandel. Aber welche Rolle spielt jeder einzelne dieser Faktoren, und welche Wechselwirkungen gibt es? In einer aktuellen Studie im Wissenschaftsjournal „Nature“ versuchen Forscher um Charlotte Outhwaite vom University College London, die Antwort aus einer Vielzahl an Daten abzulesen. Mit dem Ergebnis: Dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird und die Erderwärmung beginnt, die Bandbreite der natürlichen Schwankungen zu überschreiten, ist im Vergleich zu naturnahen Landschaften ohne Erwärmung die Biomasse der Insekten im Mittel um fast die Hälfte und die Artenvielfalt um rund ein Viertel verringert.  sueddeutsche.de

Honduras: Verabschiedet sich vom Bergbau. taz.de
Kombodscha: Baumboom zerstört Umwelt rund um den Mekong. spiegel.de
Nachhaltige Hotels: Bei nachhaltigen Hotels denken viele immer noch an klobige Holzmöbel, kaltes Wasser, kratziges Klopapier.  Längst gibt es Unterkünfte, die ein umweltbewusstes Konzept mit Lifestyle und Genuss kombinieren. welt.de

DAS LETZTE:

Stromfresser und Klimakiller –  EU strickt weiter an Bitcoin-Verbot: Vor allem schwedische Behörden machen sich bei der EU-Kommission für ein „Verschwinden“ des stromhungrigen Bitcoin stark. Die Bundesregierung ist beteiligt. Stein des Anstoßes ist das energiehungrige Konsens- und Schutzverfahren „Proof of Work“ (PoW), bei dem sehr aufwendige Rechenaufgaben gelöst werden müssen. Dabei geht es etwa bei Bitcoin (BTC) darum sicherzustellen, dass alle Teilnehmer einen einheitlichen Datenstand in der Blockchain haben. Umweltschützer mahnten jüngst, die BTC-Entwickler sollten zum alternativen, „Proof of Stake“ (PoS) genannten Konsensverfahren wechseln. Auf das will die Kryptowährungsplattform Ethereum umsteigen. Die Verhandlungen lassen darauf schließen, dass ein mögliches Verbot von Mining oder gar Handel von Bitcoin auf dem Tisch liegt. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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