zur englischen Ausgabe
Autoindustrie und Energieversorger streiten über Stromrationierung: Die Netzbetreiber wollen, dass das Aufladen von Elektroautos begrenzt wird. Die Autoindustrie hält davon nichts und warnt vor Vertrauensverlust. Der Ton wird schärfer. Die Hersteller befürchten, dass die sich abzeichnenden Engpässe im Stromnetz viele Deutsche davon abhalten werden, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, in deren Entwicklung und Fertigung die Industrie Milliarden investiert hat. „Bereits die theoretische Möglichkeit, dass der Ladestrom an mehreren Tagen hintereinander für jeweils mehrere Stunden gedrosselt werden kann, untergräbt das Verbrauchervertrauen und die Akzeptanz der Elektromobilität spürbar“, warnt Hildegard Müller, die Präsidentin des Branchenverbands VDA. Die Bundesnetzagentur will – auch aufgrund der hohen Nachfrage nach Wärmepumpen – deshalb eine Art Stromrationierung einführen. In Spitzenzeiten sollen die Netzbetreiber die Stromversorgung von Heim-Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen zeitweise zentralgesteuert drosseln. faz.net
Erneuerbare Energien – Habeck will an EU-Töpfe: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Details vorgestellt, wie er neue Produktionskapazitäten für Wind- und Solaranlagen in Deutschland unterstützen will. Wie von der Branche gefordert und von Habeck zuvor schon angedeutet sollen sowohl Investitions- als auch Betriebskosten für den „Auf- und Ausbau von Fertigungskapazitäten in Deutschland und in der EU“ staatlich gefördert werden. table.media.de , handelsblatt.com
74.000 Feuer
wurden im Sommer 2022 in nur zwei Monaten im Amazonasgebiet gezählt, was einen neuen traurigen Rekordwert darstellt. Das sind 71 Prozent mehr als noch 2021, wie jetzt Satellitenauswertungen enthüllen. Die dadurch entwaldete Fläche hat um 64 Prozent zugenommen. Ursache der vermehrten Brände war die nahezu ungebremst voranschreitende illegale Brandrodung. scinexx.de
Startschuss für ein neues Strommarktsystem: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Anfang der Woche den Startschuss zur Reform des Stromsystems gegeben. Der Grünen-Politiker eröffnete am Montag in Berlin die „Plattform Klimaneutrales Stromsystem“. Dabei sollen Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Vorschläge für das künftige Strommarktdesign entwickeln. Im Jahr 2030 soll Strom aus erneuerbaren Energien aus Wind und Sinne einen Anteil von 80 Prozent am Verbrauch beitragen, im vergangenen Jahr war es etwa die Hälfte. welt.de
Grüner wohnen soll zur Regel werden: Die Regierung will mehr Klimaschutz im Neubau. Fassadenbegrünung und Solardächer sollen laut der Umweltministerin „zur Regel“ werden. Im vergangenen Jahr hat der Gebäudesektor nach Schätzungen des Thinktanks Agora Energiewende die gesetzlich festgeschriebenen Einsparziele gerissen. Die Bundesregierung will nun verstärkt gegensteuern. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) stellten Anfang der in Berlin eine Studie des Umweltbundesamtes „für einen nachhaltigen Wohnungs- und Städtebau“ vor. Seit Jahresbeginn müssen Neubauten in Deutschland dem Effizienzhaus-55-Standard genügen. Das heißt, sie dürfen nur noch 55 Prozent der Energie eines Standardhauses benötigen. Vom kommenden Jahr an sollen nur noch neue Heizungen erlaubt sein, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. faz.net , uba.de (Studie)
Das Problem mit Ewigkeitschemikalien ist größer als bislang bekannt: Per- und polyfluorierte Chemikalien, kurz PFAS, kommen in vielen Alltagsgegenständen zur Verwendung, aber schaden der Umwelt. Viele Orte in Deutschland sind mit diesen Ewigkeitschemikalien verunreinigt. Das Problem mit den oft gesundheitsschädlichen Chemikalien ist einem Bericht zufolge in Deutschland größer als bekannt. Einige wenige PFAS sind bereits weitgehend verboten, weil sie als gefährlich für die Gesundheit gelten. Deutschland, Dänemark, Norwegen, die Niederlande und Schweden fordern jedoch ein Verbot aller dieser ewigen Chemikalien. Sie reichten dies im Januar bei der EU-Chemikalienagentur ECHA ein. Eine Regelung müsste die EU-Kommission ausarbeiten, die sie dann den Mitgliedstaaten vorschlägt. Mit einer Umsetzung des Verbots wird daher frühestens 2026 gerechnet. chemietechnik.de , nzz.ch, verbraucherzentrale.de , dw.com
Frankreichs Präsident ruft zum Wassersparen auf: Emmanuel Macron hat bei der Eröffnung der internationalen Landwirtschaftsmesse in Paris einen sparsamen Umgang mit Wasser angemahnt. Wie andere europäische Länder befindet sich Frankreich inmitten einer Dürreperiode. Erzeuger:innen, Versorger:innen und Verbraucher:innen forderte er auf, sich an den Bemühungen zum Wassersparen zu beteiligen: „Die Nation muss beim Wasser das Gleiche tun, was sie bei der Energie getan hat. Das heißt, wir alle – Bürger:innen, Unternehmer:innen, Dienstleister:innen, örtliche Behörden, Landwirt:innen müssen auf diese knapp werdende Ressource Acht geben. Das habe ich schon am Ende des Sommers gesagt, es ist das Ende des Überflusses. Jetzt müssen wir bei unserem Handeln auf den Boden der Tatsachen zurückkommen.“ Ab März kann es zu Wassereinschränkungen kommen. euronews.de, n-tv.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
Schockwellen
Letzte Chance für sichere Energien und Frieden
Die Energiekrise erschüttert die globale Wirtschaft. Gas und Öl werden als geopolitische Waffen eingesetzt. Und plötzlich sind Kohle, Fracking und Atomkraft wieder auf der Tagesordnung. Doch wer zahlt den Preis? Haben wir überhaupt noch eine Chance, uns aus den Abhängigkeiten zu befreien? Energieökonomin Claudia Kemfert gibt Antworten. Und sie benennt die Verantwortlichen für die verfahrene Situation. Ein kleines Zeitfenster bleibt, durch entschlossenes Handeln unsere Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig Demokratie, Wohlstand und friedliches Zusammenleben zu stützen.
»Dieses Buch ist eine schonungslose Aufarbeitung, rüttelt mit unbequemen Wahrheiten auf und will vor allem eins, nämlich dass wir aus dem Schaden klüger werden.« Ernst Ulrich von Weizsäcker, »Claudia Kemfert ist eine herausragende Expertin, die messerscharf versteht, was Phase ist – wie wir so sagen.« Luisa Neubauer campus.de
Neuer Verfassungsrichter: Grüne Hoffnung. rnd.de
China: Hat sich mit langfristigen Verträgen bereits einen großen Teil der globalen Gasproduktion gesichert. n-tv.de
Letzte Generation: Fällt Baum vor Kanzleramt. t-online.de
Rainer Hoffmann: Ehemaliger DGB Chef wird Vorsitzender des Nachhaltigkeitsrates. nachhaltigkeitsrat.de
Italien: Umweltschützer schlagen Alarm wegen Dürre. Gardasee fast leergelaufen. stern.de
Ohio: Ein überhitztes Radlager war laut Behördenangaben der Grund für das Zugunglück, bei dem große Mengen hochgiftiger Chemikalien in die Umwelt gelangten. spiegel.de
Wärmepumpen: Habeck will Förderung ausbauen. table.media.de
Northstream2: Finanzbeamtin verbrannte Steuererklärung der Klimastiftung im Kamin. bild.de
Northstream: Methanaustritt aus Pipeline wurde untersucht. heise.de
Europäische Klimadiplomatie: Frankreich blockiert EU-Erklärung, weil sie nicht atomfreundlich genug ist. handelsblatt.com
Niederlande: Russland bereitet Sabotage an Infrastruktur vor. heise.de
Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
PODCAST DER WOCHE:
Unser Lieblings-Baustoff: Planet aus Beton
Im Jahr 1843 entdeckt der englische Unternehmer William Aspdin die wichtigste Zutat für Beton. Seither hat der Baustoff unsere Erde maßgeblich geprägt, doch seine Schattenseiten werden immer sichtbarer William Aspdin war kein einfacher Zeitgenosse: Der Baustoff-Unternehmer im England des 19. Jahrhunderts trieb schon mal Geschäftspartner in den Ruin oder entwendete Straßenbelag als Rohstoff für seine Fabrik. Und doch ebnete Aspdin den Weg in die Moderne: Er entwickelte im Jahr 1843 den Portland-Zement, der bis heute das wichtigste Bindemittel für Beton ist. Aspdins Erfindung machte das moderne Bauen erst möglich – mit allen damit verbundenen Glanz- und Schattenseiten. Derzeit baut der Mensch so viele Häuser, Brücken und Dämme wie nie zuvor, mit steigender Tendenz und wachsenden globalen Problemen. Sand und Kies werden knapp, wichtige Rohstoffe für den Beton. Und die Zementindustrie ist für rund jede zehnte Tonne CO2 verantwortlich, die der Mensch in die Atmosphäre ausstößt. Architekten, Bauingenieure und Chemiker tüfteln an Lösungen. Sie wollen einen Zement, der das Klima schont. Andere wollen den Beton sparsamer einsetzen oder fordern, den Schutt abgerissener Gebäude häufiger zu recyceln. Und dann wäre da noch die Idee, einen betonartiges Gestein auch für eine Basis auf dem Mond herzustellen. riffreporter.de
KOMMENTAR DER WOCHE:
Umweltschutz und Klima: Das etwas andere Fasten
von Maximilian Czysz
Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Verzicht lässt sich auch etwas anders üben. Wer in den kommenden Wochen fasten will, findet dazu richtige Hitlisten im Internet. Ganz oben stehen die Klassiker: Auf Schokolade und andere Süßigkeiten verzichten. Weniger Alkohol trinken. Öfters mal auf böse Worte verzichten. Weniger Glimmstängel rauchen. Öfters mal den Fernseher ausgeschaltet lassen. Oder das Handy zur Seite legen und nicht bei jedem Pieps aufspringen, um nachzuschauen. In Mode kommt auch das Umweltschutz-Fasten. So kann’s aussehen: Das Auto hin und wieder stehen lassen und stattdessen mit dem Rad in die Arbeit fahren. Schont den Geldbeutel, ist gut für die eigene Gesundheit und fürs Klima. Auch aufs Plastik lässt sich verzichten. Oder auf Fleisch. Auch Strom lässt sich sparen. Er ist ohnehin teuer geworden. Beim sogenannten Klimafasten geht es generell darum, das eigene Konsumverhalten zu überprüfen, es zu reduzieren oder zu optimieren. So wie überhaupt beim Fasten: Wer verzichtet und sich ein wenig diszipliniert, konzentriert sich wieder mehr auf Wesentliche im Leben. Was das ist, muss jeder für sich herausfinden. ausgburger-allgemeine.de
MOBILITÄT:
Verbände gegen Straßen- und Autobahnausbau: Mitten im Koalitionsstreit schalten sich nun die Umweltverbände Greenpeace und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein und fordern gar einen kompletten Stopp des Straßenbaus. Dazu legte man ein Papier vor, in dem es heißt, der Bau, Betrieb und Unterhalt der Autobahnen und Bundesstraßen trage entscheidend zur Verschärfung der Klimakrise bei. tagesschau.de , bund.net
„Das Parken von Autos wird als selbstverständlich angesehen. Aber das ist kein Naturgesetz“: Die grellgrünen E-Scooter von Lime sind in Deutschlands Städten weit verbreitet. Tragen Sie zum Klimaschutz bei – oder liegen sie im Weg? wiwo.de
E-Offensive deutscher Autobauer floppt in China: Auf dem größten Elektro-Automarkt der Welt läuft es nicht für die deutschen Autohersteller. BMW, Mercedes und VW bleiben auf ihren Stromern sitzen. Gleichzeitig drängen Newcomer aus China mit Macht nach Europa – vor allem nach Deutschland. Ein ungleiches Rennen. n-tv.de
Neue Akkus: Eisen statt Kobalt und Nickel: LFP-Akkus sollen für billigere E-Autos sorgen. Eine geplante neue Fabrik in den USA könnte zu einem wichtigen Meilenstein beim Versuch werden, die Elektromobilität endlich günstiger zu machen. heise.de
Autonom fahrende Autos: Studie bescheinigt miese Klimabilanz. t3n.de
Volkswagen I: Gerichtliche Schlappe im Dieselstreit. tagesspiegel.de
Volkswagen II: Entwickelt E-Auto-Antriebssystem wegen Effizienzvorteilen nun komplett selbst. heise.de
Der Hamburger Hafen und der Traum von der perfekten Klima-Bilanz: Bis 2040 soll Deutschlands größter Seehafen rechnerisch „klimaneutral“ arbeiten. Die HHLA will dazu auch mit elektrisch getriebenen Fahrzeugen und mit Wasserstoff beitragen. Doch die Herausforderungen für die Elektromobilität auf den Terminals sind groß – ist das Ziel überhaupt realistisch? welt.de
WASSERSTOFF:
Wasserstoff-Leitung von Wilhelmshaven nach Köln geplant: Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für Klimaneutralität. In Wilhelmshaven erzeugter Wasserstoff soll künftig durch eine Pipeline nach Köln transportiert werden. Die Netzbetreiber Gasunie und Thyssengas legen nun erste Eckpunkte ihrer Planungen vor. Eine rund 400 Kilometer lange Pipeline soll ab 2028 Wasserstoff aus der Küstenregion Wilhelmshaven in die Rhein-Ruhr-Region transportieren. Die Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie und Thyssengas veröffentlichten erste Eckpunkte ihrer Planungen. Demnach soll die Leitung in zwei Teilabschnitten zwischen Wilhelmshaven und Wesseling bei Köln größtenteils durch Umwidmung bestehender Gas-Transportleitungen entstehen. Die Pipeline soll mit bestehenden und geplanten Projekten verbunden werden, vor allem mit dem Leitungsprojekt Hyperlink und dem Infrastruktur-Projekt Get H2. n-tv.de
Es geht um Milliarden – Frankreich gegen Deutschland: Der große Zoff um Wasserstoff: Grün, blau oder rot – welche „Farbe“ darf Wasserstoff haben, um als nachhaltig durchzugehen? In der EU hängen an dieser Frage Milliarden. Frankreich und Deutschland blockieren sich seit Wochen gegenseitig – doch nun darf Frankreichs Staatschef Macron auf Hilfe von der deutschen FDP hoffen. focus.de
Dem Wasserstoff richtig Druck machen: Was es bei H2-Tankstellen zu messen gibt: In der öffentlichen Diskussion um die Wasserstoff-Mobilität stehen meist die diversen Antriebe im Vordergrund. Um H2 als alternativen Kraftstoff tatsächlich zum Durchbruch zu verhelfen, bedarf es neben einem attraktiven Fahrzeugangebot vor allem eines flächendeckenden Tankstellennetzes. Der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur erzeugt einen großen Bedarf an Messtechnik, um in erster Linie die Sicherheit des Tankvorgangs zu gewährleisten. Die Hersteller werden dabei mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert. process.vogel.de
Heizung: Wärmepumpe oder Wasserstoff – Hamburger Studie eindeutig. fr.de
EU-Kommission definiert grünen Wasserstoff: In einem delegierten Rechtsakt will die EU festlegen, was erneuerbarer Wasserstoff ist. Die Definition geht über die Nutzung von Ökostrom hinaus. Die EU-Kommission hat zwei delegierten Rechtsakte im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie angenommen. In einem der beiden legt Brüssel detaillierte Vorschriften fest, mit denen definiert werden soll, was in der EU als erneuerbarer Wasserstoff gilt. Die beiden Rechtsakte müssen jetzt noch vom Europäischen Parlament und von den Mitgliedsstaaten angenommen werden. Die Vorschriften sind Teil eines breit angelegten EU-Rechtsrahmens für Wasserstoff, den Brüssel plant. Dieser soll Investitionen in die Energieinfrastruktur sowie Vorschriften zu staatlichen Beihilfen und rechtlichen Vorgaben für erneuerbaren Wasserstoff in Industrie und Verkehr umfassen. erneuerbareenergien.de , solarify.eu
Grüner Offshore-Wasserstoff – viel mehr als nur Vision: Eine Offshore-Produktion von Wasserstoff in der Nordsee aufzubauen, ist eine ehrgeizige Vision. Warum Industrie und Politik darauf hinarbeiten sollten und worauf es dabei ankommen wird, erklärt Kirsten Westphal in ihrem Standpunkt. Das Vorstandsmitglied im Verein AquaVentus warnt allerdings davor, die Komplexität eines solchen Vorhabens zu unterschätzen. tagesspiegel.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Entwicklungszusammenarbeit mit Brasilien: Die Bundesregierung hat Brasilien im Jahr 2021 Projekte im Gesamtvolumen von 330,27 Millionen Euro zugesagt, darunter zinsverbilligte Darlehen und marktüblich verzinste Förderkredite der Finanziellen Zusammenarbeit. Das erklärt sie in ihrer Antwort (20/5690) auf eine Kleine Anfrage (20/5205) der AfD-Fraktion zur Entwicklungszusammenarbeit mit Brasilien. Sie arbeite seit vielen Jahren im Rahmen der Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung mit Brasilien beim Schutz globaler Güter zusammen, führt sie darin aus. Brasilien habe als größte lateinamerikanische Wirtschaft und größter Amazonasanrainer eine Schlüsselposition sowohl für die regionale als auch für die globale Entwicklung und die Bewältigung globaler Zukunftsfragen, wie den Kampf gegen den Klimawandel und den Erhalt der Biodiversität. Aktuell stehe das Land vor enormen Herausforderungen. So habe die Covid-19-Pandemie Erfolge bei der Armutsbekämpfung der vergangenen Jahre teilweise zunichte gemacht.
Anwendungsschreiben für Photovoltaik in Vorbereitung: Die Bundesregierung will zeitnah ein Anwendungsschreiben zur steuerlichen Behandlung von Photovoltaikanlagen veröffentlichen. Fragen im Zusammenhang mit der Steuerbefreiung dieser Anlagen würden kurzfristig mit den Vertretern und Vertreterinnen der obersten Finanzbehörden der Länder erörtert, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (20/5683) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/5428). Auf die Frage der Abgeordneten, ob es sich bei der Grenze von 100 kW (Peak) um eine Freigrenze oder einen Freibetrag handelt, erklärt die Bundesregierung, ihrer Ansicht nach handele es sich um eine Freigrenze.
Schulden in Höhe von über 15 Milliarden Euro erlassen: Die Bundesrepublik Deutschland hat seit dem Jahr 2000 ausländischen Staaten Schulden in Höhe von 15,752 Milliarden Euro erlassen. Die Schulden anderer Länder bei der Bundesrepublik Deutschland betragen rund 13 Milliarden Euro. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/5624) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/5439) hervor. Mit 4,7 Milliarden Euro wurden dem Irak die meisten Schulden erlassen. Außerdem wurden Nigeria 2,4 Milliarden, Kamerun 1,4 Milliarden und dem Kongo (früher Zaire) eine Milliarde Euro Schulden erlassen. Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 51 Ländern ihre Schulden bei der Bundesrepublik Deutschland erlassen. Die höchsten Schulden bei der Bundesrepublik Deutschland hatten zum Jahresende 2021 Ägypten mit 1,65 Milliarden, Indien mit 1,35 Milliarden, Pakistan mit einer Milliarde, die Volksrepublik China mit 991 Millionen und Simbabwe mit 833 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten der Ukraine werden mit 106 Millionen Euro angegeben.
Tierwohl soll bei Mastputenhaltung gestärkt werden: Die Bundesregierung nimmt in einer Antwort (20/5682) auf eine Kleine Anfrage (20/5434) der CDU/CSU-Fraktion ausführlich Stellung zur Haltung von Mastputen. Deutschland habe nach Gesprächen, die im Jahr 1999 begonnen worden waren, 2013 letztmalig Eckwerte mit Mindestanforderungen an die Haltung von Mastputen mit allen Beteiligten aus der Branche vereinbart. Nach Einschätzung der Bundesregierung könnten diese freiwilligen Eckwerte nun als Basis dafür dienen, den Tierschutz bei der Haltung von Mastputen zu verbessern und dabei artspezifische Grundbedürfnisse und Verhaltensmuster von Puten zu berücksichtigen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen der Haltung und Mast von Puten würden nach hiesiger Kenntnis jedoch nach wie vor gesundheitliche Probleme und tierschutzrelevante Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Kannibalismus auftreten. Aus Sicht der Bundesregierung ist daher die Festlegung verbindlicher Mindestanforderungen erforderlich, um eine tiergerechte Haltung von Mastputen in der Praxis sicherzustellen. mehr bei bundestag.de
WÖRTLICH GENOMMEN:
Weder Regierungen, Behörden noch Unternehmen schützen uns vor Täuschung und Gesundheitsgefährdung. Die Informationen für Verbraucher sind entweder falsch, unvollständig oder irreführend, und beschreiben deshalb die Qualität der Produkte nur völlig unzureichend.
Thilo Bode, früherer Greenpeace- und jetziger foodwatch-Chef, 98 Prozent der Olivenöle trügen diese Bezeichnung für die höchste Güteklasse. Es gebe also kaum noch andere Olivenöle. Wenn 98 Prozent der Olivenöle der höchsten Güteklasse entsprächen, gehe das nur, wenn mit dem Qualitätsbegriff etwas nicht stimme. Er habe sich Stichproben der bayerischen Lebensmittelkontrolleure angeschaut: Demnach seien 63 Prozent der als „nativ extra“ ausgezeichneten Olivenöle beanstandet worden, weil sie etwa ranzig, modrig, wurmstichig, essigartig oder metallisch geschmeckt oder gerochen hätten. Das sei oft das Resultat einer unsachgemäßen Herstellung oder der Verwendung minderwertiger Oliven. ausburger-allgemeine.de
AFRIKA:
Conflict Minerals – Over a Decade of Effort and Impact: Seit 2010 bemühen sich internationale Organisationen gemeinsam mit vielen Staaten um die Bekämpfung des Abbaus und des Handels mit Mineralien – insbesondere Zinn, Wolfram und Tantal (3T) – in konfliktbetroffenen und hochgefährdeten Gebieten (CAHRAs). Trotz aller Bemühungen gibt es jedoch weiterhin illegalen Bergbau und Handel mit Konfliktmineralien. Ein im Januar 2023 erstmals veröffentlichte 66-seitige Bericht der Friedrich-Naumann-Stiftung analysiert die bestehenden Vorschriften und Kontrollmechanismen und gibt politische Empfehlungen ab, wie diese Kontrollen effektiver und effizienter gestaltet werden können. Außerdem gibt er Empfehlungen für staatliche und unternehmerische Akteure zur Verbesserung der Kontrollmechanismen entlang der Lieferkette. freiheit.org
Blackout in Südafrika: In Südafrika müssen Bürger nach Angaben des staatlichen Energieversorgers Eskom „bis auf weiteres“ täglich 11,5 Stunden ohne Strom auskommen. Acht Stromerzeugungsblöcke in mehreren Kraftwerken seien seit Sonntag nicht funktionstüchtig, teilte Eskom am Dienstag mit. Dies habe zu einer weiteren Senkung der Erzeugungskapazität geführt. Inzwischen bietet die Regierung Steuererleichterungen, um grüne Energie zu fördern. faz.net , news-krypto.de
Heil und Schulze in Afrika: Nach dem Inkrafttreten des deutschen Lieferkettengesetzes will die Bundesregierung beispielhaft für faire Produktion von Kakao und Textil in Westafrika eintreten. Bei der Umsetzung der neuen Regeln komme es darauf an, dass sie den Menschen „am Anfang der Lieferkette“ helfen, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze vor einer gemeinsamen Reise mit Arbeitsminister Hubertus Heil. Die beiden SPD-Minister brachen, dem UN-„Welttag der sozialen Gerechtigkeit“, nach Ghana und in die Elfenbeinküste auf. Ziel der fünftägigen Reise sind unter anderem Orte der Kakao- und Textilproduktion. An den für afrikanische Bauern viel zu geringen Kakaopreisen kann das deutsche Lieferkettengesetz nichts ändern, allerdings erhofft sich die Bundesregierung einen stärkeren Einfluss auf faire Arbeitsbedingungen in den Lieferketten der Industrie. So soll ausbeuterische Kinderarbeit eingedämmt werden. „Wer global wirtschaftet, wer global Gewinne macht, muss auch global Verantwortung übernehmen“, sagte Arbeitsminister Heil. wz.de , zdf.de
Im Schatten der Pandemie: Knapp drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ziehen Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden auf dem afrikanischen Kontinent Bilanz. Sie fällt durchwachsen aus. Andere Krankheiten gerieten durch Covid-19 in den Hintergrund. Aber es gibt auch Erfolge. spektrum.de
Benin: Der Unternehmer Roland Adjovi hat einen Weg gefunden, die stetig steigende Nachfrage nach Kochbrennstoffen auf nachhaltige Weiseentgegenzutreten und somit einen Beitrag zu leisten, die Zerstörung der Wälder zur Holzkohlegewinnung zu verlangsamen. reuters.com
Pannen überschatten Wahlen in Nigeria: Lange Schlangen, Pannen mit Wahlgeräten, ein Bombenanschlag – bei den Wahlen in Nigeria kommt es zu Problemen und Verzögerungen. Wahllokale bleiben teils einen Tag länger geöffnet. zdf.de
MEHR WISSEN:
Teilen steigert Lebensqualität: Airbnb, Carsharing, Vinted und Co – die Möglichkeiten der Sharing Economy, also der gemeinschaftlichen Nutzung von Produkten oder Dienstleistungen, sind in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Hoffnungen, damit das Wirtschaften auch deutlich umwelt- und klimafreundlicher zu machen, sind groß. Das Time Magazine nahm das „Teilen“ 2011 in seine Liste der zehn herausragenden Ideen auf, die die Welt verändern. In Deutschland werden die Angebote aber deutlich weniger genutzt als in vielen anderen Ländern, wie eine neue Untersuchung zeigt. Hier ist also noch Luft nach oben: Nur etwa rund zehn Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande machen aktiv beim Teilen von Dingen und Dienstleistungen mit, quartieren sich also zum Beispiel als Touristen bei Privatleuten ein, mieten Carsharing-Autos oder nutzen Leihsysteme für Werkzeuge. klimareporter.de , capterra.com (Umfrage)
Folgen für das Klima: Die Katastrophe nach dem Ukraine-Krieg: Ein aktueller Greenpeace-Report zeigt das Ausmaß der Umwelt- und Klimaschäden, die durch den Ukrainekrieg entstanden sind. Der Greenpeace-Bericht dokumentiert insgesamt knapp 900 Fälle schwerer Umweltschäden, darunter großflächige Waldbrände, das Austreten von giftigen Gasen aus Kraftwerken und Ölverschmutzungen in Gewässern. Er basiert auf einer Dokumentation der ukrainischen Umweltorganisation „Ecoaction“. Von den 900 Fällen wurden 30 besonders schwerwiegende ausgewählt und durch Greenpeace Zentral- und Osteuropa mittels Satellitenaufnahmen überprüft. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden auch die Wälder und Naturschutzgebiete. Die Umweltstiftung WWF schätzt, dass bisher rund drei Millionen Hektar vernichtet worden sind. fr.de , greenpeace.org
Menschenrechte als Kriterium für Investoren: Anlegern, die bei der Bewertung von Staaten Nachhaltigkeitsfaktoren ignorieren, droht ein böses Erwachen. Nach Schätzungen der Weltbank könnten für die Hälfte der Länder, für die Daten verfügbar sind, die Kosten eines teilweisen Zusammenbruchs von Ökosystemen sogar den BIP-Verlust übersteigen, den die Corona-Pandemie verursacht hat. Eine Studie der Finance for Biodiversity Initiative fand zudem einen direkten Zusammenhang zwischen Naturverlust und Länderratings. Besonders hoch ist Risiko von Bonitätsabstufungen laut der Studie für Asien. So könnte im Fall eines teilweisen Naturkollapses Chinas Bonität um sechs Stufen herabgesetzt werden, für Malaysia sind sieben Stufen möglich. Indien könnte bei einem teilweisen Zusammenbruch seines Ökosystems um fünf und Indonesien um vier Stufen abrutschen. Da Ökosysteme verbunden sind, kann ihr Kollaps zudem mehrere Länder derselben Region gleichzeitig betreffen, was die negativen Auswirkungen vervielfacht. boersenzeitung.de
Bio -Baumwolle: Wachsender Trend in der Textilindustrie. fair-economics.de
Klimaaktivist: Klebt sich während der Gerichtsverhandlung fest und wird herausgetragen. n-tv.de
UN Report: Klimaverunsicherung, Aufwind für Politextreme und Auswege. science.apa.at
KALENDER:
Fachkonferenz Sustainable Finance 2023
Das Umweltbundesamt (UBA) lädt in Zusammenarbeit mit Invesco Real Estate am 09./10. März 2023 nach München zur UBA-Fachkonferenz Sustainable Finance 2023 ein.
Etwa 100 Finanzexpert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Regulatorik werden zusammenkommen, um über die Rolle des Finanzsektors und die Herausforderungen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zu diskutieren.
Der nachhaltige Umbau unseres Wirtschaftssystems bleibt eine elementare gesellschaftliche Aufgabe, deren Dringlichkeit durch die aktuellen Berichte des Weltklimarates (IPCC) und der Zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen (IPBES) erneut verdeutlicht wurde. Es mangelt nicht an politischen Zielen, sondern insbesondere an der Umsetzung, sodass sich die Klimakrise und Biodiversitätsverluste verschärfen und immer schneller und folgenschwerer verlaufen. Das Zeitfenster, innerhalb dessen wir effektiv handeln können, schließt sich zusehends. Es gilt, die dringend notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, um den Klima- und Biodiversitätsschutz effektiv und wirksam zu gestalten.
ITB 2023: Visit us at our stall and session!
HUMAN RIGHTS ARE YOUR BUSINESS – WHY PROTECTION AND BENEFIT GO HAND IN HAND
We would be delighted if you stopped by:
Stand at ITB. Hall: 4.1b, Stand number: 201,
Session: 08.03.2023, 04:40-05:00 PM CET, ITB Lighthouse Stage Hall 4.1ITB. HALL: 4.1B, STAND NUMBER: 201
There, the Roundtable has a joint booth at ITB with Bread for the World, ECPAT Germany and the Institute for Tourism and Development.
Are you interested in a membership with the Roundtable? We are happy to schedule an appointment with you.Just send us an email to info@humanrights-in-tourism.net!
Join our session at ITB and learn about the tools and offers of the Roundtable:
HUMAN RIGHTS ARE YOUR BUSINESS – WHY PROTECTION AND BENEFIT GO HAND IN HAND
Wednesday, 08.03.2023, 04:40 – 05:00 PM CET,
ITB Lighthouse Stage at the Green Business Forum for Tourism Professionals in Hall 4.1In this session, we will show concrete examples of human rights topics in tourism, illustrate the business case, and present various tools and offers you can use to analyse your value chain, involve your stakeholders more and get to know the key steps of human rights due diligence.
DAS LETZTE:
Diebe wollten fast eine Tonne Bärlauch klauen: Im Leipziger Auwald wollten schon wieder Bärlauch-Diebe mächtig gewaltig zuschlagen. Doch irgendwas ging offenbar komplett schief. Nach einem Zeugenhinweis wurden am Montag fast 1000 Kilogramm Bärlauch durch den Stadtordnungsdienst sichergestellt.
Unbekannte hatten die Pflanzen ausgegraben und in Säcken verstaut. bild.de
zur englischen Ausgabe
Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com
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