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Bericht des Weltklimarats – Das Zeitfenster schrumpft: Im wahrsten Sinne des Wortes ist der Bericht des Weltklimarats, der am vergangenen Montag veröffentlicht wurde, im Hagel von Granaten und Raketen untergegangen. Dabei gibt es in der Klimakrise gibt es nur noch Superlative: Rekordhitze, Jahrhundertfluten und Monsterstürme sind mittlerweile an der Tagesordnung. Auch in Deutschland verlieren Menschen durch Überschwemmungen ihre Häuser oder sterben an Hitzestress. Spätestens nach den vergangenen drei Katastrophen-Sommern ist klar: In der Klimakrise leiden die Menschen. Die Wissenschaft kann dieses Leid nun auch beziffern: Bis zu 3,6 Milliarden Menschen sind besonders verwundbar. Zudem leben sie in Regionen, die besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sind – das ist fast die Hälfte der Weltbevölkerung. „Weltweit führt der Klimawandel zunehmend zu Verwundbarkeiten, Krankheiten, Unterernährung, Bedrohung der körperlichen und geistigen Gesundheit, des Wohlbefindens und sogar zu Todesfällen“, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts. Selbst die eine Hälfte der Menschheit, die nicht direkt von der beschleunigten Erhitzung der Atmosphäre und der Ozeane betroffen sein wird, muss sich auf gewaltige Verluste und einen hohen Migrationsdruck einstellen, wenn die mittlere globale Temperatur von heute rund einem Grad über dem industriellen Niveau auf 1,5 Grad über diesem steigt – was mutmaßlich schon am Anfang der nächsten Dekade passieren wird. Die Halbierung der klimaschädlichen Emissionen bis 2030 ist praktisch alternativlos. Wer auf Klimaneutralität um die Jahrhundertmitte schielt und meint, es deshalb langsam angehen zu können, wie etwa China als der weltgrößte Emittent, verlässt den klimapolitischen Konsens von Paris. spiegel.de , rnd.de, faz.netipcc.ch (Zusammenfassung des Berichtes für policymakers)

Durchbruch bei Plastikverschmutzung: Vertreter aus aller Welt haben sich bei einer Umweltkonferenz der UNO in Kenia erstmals auf eine gemeinsame Strategie zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung geeinigt. Die Umweltorganisation der Vereinten Nationen, UNEP, soll dafür mit einer zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zum Plastikmüll erarbeiten. Zu den Unterstützern des Pakts gegen den Plastikmüll gehören auch große Plastikproduzenten wie China und die USA. Die UNEP-Leiterin Inger Anderson erklärte, dass der geplante Vertrag eine historische Wende sei. Das Abkommen soll neben der Produktion neuer Kunststoffe auch alle Aspekte von Plastikverschmutzung regeln, von der Limoflasche bis zu den Mikropartikeln im Meer, Boden und der Nahrungskette.  dw.com tagesschau.de

Der elfte warme Winter in Folge

Der jetzige Winter 2021/22 war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der elfte zu warme Winter in Folge. Die Durchschnittstemperatur betrug 3,3 Grad Celsius und lag damit um 3,1 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990, wie der DWD  in seiner vorläufigen Winterbilanz mitteilte. Im Vergleich zur späteren, wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrage die Abweichung immerhin 1,9 Grad. Damit gehöre der Winter 2021/22 zu den sieben wärmsten seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Im Westen und Südwesten des Landes sei der Winter meist gänzlich ausgefallen. rnd.de 

Forschung mit Russland ausgesetzt: Die russische Invasion in der Ukraine hat alle Kontakte zwischen Ost und West gekappt. Selbst im Kalten Krieg riss die Zusammenarbeit nicht komplett ab. Das hat auch Folgen etwa für die  Klimaforschung. Russische Gastwissenschaftler beispielsweise, die sich derzeit noch am Hamburger Physik-Forschungszentrum Desy aufhalten, mussten bis Ende der Woche das Land verlassen. Alle Gemeinschaftsprojekte wurden gestoppt. Bei Großprojekten außerhalb von Deutschland könnten sich die fehlenden Mittel aus Moskau bald ebenfalls bemerkbar machen. Einige Wissenschaftler sind so mutig, sich öffentlich für den Kurs ihres Präsidenten zu entschuldigen, wie der russische Klimatologe Oleg Anisimow jüngst bei der Vorstellung des neuesten Berichts des Weltklimarats IPCC. Ihm und anderen könnten Konsequenzen drohen: Der Generalstaatsanwalt in Moskau drohte vor Kurzem allen, die „feindliche Mächte“ unterstützen, mit einer Anklage als Landesverräter. Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat alle von ihr geförderten Forschungsprojekte zwischen Wissenschaftlern aus Deutschland und Russland ausgesetzt. Förderanträge für neue deutsch-russische Kooperationen und Fortsetzungsanträge für laufende Projekte will sie vorerst nicht annehmen. „Mit diesen Maßnahmen flankiert die DFG das konsequente Vorgehen der Bundesregierung im Hinblick auf die russische Aggression“, teilte die Forschungsgemeinschaft mit. faz.net , zeit .de

Arabische Welt und Westasien von Hungersnot bedroht: Alles hängt mit allem zusammen, das war eine Erkenntnis der Pandemie und ist jetzt eine, die auch den Ukrainekonflikt betrifft. Hilfsorganisationen haben vor gravierenden Folgen des Ukrainekrieges für die Lebensmittelversorgung gewarnt – insbesondere in der arabischen Welt und Westasien. „Schon jetzt sind 276 Millionen Menschen in 81 Ländern von akutem Hunger ­betroffen. Die Welt kann sich einfach keinen weiteren Konflikt leisten“, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Deutschland, Martin Frick. Mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel, die das WFP in Krisenregionen verteilt, stamme aus der Ukraine. Russland erzeugt dem Bundesagrarministerium zufolge zehn Prozent und die Ukraine vier Prozent des Weizens weltweit. Beide gehören zu den wichtigsten Exporteuren. Die ukrainischen Exporte sind Medienberichten zufolge bereits beinahe zum Erliegen gekommen. Doch auch für Deutschland erwarten Expertensteigende Lebensmittelpreise. Das bringt eine neue Diskussion in der Agrarpolitik auf, etwa, ob der angeschobene Weg zu mehr Nachhaltigkeit nun zurückstecken muss. taz.de , n-tv.de

Die Gefahr eine Nuklearkatastrophe in der Ukraine: Die Ukraine ist stark von der Kernenergie abhängig. Dass russische Truppen vor einem Angriff auf ukrainische Atomkraftwerke nicht zurückschrecken, wurde in den frühen Morgenstunden am Freitag deutlich. In der Nähe der südostukrainischen Großstadt Saporischchja hat es ukrainischen Angaben zufolge im größten Atomkraftwerk Europas einen Brand gegeben. Auslöser sei heftiger Beschuss durch russische Streitkräfte gewesen. Zwar sei die Lage laut Behördenangaben wieder unter Kontrolle. Dennoch stellt der AKW-Angriff ein beängstigendes Risiko dar. Fünfzehn Reaktoren an vier Standorten produzieren mehr als fünfzig Prozent des ukrainischen Stroms. Zudem berichtet das State Nuclear Regulatory Inspectorate (SNRIU) der Ukraine, in der Sperrzone von Tschernobyl sei nach Gefechten eine erhöhte Ortsdosisleistung von Gammastrahlung registriert worden. Außerdem gab die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) unter Berufung auf das SNRIU bekannt, eine Rakete sei in Kiew auf dem Gelände eines Lagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingeschlagen. In einem anderen Lager dieses Typs wurde zudem ein Transformator beschädigt.  nzz.ch , tagesspiegel.de

Wirtschaft fordert von der Bundesregierung Beschleunigungspakt für erneuerbare Energien: Die Wirtschaft fordert von der Bundesregierung einen Beschleunigungspakt für erneuerbare Energien. Die Frage, wie die Versorgungssicherheit für Bürger, aber auch Unternehmen langfristig und nachhaltig gewährleistet werden könne, sei dringend neu zu bewerten, heißt es in einem Positionspapier der Stiftung Klima-Wirtschaft, das dem Handelsblatt vorliegt. „Jetzt muss schnell eine Strategie entwickelt werden, um den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft sicher und unabhängig von russischem Gas zu vollziehen.“ handelsblatt.com


BUCHTIPP DER WOCHE:

Den Wandel wagen

Widerstände überwinden auf dem Weg in eine bessere Zukunft

Wie finden wir Wege in eine gute und lebenswerte Zukunft? Welche Widerstände begegnen uns auf diesem Weg – und wie können wir sie überwinden? Was ermutigt Menschen, sich im unaufhaltsamen Wandel unserer Welt auf den Weg zu machen?

Seit vielen Jahren streiten die Diplompädagogin Christine Jung und der evangelische Theologe Matthias Jung in einem konstruktiven Dialog über diese Fragen. Die hier veröffentlichten Essays sind dabei so verschieden wie die beiden Autor:innen. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt sind die persönlichen Begegnungen mit Frithjof Bergmann, dem »Urvater von New Work«. Die Coronapandemie und die durch die Klimakrise notwendigen persönlichen wie gesellschaftlichen Veränderungen sind der Horizont, vor dem ihre Essays entstanden sind. Christine und Matthias Jung verbindet die Hoffnung, dass eine bessere Zukunft möglich ist, wenn Menschen in ihrem Wirken der Spur der Freude folgen. oekom.de

 


LNG-Terminal Brunsbüttel: Die KfW, die niederländische Gasunie und  RWE haben eine Grundsatzvereinbarung zur gemeinsamen Errichtung des Terminals unterzeichnet. n-tv.de
Ausfall tausender Windenergieanlagen in Zentraleuropa: Grund vermuteter Cyberangriffs der Russen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. fair-economics.de 
Nachhaltige Produkte: Die EU-Kommission plant grüne Vorgaben für fast alle Waren. faz.net
Ukraine: Nach dem Angriff auf das AKW in Saporischschja fordern die Grünen die Überprüfung der Sicherheit für nukleare Anlagen in ganz Europa. rnd.de
Vorsorge: Was die Politik für die jungen Menschen macht, die sich um Rente, Umwelt, Krieg und Klima sorgen. br.de
Proteste in Berlin: „Letzte Generation“: Klima-Aktivisten planen neue Blockaden. berliner-zeitung.de
Grüne Klimapolitik: Unter Hinweis auf den Krieg in der Ukraine haben ihre Führungsspitzen den Stellenwert des Klimaschutzes kurzerhand relativiert. faz.net


WÖRTLICH GENOMMEN

Wir haben ja zumindest einige Einwegprodukte in Europa verboten, ich komme immer auf das Beispiel vom Plastikstrohhalm, der jetzt verboten ist – und kein Mensch vermisst ihn. Das ging relativ schnell, das ist ein guter Ansatz, löst natürlich das Problem noch nicht, aber es ist ein Beispiel dafür, wie man es machen kann. Produkte, die überflüssig sind, die wir in dieser Form überhaupt nicht benötigen, die zu viel Material erfordern, die berühmten Verpackungen, die viel zu groß sind, die viel zu viel Material verbrauchen, wo es überhaupt nicht nötig ist – all das ist mit werterhaltendem Produktdesign gemeint. Das heißt, Rohstoffe nicht mehr verschwenden, sondern sie so effizient wie nur irgendwie möglich einsetzen.

Steffi Lemke, Bundesumweltministerin äußert sich zu einem möglichen weltweiten Plastikabkommen, natürlich wäre es ihr lieber, wenn wir ein solches Abkommen schon vor fünf Jahren gehabt hätten. Und sie denke, dass die Gesellschaft als solche auch bereit gewesen wäre, ein solches Abkommen schon viel früher zu unterstützen. Die Menschen wollten diese Wegwerfmentalität nicht, davon sei sie fest überzeugt. Aber jetzt in zwei Jahren ein völkerrechtlich verbindliches Abkommen zu schaffen auf UN-Ebene und das tatsächlich in die Praxis umzusetzen, das sei ein sehr ehrgeiziger Zeitplan. Und wir müssten es ja ab dem Zeitpunkt heute beginnen und jetzt starten, die Rückschau helfe  jetzt leider nicht dabei. Zwei Jahre seien sehr, sehr kurz, um ein solches Abkommen hinzubekommen, deshalb würden  die Arbeiten auch in den nächsten Wochen und Monaten bereits sehr intensiv starten. Sie hoffe – und Deutschland werde das massiv unterstützen –, dass dieses Abkommen dann 2024 tatsächlich in Kraft treten könne. dlf.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Vor 50 Jahren erschien „Die Grenzen des Wachstums“ Szenarien für die Entwicklung der Welt

Vom Wissen zum Handeln kommen – das wollten die Forschenden, die die Studie über „Die Grenzen des Wachstums“ im Auftrag des Club of Rome erarbeiteten und 1972 veröffentlichten. Die Resonanz reichte weit über die wissenschaftliche Fachwelt hinaus – und erschütterte den Glauben an die Allmacht der Technologie. Doch die von den Autoren geforderte Gleichgewichtswirtschaft setzte niemand um. dlf.de


MOBILITÄT:

Nach Ladepunkten gefragt: Wie viele „öffentlich und diskriminierungsfrei zugängliche“ Ladepunkte für Elektrofahrzeuge es derzeit gibt, möchte die Fraktion Die Linke wissen. In einer Kleinen Anfrage (20/809) verweisen die Abgeordneten auf das im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP enthaltene Ziel, bis 2030 eine Million solcher Ladepunkte zu schaffen. Gefragt wird nun, auf welcher Analyse die Zielgröße von einer Million beruht, „vor allem gemessen am dort ebenfalls genannten Ausbauziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030“.

Großbanken greifen Geschäft der Leasinggesellschaften an: Mehrere spektakuläre Deals zeigen: Die Banken deutscher Autohersteller müssen sich auf härtere Konkurrenz aus der Finanzbranche gefasst machen. handelsblatt.com

Kalifornien: Amerikanischer Bundesstaat erlaubt Robotaxis mit zahlenden Fahrgästen. Die Google-Schwesterfirma Waymo und die General-Motors-Tochter Cruise haben grünes Licht für den Start kommerzieller Robotaxi-Dienste in Kalifornien bekommen. t-online.de

Radfahren in Deutschland: Missverhältnis – immer mehr Radfahrer in Deutschland, aber zu wenige Radwege. Für Radfahrende ist die Infrastruktur in Deutschland noch stark ausbaufähig. Laut ökologischem Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben bislang nur rund 30 Prozent aller Landstraßen einen Radweg. Für einen attraktiveren Radverkehr fehle es häufig nicht an Geld – oft erschweren gesetzliche Regelungen die Umsetzung von Projekten. rnd.de

E-Mobilität: Stromnetze verkraften 100 Millionen E-Autos: Das ergaben Berechnungen des Elektrizitätsverbands Eurelectric und der Unternehmensberatung EY. Danach bleibt die Stromversorgung auch bei exponentiellem Wachstum der E-Mobilität gesichert. Allerdings seien Vorbereitungen nötig. electrifiedmagazin.de

Tesla: Zwei Jahre nach Baubeginn Tesla erhält endgültige Genehmigung für Autofabrik in Grünheide. Der Start für Teslas Autoproduktion in Brandenburg rückt in greifbare Nähe. Der US-Konzern hat am Freitag die finale Genehmigung erhalten. Doch die Gewissheit hielt nur ein paar Stunden. Das Landesumweltamt hatte gerade die Genehmigung für die Fabrik erteilt, bis am Abend desselben Tages die zusätzliche Wasserförderung vom Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) für „rechtswidrig“ und „nicht vollziehbar“  erklärt wurde. Das Gericht begründete die Entscheidung mit einem Verfahrensfehler und gab damit der Klage der Umweltverbände Grüne Liga und Nabu teilweise statt. tagesspiegel.de zeit.de (Klage)

Stellantis: Der Opel-Mutterkonzern Stellantis möchte bis 2030 in Europa nur noch Elektroautos und in den USA bis dahin zur Hälfte Elektroautos verkaufen. Das Ziel sei, bis 2038 komplett CO2-neutral zu werden, sagte Konzernchef Carlos Tavares diese Woche. Ziel sei es, den Klimawandel zu bekämpfen und zu einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft beizutragen. Bis 2030 wolle der Konzern mit Marken wie Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Fiat, Maserati, Jeep und Peugeot 75 elektrische Modelle im Angebot haben und jährlich fünf Millionen E-Autos verkaufen. watson.de

Luftfahrt voll elektrisch?  Die Luftfahrt der Zukunft. Etwa 15 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes entstehen durch Mobilität. Wäre es denkbar, dass auch in der Luftfahrt die Luftverschmutzung reduziert wird? arte.tv

Volksentscheid in Berlin: Zwölf Autofahrten im Jahr sind noch erlaubt, Parken nur mit Sondernutzungserlaubnis möglich: Eine Berliner Initiative will eine radikale Verkehrswende erreichen, per Volksentscheid. spiegel.de

BMW fordert von der Politik schärfere Auflagen für die Mineralölwirtschaft: „Die Treibstoff-Hersteller können und müssen einen größeren Beitrag zur Klimawende leisten“, sagte Vorstandsmitglied Frank Weber. „So wie man von den Autoherstellern verlangt, E-Motoren zu bauen, könnte man von der Kraftstoffindustrie fordern, dass sie an ihren Tankstellen auch CO2-freien Strom, Wasserstoff und E-Fuels anbietet.“ welt.de

WASSERSTOFF:

Indien verspricht den billigsten grünen Wasserstoff der Welt: Hohe Produktionskosten verhindern bisher den Durchbruch des nachhaltigen Energieträgers. Indien will das ändern – mit einer neuen Strategie und der Unterstützung zweier Multimilliardäre. handelsblatt.com

Hamburg als Drehkreuz für grünen Wasserstoff: Der Import von regenerativ erzeugtem Wasserstoff wird für Hamburg und Deutschland eine Schlüsselrolle spielen, um die nötigen Mengen davon zu bekommen. Erheblichen Bedarf dafür hat vor allem auch die Stahlindustrie – denn der Ersatz von Kokskohle durch Wasserstoff bei der Stahlerzeugung bietet einen starken Hebel, um den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid schnell zu senken. Das Hamburger Stahlwerk von ArcelorMittal zählt beim Aufbau solcher Technologien zu den Vorreitern in Deutschland. In dieser Hinsicht will der Senat den größten deutschen Seehafen als Energiedrehkreuz für ganz Deutschland und für die Nachbarländer gewissermaßen neu erfinden. welt.de

Ausbau des deutschen Wasserstoffnetzes stockt: Streit um das deutsche Wasserstoffnetz. Gerade mit Blick auf Russland kann der grüne Wasserstoff nicht schnell genug kommen. Doch der Netzaufbau scheitert an einer ganzen Reihe von Hürden. handelsblatt.com

Saudis bauen 420-Milliarden-Stadt: Hier regiert Wasserstoff statt Öl: Eine Hightech-Stadt, die komplett auf Wasserstoff setzt? Das ist das ehrgeizige Ziel, das die saudi-arabische Regierung für die Planstadt Neom verfolgt. Bereits im Laufe des Jahres sollen die erste Bewohner einziehen.Rund 420 Milliarden Euro soll die Planstadt Neom kosten – ein Versuch Saudi-Arabiens, statt Öl eine klimafreundliche Energiequelle zu nutzen. Mit der Planung des futuristisch anmutenden Stadtstaats im Nordwesten des Landes kurz vor der Grenze zu Jordanien hat sich Saudi-Arabien ein hehres Ziel gesetzt: Die Energieversorgung der Planstadt soll komplett mit Wasserstoff erfolgen. efahrer.chip.de

Ausreichend grüner Wasserstoff bis 2030: Nach einer Studie des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) kann grüner Wasserstoff bis 2030 in ausreichender Quantität bereit stehen. Um Deutschlands Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu erhöhen, komme Wasserstoff eine unverzichtbare Bedeutung zu. Entgegen vieler Annahmen müsse Wasserstoff keine Mangelware bleiben. Bereits ab dem Jahr 2030 lasse sich der Bedarf mehr als decken. Voraussetzung sei jedoch die Schaffung entsprechender politischer Rahmenbedingungen. Zu diesem Ergebnis kommt die im Auftrag des DVGW durchgeführte Studie von Frontier Economics. Die Untersuchung hat dabei in verschiedenen Szenarien die mittel- und langfristige Verfügbarkeit klimaneutraler Gase ermittelt. dvwg.de

Rheinfelden: Mit Bakterien und Algen zu Biowasserstoff: Anlage bei Evonik in Rheinfelden macht‘s möglich. Auf dem Gelände der Evonik in Rheinfelden entsteht eine Demonstrationsanlage, in der industrielles Abwasser weiterverarbeitet werden soll. suedkurier.de

VDI und VDE fordern Ausbau der Wasserstoff- und Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge: Auf dem Weg zur Klimaneutralität sollen nach EU-Vorgaben die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2030 um 30 Prozent verringert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten rund 200.000 emissionsfreie Lkw bis 2030 in Europa im Einsatz sein. Zu dem Ergebnis kommt die neue Studie „Klimafreundliche Nutzfahrzeuge. Vergleich unterschiedlicher Technologiepfade für CO2-neutrale und -freie Antriebe“ des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) und des Verbandes Deutscher Elektrotechnik e.V. (VDE). elektroauto-news.net

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Bewertungen von Maßnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit: Über die Bewertung von Maßnahmen der bilateralen staatlichen deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gibt die Bundesregierung in einer Antwort (20/673) auf eine Kleine Anfrage (20/383) der AfD-Fraktion Auskunft. Danach werden durch die Durchführungsorganisationen validierte Stichproben erhoben, die repräsentativ für die Gesamtzahl der Vorhaben seien. Diese Evaluierungen würden Maßnahmen mit der Gesamtnote 5 bewerten, „wenn sie überwiegend nicht erfolgreich sind beziehungsweise trotz einiger positiver Teilergebnisse die negativen Ergebnisse deutlich dominieren, und mit der Note 6, wenn sie gänzlich erfolglos sind“. Die Bundesregierung verweist darauf, dass die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) den Terminus „gescheiterte Vorhaben und Maßnahmen“ in der EZ bislang nicht definiert habe. Auch die Regularien der Bundesregierung enthielten keine Definition dazu, wann eine Maßnahme der deutschen EZ als gescheitert anzusehen sei.

CDU/CSU fragt nach Atommüllager in Würgassen: Zum geplanten Atommülllager Würgassen im Wesertal verlangt die CDU/CSU-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (20/858) Auskunft. So wollen die Abgeordneten unter anderem wissen, ob der Bund nicht selbst ein neues Gutachten zum Bau in Auftrag hätte geben sollen, so wie es nun die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen getan hätten. Auch fragen sie, ob die Bundesregierung die Planungen stoppen werde, bis das Gutachten vorliegt. An der Grenze zu Niedersachsen hat der Bund den Bau eines Bereitstellungslagers vorgesehen, in dem schwach- und mittelradioaktiver Abfall aus ganz Deutschland verpackt werden soll, um ihn später im Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter einzulagern. Daran üben Regionalpolitiker und Bürgerinitiativen seit Monaten Kritik. Sie warnen unter anderem wegen der Hochwassergefahr vor dem Bau des Lagers in einem Überschwemmungsgebiet. Die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BZV), die mit Planung und Bau des Atommüllzentrums beauftragt ist, sieht hingegen keine gegen den Bau sprechenden Gründe. Das von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebene Gutachten soll nun grundsätzlich prüfen, ob das Lager notwendig ist.

AFRIKA

Afrika kann und will mehr Gas nach Europa liefern: „Deutschland und Europa müssen jetzt schnell nachholen, was sie in den letzten 20 Jahren verpasst haben – eine Diversifizierung ihrer Erdgaslieferanten. Wirtschaftsminister Habeck ist dafür bis in die USA gereist, um dort verflüssigtes Erdgas (LNG) einzukaufen. Er sollte aber auch nach Afrika reisen, denn kurzfristig können und wollen afrikanische Länder wie Algerien, Ägypten, Nigeria und Angola Gas nach Europa liefern, um unsere Abhängigkeit von russischen Importen zu verringern“, erklärt Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika Verein der deutschen Wirtschaft. africa-live.dedw.com

Nordafrika und und Ukrainekrieg: Flüchtlinge zweiter Klasse. Menschen aus Nordafrika stecken in der Ukraine fest, weil sie nicht in die EU dürfen. In ihren Heimatländern könnte es zur Lebensmittelkrise kommen. taz.de

Benin: Recht auf Kunst – Benin stellt restituierte Werke aus Das westafrikanische Land hat 26 geraubte Werke von der einstigen Kolonialmacht Frankreich zurückerhalten. Die Begeisterung ist groß, die Restitution gibt der ganzen Kunstszene Auftrieb. dw.com

Kenia: Kinakoni – Ein Dorf gegen den Hunger. 40 Millionen Menschen stehen kurz vor einer Hungersnot in dem ostafrikanischen Staat. Ein Dorf in Kenia sucht ganz neue Lösungen. welthungerhilfe.de

Kenias Regierungspartei schließt sich der Oppositionskoalition für die Präsidentschaftskandidatur an: Der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta erklärte am Samstag, seine Partei habe sich im Vorfeld der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im August einer Oppositionskoalition angeschlossen, um die Politik von „Gaunern“ zu säubern. Die Ankündigung erfolgte, nachdem Kenyattas designierter Nachfolger William Ruto, der bei den Präsidentschaftswahlen antreten will, aus der regierenden Jubilee-Partei geworfen worden war.“Ich habe gehört, wie jemand sagte, dass es nirgendwo auf der Welt eine Regierung gibt, die sich mit der Opposition vereint und sie unterstützt“, sagte Kenyatta und kündigte an, dass Jubilee der Koalition Azimio la Umoja (Suche nach Einheit) unter der Führung des altgedienten Oppositionsführers Raila Odinga beitreten werde. allafricanews.com

Marokko: Starker Wassermangel zwingt Bauern zur Abwanderung in die Städte. allafricanews.com

Ruanda: Projekt „Green City Kigali“ – grüner Stadtteil entsteht in Ruandas Hauptstadt.  Darüber hinaus haben in einer  hoch­rangigen Zeremonie Svenja Schulze, Bundes­ministerin für wirtschaft­liche Zusam­men­arbeit und Ent­wick­lung, Dr. Uzziel Ndagi­​​​​​​​jimana, ruandischer Minister für Fi­nanzen und Wirt­schafts­planung, sowie Patrick Karera, Staats­sekretär im ru­an­dischen Umwelt­ministe­rium, in Kigali die Ruandisch-Deutsche Klima- und Ent­wick­lungs­partner­schaft offiziell auf den Weg ge­bracht. Ruanda war übrigens die erste Reise der neuen Ministerin, die hier ihre ersten Akzente setzte. Das Thema Emanzipation will Schulze auch im Ministerium verstärkt angehen und mehr Frauen in Führungspositionen hieven und an Projekten beteiligen. africa-live.debmz.despiegel.de

Netflix mit erster Afrikanischen Reality Show: Netflix wird am Freitag, den 18. März, seine erste afrikanische Reality-Show „Young, Famous, & African“ starten. Die Show ohne Drehbuch soll den Zuschauern beste Unterhaltung rund um einige afrikanische Top-Entertainer bieten. In der siebenteiligen glamourösen Reality-Serie treten Khanyi Mbau (Südafrika), Diamond Platnumz (Tansania), Annie Macaulay-Idibia (Nigeria), 2Baba (Nigeria), Zari the Boss Lady (Uganda), Naked DJ (Südafrika), Nadia Nakai, Swanky Jerry (Nigeria), Andile Ncube (Südafrika) und Kayleigh Schwark (Südafrika) auf. „Hier gehen wir!!!! Die erste globale Reality-Show ihrer Art!!! „, sagte der Darsteller Andile Ncube. allafricanews.com

MEHR WISSEN

Bitcoinschürfen – enormer Stromverbrauch: Das sogenannte Mining und Generierend von Bitcoins ist nur mit einer sehr aufwendigen Rechenleistung möglich und frisst Unmengen an Strom. Laut dem Bitcoin Energy Consumption Index, der den weltweiten Stromverbrauch für die Bitcoin-Produktion abbildet, ist der Kohlenstoff-Fußabdruck der Kryptowährung inzwischen so groß wie der des Ölstaats Kuwait. Insbesondere in den USA wollen immer mehr Firmen auf grünem Weg Bitvoin schürfen. Große US-amerikanische Krypto-Mining-Unternehmen wie Bitfarms und Neptune Digital Assets vermarkten ihr Geschäft mittlerweile als nachhaltig. In Brasilien beraten Politiker unterdessen über eine Steuerbefreiung für sogenanntes Green Mining, bei dem die Produktion der Kryptowährung mit erneuerbaren Energien betrieben wird. dw.com

Wüsten Zentralasiens wichtig für die Wolkenbildung: Wolken sind wichtig für das Klima. Aufgrund ihrer wichtigen Rolle versuchen nun Forschende die Prozesse, die zur Wolkenbildung führen, besser zu verstehen. Dabei spielen winzige Teilchen (Aerosole), etwa Rußpartikel, Feinstaub und Meersalz, eine wichtige Rolle. An ihnen kann Wasserdampf in der Atmosphäre kondensieren.  Zirruswolken beispielsweise haben Einfluss auf den Wärmehaushalt der Erde. Eine überraschend große Rolle bei der Bildung dieser dünnen, hohen Eiswolken spielt Mineralstaub aus den Wüstengebieten, hat ein internationales Forschungsteam nun gezeigt. Obwohl die Sahara am meisten Staub in die Atmosphäre freisetzt, sind die Wüsten Zentralasiens überraschenderweise oft wichtigere Quellen für die Zirruswolkenbildung. derstandard.at

Brauchen wir eine Sprache für die Umweltkrise? Obwohl wir in vielen Gesellschaftsbereichen, zum Beispiel Gender, Kolonialismus, Rechtspopulismus, genau und zu Recht die Sprache in den Mittelpunkt stellen, steht eine Sprache für das Ausmaß der Umweltkrise nicht in der öffentlichen Debatte. In welcher Sprache sprechen wir, wenn wir über die Zerstörung der Landschaften reden? Passt diese Sprache zu den Problemen, die wir mit dem Klimawandel haben? Die Literatur eröffnet andere sprachliche Zugangsweisen zu Natur, Landschaft, ökologischen Lebensräumen. Das dichterische Sprechen, im Sinn eines ecocriticism, wird hier zur Gegensprache und beleuchtet die Formelhaftigkeit und das anthropozentrische der Umweltdebatten. deutschlandfunk.de

Klimakommunikation in Zeichen des Krieges: Klimaaktive fragen sich wie sie derzeit überhaupt kommunizieren und die Öffentlichkeit erreichen können. klimafakten.de
Fast Fashion: Ein neuer Report der Europäischen Umweltagentur EEA in Kopenhagen zeigt jetzt, dass die Textilbranche in der EU inzwischen zu den vier umwelt- und klimaschädlichsten Sektoren der Wirtschaft zählt. eea.europa.eu
Aktiver Klimaschutz: Biologische Landwirtschaft ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. utopia.de

DAS LETZTE:

Fliegenschiss könnte nützlich werden: Die Fliege auf den Teller und der Fliegenmist auf den Acker – wenn es nach der Idee von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geht – könnte in Zukunft sich so ein nachhaltiger Lebensmittelkreislauf gestalten. Wenn die Weltbevölkerung mehr Insekten als Futter- und als Lebensmittel verbrauchte, könnten Felder, Äcker und Wiesen mit dem Material gedüngt werden, das bei der Insektenproduktion übrig bleibe, etwa mit den Exkrementen oder den sogenannten Exuvien, den Exoskeletten, also die abgestreiften Hüllen, die nach der Häutung bestimmter Insekten zurückbleiben. spiegel.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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