FAIReconomics Newsletter KW 49 NACHRICHTEN: COP 25 in Madrid, Klimawandel in Deutschland immer stärker, Kohledemos, Internetuser und CO2 Verbrauch, Neues aus dem Bundestag

FAIReconomics Newsletter KW 49 NACHRICHTEN

COP 25 beginnt heute in Madrid. (Foto: UNFCCC / Flickr.com)


COP 25 in Madrid beginnt heute: Die Klimakonferenz COP25, die heute startet, markiert auch den Beginn eines wichtigen Jahres für die globale sowie für die europäische Klima- und Umweltpolitik. Wichtigste Aufgabe für die Mitgliedstaaten des Pariser Klimavertrags ist es, das „Rulebook“ fertigzustellen. Unter anderem wird es um die Zukunft der CDM-Projekte (Clean Development Mechanism) gehen, bei denen Industrieländer in Schwellen- und Entwicklungsländern Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen finanzieren, um ihre eigene Klimabilanz zu verbessern. Wie immer haben sich alle Beteiligten in Position gebracht und ihre Forderungen formuliert.  euractiv.de, solarify.eu , energiezukunft.eu klimareporter.eu
Die deutschen spüren den Klimawandel immer stärker:  Im Mittel ist die Lufttemperatur 2018 um 1,5 Grad Celsius höher gewesen als 1881, erklärte SPD-Umweltministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung des „Monitoringberichtes zur deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“. 2013 sei man noch von 1,2 Grad aus­gegangen. „Es ist nicht auszudenken, was es bedeuten würde, wenn sich das in dieser Geschwin­dig­keit wirklich fortsetzen würde.“ Die Zahl der heißen Tage mit 30 Grad und mehr nimmt zu: Seit 1951 von im Mittel etwa drei pro Jahr auf derzeit etwa zehn. Damit steigt die Sterblichkeit in Jahren mit vielen Hitzetagen. 2003 sind durch die Hitze 7.500 Menschen vorzeitig gestorben, 2006 und 2015 waren es je 6.000 zusätzliche Todesfälle. faz.net, sueddeutsche.de , Monitoringbericht (Originaldokument)

55 Milliarden Tonnen – der  CO2-Ausstoß erreicht einen neuen Rekord. Um das Klima zu retten, müsste der CO2 Ausstoß allerdings sinken und zwar zwischen 2,7 und 7,6 Prozent jährlich. Um die Ziele tatsächlich zu erreichen müsste der Teibhausausstoß ab dem kommenden Jahr bis 2030 muss der Ausstoß  jedes Jahr um 7,6 Prozent reduziert werden, Dann könne bis 2100 das 1,5 Grad Celsius Ziel erreicht werden. Beim Erreichen des 2 Grad Ziels, müssten es jährlich minus 2,7 Prozent sein. taz.de

Kipppunkte könnten noch schneller erreicht werden: Die globale Erwärmung könnte sich dramatisch erhöhen, wenn die Kipppunkte des Klimas schneller eintreten, wie jetzt Forscher befürchten.  Das Risiko solcher unumkehrbaren Veränderun­gen sei bislang womöglich unterschätzt worden, so die Experten. Die Politik, zumindest in Europa, hat zumindest an einigen Stellen den Ernst der Lage erkannt, so rief das Europäische Par­la­ment den „Klima- und Umweltnotstand“ für Europa aus, was allerdings reine Symbolpolitik ist, denn rechtliche oder finanzielle Konsequenzen folgen dem Schritt nicht. zeit.detagesspiegel.denature.com
Kohle und kein Ende? Am Wochenende haben Aktivisten das Braunkohlerevier in der Lausitz blockiert, am Sonnabend haben rund 1000 Aktivisten die Tagebaue Jänschwalde und Welzow-Süd, besetzt, die sie am Abend freiwillig verließen.  In Jänschwalde holte die Polizei etwa 160 Kohlegegner mithilfe von – beheizten – Fahrzeugen des Tagebaubetreibers Leag aus dem Areal, einige verließen es zu Fuß. Bemerkenswert war der Hass, der den Umweltschützern in einigen Bereich entgegenschlug. zeit.detagesspiegel.de
Mehr Pflanzenarten als vermutet auf der Erde: Zwar gibt es mehr Pflanzenarten auf der Erde als erwartet, aber diese könnten ebenfalls verschwinden, denn schon kleine Temperaturveränderungen können Einfluss auf das Pflanzenwachstum haben. „Es werden immer mehr Flächen für die Landwirt­schaft benötigt; die Städte dehnen sich aus“, erklärt der verantwortliche Forschungsleiter Brian Enquist. Gerade Pflanzen, von denen nur wenige Exemplare existierten, droh­ten auszusterben – für die Wissenschaft eine drama­tische Entwicklung. spiegel.de

Internetuser stoßen mehr Treibhausgas aus, als der Flugverkehr: Der Glaube, dass man mit einer „e-Mail“ mal kurz die Welt retten könnte, hat sich als Fehlprognose entpuppt. Kaum einer denkt bei der Nutzung seines Smartphones an den  CO2-Ausstoß oder Umweltbelas­tung. Bei einer Milliarde E-Mails pro Tag, die in Deutschland geschrieben werden, fallen1.000 Tonnen Kohlenstoff­dioxid an. Die gesamte Internetnutzung in Deutschland produziert jedes Jahr so viel CO2 wie der Flugverkehr. Weltweit fallen durch IT-Geräte und -Anwendungen 800 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr an. zdf.de 
BUCHTIPP DER WOCHE:

Die Pflanze, die gern Purzelbäume schlägt ……und andere Geschichten von Seidelbast, Walnuss & Co.
Die Welt der Pflanzen ist voller Geheimnisse und bringt uns immer wieder zum Staunen: Da ist zum Beispiel der Walnussbaum, der keine Nachbarn duldet, das Purzelbäume schlagende Salzkraut oder der Feuerbusch Diptam, der sich selbst entzündet.  Der Biologe Ewald Weber lädt ein zu einer faszinierenden Reise von der Ostsee bis zu den Bergspitzen der Alpen. In unterhaltsamen Essays stellt er 25 heimische Wildpflanzen vor. Was sie eint, ist das Besondere, etwas, das oft im Verborgenen liegt, sich nicht auf den ersten Blick erschließt: verblüffende Überlebensstrategien, eine außergewöhnliche Entwicklungsgeschichte oder ausgeklügelte Verteidigungsmechanismen. Schönheiten mit Seltenheitswert sind genauso darunter wie die Unscheinbaren, »Gemeinen«, über deren Eigenschaften wir nur wenig wissen. Ein Buch wie ein Frühlingsspaziergang. oekom.de

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Tierquälerei: In den USA jetzt schwere Straftat. welt.de
Fridays for Future: Streit um Tickets und Veranstaltungsort.  sz.de
Bambusbecher: Gesundheitsbedenkliche Stoffe. bfr.bund.de
USA: In der Gruppe „World War Zero“ haben sich zahlreiche prominente US-Politiker, Schauspieler und Militärs zu einem Bündnis für den Klimaschutz zusammengeschlossen. welt.de
Energiewende: Weiter steigende Strompreise. welt.de
Enercon: Windenergieunternehmen räumt Fehler ein. handelsblatt.com
Industrieverhinderungspolitik: SPD kritisiert Altmaier. heute.de
MOBILITÄT:
Sharing-Dienste:  Neue Mobilitätsangebote wie Car- oder Ridesharing sollen die Straßen entlasten. Ungeachtet aller Diskussionen um eine Verkehrswende halten die Deutschen bislang am eigenen Auto fest.  Alternative Angebote wie Carsharing werden kaum angenommen, dafür steigt auch in den Großstädten der Autobestand immer weiter. handelsblatt.com
Start von Batterizellenproduktion in Deutschland: Bundeswirtschaftsminister Altmaier geht davon aus, dass bis 2024 eine serienmäßige Produktion von Batteriezellen in Deutschland starten kann. automobilwoche.de
Personenverkehsaufwand in Deutschland: Das ist das Produkt aus Personenzahl und zurückgelegter Wegstrecke undfFast 80 Prozent wird von Pkw und motorisierten Kleinrädern verursacht. Der  Urlaubs- und Freizeitverkehr hat im Jahr 2016 mit 40,1 Prozent den größten Anteil am Verkehrsaufwand im motorisierten Individualverkehr und liegt in der Statistik noch vor dem sogenannten arbeitsbezogenen Verkehr (Berufs- und Ausbildungs- sowie der Geschäftsverkehr). t3n.de
Toyota: Wasserstoff- und Batterie-E-Mobilität werden mit gleichem Tempo entwickelt. ecomento.de
Autonomes Fahren: Die Ethik der Roboterautos, wer autonome Fahrzeuge will, muss eigene Autonomie abgeben.  1e9.community
Tretroller: Nach den ersten Erfahrungen mit der Zulassung elektrischer Tretroller erkundigt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (19/14740) bei der Bundesregierung. Die Abgeordneten wollen unter anderem wissen, wie viele Modelle elektrischer Tretroller inzwischen durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zugelassen wurden, wie lange das Zulassungsverfahren im Durchschnitt dauert und wie viele Modelle durch die BASt gar nicht oder erst nach Nachbesserungen zugelassen wurden. Ob die Bundesregierung Erkenntnisse darüber hat, mit welchen Verkehrsmitteln die Nutzer unterwegs gewesen wären, hätte ihnen nicht der elektrische Tretroller zur Verfügung gestanden, interessiert die Grünen ebenso.
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG
Kein Entwurf für ein Lieferkettengesetz: Die Bundesregierung verweist erneut darauf, dass es sich bei einem Dokument, nach dem die AfD-Fraktion sich bereits im Juni 2019 erkundigt hatte, lediglich um interne Überlegungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu einer möglichen verbindlichen Regelung von Unternehmensverantwortung in der Lieferkette handle und nicht um einen Referentenentwurf zu einem „Nachhaltigen Wertschöpfungskettengesetz“, wie von der AfD angenommen. Das betont die Regierung in einer Antwort (19/14514) auf eine Kleine Anfrage (19/13630) der AfD-Fraktion zum Thema.
EU-Leitlinien zur Nachhaltiogkeitsberichten: Die Bundesregierung kann sich der Auffassung der EU-Kommission bezüglich der Nachhaltigkeitsberichterstattung anschließen. Das schreibt sie in der Antwort (19/14542) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/13955). Finanzmarktteilnehmer, die nachhaltige Finanzprodukte bereitstellen, benötigten nachhaltigkeitsbezogene Informationen von Unternehmen, in die im Einklang mit einer nachhaltigen Kapitalanlagestrategie investiert werden soll. Hierzu seien der Bundesregierung keine empirischen Daten bekannt.
Ertragsniveau von Biolandwirten: Der systemorientierte Ansatz des ökologischen Landbaus hat zur Folge, dass die Erträge im Vergleich zur konventionellen Bewirtschaftung in der Regel niedriger ausfallen. Im Ackerbau liege demnach das durchschnittliche Ertragsniveau in Mittel- und Westeuropa je nach Standort, Fruchtart und Bewirtschaftungssystem bei neun bis 40 Prozent unter dem der konventionellen Landwirtschaft, teilt die Bundesregierung in einer Antwort (19/14539) auf eine Kleine Anfrage (19/13882) der AfD-Fraktion mit. Dabei würden die Ertragsunterschiede stark von der Intensität und dem Management der ökologischen und konventionellen Bewirtschaftung, dem Standort und der Kultur abhängen, heißt es dazu weiter. Eine Ausweitung der ökologischen Wirtschaftsweise könnte unter den gegebenen Rahmenbedingungen zur Folge haben, dass der Flächenanspruch in anderen Regionen zunimmt.

Dorschfanglimits: Die wichtigste direkte Auswirkung der Freizeitfischerei auf die Reproduktion des Dorsches ist die Entnahme von Elterntieren aus dem Laicherbestand. Das Thünen-Institut habe Angelverbände und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wiederholt auf die Vorteile eines Verzichtes auf den Fang von Laichdorschen für die Reproduktion des Dorschbestandes der westlichen Ostsee hingewiesen, erklärt die Bundesregierung in einer Antwort (19/14512) auf eine Kleine Anfrage (19/13554) der Fraktion Die Linke. Unabhängig von solchen Überlegungen würden bereits heute die meisten Hochseeangelkutter freiwillig auf das gezielte Anfahren von Laichdorsch-Aggregationen verzichten. Die Anglerfänge von Dorsch aus der westlichen Ostsee habe in den Monaten Februar und März 2016 bei 264 Tonnen, 2017 bei 88 Tonnen und 2018 bei 76 Tonnen gelegen, heißt es dazu weiter.
Waldschäden in Deutschland: Das Ausmaß der Waldschäden der Jahre 2018 und 2019 beläuft sich auf knapp 180.000 Hektar wiederaufzuforstende Fläche. Die Schadholzmenge wird von den Bundesländern auf 105 Millionen Kubikmeter beziffert, teilt die Bundesregierung in einer Antwort (19/14184) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/13677) mit. Demnach würden 35 Millionen Kubikmeter auf das Jahr 2018 und 70 Millionen Kubikmeter auf das Jahr 2019 einschließlich der erwarteten Holzmengen entfallen. Die Zahlen würden allerdings auf Schätzungen mit dem Stand vom September 2019 beruhen und seien mit Unsicherheiten behaftet, die erst nach Aufarbeitung aller Schäden geklärt werden können, heißt es. Dies werde noch einige Jahre dauern.
Ghana mit neuer Strategie: Die Bundesregierung begrüßt das von der Regierung Ghanas im April 2019 veröffentlichte Strategiedokument „Ghana beyond Aid“ und die darin enthaltenen Ziele, ein nachhaltiges und selbsttragendes Wirtschaftswachstum zu schaffen sowie den Eigenanteil an der Finanzierung öffentlicher Grunddienstleistungen schrittweise zu erhöhen. Das geht aus einer Antwort (19/14915) auf eine Kleine Anfrage (19/13075) der AfD-Fraktion hervor. Anders als in der Vorbemerkung der Fragesteller dargestellt, gehe es in der Strategie im Kern nicht darum, die Zusammenarbeit der Republik Ghana mit internationalen Gebern einzustellen, urteilt die Bundesregierung. Diese solle vielmehr auf die genannten Ziele ausgerichtet werden.“
Umstrittenes Sustainable Finance: Vertreter von Wirtschaft und Finanzindustrie haben an die Politik appelliert, auf dem Weg in eine von Nachhaltigkeitsgrundsätzen geprägte Finanzwirtschaft (Sustainable Finance) die Belange der Realwirtschaft nicht aus den Augen zu verlieren. In einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses unter Leitung der Vorsitzenden Bettina Stark-Watzinger (FDP) verwies am Montag etwa Renate Waßmer von der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen auf den drohenden bürokratischen Mehraufwand für Nachhaltigkeits-Zertifizierungen hin, der nur noch von großen Unternehmen bewältigt werden könne. Sie sehe das „große Risiko, dass der Mittelstand unter die Räder kommt“. Außerdem drohten nicht zertifizierten Unternehmen höhere Zinsen und damit Wettbewerbsnachteile. Grundlage der öffentlichen Anhörung waren drei Oppositionsanträge. So fordert die AfD-Fraktion (19/14684), dass die Bundesregierung im EU-Rat Vorschläge der EU-Kommission zur Förderung nachhaltiger Finanzen (Sustainable Finance-Initiative) ablehnen soll. Die AfD-Fraktion bezeichnet das Sustainable Finance-Konzept der EU als unsolide und inkohärent, es schwäche die Wirtschaft und sei rechtlich nicht vertretbar. Das ganze Vorhaben sei „ideologisch motiviert“. Die FDP-Fraktion (19/14785) fordert die Bundesregierung ebenfalls auf, den EU-Aktionsplan in der derzeitigen Form abzulehnen und stattdessen Transparenz und Vielfalt zu schaffen. Das EU-Vorhaben sei aus ökonomischer Sicht unnötig oder kontraproduktiv. Mit der angestrebten verpflichtenden Taxonomie werde eine Bürokratie aufgebaut, deren Nutzen in keinem Verhältnis zum Aufwand und den Erfüllungskosten stehen würde. Es gebe auch keine konkrete allgemeingültige Definition von Nachhaltigkeit. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/14219) fordert, den Finanzmarkt strikt auf Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten. Der Finanzplatz Europa müsse zum Leitmarkt für Nachhaltigkeit werden. Zu den Forderungen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gehört, dass alle mit der Klimakrise in Zusammenhang stehenden Risiken im Risikomanagement aller Finanzmarktakteure angemessen berücksichtigt werden. Mehr auf bundestag.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Es gibt kein Menschenrecht darauf, eine Kreuzfahrt zu buchen.“
NikoPaech, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Siegen, fordert eine Abkehr von Konsumfixierung und immer weiterem Wirtschaftswachstum. Das seien Kreuzfahrten, das seien SUVs, das sei der Luftverkehr, die Digitalelektronik und die Nachfrage nach noch mehr Wohnraum. Dies sei reiner Komfort, der sich nicht als Befriedigung essenzieller Grundbedürfnisse rechtfertigen lasse. Hier offenbare sich die Lebenslüge einer Gesellschaft, deren Mehrheit meine, sie sei klimakompetent, aber lebe wie ökologische Vandalen. Nötig sei ein radikales Umsteuern, um den Ausstoß von Treibhausgasen schnell drastisch zu senken. Seit Jahrzehnten werde versucht, das Wirtschaftswachstum von Umweltschäden aller Art zu entkoppeln. Und wir hätten nichts, aber auch gar nichts erreicht. Es zähle zu den fatalsten Selbsttäuschungen zu meinen, wir könnten unser Wohlstandsniveau erhalten und gleichzeitig das Nötige tun, um angesichts der drohenden Klimakatastrophe und des massenhaften Artensterbens überlebensfähig zu werden. welt.de
„Es ist egal, welches Beispiel Sie wählen: Katalysator, Partikel­filter, Klär­anlagen, FCKW: Veränderungen gab es nur, wenn der Staat Regeln aufgestellt hat. Früher hat man den Abfall in den Wald geworfen, die Munition in den See und den Atommüll ins Meer.“
Reto Knutti, Klimaforscher an der ETH, heute  müsse der Abfall gesammelt, verbrannt oder recycelt werden. Früher habe man das Abwasser einfach in unsere Seen fliessen lassen. Heute brauche jedes Haus Abwasser­leitungen. Wer würde Klär­anlagen infrage stellen wollen? Gegen die schlechte Luftqualität, das Wald­sterben, den sauren Regen seien  Partikel­filter und Katalysatoren eingeführt worden. Es gebe Luftreinhalte­verordnungen, Schadstoff­tests für Autos. Man könne nicht mehr einfach einen grossen Kamin aufstellen und Rauch rauslassen. Man habe FCKW verboten wegen des Ozonlochs, und Atom­kraftwerke dürften die Wasser­temperatur des Flusses, den sie zum Kühlen brauchten, nicht über einen Grenzwert erwärmen, weil sonst die Fische stürben. Man könne argumentieren: Es könne ja auch nicht jeder bauen, wie er wolle. Oder es könne auch nicht jeder fahren, wie er wolle. Für die Gesellschaft würden diese Regeln durchaus Sinn ergeben: Freiheit, solange nicht andere dadurch zu Schaden kommen würden. Wie man das jetzt immer bewerten wolle, eine Sache ist mit Blick in die Vergangenheit klar: Ohne Anreize oder Zwang sei im Umwelt­bereich selten etwas passiert. Wenn die Fossilen wenig kosteten, die Schäden vom Steuer­zahler übernommen würden und der Staat nicht lenkend eingreife, gehen die Emissionen rauf, rauf, rauf. republik.ch

MEHR WISSEN
Mittelstand kümmert sich zu wenig um den Klimaschutz: Erschreckend viele Unternehmen haben es versäumt, sich auf den Klimawandel einzustellen. Nur jeder fünfte Mittelständler hat bisher eigene Maßnahmen ergriffen. Ein Grund könnte darin zu finden sein, dass die bisherigen Auswirkungen noch vergleichsweise gering sind. Hinzu kommt, dass schon Fachkräftemangel und Digitalisierung einen großen Druck ausüben und viel Investitionskraft erfordern. Zugleich erwartet aber ein Drittel der Unternehmen, dass Klimathemen künftig die Kosten steigen lassen. Unternehmen mit der Klimadebatte und den Protesten, Freitags global Hunderttausende auf die Straßen treiben. Einige Mittelständler haben erkannt, dass die Themen wichtiger werden. Aber gerade einmal jedes zehnte Unternehmen hat konkrete Maßnahmen ergriffen. Jeweils zwanzig Prozent haben das Problembewusstsein geschärft oder eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema geschaffen. Doch 46 Prozent sehen überhaupt keinen Effekt der Debatten und Demonstrationen auf ihr Unternehmen. handelsblatt.com
Wie der Ausstieg aus fossilen Energieträgern organisiert werden kann: Die technologischen und finanziellen Voraussetzungen für einen globalen Energiewandel zu schaffen, ist von entscheidender Bedeutung. Ohne diese Voraussetzungen besteht die Gefahr, dass Entwicklungsländer nicht in der Lage sind, ihre Energiesysteme umweltfreundlich zu gestalten. Somit würden sie in der Energiewende zurückfallen – mit weitreichenden Folgen für Sie selbst und den Rest der Welt. Zum einen wirkt sich der Anstieg der globalen CO2-Emissionen global negativ aus. Zum anderen erhöhen sich für später dekarbonisierende Länder eine Reihe von Risiken wie etwa für ökonomische Krisen und Instabilität. fair-economics,de
Pflanzenburger – (r)eine Geschmacksache: In Finnland hat sich ein junges Unternehmen daran gemacht, einen Pflanzenburger zu entwickeln. Er sieht aus wie Pulled Prok, nett sich auch so ähnlich, nämlich Pulled Oats. Und die Gründerinnen wollen nun aus dem Norden heraus die Welt besser machen. Immerhin findet man den Schmaus schon in rund 1.400 Supermärkten im Land der Tausend Seen. zeit.de
Wasserkraft in Europa: Gefahr für Europas Flüsse. sonnenseite.com  
Nachhaltiger Konsum: Gerade vor Weihnachten stellt sich die Frage, ob Konsum und Nachhaltigkeit zusammenpassen. deutschlandfunk.de 
Palmöl: Wie Forscher aus Plantagen auf Borneo wieder Regenwald machen. deutschlandfunk.de
DAS LETZTE:
Sieben Kilo Plastik: Tiere sterben zunehmend an Plastik. Inzwischen ist es eine Binsenweisheit, dass Tiere besonders unter dem menschlichen Plastikverbrauch leiden. Doch was jetzt im Mageninneren eines Hirschen in Thailand gefunden wurde, ist selbst hierzulande eine Meldung wert. Im Nationalpark „Khun Sathan“ wurden sieben Kilo­ Plastik im Magen des Kadavers entdeckt. Unter anderem Plas­tikbeutel, Gummihandschuhe, Unterwäsche und ein Handtuch. waz.de

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Über den Autor:

Frank Tetzel ist Journalist und Chefredakteur von FAIReconomics mit den Schwerpunkten Renewable Energies, (e)-Mobilität, Wasserstoff, Wirtschaft, Politik und Nachhaltigkeit.

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