zur englischen Ausgabe

CO2-Budget nur halb so groß wie im IPCC-Bericht angegeben: Das Budget der Kohlenstoffemissionen, die im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens stehen, könnte nur halb so groß sein, wie im jüngsten IPCC-Sachstandsbericht angegeben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die soeben im Fachjournal „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde. Wurde im IPCC-Sachstandsbericht das verbleibende Budget im Beitrag der Arbeitsgruppe III noch mit 500 Gigatonnen CO2-Emissionen benannt, sieht die aktuelle Studie lediglich 250 Gigatonnen weiterer Emissionen, die noch möglich sind, um das 1,5-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu erreichen. Dies würde bedeuten, dass dieses Budget bei gleichbleibendem aktuellem Niveau der globalen Treibhausgasemissionen in sechs Jahren aufgebraucht wäre.  deutschlandfunk.de , br.de , fair-economics.de, welt.de

Einigung auf Klima-Entschädigungsfonds für arme Länder: Delegationen aus aller Welt haben sich auf eine Grundstruktur für einen neuen Fonds geeinigt. Das verkündete der deutsche Unterhändler der Bundesregierung am Sonnabend.  „Die Verhandlungsdelegationen aus verschiedenen Weltregionen haben sich auf die Grundstruktur eines neuen Fonds für Schäden und Verluste durch den Klimawandel geeinigt“, sagte der deutsche Unterhändler, Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth.„Wenn die COP 28 in Dubai diesen Vorschlag annimmt, kann der Fonds kurzfristig seine Arbeit aufnehmen und den besonders vom Klimawandel betroffenen Länder schon mit ersten finanziellen Unterstützungen helfen“, fügte er hinzu. Er sei froh, dass es bei den Verhandlungen der vergangenen Tage in Abu Dhabi gelungen sei, für die Finanzierung des Fonds eine breite Basis an Ländern zu vereinbaren, damit nicht nur die alten Industrieländer einzahlten. „Auch die inzwischen reiche Länder wie die Golfstaaten oder ein Land wie China mit den inzwischen höchsten Treibhausgasemissionen können sich ihrer Verantwortung nicht mehr entziehen“, sagte er. wiwo.de

Um etwa acht Prozent

wird der Energieverbrauch in Deutschland  in diesem Jahr einer Prognose zufolge auf ein Rekordtief fallen. Dies vor allem wegen der schrumpfenden Wirtschaftsleistung. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) rechnet gegenüber dem Vorjahr mit einem Rückgangauf 10.784 Petajoule (= 2996 Terawattstunden). Damit läge der Verbrauch um knapp 28 Prozent unter dem bisherigen Höchststand von 14.905 Petajoule im Jahre 1990Zur Einordnung: 2022 wurden in Deutschland laut Bundesnetzagentur 484 Terawattstunden Strom und 847 Terawattstunden Erdgas verbraucht. Eine Terawattstunde sind eine Milliarde Kilowattstunden

wirtschaftswoche.de

Verbrechen gegen die Natur: Abgefackelte Wälder, verseuchte Böden, tote Tiere: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine trifft auch der ukrainischen Umwelt. Die geflohene Wissenschaftlerin Maria Fedoruk dokumentiert, wie groß die Verwüstungen sind. Sie ist ökologische Ökonomin und leitet am Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement der HAW das Projekt „Ukraine-Nature“. Es läuft bis März 2024 und soll dokumentieren, wie der Krieg der Umwelt des osteuropäischen Staates schadet. „Auch um eine Grundlage für künftige Wiederherstellungsmaßnahmen zu liefern“, wie es auf der Projekt-Website heißt. Was dort unaufgeregt daherkommt, ist Teil eines außergewöhnlichen Unterfangens – mit Bedeutung weit über die Grenzen des osteuropäischen Staates hinaus. Denn der Krieg gegen die Ukraine könnte der erste sein, in dem Umweltverbrechen nahezu vollständig erfasst werden. zeit.de

Mediziner wollen Fossil-Lobbyisten ausschließen: Bei der letzten UN-Klimakonferenz in Ägypten geben sich die Lobbyisten der Fossil-Industrie die Klinke in die Hand. Der Weltärztebund und andere Gesundheitsorganisationen fordern vom Ausrichter der nächsten Konferenz, dass sich das nicht wiederholt. Gesundheitsexperten aus aller Welt fordern in einem offenen Brief, Lobbyisten für Kohle, Öl und Gas von der anstehenden UN-Klimakonferenz auszuschließen. „Die Interessen der fossilen Industrie dürfen bei Klimaverhandlungen keine Rolle spielen“, heißt es in dem Schreiben an den designierten Präsidenten der diesjährigen Konferenz in Dubai, Sultan Ahmed al-Dschaber. Die Branche dürfe ihre „jahrzehntelange Blockade-Kampagne gegen Klimaschutzmaßnahmen“ nicht bei den UN-Verhandlungen fortsetzen – genauso wie die Tabakindustrie nicht bei der Regulierung von Tabakprodukten mitreden dürfe. n-tv.de , Offener Brief

Weltgemeinschaft investiert nach UN-Angaben zu wenig in Klimaschutz: In einem Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP warnt die Organisation vor Finanzierungslücken beim Anpassungsprozess an den Klimawandel und dessen Folgen. Die Weltgemeinschaft müsse die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren und Maßnahmen zum Schutz von Menschen in besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffenen Gebieten vorantreiben. „Aber nichts davon geschieht“, sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen bei der Vorstellung des Berichts in Nairobi. Die Welt sei „unterfinanziert und unvorbereitet“, sagte Andersen. Zu wenig werde in notwendige Anpassungsprozesse investiert. zeit.de  , unep.org (Originalbericht)

Chinas illegale Emissionen sorgten für Unmut auf Ozongipfel: Die Bemühungen, die Emissionen eines besonders starken Treibhausgases einzudämmen, sind möglicherweise unzureichend. Trifluoromethan (HFC-23) erwärmt die Erde etwa 14.700-mal so stark wie CO2 und ist seit langem Gegenstand nationaler und internationaler Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels. Das Gas fällt häufig als Nebenprodukt bei der Herstellung von Kältemitteln an – und Ostchina ist allem Anschein nach einer der Hauptverursacher. Der Unmut darüber stand im Fokus des 35. Meeting of the Parties Ende Oktober in Nairobi, wo über Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht diskutiert wird. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Fabriken im Osten Chinas für fast die Hälfte der Gesamtemissionen von HFC-23 verantwortlich sein dürften. spektrum.de


BUCHTIPP DER WOCHE:

Brust

Geschichte eines politischen Körperteils

Eine ebenso bildstarke wie politische, sinnlich erzählte Geschichte von Verhüllung und Enthüllung: Diese einzigartige Kulturgeschichte der weiblichen Brust bringt Tiefenschärfe in die aktuellen Debatten.

Obwohl als »sekundäres Geschlechtsmerkmal« bezeichnet, ist die weibliche Brust von primärem Interesse. Sie nährt, aber verführt auch, gilt als heilig oder verderbt – je nach Zeitalter und Kulturkreis, Kontext und Blickrichtung. An ihrer Einhegung und Tabuisierung wird der männliche Anspruch auf Kontrolle über den weiblichen Körper in vielfältiger Weise augenfällig. Frauenbrüste sind bis heute ein Politikum, wenn sie abseits von Sauna und FKK-Strand öffentlich gezeigt werden, und selbst ihre »haltlose« Sichtbarkeit unter der Kleidung wird als unziemliche Provokation empfunden.

Anja Zimmermann untersucht diesen vieldeutig-vielseitigen Körperteil aus verschiedenen Perspektiven, immer aber mit politischer Fragestellung. Es geht um Kunst und Pornografie, um Moden und Geschlechternormen, um Mutterideal und Heteronormativität, um Body Positivity und Selbstbestimmung, Sexismus und Protest.

Eine intensive Betrachtung der Bilder und Bedeutungen weiblicher Büsten, und tatsächlich: eine Befreiung! wagenbach.de


Finance Watch: Wirtschaftsmodelle unterschätzen Risiken des Klimawandels. euractiv.de
„Nächstes Level des Greenwashings“: Luisa Neubauer stellt Klimakonferenz infrage. welt.de
Bayer: Dritte Niederlage in Glyphosat-Prozess in Folge. spiegel.de
Prognose: Energieverbrauch liegt 2023 knapp 30 Prozent unter dem bisherigen Höchststand. n-tv.de
Verteilungsbericht: Viele Deutsche sind zu arm für neue Schuhe, Kleidung oder eine warme Wohnung. spiegel.de
Brandenburger Tor: Wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Aktivisten der „Letzten Generation“. Die Kosten der Reinigung liegen bei 115.000 Euro. tagesspiegel.de
Umweltministerin Steffi Lemke: Kritisiert unsägliche Äußerungen von Greta Thunberg. welt.de


Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Wie „carbon bombs“ unser Klima zerstören

Erdölpumpen, meterhohe Tanktürme und Pipelines, so weit das Auge reicht – Erdölfelder wie jenes in El Sharara in Libyen bringen Energieunternehmen Billionen an Dollar ein. Doch allein das Öl, das unter der libyschen Wüste versteckt liegt, würde mehr Klimaschäden anrichten, als es etwa der Staat Österreich in zehn Jahren tut. Und dieses eine sogenannte Carbon-bomb-Projekt ist nur eines unter hunderten auf der ganzen Welt.

Im Podcast erklären Alicia Prager und Philip Pramer wie auch österreichische Unternehmen in die fossile Industrie involviert sind, trotz immer lauterer Nachhaltigkeitsversprechen. Wir sprechen außerdem darüber, was genau hinter den sprichwörtlichen „carbon bombs“ oder „Kohlenstoffbomben“ steckt und wie schwer sie unseren Planeten treffen können. derstandard.at


KOMMENTAR DER WOCHE:

Nach Lindners Vorstoß zum Kohleausstieg: Deutschland plant zu kurz

Susanne Schwarz

Er zündelt wieder. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will „die Träume von einem Ausstieg aus dem Kohlestrom 2030 beenden“, solange nicht klar sei, dass Energie verfügbar und bezahlbar ist. Das hat er dem Kölner Stadtanzeiger in einem Interview gesagt. Im Koalitionsvertrag nimmt sich die Regierung aber genau das vor: den Kohleausstieg nicht erst 2038, wie es das Kohleausstiegsgesetz bisher vorschreibt, sondern „idealerweise“ schon bis zum Ende dieses Jahrzehnts.

Natürlich ist der Ausstieg keine einfache Aufgabe. Deutschland verbraucht viel Strom. Der Bedarf wird in Zukunft sogar noch steigen, wenn zum Beispiel immer mehr Autos elektrisch statt mit Benzin und Diesel laufen sollen.

…Aber: Deutschland muss seine Treibhausgasemissionen senken. Das ist keine Geschmacks-, sondern eine Überlebensfrage. Dafür kann der Kohleausstieg nicht erst 2038 kommen. Es ist die Aufgabe der Bundesregierung, das zu gestalten – statt nötige Vorhaben wieder aufzukündigen. taz.de


MOBILITÄT:

Urbane Mobilität neu gedacht: Veränderungen führen zu Innovation – das betrifft auch urbane Mobilitätskonzepte. Wie aber lässt sich Stadtverkehr überhaupt nachhaltig und zukunftsorientiert gestalten? Und welche deutschen Städte sind damit schon heute besonders erfolgreich? Heute leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land, was Herausforderungen mit sich bringt. Eine effiziente Infrastruktur ist entscheidend für die Förderung des wirtschaftlichen Wachstums und die Verbesserung der Lebensqualität in städtischen Gebieten. Innovative Lösungen im Bereich der urbanen Mobilität spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung eines effektiven Verkehrssystems. Gleichzeitig tragen sie maßgeblich zur nachhaltigen Ressourcennutzung bei und minimieren die Belastung durch Feinstaub und Treibhausgasemissionen. Eine gute Mobilität steigert die Lebensqualität in Städten und stärkt somit ihre Zukunftsorientierung. Dabei geht es nicht darum, das Auto als Fortbewegungsmittel zu verdrängen. autoscout24.de

Wie es in Deutschland um den Verkehr steht: In Deutschland bleibt das Auto oft die erste Wahl – das spiegelt sich auch bei den Investitionen in der Infrastruktur wider. Zwar tut die Bahn dem Klima gut – der Pkw den Deutschen. Auch 2024 wird noch immer eine große Mehrheit das Gaspedal durchtreten, um an ihr Ziel zu kommen. wiwo.de

Lyft und Uber müssen New Yorker Fahrern 328 Millionen Dollar nachzahlen: New Yorks Generalstaatsanwältin spricht von systematischem Betrug: Über Jahre sollen die Fahrdienstanbieter Uber und Lyft Fahrern in New York unrechtmäßig Gebühren abgezogen haben. spiegel.de

Mangelnde Nachfrage: Volkswagen bremst die Pläne für seine vierte Gigafactory in Europa aufgrund der schleppenden Verkäufe von Elektrofahrzeugen auf dem Kontinent. golem.de

Hälfte großer Firmen nutzt Jobticket-Regelung: Sechs Monate nach Einführung des Deutschlandtickets bietet gut die Hälfte der großen Unternehmen das ÖPNV-Abo als vergünstigtes Jobticket an. Das ergab eine Greenpeace-Umfrage. zdf.de

Warum Reedereien wieder die Segel setzen: Die Schifffahrt muss dringend ihre Emissionen reduzieren. Doch alternative Treibstoffe fehlen. Frachter könnten künftig auch mit der Windkraft angetrieben werden. handelsblatt.com

WASSERSTOFF:

Europa könnte Wasserstoff-Potenzial besser nutzen: Wasserstoff ist ein knappes Gut. Um den H2-Bedarf der EU-Wirtschaft zu decken, rät das Projekt Hypat zu mehr Kooperation zwischen den Ländern – und gibt fünf Empfehlungen für eine optimierte Wasserstoffindustrie. Beim Verhältnis der Investitionsmengen und bei den Potenzialen zur günstigen Wasserstoffherstellung der einzelnen europäischen Regionen besteht ein großes Ungleichgewicht. Stärkere Kooperation auf EU-Ebene könnte laut Forscher helfen, die Investitionen in die richtige Richtung zu lenken. Und: Trotz aller Anstrengungen wird Deutschland künftig ein Wasserstoff-Importland sein. springerprofessional.de

Schleswig-Holsteinn schraubt Ausbauziele nach oben: Schleswig-Holstein hat sich beim Thema Wasserstoff noch ambitioniertere Ziele gesetzt. Das geht aus der Fortschreibung der landeseigenen Wasserstoffstrategie hervor. Wie Energiewendeminister Tobias Goldschmidt kürzlich betonte, soll das Ausbauziel gegenüber den Planungen von 2020 auf 1,5 Gigawatt bis 2030 steigen. Die Leitidee der Strategie sei es, dass Schleswig-Holstein das Tempo erhöhe, um fossile Brennstoffe auch aus schwer zu dekarbonisierenden Sektoren konsequent zu verdrängen. „Mit grünem Wasserstoff aus Schleswig-Holstein können wir über 2,5 Millionen Tonnen der Treibhausgasemissionen in Schleswig-Holstein bis 2030 reduzieren. Die Wetterereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate haben nochmal deutlich gemacht, dass es beim Klimaschutz gar nicht schnell genug gehen kann“, so Goldschmidt. „Wir müssen alle Potenziale für mehr Klimaschutz in unserem Land nutzen.“  zfk.de

So soll das Kernnetz der Wasserstoff-Infrastruktur finanziert werden: Die Pläne für den raschen Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes schreiten voran. Nun liegt ein Gesetz zur Finanzierung vor. Die Betreiber tragen im Notfall einen Selbstbehalt. Die Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes könnte schon bald abschließend geregelt sein. Ein entsprechender Gesetzentwurf, der dem Handelsblatt vorliegt, ging am Freitag in die Verbändeanhörung. Mitte November soll das Bundeskabinett den Entwurf beschließen. handelsblatt.com

Das Zeitalter der Ammoniak-Schiffsantriebe steht bevor: Schifffahrt ist eine große Quelle von Kohlendioxid. Ammoniak soll die Ozeanriesen dekarbonisieren. Die Motorenentwicklung ist ein deutsch-schweizerisches Duell. Die Schifffahrtsindustrie sucht dringend nach Wegen, um ihre Kohlendioxid-Emissionen zu senken. Einer der vielversprechendsten Ansätze ist die Verwendung des Wasserstoffträgers Ammoniak als alternativer Kraftstoff, der CO₂-frei verbrennt. Der Schweizer Marinemotorenhersteller WinGD gab jetzt bekannt, seine ersten ammoniakbetriebenen Schiffsmotoren auszuliefern. Der erste Motor ist für einen Flüssiggas- und Ammoniak-Tanker von Exmar LPG BV, einem Joint Venture zwischen der belgischen Schiffsmanagementgesellschaft Exmar und Seapeak, einer auf Gastransport spezialisierten Reederei. Das Schiff wird ab 2025 in der südkoreanischen Werft Hyundai Mipo Dockyard gebaut und soll 2026 den Liniendienst aufnehmen. Der Auftrag ist ein Zeichen für den zunehmenden Wettbewerb auf dem aufstrebenden Markt für ammoniakbetriebene Ozeanriesen. Auch der deutsche Motorenhersteller MAN Energy Solutions zielt darauf ab, bereits 2024 einen kommerziell verfügbaren Zweitakt-Ammoniakmotor auf den Markt zu bringen, gefolgt von einem Umrüstpaket für den schrittweisen Umbau bestehender Schiffe ab 2025. heise.de

Methanol statt Wasserstoff: Alternativer Energieträger wäre wirtschaftlich konkurrenzfähig und überall einsatzbar. idw-online.de

Wie die Ukraine zum großen Wasserstoff-Exporteur aufsteigen will: Die Ukraine galt schon vor der russischen Invasion als Wasserstofflieferant der Zukunft. Mit der stärkeren Anbindung an Westeuropa will das Land die Pläne erst recht umsetzen. handelsblatt.com

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Kein Zusammenhang von Umfragewerten und Investitionsklima: Der Bundesregierung liegen keine Befunde zum Zusammenhang zwischen den Umfragewerten einzelner Parteien und Investitionsabsichten von Unternehmen vor. Das geht aus einer Antwort (20/8708) auf eine Kleine Anfrage (20/8484) hervor: „Entscheidungen über geplante Unternehmensinvestitionen sind Angelegenheit der Unternehmen.“

Auf die Frage der Abgeordneten, ob der Bundesregierung empirische Befunde oder theoretische Studien vorliegen, die einen Zusammenhang zwischen Innovationsstärke eines Landes und der Wertschätzung von Diversität belegen, antwortet die Bundesregierung: „Aufgrund der Vielfalt und Komplexität der Einflussfaktoren und Dimensionen von Diversität sowie der zahlreichen Herausforderungen für eine Kausalanalyse im Sinne der Fragestellung ist auf Basis der der Bundesregierung bekannten Befunde und Studien kein eindimensionaler beziehungsweise für jeden Kontext einheitlicher Zusammenhang im Sinne der Fragestellung ableitbar.“

WÖRTLICH GENOMMEN:

Es ist wahr, dass der Klimawandel dadurch verursacht wurde, dass die Wirtschaft exponentiell gewachsen ist und dies an den Verbrauch von Ressourcen und den Ausstoß von Kohlendioxid gekoppelt war.

Aber meine Sorge ist, dass dabei vergessen wird, dass Wachstum eben nicht nur Ressourcenverbrauch bedeutet, sondern auch eine positive Komponente hat. An Wachstum waren in der Vergangenheit Errungenschaften gekoppelt wie etwa die Demokratisierung. Das wollen wir ja nicht aufgeben.

Professor Dr. Andres Levermann, Komplexitätsforscher und Professor für die Dynamik des Klimasystems am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), ... momentan kämpften (..)zwei Narrative gegeneinander. Das eine, das laute, dass wir nicht so weitermachen könnten wie bisher, dass wir zurück zur Natur müssten, entschleunigen. Das andere, das sage: Die Wirtschaft müsse wachsen, es gebe noch viele arme Menschen auf der Welt und auch in Deutschland wollten wir weiter wachsen. Diese beiden Narrative prallten gerade unvereinbar aufeinander.  Deshalb schlage er das Prinzip der Faltung vot

In einem begrenzten Raum gebe es trotzdem unendlich viel Platz. Genauso wie es unendlich viele Zahlen zwischen null und eins gebe, obwohl dieses Intervall selbst begrenzt sei. Faltung, ein Begriff aus der Chaostheorie, entstehe immer dann, wenn ein System, das voranschreitet, an Grenzen stoße. Dann faltetsich der Pfad und das System bewege sich in eine andere Richtung voran, um nicht gegen die Grenze zu stoßen. Genau dieses Prinzip gelte auch für den Ideen- und Entwicklungsraum.

rnd.de

AFRIKA:

Steinmeier bittet in Tanzania um Verzeihung: Bei seinem Besuch in Tansania hat Bundespräsident Steinmeier um Verzeihung für die Gewalttaten der deutschen Kolonialherren gebeten. Das Ziel der Bundesregierung sei es, die Zeit der Ausbeutung und Gewalt gemeinsam aufzuarbeiten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Tansania um Verzeihung für die Gewalttaten der deutschen Kolonialherren gebeten. „Ich verneige mich vor den Opfern der deutschen Kolonialherrschaft“, sagte Steinmeier bei einem Auftritt in der tansanischen Stadt Songea. „Als deutscher Bundespräsident möchte ich um Verzeihung bitten für das, was Deutsche hier Ihren Vorfahren angetan haben.“  tagesschau.de

Nach Gipfel: Regenwald-Staaten wollen Kooperation stärken: Staaten mit den größten Regenwald-Gebieten der Erde wollen beim Schutz dieser wertvollen Ökosysteme stärker kooperieren. Das haben Regierungsvertreter der Anrainerländer von Amazonas und Kongo sowie des Gebiets Mekong-Borneo-Südostasien am Wochenende in Brazzaville vereinbart. An dem dreitägigen sogenannten Drei-Becken-Gipfel (Three Basins Summit) hatten Vertreter von Brasilien, Indonesien, der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo teilgenommen. Auch die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union, die Europäische Union und Nicht-Regierungs-Organisationen waren vertreten. In der letzte Woche vereinbarten Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer ihre Absicht, die Abholzung der Regenwälder einzudämmen, die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimawandel zu bekämpfen. Die drei Regionen enthalten demnach zwei Drittel der terrestrischen Artenvielfalt und stellen die Lebensgrundlage für mehr als eine Milliarde Menschen. sueddeutsche.de

Äthiopien: Tigrays schwerer Weg zu dauerhaftem Frieden.dw.com

Kenia: »Die Royals sind komplett ignorant«. Britische Medien nennen es eine »Mission, um das Commonwealth zu retten«: König Charles III. ist zum Staatsbesuch in Kenia eingetroffen. Gefeiert wird er dort nicht – sondern mit den Verbrechen der Vergangenheit konfrontiert. spiegel.de

Deutschland und Marokko vereinbaren Sicherheitskooperation: Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich in Marokko für mehr Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen sowie bei Migration und Abschiebungen stark gemacht. In Rabat wurde hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnet. dw.com

Tunesien: Deutsche Botschaft unbeliebt. Westliche Diplomaten müssen aufpassen, was sie zur Lage in Nahost sagen. Die deutsche Botschaft in Tunesien kämpft mit einem Sturm der Entrüstung. taz.de

MEHR WISSEN:

Lachgas killt das Klima: Lachgas kennen Sie vielleicht von Ihrem Zahnarztbesuch. Es verhilft zu einer entspannten Behandlung. Aber wussten Sie, dass es eigentlich ein Klimakiller ist – 300-mal so stark wie CO2? Mit Lachgas ist nicht zu spaßen: Es hat sich Wissenschaftlern zufolge in den letzten zehn Jahren zu einer großen Bedrohung für das Klima entwickelt. Lachgas zerstört nicht nur die Ozonschicht, sondern fängt als starkes Treibhausgas auch die Wärme der Sonne ein. Also warum spricht niemand über das Gas? Und wie können wir verhindern, dass es in die Atmosphäre gelangt? dw.com

Ökosystem der Ostsee ist unverändert schlecht: Der Zustand der Ostsee hat sich in den vergangenen Jahren kaum bis gar nicht verbessert, wie ein Bericht der Kommission für den Schutz der Meeresumwelt der Ostsee – auch bekannt als Helsinki-Kommission (HELCOM) zeigt. Demnach stehe das Ökosystem der Ostsee durch den Verlust der Artenvielfalt sowie durch menschliche Einflüsse unter enormem Druck. Zu den größten Gefahren für das Ökosystem der Ostsee zählen demnach Überfischung, Verschmutzung sowie die Anreicherung von Nährstoffen, zum Beispiel aus Abwässern oder von stark gedüngten landwirtschaftlichen Flächen. Auch der Klimawandel wirke sich zunehmend auf die Ostseeregion aus, heißt es. tagesspiegel.de

Wie eine Stadt für alles aussehen kann: Lange lag der Fokus der Stadtplanung auf dem autofahrenden Mann. Kein Wunder, saßen in den Verkehrs- und Stadtplanungsgremien doch jahrzehntelang vorwiegend Männer. Die Folge sind autozentrierte Großstädte, in denen man(n) zwar mit dem Dienstwagen schnell zur Arbeit kommt, die aber weder für Fußgängerinnen oder Radfahrer noch für Personen mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl geeignet sind. Wie lässt sich also eine bessere Stadt für alle verwirklichen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die gendersensible Stadtplanung, die die vielfältigen Bedürfnisse von bisher vernachlässigten Gruppen berücksichtigt. Das Ziel der Planerinnen und Planer: Städte so umbauen, dass sie endlich auch denjenigen gerecht werden, die sich ohne Auto im öffentlichen Raum bewegen. spektrum.de 

Skigebiet in Österreich droht das Aus: „Kann doch nicht sein, dass wir aussterben“. fr.de
Dürre und hohe Temperaturen: Schiffsverkehr im Panamakanal weiter eingeschränkt.tagesschau.de
Klimawandel bedroht französischen Qualitätskäse: Käser kämpfen um Anpassung an neue Umweltschutz-Bedingungen. businesinsider.de

KALENDER:

Anhörung zum „Wachstumschancen­gesetz“ (Teil 1)

Zeit: Montag, 6. November 2023, 11 Uhr bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 400

Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen und auf www.bundestag.de übertragen

Anhörung zu Nahrungsmittelunsicherheit und Wasserknappheit

Zeit: Montag, 6. November 2023, 14 Uhr bis 17 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 600

In seiner öffentlichen Anhörung am 6. November 2023 beschäftigt sich der Ausschuss mit dem Thema „Verschärfung der Nahrungsmittelunsicherheit und Wasserknappheit – Ursachen, Folgen und Lösungen“. Die Anhörung wird live im Internet unter www.bundestag.deund auf mobilen Endgeräten übertragen. Ab dem Folgetag ist sie unterwww.bundestag.de/mediathek aufrufbar.

Anhörung zum Thema „Loss and Damage“

Zeit: Mittwoch, 8. November 2023, 9 Uhr bis 10 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302

Unterrichtung durch die Bundesregierung (mündlich)
zur Ausgestaltung des Loss and Damage Fund i.V.m. einem Gespräch mit Lina Ahmed (Germanwatch) und Hamira Kobusingye (Climate Justive Africa, Uganda)

Die Anhörung soll live im Parlamentsfernsehen bzw. als Livestream in der Mediathek des Deutschen Bundestages übertragen werden und ist anschließend in der Mediathek abrufbar.

Anhörung zum Klimaschutzgesetz und Klimaschutzprogramm

Zeit: Mittwoch, 8. November 2023, 11 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.800

Gesetzentwurf der Bundesregierung

„Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes“, BT-Drs. 20/8290, 20/8670 sowie Unterrichtung durch die Bundesregierung

„Klimaschutzprogramm 2023 der Bundesregierung“, BT-Drs. 20/8150

Kommunale Klimakonferenz

Anfang: 16.November 2023

Ende: 17. November 2023

Der Klimawandel spricht eine deutliche Sprache: Die Betroffenheit der Kommunen durch Wetterextreme nimmt zu. Sollte die Klimakommunikation ebenfalls deutlicher werden? Welche Aufgaben kommen Kommunen dabei überhaupt zu? Um weitreichende CO2– und Energiespareffekte zu erzielen, spielen neben technischen und planerischen Maßnahmen gerade auch Kommunikationsstrategien eine wichtige Rolle. Ihr Ziel ist es, Klimaschutzthemen in der Gesellschaft zu verankern und die Menschen zu klimafreundlichem Handeln zu motivieren. Wie können unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden? Und wie gelingt der Schritt vom Wissen zum Handeln? Diese und weitere Fragen werden aus unterschiedlichen  Perspektiven – Wissenschaft, Politik und kommunale Praxis – beleuchtet und diskutiert.

Die Kommunale Klimakonferenz  richtet das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu)  einmal im Jahr mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz aus. Die zweitägige Veranstaltung ist ein Jahresevent der Akteure im kommunalen Klimaschutz. Um möglichst vielen Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen, wird  der erste Konferenztag via Livestream online übertragen. Ein fester Programmpunkt ist die Preisverleihung zum Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“. Auch die besten Azubi-Projekte der diesjährigen „Kommunalen Klimascouts“ werden auf der Konferenz präsentiert und prämiert.

kommunalkonferenz.de

28. Weltklimakonferenz 2023 (COP 28)

Anfang: 30. Nov 2023
Ende: 12. Dez 2023
Ort: Dubai, United Arab Emirates (UAE)

unfccc.int/cop28

DAS LETZTE:

Gegen die Dunkelflaute: Experten sehen Zubau neuer Back-up-Kraftwerke kritisch

Die Kraftwerksstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums enthält Wasserstoffkraftwerke gegen Dunkelflauten. Doch Experten sehen noch andere Hebel. Sie sehen intelligentere Möglichkeiten, Dunkelflauten zu begegnen. Dazu muss vor allem der Strommarkt viel flexibler, automatisierter und vernetzter werden, mit zeitlich unterschiedlichen Strompreisen. Allein dadurch lässt sich einen großer Teil des oft nur wenige Stunden dauernden Strommangels ausgleichen. „Was wir brauchen, ist, dass die Preise die Netzsituation besser darstellen“, meint Andreas Löschel, Professor am Lehrstuhl für Umwelt-, Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität in Bochum. „Das gibt es eben augenblicklich noch nicht so. Wenn, dann eben nur für große Verbraucher, aber eben nicht für die kleineren Verbraucher, die häufig noch feste Tarife zahlen.“

Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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