Die vorliegende Studie untersucht die Sozial- und Religionsgeschichte der maurischen Tiǧānīya anhand der Analyse ihrer religiösen Theorie und Praxis sowie ihrer sozialen Organisation.
Mithilfe der Neuerschließung arabischer Manuskripte, Print-, Video-, Audiomedien und Zeitzeugeninterviews wird das Leben des mauretanischen Sufi-Scheichs Šaiḫānī (1907-1986) rekonstruiert. Šaiḫānī repräsentierte den Zweig der maurischen Tiǧānīya, der sich maßgeblich für die Etablierung einer im Senegal entstandenen Erneuerungsbewegung in Mauretanien einsetzte. Diese von Ibrāhīm Niasse (1900-1975) Ende der 1920er Jahre inspirierte Erneuerung zeichnete sich insbesondere durch die Popularisierung von Transzendenzerfahrungen aus. Der in der Studie skizzierte Prozess der Sedentarisierung setzt die Geschichte der untersuchten religiösen Gemeinschaft in den Kontext der sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen des kolonialen sowie postkolonialen Mauretaniens und liefert so einen Beitrag zum Verständnis der jüngeren Historiographie Mauretaniens und des nachklassischen Sufismus.
Britta Frede studierte in Freiburg, Damaskus und Berlin Islam- und Politikwissenschaften sowie Afrikanische Geschichte. Von 2006 bis 2011 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Moderner Orient. Die dem Buch zugrunde liegende Dissertation wurde 2014 mit dem Hedwig-Hintze-Frauenförderpreis des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaft der Freien Universität Berlin ausgezeichnet.
Die Erneuerung der Tiǧānīya in Mauretanien
Popularisierung religiöser Ideen in der Kolonialzeit
Britta Frede
STUDIEN 31 Zentrum Moderner Orient
Klaus Schwarz Verlag
Sprache: Deutsch
1. Auflage (2014)
Paperback, 576 Seiten
ISBN 9783879977161
Verfügbarkeit: sofort lieferbar
39.00 €
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