Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hat die Tourismusbranche anlässlich einer Keynote auf der ITB zu einem offeneren und engagierteren Umgang mit den Defiziten bei der Nachhaltigkeit aufgefordert.
Für jedes dritte Entwicklungsland ist Tourismus der Hauptdevisenbringer: Vor diesem Hintergrund baut das Bundesentwicklungsministerium seine Arbeit im Bereich nachhaltiger Tourismus aus und setzt dabei auch auf den Einsatz der Tourismusbranche.
Bundesminister Gerd Müller betonte auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin die Möglichkeiten, die mit dem Reisen in ärmere Länder verbunden sein können.
„Nachhaltiger Tourismus kann Entwicklungshelfer sein. Wer vor Ort gute Arbeit und Perspektiven hat, wird nicht auswandern. Deshalb muss aber auch im Tourismus nachhaltiges Wirtschaften flächendeckend gelten. Bereiche wie die Kreuzfahrtschifffahrt tragen eine besondere Verantwortung“, so der Bundesentwicklungsminister. Allerdings dürfe die lokale Bevölkerung nicht Zaungast beim Luxusresort sein. Nachhaltig betrieben, könne Tourismus die lokale Bevölkerung in seine Konzepte mit einbinden, dann verstünde sie auch, welchen Nutzen Reisen habe. Die Touristen ihrerseits mahnte er, in Entwicklungsländern nicht Schnitzel mit Pommes frites zu verlangen.
Kreuzfahrtbranche im Visier
Auch in den Schiffen der großen Reedereien arbeiteten oft Menschen, die nur selten das Tageslicht erblickten, kritisierte er. Die Kreuzfahrtbranche nahm er im weiteren Verlauf noch weiter in den Fokus.
Aus Deutschland reisen jährlich knapp zwei Millionen Passagiere mit Kreuzfahrtschiffen. Die Schiffe produzieren allein in der Karibik 70.000 Tonnen Abwasser pro Jahr und stoßen 3.500 Mal mehr Schwefel aus als Autodiesel. Dadurch werden sensible Gewässer, Küstenökosysteme und Hafengebiete stark belastet.
Schon heute ist das BMZ aktiv, den Tourismus in den Partnerländern weltweit nachhaltiger zu machen: Zum Beispiel wird die Lokalverwaltung der Insel Cozumel in Mexiko in Sachen Kreuzfahrttourismus unterstützt. Mehr als 20.000 Touristen besuchen die Insel täglich. Durch ein integriertes Abfallmanagement sollen die Belastungen künftig besser bewältigt werden und gleichzeitig mehr Einnahmen für die lokale Bevölkerung entstehen.
Ein anderes Beispiel ist das Wildreservat Selous in Tansania: Dort hat das BMZ Flugzeuge finanziert, die die Jagd auf Elefanten verhindern sollen.
Touristen, darunter viele aus Deutschland, gaben zuletzt allein in Entwicklungsländern jährlich über 400 Milliarden Dollar aus. Schon bald wird jede zweite Reise weltweit in eines der Partnerländer der Entwicklungszusammenarbeit gehen.
Noch zu wenig Zertifizierung
Er leugne im übrigen nicht die Bemühungen einzelner Segmente der Branche, Umweltfreundlichkeit voranzutreiben. Nachhaltigkeit müsse aber eine flächendeckende Strategie werden, verlangte der Minister. Man könne zuhause anfangen: Nicht einmal fünf Prozent der deutschen Beherbergungsbetriebe seien für Nachhaltigkeit zertifiziert.
Die gesamte Rede des Ministers finden Sie hier
„Nachhaltiger Tourismus kann Entwicklungshelfer sein. Wer vor Ort gute Arbeit und Perspektiven hat, wird nicht auswandern. Deshalb muss aber auch im Tourismus nachhaltiges Wirtschaften flächendeckend gelten. Bereiche wie die Kreuzfahrtschifffahrt tragen eine besondere Verantwortung“, so der Bundesentwicklungsminister. Allerdings dürfe die lokale Bevölkerung nicht Zaungast beim Luxusresort sein. Nachhaltig betrieben, könne Tourismus die lokale Bevölkerung in seine Konzepte mit einbinden, dann verstünde sie auch, welchen Nutzen Reisen habe. Die Touristen ihrerseits mahnte er, in Entwicklungsländern nicht Schnitzel mit Pommes frites zu verlangen.
Kreuzfahrtbranche im Visier
Auch in den Schiffen der großen Reedereien arbeiteten oft Menschen, die nur selten das Tageslicht erblickten, kritisierte er. Die Kreuzfahrtbranche nahm er im weiteren Verlauf noch weiter in den Fokus.
Aus Deutschland reisen jährlich knapp zwei Millionen Passagiere mit Kreuzfahrtschiffen. Die Schiffe produzieren allein in der Karibik 70.000 Tonnen Abwasser pro Jahr und stoßen 3.500 Mal mehr Schwefel aus als Autodiesel. Dadurch werden sensible Gewässer, Küstenökosysteme und Hafengebiete stark belastet.
Schon heute ist das BMZ aktiv, den Tourismus in den Partnerländern weltweit nachhaltiger zu machen: Zum Beispiel wird die Lokalverwaltung der Insel Cozumel in Mexiko in Sachen Kreuzfahrttourismus unterstützt. Mehr als 20.000 Touristen besuchen die Insel täglich. Durch ein integriertes Abfallmanagement sollen die Belastungen künftig besser bewältigt werden und gleichzeitig mehr Einnahmen für die lokale Bevölkerung entstehen.
Ein anderes Beispiel ist das Wildreservat Selous in Tansania: Dort hat das BMZ Flugzeuge finanziert, die die Jagd auf Elefanten verhindern sollen.
Touristen, darunter viele aus Deutschland, gaben zuletzt allein in Entwicklungsländern jährlich über 400 Milliarden Dollar aus. Schon bald wird jede zweite Reise weltweit in eines der Partnerländer der Entwicklungszusammenarbeit gehen.
Noch zu wenig Zertifizierung
Er leugne im übrigen nicht die Bemühungen einzelner Segmente der Branche, Umweltfreundlichkeit voranzutreiben. Nachhaltigkeit müsse aber eine flächendeckende Strategie werden, verlangte der Minister. Man könne zuhause anfangen: Nicht einmal fünf Prozent der deutschen Beherbergungsbetriebe seien für Nachhaltigkeit zertifiziert.
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