Neue Daten der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigen alarmierende Entwicklungen in deutschen Städten: Starke Versiegelung und ein Mangel an Grünflächen verschärfen die Auswirkungen extremer Hitze. Jüngst hatte Bauministerin Clara Geywitz in diesem Zusammenhang einen Hitzeschutzstrategie für Städte vorgestellt.

In ihrem ersten Hitze-Check analysierte die DUH 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern hinsichtlich ihrer Versiegelung und Grünausstattung. Die Ergebnisse sind ernüchternd: 24 Städte erhielten eine rote Karte, darunter Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg, die stark versiegelt und grünarm sind. Besser schneiden Städte wie Detmold, Ratingen und Potsdam ab, die viel Grün und wenig Versiegelung aufweisen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, fordert von der Bundesregierung ein verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung bis 2035 zu stoppen und verbindliche Grünanteile festzulegen. „Unsere Städte müssen unversiegelte Böden zur Wasserversickerung und Grünflächen zur Kühlung haben. Der Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend,“ warnt Metz. Sie fordert konkrete Maßnahmen wie die Begrünung von Schulhöfen und eine kommunale Verpflichtung zu Grünflächen.

Besonders problematisch ist der tägliche Verlust von über 50 Hektar Fläche durch Versiegelung in Deutschland, was jährlich einer Fläche der Stadt Hannover entspricht. Dies erhöht das Gesundheitsrisiko in Zeiten der Klimakrise erheblich, da große Bäume, die einen hohen Kühleffekt haben, zunehmend verschwinden.

Frank Winkler vom GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg betont die Bedeutung von Grünflächen für die Gesundheit. In ihrem Projekt „Gesund unterwegs im Stadtquartier“ arbeiten sie mit der DUH an der gesundheitsförderlichen Gestaltung von Schulhöfen und Stadtvierteln in Mannheim und Singen, wobei die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt steht.

Sascha Gey, Data Analyst bei Luftbild Umwelt Planung, erklärt, dass Satellitendaten eine effektive Möglichkeit bieten, die Versiegelung und das Stadtgrün zu bilanzieren und zu überwachen. Diese Daten sind ein wichtiges Planungswerkzeug für Städte und Kommunen, um klimaanpassende Maßnahmen gezielt zu treffen.

Der Hitze-Check basiert auf der Flächenversiegelung, wobei Städte mit mehr als 50 Prozent versiegelter Fläche eine rote Karte erhalten. Grünvolumen, das klimaregulierende Effekte hat, wird ebenfalls bewertet. Städte, die sowohl stark versiegelt als auch grünarm sind, schneiden besonders schlecht ab.