Am Dienstag ist der internationale Tag des Artenschutzes. Die UN Konvention des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES hat den 3. März als Tag des Artenschutzes ausgerufen, um auf die Bedeutung von Wildtieren für den Menschen und ihren Wert für nachhaltige Entwicklung hinzuweisen. Das Datum erinnert an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens am 3. März 1973. Ziel des Abkommens ist es, den illegalen Handel mit Wildtieren zu unterbinden und sicherzustellen, dass der Fortbestand von Wildarten nicht durch legalen Handel bedroht wird.
Aus diesem Ablass weist der WWF darauf hin, dass sich auf der Erde derzeit das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier ereigne. Verursacher dieser Katastrophe sei der Mensch, so der WWF.
Die Rote Liste, die so etwas wie die Fieberkurve der globalen Vielfalt darstellt, zeigt an, wie schlecht es um die Tier- und Pflanzenwelt steht. Demnach sind von den rund 76.000 wissenschaftlich untersuchten Arten, über 22.000 in ihrem Bestand akut bedroht. Lebensraumzerstörung, Wilderei und dazu noch der Klimawandel setzen den Arten laut WWF immer stärker zu. Viele Tiere und Pflanzen lebten in immer kleiner werdenden Gebieten und sind dadurch stark gefährdet.
Doch es gibt immer wieder auch vereinzelte Silberstreifen am Horizont. Einer dieser Hoffnungsschimmer kommt aktuell aus dem Nordosten Chinas: Eine WWF-Kamerafalle hat im Wangqing-Reservat 30 Kilometer westlich der Russischen Grenze eine Tigerin mit ihren fröhlich spielenden Jungen festgehalten. Bei den Aufnahmen handelt es sich um den ersten Video-Nachweis einer Tigerfamilie in China. Zugleich bestätigen sie die Vermutung, dass es sich um „chinesische“ Geburten handelt, da die Jungen aufgrund der Entfernung zu Russland nicht von dort stammen können.
Anlass zur Hoffnung
„Es ist zwar noch viel zu früh, von einer stabilen chinesischen Tigerpopulation zu sprechen. Dennoch gibt das Video Anlass zur Hoffnung, dass sich die Tiger langsam aber beständig ihren ehemaligen Lebensraum in China zurückerobern“, sagt Markus Radday, zuständiger WWF-Referent für die Region. Mit bis zu 300 Kilogramm Gewicht und drei Meter Körperlänge ist der Amur-Tiger die größte Raubkatze der Erde. Die beiden, noch namenlosen, Stars des Zehn-Sekunden-Videos sind Tigerjungen im Teenageralter von etwa ein bis eineinhalb Jahren.
Für Shi Quanhua, Leiterin des Großkatzenprogramms des WWF China, bestätigen die atemberaubenden Aufnahmen die stetige Ausbreitung des Amur-Tigers in China. Seit 2010 betreibt der WWF im dortigen Wangqing-Hunchun-Suiyang-Dongning Gebiet ein Schutzprogramm für Tiger.
Video der WWF-Kamerafalle abrufbar unter http://youtu.be/xB3PgtfsAIc