Der Import von Energie ist vor allem durch den Ukrainekrieg wieder in den Vordergrund der Diskussion gerückt. Klimaschutz. LNG soll das russische Erdgas ersetzen. Wilhelmshaven positioniert sich hier gerade als der Energy HUB. 

Trotz aller Anstrengungen, Wind und Solarenergie zuzubauen, wird dies nicht ausreichen, um den Energiebedarf der Bundesrepublik zu decken. Für eine COneutrale Energieversorgung müsste Deutschland derzeit 80 Prozent der benötigten Energie importieren. Einer der Hoffnungsträger ist grüner Wasserstoff. Die Initiative ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven hat sich die nachhaltige Versorgungssicherheit Deutschlands zum Ziel gemacht und will Wilhelmshaven als Energiestandort für Gas und regenerative Energie voranbringen.

Wasserstoff braucht maritime Anbindung

In Berlin stellte die Initiative ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven die wesentlichen Erkenntnisse der von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IST durchgeführten Untersuchung „Industrielles Wasserstoffcluster Wilhelmshaven“ vor. Großes Potenzial für die Energieversorgung der Zukunft liegt demnach in den maritimen Aspekten einer nationalen Wasserstoffstrategie. So entstehen mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien ambitionierte Elektrolyseursprojekte in Küstennähe und Häfen werden als Importvektor für Wasserstoff zu einem wichtigen Baustein der Energiewende. Gleichzeitig braucht es mit dem Wandel zur Elektrifizierung von Anwendungen und dem Import von Wasserstoff und Derivaten einen neuen Ansatz zur Versorgungssicherheit. Schon 2030 könnte die Hälfte der gesamten Wasserstoffversorgung Deutschlands über Wilhelmshaven gehen.

Die Studie der dena identifiziert Synergien zwischen einzelnen Unternehmensprojekten rund um den Standort Wilhelmshaven, bettet sie in ein übergeordnetes Gesamtkonzept ein und leitet Handlungsempfehlungen für die Wasserstoffstrategie ab. Alle Erkenntnisse stellt der ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven in einer umfangreichen Broschüre zur Verfügung.

„An der Küste wissen wir, wie wichtig Leuchttürme sind. Wilhelmshaven kann so ein Leuchtturm für die Energiewende sein und nicht nur regional, sondern auch international mit guten Ideen vorangehen. Dieses Potenzial ergreifen wir gemeinsam“, sagt Uwe Oppitz, Sprecher ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven und Geschäftsführer des an der Initiative beteiligten Unternehmens Rhenus Ports.

In der Initiative ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven haben sich 15 Unternehmen aus Wilhelmshaven und der weiteren Region mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH zusammengeschlossen. Die Initiative soll die Potenziale der Region zur Etablierung eines Wasserstoff-Clusters identifizieren und heben. Denn Wilhelmshaven soll zur Wasserstoffhauptstadt Deutschlands werden. Ziel ist es, einen Austausch mit Unternehmen der gesamten potenziellen Wasserstoff-Wertschöpfungskette – vom Import, der Erzeugung, der Speicherung, dem Transport bis hin zum Verbrauch – zu führen.

Dafür lädt der ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven in den kommenden Tagen und Monaten zu weiteren Veranstaltungen ein: u.a. am 29. Juni 2022 in Hannover, von 25. bis 26. August 2022 in Gödens sowie am 21. September 2022 in Wilhelmshaven.