In den weiten Ebenen Sambias lebte der Kleinbauer Mwansa, der sich seit Jahren den Herausforderungen des Klimawandels stellte. Unvorhersehbare Regenfälle und längere Dürreperioden bedrohten seine Ernten und damit die Existenz seiner Familie. Doch Mwansa ließ sich nicht entmutigen. Er wandte innovative Methoden an, wie die Integration von Agri-Photovoltaik-Systemen, die gleichzeitig Energie erzeugen und seine Pflanzen vor extremer Sonneneinstrahlung schützen. Diese Technologie steigerte nicht nur seine Erträge, sondern machte seinen Betrieb auch nachhaltiger und widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Schwankungen.

Mwansas Geschichte steht exemplarisch für viele afrikanische Landwirte, die durch den Klimawandel vor immense Herausforderungen gestellt werden. Gleichzeitig zeigt sie das Potenzial der Bioökonomie auf, die nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen zur Schaffung innovativer Produkte und Prozesse. Durch die Anwendung solcher Ansätze können Agrar- und Ernährungssysteme gestärkt, die Ernährungssicherheit verbessert und wirtschaftliche Entwicklung gefördert werden.

Die Bioökonomie bietet somit einen vielversprechenden Weg, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels in Afrika zu begegnen und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum zu fördern.  Dr. Ousmane Badiane schreibt in einem Namensbeitrag, dass der Klimawandel Afrikas Landwirtschaft erheblich bedroht ist, etwa durch Ernteausfälle, extreme Wetterereignisse und zunehmende Schädlinge. Gleichzeitig bietet die Bioökonomie – die nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen für innovative Produkte und Prozesse – eine Chance, die Ernährungssicherheit zu verbessern, den Klimawandel zu bekämpfen und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

Afrikas biologische Vielfalt bietet Potenzial, Herausforderungen wie Klimafolgen, Nahrungsmangel und Arbeitslosigkeit zu bewältigen. Investitionen in Forschung und Technologie sind entscheidend, um klimaresiliente Lösungen für Landwirte zu entwickeln. Ein Beispiel ist Ugandas neu strukturiertes landwirtschaftliches Beratungssystem, das Forschung, Innovationen und moderne Technologien direkt zu Landwirten bringt.

Zudem kann die Bioökonomie Arbeitsplätze für die junge Bevölkerung schaffen und die wirtschaftliche Diversifizierung vorantreiben, insbesondere in ländlichen Regionen. Innovative Ansätze wie die biologische Abfallverwertung durch Soldatenfliegen und Regenwürmer eröffnen neue Märkte und verbessern gleichzeitig Ökosysteme. Auch Handel, unterstützt durch Initiativen wie das AfCFTA, spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung einer afrikanischen Bioökonomie.

Erfolgsgeschichten wie Südafrikas Biomanufacturing Industry Development Centre (BIDC) zeigen das Potenzial: Hier entstehen innovative Bioprodukte in Ernährung, Kosmetik und Medizin. Politische Unterstützung und gezielte Investitionen, etwa durch klimafreundliche Finanzierungsmodelle, sind entscheidend für die Umsetzung dieser Strategien.

Afrikanische Länder wie Südafrika, Namibia und die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) haben bereits Bioökonomie-Strategien entwickelt. Die globale Bewegung in Richtung grüner Wirtschaft bietet Afrika die Gelegenheit, sich als Vorreiter zu positionieren. Eine erfolgreiche afrikanische Bioökonomie könnte zur Reduktion von CO₂-Emissionen, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.

Dringend notwendig sind mehr Investitionen und politische Maßnahmen, um die Bioökonomie als Hebel für Klimaschutz, Ernährungssicherheit und nachhaltiges Wachstum zu nutzen.