Heute fand die Präsentation des Beitrages der Arbeitsgruppe III „Klimaschutz“ zum 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC)  als gemeinsame Veranstaltung des IPCC, der Technischen Universität Berlin und der Stiftung Mercator unter dem Titel „Science & Policy: Exploring Climate Solutions“ statt. Der zweite Teilbericht, der am 31. März 2014 im japanischen Yokohama veröffentlicht wurde, beschreibt die potenziellen Folgen des Klimawandels und Fragen der Anpassung. Der Beitrag von Arbeitsgruppe III (WGIII, Working Group III) „Mitigation of Climate Change“ zum 5. Sachstandsbericht des IPCC (AR5, Fifth Assessment Report) stellt den Stand der Forschung zum Klimaschutz dar.

Globale Mitteltemperatur ist noch begrenzbar
Der neue Bericht zeigt, dass die Emissionen von Treibhausgasen über das vergangene Jahrzehnt trotz politischer Maßnahmen schneller angestiegen sind als in den drei Jahrzehnten zuvor. Dennoch ist es weiterhin möglich, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die Kosten würden das globale Wirtschaftswachstum nur geringfügig verlangsamen. „Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten“, so Prof. Dr. Ottmar Edenhofer. Aus dem Bericht geht hervor, welche Anforderungen effektiver Klimaschutz an die verschiedenen wirtschaftlichen Bereiche, Institutionen und die internationale Zusammenarbeit stellt.
Mit Prof. Dr. Ottmar Edenhofer hat der Weltklimarat einen renommierten und international hoch anerkannten Wissenschaftler in seinen Reihen, der als Professor für die Ökonomie des Klimawandels an der TU Berlin, als Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sowie als Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin und Potsdam wirkt. Ottmar Edenhofer beteiligt sich über seine Forschungs- und Lehrtätigkeit hinaus intensiv an der öffentlichen und politischen Debatte über den Klimawandel. Sein Forschungsgebiet umfasst die Einflüsse des technischen Wandels auf die Strategien des Klimaschutzes und ihre Kosten. Ein Schwerpunkt ist das Design von Politikinstrumenten, die Energiesysteme weltweit auf einen niedrigeren Ausstoß von Treibhausgasen umstellen können.
Deutschlands Vorbildrolle
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ging auf Deutschlands Klima- und Energiepolitik im internationalen Kontext und die Vorbildrolle Deutschlands ein. Gabriel: „Deutschland hat einen sehr erfolgreichen Weg hin zu einer sauberen Energieproduktion hinter sich. Jetzt geht es vor allem darum, dass eine klimafreundliche, langfristig sichere, unabhängige Energieerzeugung unter realen Bedingungen machbar ist: Wenn Deutschland als Industrieland erfolgreich zeigt, dass das machbar ist, wird das zu einer weltweit großen Wirkung führen.“
Der öffentlichen Premiere ging die Tagung des IPCC vom 7. bis 12. April 2014 in Berlin voraus, um die „Summary for Policymakers“ als Zusammenfassung des Berichts zu erörtern und den Beitrag der Arbeitsgruppe III zum 5. Sachstandsbericht zu verabschieden. 235 Autorinnen und Autoren aus 58 Nationen haben für den Bericht „Klimaschutz“ Tausende von wissenschaftlichen Publikationen ausgewertet.
Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der als Tochterorganisation der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet wurde, hat die Aufgabe, in regelmäßigen Abständen das Wissen auf dem Gebiet des Klimawandels, der zu erwartenden Klimafolgen und der Möglichkeiten, den Klimawandel einzudämmen, zusammenfassend darzustellen. Thema des ersten Teiles, der bereits im Herbst 2013 erschien und in Stockholm präsentiert wurde, sind die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels.