Die Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat weltweit für Erschütterung in der Klimapolitik gesorgt. Experten und Politiker sehen darin einen schweren Rückschlag für den globalen Klimaschutz, der weitreichende Konsequenzen haben könnte.

Laut Berechnungen des Fachinformationsdienstes CarbonBrief, die in einem Artikel der ZEIT zitiert werden, drohen durch eine erneute Trump-Regierung bis 2030 zusätzliche vier Gigatonnen an Treibhausgasemissionen. Dies entspricht 4 Milliarden Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten.

Trumps klimapolitische Agenda lässt sich unter dem Motto „Drill, baby, drill“ zusammenfassen, wie der Tagesspiegel berichtet. Er plant eine massive Förderung fossiler Energien, insbesondere Öl und Gas, sowie die Rücknahme vieler Klimaschutzmaßnahmen der Biden-Administration. Auch eine Schwächung der Umweltbehörde EPA und die Streichung von Förderprogrammen für erneuerbare Energien stehen auf seiner Agenda

Große Besorgnis

Der MDR zitiert Trump mit der Aussage „Es wird etwas mehr Grundstücke am Wasser geben, okay?“, was seine skeptische Haltung gegenüber dem Klimawandel verdeutlicht. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump bereits über 100 Umweltgesetze und -regelungen abgeschafft oder aufgeweicht.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch blickt mit großer Sorge auf den Wahlausgang. Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, warnt: „Der Wahlsieg Donald Trumps hat das Potenzial, die seit dem zweiten Weltkrieg entwickelte Weltordnung grundlegend umzugestalten.“ Er befürchtet, dass die fossile Lobby die Regierungsgeschäfte in den USA übernehmen könnt.

Für die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten bedeutet Trumps Wahlsieg eine große Herausforderung. Viele sehen darin eine Gefahr für die internationale Klimazusammenarbeit und befürchten negative Auswirkungen auf die eigenen Klimaschutzbemühungen. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die eine Chance für Europa sehen, nun eine Führungsrolle im globalen Klimaschutz zu übernehmen.Besonders besorgniserregend sind die möglichen Auswirkungen auf Entwicklungsländer. Viele dieser Länder, insbesondere die am stärksten vom Klimawandel betroffenen, sehen in Trumps Wiederwahl eine existenzielle Bedrohung. Sie befürchten den Wegfall wichtiger Finanzhilfen für Klimaschutz und -anpassung sowie eine Schwächung internationaler Klimaverhandlungen.

Trotz der düsteren Prognosen sehen einige Experten auch Lichtblicke. Die wirtschaftlichen und technologischen Trends sprechen weiterhin für erneuerbare Energien und Elektromobilität. Zudem werden viele US-Bundesstaaten und Städte voraussichtlich an ihrer ambitionierten Klimapolitik festhalten.Dennoch bleibt die Sorge groß, dass Trumps Wiederwahl den globalen Klimaschutz um Jahre zurückwerfen könnte – in einer Zeit, in der jedes Jahr zählt. Die Welt blickt nun gespannt auf die ersten Amtshandlungen des wiedergewählten Präsidenten und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft.