Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen richtete am 10. Oktober den ersten Energiewende-Dialog aus. In ihrer Rede zur Lage der Union 2023 kündigte sie eine Reihe von Energiewende-Dialogen mit der Industrie an, um jeden Sektor beim Aufbau seines Geschäftsmodells für die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen zu können.

Bei diesem Auftakttreffen stand das Thema Wasserstoff aufgrund seiner zentralen Rolle beim Übergang zur Klimaneutralität im Mittelpunkt. Präsidentin von der Leyen beschrieb den Rechtsrahmen für Wasserstoff, angefangen bei der Festlegung messbarer Ziele für sauberen Wasserstoff bis 2030 bis hin zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien und Netze. „Wir werden bald einen kompletten Satz klarer Regeln haben, um unseren aufstrebenden Wasserstoffmarkt zu unterstützen. Wir sind der einzige Kontinent, auf dem dies der Fall ist“, erklärte sie.

„Das bringt Klarheit und Vorhersehbarkeit für Ihre Investitionen. Wir haben den Kurs gesetzt, damit Sie sich auf das konzentrieren können, was Sie am besten können – nämlich darauf, bahnbrechende Innovationen für Unternehmen und Haushalte in ganz Europa zu schaffen.“

Darüber hinaus sprach sie über die massiven Investitionen in Wasserstofftäler, Wasserstoffzüge undFabriken für sauberen Stahl. Die Kommission hat zudem EU-weit über 17 Mrd. EUR an staatlichen Beihilfen für 80 Wasserstoffprojekte genehmigt.

In diesem Zusammenhang kündigte die Präsidentin die ersten Auktionen im Rahmen der Wasserstoffbank für November 2023 an. „Sie werden mit 800 Millionen Euro aus EU-Mitteln unterstützt. Dieses Auktionssystem belohnt die innovativsten und wettbewerbsfähigsten Unternehmen, die Wasserstoff zu den niedrigsten Kosten produzieren können“, so von der Leyen.

All dies wird durch die Bemühungen der EU um die Entwicklung eines globalen Marktes für sauberen Wasserstoff ergänzt. Die EU ist bereits Wasserstoffpartnerschaften mit Ägypten, Kenia und Namibia sowie mit lateinamerikanischen Ländern eingegangen.

„Die ersten Wasserstoffbusse und -züge fahren durch unsere Städte und Regionen. Die europäischen Häfen setzen auf die Errichtung einer Wasserstoffinfrastruktur und entsprechender Korridore. Unsere Arbeit ist damit aber noch lange nicht getan. Im Gegenteil, sie beginnt erst. Immer noch stoßen Sie auf zahlreiche Hindernisse“, erklärte die Präsidentin in ihren abschließenden Bemerkungen und forderte die Industrie auf, Ideen und Ansichten zu äußern, wie Anspruch und Wirklichkeit aneinander ausgerichtet werden können.