In ihrem Zwischenbericht vom Januar 2025 hat die Kommission „Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden“ umfassende Reformen in der Gestaltung der deutschen Außenpolitik vorgeschlagen.
In einer Zeit globaler Umbrüche und anhaltender Krisen stehen Länder wie Deutschland vor der Herausforderung, ihre internationalen Beziehungen neu zu definieren. Eine Schlüsselrolle bei der Neuausrichtung der deutschen Außenpolitik spielt die Kommission „Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden“, die von der Global Perspectives Initiative ins Leben gerufen wurde.
Amadou, ein junger Unternehmer aus Senegal, steht exemplarisch für die neue Generation im Globalen Süden, die aktiv nach nachhaltigen und gleichberechtigten Partnerschaften mit Ländern wie Deutschland sucht. Mit seiner Start-up-Idee für eine umweltfreundliche Bewässerungstechnologie sucht er nicht nur Investoren, sondern auch technisches Know-how und Marktzugänge, die durch internationale Kooperationen erleichtert werden könnten. Sein Streben nach einer besseren Zukunft ist ein Spiegelbild der Ziele vieler Menschen in seiner Region und unterstreicht die Dringlichkeit einer neuen Herangehensweise in der Entwicklungszusammenarbeit.
Die Empfehlungen der Kommission
Die von der Kommission vorgelegten Empfehlungen plädieren für eine Politik, die über das traditionelle Geber-Nehmer-Verhältnis hinausgeht. Stattdessen soll eine Ära der Partnerschaften eingeläutet werden, die auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen basiert. Zu den zentralen Vorschlägen gehört die Stärkung der multilateralen Zusammenarbeit und die Schaffung von Koalitionen williger Staaten, um schneller auf globale Herausforderungen reagieren zu können.
Mitglieder der Kommission
Die Arbeit der Kommission wird getragen von führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu den Mitgliedern zählen etwa Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, sowie Joschka Fischer, ehemaliger Bundesminister des Auswärtigen. Ihre Expertise und ihr Engagement sind entscheidend, um die notwendigen Veränderungen in der deutschen Außenpolitik voranzutreiben.
Wirtschaftliche und strategische Neuausrichtung
Neben geopolitischen Aspekten betont der Bericht die Bedeutung wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Deutschland wird dazu aufgerufen, seine Handelsbeziehungen zu intensivieren und private Investitionen im Globalen Süden durch neue Anreize und Sicherheitsgarantien zu fördern. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, nicht nur deutsche Interessen zu sichern, sondern auch zu einer nachhaltigen Entwicklung in den Partnerländern beizutragen.
Die Empfehlungen der Kommission kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, kurz vor der Bundestagswahl, und bieten somit eine Grundlage für die zukünftige Ausrichtung der deutschen Außenpolitik. Durch eine stärkere Einbeziehung der Länder des Globalen Südens und die Förderung gleichberechtigter Partnerschaften kann Deutschland eine führende Rolle in einer gerechteren und nachhaltigeren Weltordnung übernehmen.
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