Ein neuer Sommer: Das Ende des klassischen „Sonne-und-Strand“-Tourismus?
Spanien ist seit Jahrzehnten das Synonym für Sommerurlaub: Sonne, Strand und mediterrane Lebensfreude. Doch dieser Klassiker steht vor einem Wendepunkt. Steigende Temperaturen und längere Hitzewellen machen vor allem die südlichen und mediterranen Regionen Spaniens weniger attraktiv. Besonders betroffen: die Balearen, die im Sommer dramatische Einbrüche von bis zu 60 Prozent der Touristen verzeichnen könnten.
Doch der Klimawandel verschiebt nicht nur die Reiseströme, sondern auch die Jahreszeiten des Tourismus. Frühling und Herbst könnten neue Hochsaisons werden, da milderes Wetter und angenehmere Temperaturen Urlauber anziehen. Gleichzeitig werden kühlere Regionen wie Nordspanien beliebter – mit einer prognostizierten Zunahme der Touristenzahlen von bis zu 6,9 Prozent.
Asturien statt Ibiza? Gewinner und Verlierer im Klimawandel
Während sich die Balearen und Kanaren auf schwierige Sommer einstellen müssen, könnte Nordspanien zu einem der Gewinner werden. Regionen entlang der Kantabrischen Küste, darunter Asturien und Galicien, profitieren von ihren moderaten Temperaturen und reichlich Wasserressourcen. Dort werden nicht nur mehr Touristen erwartet, sondern auch eine Verlängerung der Saison über das ganze Jahr hinweg.
Städtetourismus könnte ebenfalls gestärkt aus der Entwicklung hervorgehen. Städte wie Madrid mit ihren kulturellen Angeboten, Museen und Veranstaltungen sind weniger wetterabhängig und bieten Alternativen zum klassischen Strandurlaub.
Die Wirtschaft steht unter Druck
Der Tourismus trägt rund 11,6 Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt fast 10 % der Bevölkerung. Ein Rückgang in beliebten Urlaubsregionen könnte erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Experten warnen jedoch auch vor einem anderen Risiko: Regionen, die weiterhin stark besucht werden, müssen sich anpassen. So müssten beispielsweise Hotels in Nordspanien ihre Kapazitäten ausbauen, während südliche Regionen in moderne Klimatisierung investieren müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Ein Appell an die Zukunft
Die Veränderungen bergen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Ein diversifizierter und nachhaltiger Tourismus kann helfen, die Auswirkungen des Klimawandels abzufedern. Statt sich ausschließlich auf Sonne und Strand zu verlassen, könnte Spanien neue Konzepte entwickeln: von Ökotourismus in den Bergen über Kulturerlebnisse in Städten bis hin zu verlängerten Urlaubssaisons im Frühjahr und Herbst.
Es liegt in der Hand von Tourismusverantwortlichen, Politik und Wirtschaft, diesen Wandel aktiv zu gestalten. Und vielleicht, wenn Sie das nächste Mal an einem kühlen Sommerabend durch die Straßen von Oviedo in Asturien schlendern, denken Sie daran: Veränderung bedeutet auch immer, neue Möglichkeiten zu entdecken.
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