Während diesen Sonntag Bundestagswahlen, dann sähe das Ergebnis nach dem RTL/ntv-Trendbarometer folgendermaßen aus: CDU/CSU 23, SPD 21, Grüne 19, FDP 12, Linke 6, AfD 10 Prozent

Die SPD setzt auch in dieser Woche ihre Aufwärtsbewegung fort und liegt im RTL/ntv-Trendbarometer jetzt vor den Grünen auf Platz 2, nur noch zwei Prozentpunkte hinter der Union. So knapp war der Vorsprung der CDU/CSU vor den Sozialdemokraten zuletzt im März 2017, nach der Nominierung von Martin Schulz, sowie im September 2011.

Die Grünen und die Linke haben gegenüber der Vorwoche je einen Prozentpunkt verloren. Für die Union, die FDP und die AfD ändert sich nichts. Die sonstigen kleineren Parteien erreichen zusammen weiterhin 9 Prozent, aber keine von ihnen kommt in die Nähe der 3-Prozent-Marke.

Wenn jetzt bereits Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 23 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,9%), SPD 21 Prozent (20,5%), FDP 12 Prozent (10,7%), Grüne 19 Prozent (8,9%), Linke 6 Prozent (9,2%), AfD 10 Prozent (12,6%). 9 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt weiterhin bei 26 Prozent und damit über dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Union oder SPD könnten Kanzler stellen, Grüne nicht

Die CDU/CSU würde 192 der 748 Abgeordneten im neuen Bundestag stellen. Die weitere Mandatsverteilung: SPD 172, Grüne 155, FDP 98, Linke 49 und AfD 82 Sitze. Die Grünen würden gegenüber der Bundestagswahl 2017 88, die SPD 19 und die FDP 18 Sitze gewinnen. Die Union würde 54, die Linke 20 und die AfD 12 Sitze verlieren.

374 Abgeordnete werden benötigt, um eine neue Regierung bilden zu können. Demnach könnten momentan rechnerisch CDU/CSU und SPD das Kanzleramt beanspruchen, nicht aber die Grünen. Die deutlichste Mehrheit hätte, mit 462 Mandaten, die so genannte „Deutschland-Koalition“ aus Union, SPD und FDP. Die „Jamaika-Koalition“ aus Union, Grünen und FDP käme zusammen auf 445 Sitze, die „Ampel-Koalition“ aus SPD, Grünen und FDP hätte zusammen 425 Mandaten. Eine knappe Mehrheit von zusammen 376 Mandaten hätte derzeit auch ein rot-rot-grünes „Links-Bündnis“.

Kanzlerfrage: Scholz 29, Baerbock 15, Laschet 12 Prozent

In der Kanzlerpräferenz kann SPD-Kandidat Olaf Scholz seinen Vorsprung ausbauen. Er gewinnt gegenüber der Vorwoche drei Prozentpunkte hinzu und liegt jetzt mit 29 Prozent 17 Prozentpunkte vor dem Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (unverändert 12%). Die grüne Kandidatin Annalena Baerbock verliert gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt und schneidet derzeit mit 15 Prozent 14 Prozentpunkte schlechter ab als Scholz.

Auch im eigenen Lager gibt es weiterhin wenig Sympathien für Armin Laschet: Nur 24 Prozent der Unions-Wähler von 2017 würden sich in der Kanzlerfrage für ihn entscheiden. Olaf Scholz käme bei den Unions-Wählern der letzten Bundestagswahl auf 27 Prozent.

80 Prozent glauben, dass Unions-Werte bis zur Wahl schlecht bleiben

Kann die Union ihre schlechten Umfragewerte bis zur Wahl in fünf Wochen „noch drehen“, wie Armin Laschet meint? Nur 15 Prozent der Wahlberechtigten glauben daran – 47 Prozent hingegen sind überzeugt, dass die schlechten Umfragewerte sich bis zur Wahl nicht ändern werden. 33 Prozent rechnen sogar damit, dass sich die Unions-Werte „noch weiter verschlechtern“. Selbst von den Unions-Anhängern traut nur ein Viertel (26%) ihrem Kandidaten zu, dass er bis zur Wahl eine Trendumkehr schaffen kann.

Anders könnte es aussehen, wenn Markus Söder statt Armin Laschet Kanzlerkandidat der Union wäre. Ein Viertel der Wahlberechtigten, die derzeit eine andere Partei als die Union wählen würden, haben angegeben, sie würden bei einem Kanzlerkandidaten Söder CDU oder CSU wählen. Wenn nur die Hälfte der Befragten ihre Ankündigung wahr machen würde, käme die Union auf 33 Prozent. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als das jetzige Umfrageergebnis und entspräche dem Wahlergebnis der Union von 2017.