NACHRICHTEN
Belastung durch Stickoxide in Städten zu hoch: In den ersten neun Monaten dieses Jahres überstieg die Stickoxidbelastung in den Städten die zugelassenen Höchstwerte teilweise deutlich. Die Umweltorganisation Greenpeace meldete, dass jede zweite von 137 Luftmessstationen deutlich den erlaubten Jahreswert überstieg. Besondere Brisanz erhalten die Messdaten, da Stickoxide hauptsächlich im Straßenverkehr produziert werden. Die EU-Kommission hat der Bundesregierung schon am 18. Juni eine Rüge erteilt, weil in 29 Gebiete in Deutschland die Grenzwerte nicht eingehalten wurden. Die Bundesregierung kennt das Problem der Stickoxide seit längerem. Sie schiebt die Verantwortung auf die Autohersteller.
nw.de, zeit.de (Bundesregierung Schadstoffausstoß), spiegel.de (Autohersteller)
Treibstoff der Zukunft – Wasserstoff: Power-to-Gas ist das Konzept, mit dem überschüssigem Ökostrom mit Hilfe der Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt wird. Dieser kann in Tanks oder Kavernen gespeichert werden und ist auf Abruf beliebig nutzbar. Mit Wasserstoff lassen sich Autos antreiben, aber auch in der Industrie oder zur Produktion von Wärme ist Wasserstoff einsetzbar.
wiwo.de

Über ein Viertel aller europäischen Tierarten sind vom Aussterben bedroht, zudem sind über sechzig Prozent der wichtigen europäischen Habitate in einem unvorteilhaften Erhaltungszustand. Der ökologische Fußabdruck der EU liegt immer noch um das Doppelte höher als seine Biokapazität. So das Ergebnis eines Zwischenberichtes der EU-Kommission.
klimaretter.info, ec.europe.eu (Kommissionsbericht)

Deutsche wollen faire Produkte: Die Deutschen fühlen sich für nachhaltige Anbaumethoden, Arbeitsbedingungen und Tierhaltung mitverantwortlich, ergab eine GFK-Umfrage. Doch die höheren Preise wollen die Verbraucher nicht bezahlen. Während sich 60 Prozent der Konsumenten gegen Massentierhaltung aussprechen, liegt der Marktanteil von Biofleisch bei nur zwei Prozent.
welt.de
Weltklimarat braucht mehr Bezug zur politischen Praxis: Die Entscheidungen des Weltklimarates (IPPC) müssen relevanter  für die politischen Entscheidungsträger und schlanker im Prozess werden. Das sind die Vorstellungen von Ottmar Edenhofer und einiger Kollegen, die sich Gedanken zu Reformen des IPPC gemacht haben. Edenhofer ist Co-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des IPPC und scheidet demnächst aus. Die Forscher plädieren dafür, dass der Weltklimarat künftig noch stärker die unterschiedlichen Lösungswege sowohl zur Begrenzung des Klimawandels als auch für die Anpassung an den Klimawandel aufzeigt.
stiftung-mercator.de
VW und Audi müssen Umweltauszeichnungen zurückgeben: Erstmals in der Geschichte des Umweltpreises Green Car of the Year müssen zwei Hersteller, nämlich Audi und VW, die Preise für mehrere Modelle zurückgeben. Unterdessen gibt es erste Eingeständnisse von Manipulationen im Volkswagen-Skandal.
welt.de. Green Car Journal (Originalmitteilung des Magazins), zeit.de (Eingeständnisse)
TV-Tipp der Woche: Cockpit der Zukunft: Wie soll das Cockpit der Zukunft aussehen, um das Fliegen sicherer zu machen: Sollen dabei Mensch oder Maschine das Sagen haben? Dass Piloten psychisch labil sein können, zeigt der tragische Absturz der Germanwings-Maschine im März 2015. Dass sie Fehler machen, kommt regelmäßig vor, egal wie erfahren und routiniert sie sind. Was in ihrem Gehirn dabei passiert, zeigt eine internationale Studie, die am Institut Supérieur de l’Aéronautique et de l’Espace (ISAE) in Toulouse durchgeführt wird. X:enius bei arte.tv, Freitag 8.10. 2015, 8:25 Uhr , Sonnabend 9.10.2015, 17 Uhr und bei arte +7
arte.tv.de
Weniger Solarstrom: Der Anteil des Windstroms stieg im September iwr.de
Indiens Klimaschutz:  Weniger ambitioniert als China finanzen.net
Autonomes Fahren: Erster LKW auf Autobahn im Testbetrieb süddeutsche.de
Von Fast Food zu Slow Food: Der Wandel der Burger Kultur in Deutschland utopia.de
Maschinenbau: Weniger Aufträge wegen fallender Rohstoffpreise wiwo.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Shell sieht nach wie vor ein wichtiges Explorationspotential in dem Bassin, und das Gebiet ist von wichtiger strategischer Bedeutung für Alaska und die USA. Dennoch war das Ergebnis der Probebohrungen enttäuschend.“
Marvin Odum, Director Shell Upstream Americas, über die Einstellungen der Bohrungen seines Konzerns in der Arktis. Umweltorganisationen wie Greenpeace waren gegen dieses Vorhaben Sturm gelaufen.
fair-economics.de
„Bei der Umsetzung der 2030-Agenda darf es für keine Seite Rabatte geben. Ich finde, wir versteifen uns derzeit zu sehr auf die Bringschuld der Industrieländer. Auch Entwicklungsländer müssen ihren Teil beitragen. Sie müssen in ihren Ländern die Korruption bekämpfen, Möglichkeiten für Investitionen schaffen und nicht dem, der das meiste Geld verspricht, die Rohstoffe abbauen lassen. In vielen Ländern Afrikas haben die politischen Eliten ein Governance-Problem. „
Günter Nooke, der Afrika-Beautragte der Bundeskanzlerin, fordert bei der bevorstehenden Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsziele ein Umdenken seitens der Entwicklungsländer.
euractiv.de

MEHR WISSEN
Staus intelligent verkürzen: Das stundenlange Warten im Auto soll sich nach dem Willen der Forscher an der Universität Hohenheim künftig verkürzen: Im Forschungsprojekt „SmartSite“ arbeiten sie gemeinsam mit Partnern aus der Bauindustrie an einer Verbesserung der Straßen und einer Optimierung von Bauprozessen. Baustellen sind ein Hauptgrund für Staus. Dafür werden Anwendungen der Industrie 4.0 verwendet.
fair-economics.de
Gefahren heruntergespielt:  Im neuen Zulassungsverfahren für Glyphosat, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Umweltschützern zufolge Gefahren heruntergespielt. Die Behörde habe wichtige Studien zu Erbgutschäden und Krebs „nicht berücksichtigt oder fehlerhaft ausgewertet“, kritisierten die Organisationen BUND, Campact und das Pestizid-Aktions-Netzwerk. Glyphosat gehört zu den am meisten verkauften Pflanzenschutzmitteln.
taz.de
Renaissance des Holzbaus:  Inzwischen hat die Flüchtlingskrise auch die Immobilienwirtschaft erreicht. Freie Immoblien sind Mangelware, Wohncontainer sind auf dem Markt nicht mehr zu kriegen. Nun erlebt der Holzbau einen neuen Aufschwung.
süddeutsche.de
Klimaschutz: Kommunen sind wichtiger Vorreiter stuttgarter-zeitung.de
Jedes dritte Weltnaturerbe: Durch Öl- und Gasbohrungen bedroht fair-economics.de
Dauerstress: schädigt das Gehirn faz.net

KALENDER
1.5. bis 31.10 2015,  Weltausstellung Mailand
Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpft damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle gespielt haben (z. B. bei der Expo 2008 in Saragossa mit dem Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung). Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme liegt der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung. Bis 2050 gilt es eine Weltbevölkerung von rund 9,7 Milliarden Menschen zu ernähren. Anders als bei bisherigen Weltausstellungen soll diesmal keine Leistungsschau veranstaltet, sondern ein Diskussionsforum geboten werden.
expo2015.org
6.-7.Oktober 2015 , Umweltgipfel Klimaschutz, Frankfurt/Main, conferencegroup.de
8.Oktober, 19:30 Uhr, Nachhaltigkeit und Bildung, EUREFCampus Berlin. Wie kann das Bildungssystem nachhaltig gestaltet werden?  Unter anderem mit der grünen NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann.
cicero.de
9.-10. Oktober 2015,  World Forum for a Sustainable Society, Universität Sofia
infraneu.de
Weitere Termine jeweils auch mit Aktualisierungen auf FAIReconomics.de

DAS LETZTE:
Mehr Hygiene: Schon bei der Annäherung von Fingern soll ein berührungsloses Display reagieren, das vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung als neuartige Sandwich-Nanostruktur entwickelt wurde. Es soll in einer Distanz von mehreren Millimetern  den von einem menschlichen Finger emittierten Körperschweiß erkennen und darauf reagieren. Berührungslose Displays sind hygienischer als Touchscreens.
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