NACHRICHTEN
Energiekonzerne wollen beim Klimaschutz mitreden: Die Chefs der sechs großen europäischen Energieunternehmen haben in einem Brief an die UN-Klimabeauftragte Christiana Figueres ein Mitspracherecht in Klimafragen eingefordert. Die Unternehmen wollen  bei der Schaffung eines globalen CO2-Handelssystems mitwirken. In diesem Bereich habe man „wichtige Interessengebiete“, wie es in dem Schreiben weiter heißt.
spiegel.de
Energiewende findet im Verkehrs- und Wärmesektor nicht statt: Bislang bezieht sich die Energiewende überwiegend auf den Energiebereich. Doch damit wird Deutschland die verpflichtenden EU-Ziel für Erneuerbare Energien verfehlen, davon sind der Bundesverband Erneuerbare Energie und der Bundesverband Windenergie überzeugt.Im nationalen Aktionsplan von 2010 hätte die damalige schwarz-gelbe Regierung nach Brüssel gemeldet, den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 19,6 Prozent zu steigern. Dies entsprach damals in etwa dem europäischen Gesamtziel von 20 Prozent. Ohne deutliche Verbesserungen würde man lediglich etwa 17 Prozent schaffen, so Dr. Hermann Falk, der Geschäftsführer des BEE, Bundesverband Erneuerbare Energien. Dabei habe die Bundesregierung selbst nach Fukushima die Energiewende mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien gewollt. Nun seien es die politisch restriktiven Ausbaupfade, die die Energiewende-Dynamik kappten.
bee-ev.de

50 Ladesäulen und  Tanken innerhalb von zwanzig  Minuten der Discounter Aldi Süd will 50 seiner Standorte mit den Schnellladesäulen des Zulieferers RWE ausstatten. Diese sollen über über alle gängigen Anschlüsse, wie Chademo und den Typ-2-Stecker verfügen.
motor-talk.de

Nachhaltige Mehrwertsteuerreform: Die Idee ist nicht neu, trotzdem ist sie wieder einmal auf der Agenda gelandet. Der Pfarrer Frithjof Rittberger will die Mehrwertsteuer so umgestalten, dass nachhaltige Produkte und Dienstleistungen besser gestellt werden. Ihm geht es darum, dass sich die politischen Akteure nicht durch Lobbyverbände entmutigen lassen.
nachhaltigkeitsrat.de
DIW Forscher wollen Atomfonds: Die Rückstellungen der Kraftwerksbetreiber in Höhe von derzeit 38 Milliarden Euro für die Endlagerung von Atommüll werden bei weitem nicht ausreichen die Endlagerung des Atommülls sicher zu stellen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass diese bei einer eventuellen Insolvenz nicht gesichert sind. Experten des DIW gehen davon aus, dass rund 70 Milliarden Euro aufgewendet werden müssten, um Rückbau und Endlagerung bezahlen zu können. Deshalb sollte ein öffentlich-rechtlicher Fonds die Finanzierung übernehmen. Im Kanzleramt wird derzeit geprüft, welches Modell in Frage kommt. Während in Frankreich ein Fonds von den Versorgern gehalten wird, ist er in Schweden bei einer Art Treuhänder ausgelagert. Eine öffentlich-rechtliche Stiftung hätte in Deutschland politisch den Nachteil, dass die Versorger im Zweifelsfall kein Geld nachschießen würden oder könnten, die Politiker würden als Erfüllungsgehilfen der Konzerne angesehen.
greenmag.de (DIW), wiwo.de ( Nachbarländer und politische Folgen)
VW will nachhaltiger werden: Das Unternehmen habe erkannt, dass  es nicht mehr allein um PS und Drehmoment gehe, sondern dass Nachhaltigkeit, Umweltschutz und gesellschaftliche Verantwortung echte Werttreiber sein können. Für das Auto habe eine neue Ära begonnen. Der gesellschaftliche Wertewandel und die strengen CO2-Gesetze überall auf der Welt seien Treiber für immer sparsamere Antriebe, für Elektromobilität, Leichtbau und energieeffiziente Fabriken, unterstrich Vorstandschef Martin Winterkorn in einem Essay im neuesten Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns.
automobilwoche.de (Nachricht), volkswagenag.com (Nachhaltigkeitsbericht/Dokument)
TV-Tipp sehenswert : Weizen ist die wichtigste Getreidesorte in Europa, die meisten Brote werden daraus hergestellt. Doch die Klimaveränderungen setzen dem Weizen in Europa zu. Inzwischen züchten Wissenschaftler robuste Sorten, andererseits werden andere – alte Sorten wiederbelebt. Wie zum Beispiel Dinkel. Bis zum 30.8. ist bei arte.tv eine sehenswerte Reportage abrufbar.
arte.tv
Siemens-Chef: Energiewende hat Schuld am Jobabbau manager-magazin.de
Umdenken im Kopf: Unternehmen sollen Energiestrategien formulieren huffingtonpost.de
Nicht mehr in die Tonne: Supermärkte in Frankreich sollen Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürften süddeutsche.de
Veganes Lifestylemagazin: Noveaux will erstes tierleidfreies Magazin der Welt werden noveaux-mag.com
Nichtrostendes Fahrrad: Hergestellt aus Bambus. Entwicklungsprojekt in Ghana. my-boo.de

ZITATE
„Es gibt immer mehr Opfer durch Wetterextreme. Die Menschen verlieren ihr Zuhause, sie müssen hungern, und in ihrer Verzweiflung werden sie zu Klimaflüchtlingen. Diese Menschen wollen untergebracht werden, wir müssen überlegen, wie sie versorgt werden können. Ja, das ist sehr wohl ein unmittelbares Problem der inneren Sicherheit in vielen Ländern.“
Fürst Albert II. von Monaco, über die Entwicklung des Klimas, die Klimakonferenz in Paris. Der Fürst ist zuversichtlich, dass ein Abschluss erreicht wird, wenn nicht, müsse man auf die Zivilgesellschaft und NGOs als Instrument setzen um die Klimaziele zu erreichen.
faz.net
„Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aber jeder verwendet ihn anders. Dadurch ist es schwer, das Thema an der Hochschule zu verankern. Man kann immer nur einzelne Aspekte umsetzen und muss sich zum einen auf bestimmte Themen konzentrieren und andererseits Schwerpunkte bezüglich der Umsetzung setzen. „
Professor Ulrich D. Holzbaur ist Nachhaltigkeitsbeauftragter der Hochschule Aalen.  Er wünscht sich von den Schulen und der Bildungspolitik mehr Bildung für Nachhaltige Entwicklung, aber vor allem bessere Grundlagenkenntnisse und Arbeitsmoral. Die Schüler bräuchten keine andressierten Detailkenntnisse sondern Arbeitstechniken und Bildung.
umwelthauptstadt.de

HINTERGRUND
Solidarische Landwirtschaft: „CSA“ (Community Supported Agriculture) ist ein Prinzip, in dem sich Landwirte versuchen komplett aus Preisdruck und dem Diktat der Industrie zu entziehen und Menschen beschlossen, nicht mehr für natürliche Lebensmittel zu bezahlen, als tatsächlich notwendig ist. Dabei berufen sie sich auf den Grundsatz, dass Landwirtschaft historisch und traditionell immer auch dem Solidargedanken verpflichtet war.
energieleben.at
Männlich, über 50 und gebildet: So sieht der klassische Erstnutzer eines Elektrofahrzeuges in Deutschland aus. Die Nutzer leben vorwiegend in  ländlichen und kleinstädtischen Räumen. Nur jeder fünfte lebt in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Fahrspaß und Interesse an Innovationen sowie Umweltbewusstsein  sind die Gründe für den Kauf eines  E-Fahrzeugs – unabhängig ob gewerblich oder privat genutzt. Das wertete jetzt das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt aus.
dlr.de
Umweltpreis vergeben: Am Freitag Abend ging der CleanTec-Award unter anderen an den multimodalen Routenplaner von BMWi, „Little Sun“, die Solarlicht für die ganze Welt entwickelt haben und Q-Milk Faser, die aus nicht verzehrbarer Milch hergestellt wird. Der Sonderpreis Galileo von Pro Sieben ging an die Umweltmonster, eine App, die Umweltbewusstsein schon Kleinkindern vermittelt.
tagesspiegel.de
Nachhaltige Hungerbekämpfung: Im Welthungerreport der Welternährungsorganisation FAO heißt es, dass das ambitionierte Ziel, die Zahl der Hungernden in Entwicklungsländern bis zu diesem Jahr um die Hälfte zu reduzieren, knapp verfehlt wurde. Dennoch hätten rund 72 der 129 Entwicklungsländer dieses Jahrtausend-Ziel erreicht.  24 afrikanische Länder würden derzeit von Nahrungskrisen betroffen sein, das seien doppelt so viele wie 1990. NGOs kritisieren, dass die Fortschritte viel zu gering seien. Das Millenniumsziel, den Hunger bis 2015 zu halbieren, werde verfehlt. Die Unterschiede zwischen den Ländern und Regionen seien extrem groß. Es sei bereits heute absehbar, dass der Hunger bis 2030 nicht beendet werde, wenn die Regierungen nicht vom Schneckentempo in den Turbogang umschalteten.
nzz.ch (Bericht) ,  fao.org (Dokument), oxfam.de (Kritik)
Daimler: Steigt in das Geschäft mit stationären Batterien ein greenmag.de
Rauchverbot: Weniger Kinder im Krankenhaus süddeutsche.de
Strom aus Flugzeugflügeln: Good Vibrations könnten Energie für Bordsysteme erzeugen welt.de

JOBS
VDMA sucht Referent (m/w) Umweltpolitik (DE/EU) Technik und Umwelt *** gec-co sucht wissenschaftlichen Mitarbeiter Kommunikation (m/w) *** 50Hertz sucht Agraringenieur/-in oder Geoinformatiker/-in als Fachprojektleiter/-in Liegenschaften *** REHAU sucht Praktikant (m/w) Nachhaltigkeitsmanagement *** SV sucht Leiter (m/w) Stabsstelle “Nachhaltigkeit”
trendingjobs.eu, trendingjobs.eu/submit, jobs@trendingjobs.eu (Info+Inserat schalten)

KALENDER
3. Juni 2015 , Konferenz – Globalisierung und nationale Verantwortung neu ordnen. Politische Innovationen für Nachhaltigkeit, Berlin
Die 15. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung diskutiert aktuelle Ideen und konkrete Politik. Während des deutschen Vorsitzes der G7 fragen wir, wie sich Nachhaltigkeit konkret und wirksam umsetzen lässt. In 15 Foren unterschiedlicher Formate sind Sie im Laufe des Tages gefragt, an der Entwicklung von Lösungen teilzuhaben. Die Projekte des Rates, unter anderem die 100 jüngsten Kommunalpolitiker, werden Ihre Arbeit vorstellen und stehen Ihnen für Rückfragen zur Verfügung. Als ein neues Element bieten wir Ihnen an, in einem geschützten Nutzerbereich im Vorfeld der Jahreskonferenz mit anderen Teilnehmenden in Austausch zu treten und sich für Gespräche vor Ort zu verabreden.
nachhaltigkeitsrat.de
4.Juni 2015  BUND zu Normen für den Umweltschutz
Themenabend des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Thema „Wandel in der Normung – von der technischen Norm bis zur sozialen Verantwortung“, u.a. mit der Leiterin des Koordinierungsbüros Normungsarbeit der Umweltverbände Marion Hasper
bund.net
8. Juni 2015, Tag des Meeres
Die Vereinten Nationen haben diesen Tag ins Leben gerufen, um an den Wert der Meere zu erinnern. Klimawandel, Überfischung und Vermüllung setzen den Meeren stark zu. Regelmäßig müssen in aller Welt Strände gesäubert werden, Fischgründe sind gefährdet und das Meer als Klimaregulator ist ebenfalls bedroht. An der Westküste Japans hat man beispielsweise mit erheblichen Problemen zu kämpfen.
greenmag.de
10. und 11. Juni 2015,  Grün in der Stadt, Berlin
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veranstalten den Kongress „Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft“. Derzeit wird zum Thema ein „Grünbuch“ erarbeitet, das aktuelle Positionen bündelt und auf dem Kongress zur Diskussion gestellt wird. Ideen und gute Beispiele aus unterschiedlichen Handlungsfeldern werden vorgestellt und gemeinsam erörtert. Die Beiträge des urbanen Grüns für mehr Lebensqualität in den Städten stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit!
gruen-in-der-stadt.de

12. Juni 215, 13:30 Energiepolitik in Brandenburg und Berlin – gemeinsame Ziele, gemeinsame Wege?
Brandenburg ist in der Energiepolitik ein wichtiger Partner Berlins. Berlin kann sein Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, nur erfüllen, wenn Brandenburg als Teil des gemeinsamen Klimaraums konsequent mitzieht. Das wird Brandenburg nicht leicht fallen, denn noch immer ist die Braunkohle ein wichtiger Energieträger des Berliner Nachbarn.
9.-10. Oktober 2015,  World Forum for a Sustainable Society, Universität Sofia

NICHT MEHR GRÜN
Ich trinke Jägermeister, weil….:  So lautete die alte Werbekampagne des Kräuterschnapses aus Wolfenbüttel. Nun haben sich die Grünen in NRW mächtigen Ärger zugezogen, nicht mit dem Hersteller, sondern mit dem Landesjagdverband. Der stört sich daran, dass der grüne NRW-Umweltminister Johannes Remmel, eben mit diesem Kräutertrank anstoße, just nach der Verabschiedung eines heftig umstrittenen Landesjagdgesetzes.
rp-online.de (Bericht) ,  wa.de  (Foto + Bericht)