Die einen wollen die Fahrpreise im Öffentlichen Personen Nahverkehr am liebsten gleich abschaffen, die anderen sehen den ÖPNV als reines Zuschussgeschäft, das am Besten gleich abgeschafft wird. Lohnt sich ie Investition in die Daseinsvorsorge Mobilität aus gesamtwirtschaftlicher Sicht überhaupt. Diese Frage hat der Verkehrsverbund Rhein-Sieg zu beantworten versucht, in dem er eine Studie zum gesamtwirtschaftlichen Nutzen des ÖPNV im Verbundraum in Auftrag gegeben hat. Das Ergebnis: Fasst man alle postiven Effekte des Nahverkehrs zusammen, so steht jedem Euro, der für den ÖPNV aufgewendet wird, ein Nutzen von 4 Euro gegenüber.
Ermittelt wurde dieses Ergebnis durch die Gegenüberstellung von Zuschussbedarf zu Nutzen des ÖPNV.
Vorteile des gesamtwirtschaftlichen Nutzens von Bus und Bahn liegen im Vergleich zum eigenen PKW auf der Hand: Der ÖPNV ist kostengünstiger, wesentlich umwelt- und klimafreundlicher sowie sicherer als der PKW. Darüber hinaus bietet der Nahverkehr vielen Menschen die einzige motorisierte Möglichkeit, um mobil zu sein und damit zur gesellschaftlichen Teilhabe. Der Angebotsmix im ÖPNV im untersuchten Angebotsraum sei ökonomisch am Bedarf ausgerichtet und aus gesamtwirtschaftlicher Sicht gesehen absolut lohnenswert, bilanziert die Studie.
Studie bilanziert: Geld ist sinnvoll eingesetzt
In konkreten Zahlen ausgedrückt: 2011 profitierten die Menschen im VRS von 124 Millionen Fahrplan-Kilometern im ÖPNV und Verkehrsleistungen von 4,7 Milliarden Personen-Kilometern mit Gesamtkosten von rund 840 Millionen Euro. Diese konnten zu 64 Prozent durch leistungsbezogene Erlöse, insbesondere Fahrgeldeinnahmen, abgedeckt werden. Das durch öffentliche Gelder im VRS zu schließende Defizit beläuft sich damit auf 300 Millionen Euro. Um aus diesen Zahlen den wirtschaftlichen Nutzen von Bussen und Bahnen im VRS zu ermitteln, hat das beauftragte Unternehmen Intraplan ein hypothetisches Szenario entwickelt: der VRS-Verbundraum ganz ohne ÖPNV.
Mit dieser Negativfolie ließ sich feststellen, dass Busse und Bahnen das Straßennetz um knapp drei Milliarden Pkw-Kilometer entlasten. Dadurch bedingt führt der ÖPNV zu weniger Verkehrstoten und Verletzten und sorgt für 574.000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß. „Im Ergebnis haben wir einen vierfachen Nutzen des ÖPNV gegenüber den eingesetzten öffentlichen Mitteln: Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist die Abdeckung der Defizite im ÖPNV somit sinnvoll eingesetztes Geld“, so VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag über das Ergebnis der Studie.
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