Draussen vor der Tür die eigene Umgebung kennenzulernen, unbekümmert herumtollen zu können. Viele Kinder machen diese Erfahrung nicht mehr. Viele Eltern beschränken den Aktionsradius ihrer Kinder.
Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der ZEIT durchgeführt hat. Jedes zweite befragte Elternteil gab darin an, schon von einem mulmigen Gefühl beschlichen zu werden, sobald sein Kind alleine draußen sei. Etwa jeder Zehnte lässt sein Kind generell nicht unbeaufsichtigt nach draußen.
Die ZEIT wollte wissen, wie viel Freiraum Deutschlands Eltern ihren Kindern gewähren. Die Ergebnisse führen vor Augen: Dieser ist sehr begrenzt. So gestatten 56 Prozent der Eltern ihrem Nachwuchs unbeaufsichtigtes Spielen nur „auf dem eigenen Grundstück“ oder „in der direkten Nachbarschaft“. Mehr als acht von zehn Eltern gaben an, sie wollten dabei „jederzeit wissen, wo sich das Kind gerade befindet“ – und fast drei Viertel gaben an, sie wüssten dies auch tatsächlich.
Kritische Haltung der Experten
Experten sehen diese Entwicklung kritisch. „Für die Entwicklung ist es sehr wichtig, dass Kinder unbeaufsichtigt draußen spielen”, sagt der Soziologe Peter Höfflin von der EFH Ludwigsburg der ZEIT. „Unter dem ständig wachen Blick der Eltern entfalten sich die Kinder im Spiel nicht frei.” Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht deutliche Indizien dafür, dass sich die Möglichkeiten zum freien Spiel an der frischen Luft verschlechtern.
Die Online-Befragung durch die YouGov Deutschland AG fand im Juli 2015 statt. Daran nahmen 1.002 Mütter und Väter von Kindern zwischen 5 und 15 Jahren teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für deutsche Elternteile von Kindern im Alter zwischen 5 und 15 Jahren.
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