Lord Barker, Vorstandsvorsitzender der En+ Group, plädiert dafür, dass kohlenstoffarmes, „grünes“ Aluminium eine verstärkte Rolle im europäischen COVID-19-Rettungspaket und der Klimastrategie der Europäischen Union (EU) spielen sollte.
Zeitgleich mit der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Deutschland sprach sich für eine nachhaltige, grüne Aluminiumindustrie in Europa aus. Die EU muss jedes Jahr zusätzliche 470 Milliarden Euro investieren, wenn sie ihre Klima- und Energieziele erreichen will. Diese Investition – ein wichtiger Teil des europäischen Plans für die wirtschaftliche Erholung nach COVID-19 – wird dazu beitragen, Elektroautos herzustellen, erneuerbare Energien zu integrieren und energieeffizientere Gebäude zu bauen. Aluminium ist einwesentlicher Bestandteil dieser Produkte, da es extrem leicht, langlebig und wiederverwertbar ist.
Die En+ Gruppe fordert als Sofortmaßanhmen die Abschaffung von Zöllen auf kohlenstoffarme Importe wie auf dieses klimafreundliche Rohmetall, die den europäischen Herstellern helfen kann, eine weltweite Marktführerschaft bei der Produktion von umweltfreundlichen Gütern und Produkten zu erlangen. Lord Barker, äußerte sich wie folgt: „Die EU kann stolz auf ihre Erfolge bei der Reduzierung von Emissionen sein und den ehrgeizigen Green Deal als großartigen Schritt in die Zukunft sehen.
Politische Führungskraft kann Arbeitsplätze und Wohlstand in Europa ankurbeln – zu einer Zeit, in der COVID-19 wirtschaftliche Notlagen verursacht hat. Da die EU fast 500 Milliarden Euro pro Jahr in den Übergang zu kohlenstoffarmen Technologien investieren muss, bietet sich hier eine gewaltige Chance, die durch den Einsatz von „grünem“ Aluminium wesentlich effektiver gestaltet werden kann.“
Europa wird nach wie vor importieren müssen „Europa ist nach wie vor auf zu viele importierte kohlenstoffreiche Metalle angewiesen. Diese sehrumweltschädlichen Importe wirken sich auf die EU-Hersteller aus, die von kleinen Elektroautos bis hin zu Flugzeugen eine Vielzahl von Gütern produzieren.
Die wachsende Verbrauchernachfrage nachklimafreundlichen Produkten wirkt sich jedoch auf die gesamte industrielle Lieferkette aus. Warum Europas Kohlekraftwerke abschalten, wenn die Fertigprodukte, die wir kaufen oder herstellen, kohlenstoffreiches, mit Kohle produziertem Aluminium vom anderen Ende der Welt beinhalten? Hochwertiges, kohlenstoffarmes Aluminium ist erwachsen geworden und steht jetzt in großem Maßstab bereit. Die Antwort ist die Abschaffung der Importzölle für kohlenstoffarmes Primäraluminium, um Europa dann zu helfen, wenn es am meisten darauf angewiesen ist. Dies würde ein klares Signal aussenden, dass die EU es mit dem Weg in eine grüne Zukunft ernst meint.“
Die En+ Group/RUSAL hat Anfang Juli 2020 ihre Strategie veröffentlicht, in der sie sich dazu verpflichtet, die Industrie durch die Entwicklung einer neuen Klasse von „Grünem Aluminium“ in die kohlenstoffarme Wirtschaft zu führen.
Die Vision plädiert unter anderem für gesonderte Zollbestimmungen für kohlenstoffarmes Rohaluminium. Eine kürzlich durchgeführte Studie schätzte die Gesamtkosten der Importzölle für die europäische nachgelagerte Industrie in den letzten 20 Jahren auf bis zu 20 Milliarden Euro. Die Abschaffung der Zölle für kohlenstoffarmes Rohaluminium würde der Industrie in ganz Europa jährlich mehrere zehn Millionen Euro einsparen und der Industrie helfen, den Kohlenstoffgehalt ihrer Produkte zu reduzieren. Die aluminiumverarbeitende Industrie der EU beschäftigt mehr als 200.000 Menschen auf dem ganzen Kontinent, wobei 75 Prozent des primären Rohaluminiums importiert werden.
Aktionsplan für die Industrie
Lord Barker äußerte sich weiter: „Die „Green Aluminium Vision“ ist ein positiver und praktikabler kohlenstoffarmer Aktionsplan für unsere Industrie, der die Transparenz in den Mittelpunkt der Debatte stellt. Ohne sie riskieren wir ein Konjunkturpaket, das nicht zielgerichtet und unproduktiv für das Klima ist. Von der Nutzung von Wasserkraft zur Herstellung von Aluminium bis hin zur Investition in Spitzentechnologie, um einen energieintensiven Herstellungsprozess kohlenstofffrei zu machen – die En+ Group/RUSAL besitzt die Glaubwürdigkeit, den Weg zu weisen.“
Und Lord Baker weiter: „Wir veröffentlichen diese Vision mit der Übernahme der EU-Präsidentschaft durch die deutsche Regierung. Deutschland hat bewiesen, dass es im Klimaschutz eine führende Rolle einnimmt. Sie haben den wirtschaftlichen Aufschwung Europas sowie eine ehrgeizige und nachhaltige Industriestrategie in den Mittelpunkt gerückt; hier kommt dem grünen Aluminium eineentscheidende Rolle zu“.
Die „Green Aluminum Vision“ der En+ Group/RUSAL schlägt neun Prinzipien vor, die die Zukunft des grünen Aluminiums prägen können:
1. Die Entschlossenheit, die Emissionen über den gesamten Produktionsprozess hinweg zu reduzieren: Dies bedeutet die Senkung der direkten Treibhausgasemissionen aus der Elektrolyse um 15 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2014; die Senkung des Energieverbrauchs um sieben Prozent; sowie die Nutzung von nahezu 100 Prozent Wasserkraft für den Schmelzbetrieb. RUSAL hat auch damit begonnen, die bahnbrechende Technologie der Inert-Anode zu testen, die den Energieverbrauch drastisch senken und die Kohlenstoffemissionen im Schmelzprozesseliminieren wird.
2. Kohlenstoffarmes Aluminium-Branding: Die Marke ‚ALLOW‘ von En+ Group/RUSAL bietet kohlenstoffarmes Aluminium mit einem unabhängig verifizierten CO2-Fußabdruck. Es wird in Schmelzhütten mit weniger als vier Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Aluminium hergestellt (Emissionen der Schmelzhütte, IAI Stufe 1), wodurch Kunden ihre Emissionssenkungssziele erreichen können.
3. Transparenz des CO2-Fußabdrucks: Die En+ Gruppe hat die London Metal Exchange (LME)immer wieder aufgefordert, Regeln für die Offenlegung von Emissionen einzuführen, um einen transparenteren und auf Nachhaltigkeit basierenden Handel zu fördern, und begrüßt ihre Pläne, eine Plattform für den Handel mit kohlenstoffarmem Aluminium einzurichten.
4. Zirkularität: Recycling kann die Ressourceneffizienz und die Reduzierung von Emissionensteigern und sollte mit kohlenstoffarmem Primäraluminium Hand in Hand gehen. Die Industrie sollte sich auf die Verringerung der Abfallmenge konzentrieren und sicherstellen, dass das Wachstum von der erweiterten Ressourcennutzung abgekoppelt wird.
5. Kennzeichnung der Nachhaltigkeit: Die En+ Group/RUSAL wird sich für ein „GreenAluminium Label“ einsetzen, das es den Kunden ermöglichen wird, kohlenstoffarmes Primäraluminium zu kaufen, welches mit einem unabhängig verifizierten CO2-Fußabdruck hergestellt wurde.
6. Öffnung des Handels für kohlenstoffarmes Primäraluminium: Die En+ Group/RUSAL fordert die Schaffung separater Zollbestimmungen für kohlenstoffarmes Primäraluminium, was die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der gesamten Industrie fördern würde.
7. Abbau von Überkapazitäten zur Gewährleistung eines fairen und umweltfreundlichen Handels: Die En+ Group fordert die Schaffung eines globalen Forums für nachhaltige industrielle Entwicklung, das sich auf die Verbesserung der globalen Steuerung, die Stärkungdes freien und fairen Handels und den Schutz umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen vor marktverzerrenden Praktiken konzentriert.
8. Förderung von Forschung und Entwicklung: Industrieweite Anreize für die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung könnten den Fortschritt von emissionsmindernden Technologien wie Inert-Anoden oder Innovationen, die die Rückgewinnung von verwertbarem Schrott verbessern könnten, beschleunigen.
9. Unterstützung für eine Erneuerung des Multilateralismus: Die En+ Group/RUSAL unterstützt eine auf Regeln basierende Weltordnung, die Reform der WTO und einen neuen Multilateralismus, der sich durch eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Staaten und nichtstaatlichen Akteuren auszeichnet. Die Gruppe hat acht der Ziele für nachhaltige Entwicklung erreicht, mit einem starken Schwerpunkt auf Ziel 17, welches globale Partnerschaften betrifft. Sie nimmt auch an den UN-Klimakonferenzen teil.
Die durchschnittlichen Emissionen für das gesamte Aluminium der En+ Group liegen bei 2,6 tCO2/t Al für alle Quellen, die mit der Herstellung von Aluminium aus Aluminiumoxid in Schmelzhütten zusammenhängen. Die durchschnittlichen äquivalenten Kohlenstoffemissionen für chinesisches Aluminium liegen bei 16,2 tCO2/t Al; die durchschnittlichen Kohlenstoffemissionen für Aluminiumweltweit liegen bei 12,6 tCO2/t Al.
[…] Wie Aluminium und Zement klimaneutral werden können: Treibhausgasemissionen müssen im Industriebereich radikal gesenkt werden, das gleiche gilt für den Transportsektor. Ein neuer Bericht der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Dabei gibt es einige Sektoren, die schwer CO2 neutral werden können. Die Stahlindustrie und die Aluminiumindustrie gehören dazu, ebenso wie die Chemieindustrie. Aus Sicht der Irena muss dabei ein Paradigmenwechsel stattfinden. Bisher habe man häufig darauf gesetzt, Emissionen teilweise zu reduzieren, etwa durch Effizienzverbesserungen oder durch den Wechsel von Kohle auf weniger klimaschädliches Erdgas. Einige Unternehmen, wie Teile der Aluminiumindustrie denken aktiv darüber nach, CO2 Werte zu senken. klimareporter.de , irena.org (Originalbericht), fair-economics.de […]
[…] How aluminum and cement can become carbon neutral: Greenhouse gas emissions must be radically reduced in the industrial sector, the same applies to the transport sector. A new report by the International Renewable Energy Agency (Irena) shows possible solutions. There are some sectors that are difficult to make CO2 neutral. The steel and aluminum industries are among them, as is the chemical industry. From Irena’s point of view, a paradigm shift must take place. Until now, the focus has often been on reducing emissions in part, for example by improving efficiency or by switching from coal to less climate-damaging natural gas. Some companies, such as parts of the aluminum industry, are actively thinking about reducing CO2 levels. klimareporter.de , irena.org (Originalbericht), fair-economics.de […]