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Gewinnabschöpfung bei Strompreisen auch rückwirkend?  Im Zuge der Strompreisbremse sollen 90 Prozent der Zufallsgewinne technologiespezifisch zunächst am Spot-, später am Terminmarkt von den Betreibern abgeschöpft werden. Dabei ist auch eine rückwirkende Abschöpfung seit dem 1. März zumindest für den Spotmarkt im Gespräch. Biomethan-, Steinkohle oder Erdgas Stromproduzenten sind, wenn man einem Konzeptpapier des Bundeswirtschaftsministerium folgt, fein raus – alle anderen Stromerzeuger würde die geplante Gewinnabschöpfung im Strommarkt treffen. Das ist Bestandteil eines Konzeptpapiers zur „Strompreisbremse“ . Die Ausarbeitung soll „mögliche, vorläufige Optionen zur Umsetzung der EU-Beschlüsse“ auflisten, wie es in dem 18-seitigen Papier heißt. Betroffen von der Gewinnabschöpfung sollen – außer dem Biomethan – auch alle erneuerbaren Energien sein, unabhängig davon, ob sie durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden oder nicht. Die Erneuerbare Energienbranche kritisiert die Überlegungen des BMWK und  klimareporter.de , pv-magazine.de 

Verzögerung bei Chemikalienverordnung:  Die EU-Kommission will im Rahmen des Green Deals  verhindern, dass gefährliche Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Doch nun verzögert sich die Umsetzung der sogenannten REACH-Verordnung für Chemikalien so sehr, dass sie in dieser Legislaturperiode wohl nicht mehr abgeschlossen werden wird. Das geht aus einem Planungsdokument der EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen hervor. Zur Aktualisierung der Verordnung sollte die Kommission eigentlich bis Ende 2022 einen Vorschlag vorlegen. Nun ist die „gezielte Überarbeitung“ von REACH für das vierte Quartal 2023 angesetzt.  spiegel.de

24 Prozent das ist der Anteil erneuerbaren Stroms, der in diesem Jahr in der EU produziert wurde.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges werden Rekordmenge an erneuerbarem Strom erzeigt: Der Anteil an erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind ist seit dem Krieg so groß wie noch nie. Durch die Rekordproduktion habe die EU etwa elf Milliarden Euro an Gaseinkäufen gespart. „Wind- und Solarenergie helfen den europäischen Bürgern schon jetzt“, sagt Chris Rosslowe von Ember. „Aber das zukünftige Potenzial ist noch größer.“ Auch Deutschland erreichte der Studie zufolge einen Höchstwert mit 104 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien seit März. Das entspreche etwa einem Drittel der gesamten Elektrizität. zeit.de

 

Neue Namen für Umweltministerium in Italien: Kaum ist die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Amt, gibt es Streit um die Benennung von Ministerien. So wurde der Name des Ministerium für den ökologischen Wandel  gecancelt, was als klares Signal dafür gilt, dass Meloni in Sachen Umweltpolitik neue Akzente setzen will. Ersetzt wird es von einem „Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit“. Für nachhaltige Mobilität wird künftig der neue Verkehrsminister und Lega-Chef Matteo Salvini zuständig sein, der sich gegen den europaweit beschlossenen Stopp für Verbrennungsmotoren ab 2030 stemmt.“ Diejenigen, die sich kein modernes Auto leisten können, sollen nicht zu Fuß gehen müssen, das ist eine Entscheidung gegen das Volk“, sagte Salvini kürzlich. derstandard.at

Machtwort bei Laufzeiten: Im Atomstreit zwischen den Grünen und der FDP hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Ampelkoalition ein Machtwort gesprochen: Alle drei noch am Netz befindlichen deutschen Atomkraftwerke sollen über das gesetzlich vereinbarte Aus am Jahresende hinaus weiter laufen – allerdings längstens bis zum 15. April 2023, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben von Scholz an das Bundeskabinett. Der Kanzler berief sich dabei auf seine Richtlinienkompetenz innerhalb der Bundesregierung. Scholz schrieb weiter, „parallel zu dieser Entscheidung“ solle ein ehrgeiziges Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz vorgelegt werden. taz.de

Uneinigkeit bei Bewertungen des Oder Fischsterbens: Niedriger Wasserstand und Abwässer dürften das Wachstum einer giftigen Alge beschleunigt haben, so lauten die Ergebnisse der Untersuchungen zum Fischsterben in der Oder. In Polen und in Deutschland zieht man aber politisch unterschiedliche Schlüsse. Einen gemeinsamen deutsch-polnischen Abschlussbericht wird es jedoch wohl nicht geben. Das Bundesumweltministerium sagt jetzt, dass von vornherein wohl von keinem gemeinsamen Bericht auszugehen war. Doch im Hintergrund ist von einer desaströsen Zusammenarbeit zu hören. Daten wurden spät oder gar nicht übermittelt – weshalb es schon auf deutscher Seite heißt, die Aufarbeitung des Fischsterbens an der Oder sei ein Zeugnis des deutsch-polnischen Zerwürfnisses. deutschlandfunk.de

Der Run auf Rohstoffe aus der Tiefsee: Das Rennen um Rohstoffe vom Grund der Ozeane ist längst eröffnet. Der Abbau von Mineralien und Metallen auf oder unter dem Meeresboden stellt allerdings ein permanentes Risiko für die empfindliche Unterwasserwelt dar. Umstritten ist auch, ob es ohne „Deep Sea Mining“ tatsächlich keine „grüne“ Energiewende geben kann – oder anders gesagt: ob das ökologische Risiko der hohe Preis dafür ist. orf.at

 

BUCHTIPP DER WOCHE:

Die Sprache der Zuversicht – Inspirationen und Impulse für eine bessere Welt

Angesichts zahlreicher Krisen droht sich ein dumpfes Gefühl von Resignation breitzumachen. Was wir jetzt brauchen, ist neue Kraft – und vor allem Zuversicht. Die Quelle dafür tragen wir in uns: unsere Sprache.

Sie hat die Macht, Dinge in Dunkelheit oder Licht zu kleiden, mit Beklemmung oder Hoffnung zu füllen. In seinem neuen Buch begibt sich Ulrich Grober auf eine unterhaltsame und philosophische Reise durch unsere Sprache und feiert die Magie, die ihr innewohnt. Er legt die Tiefenschichten elementarer Wörter offen, erinnert an ikonische Bilder und lotet das Potenzial von Redewendungen aus, unsere Vorstellungskraft in Gang zu setzen und der Zukunft eine neue Richtung zu geben. Aus dem Verborgenen der Wörter eröffnet er überraschende Zugänge zu den Herausforderungen unserer Zeit: die Kunst, mit wenig auszukommen. Das Vermögen, sich von der Welt verzaubern zu lassen. Empathie. Nachhaltigkeit. Furchtlosigkeit. Kapitel für Kapitel webt er so ein Netz der Zuversicht für diese höchst prekären Zeiten. oekom.de


Investments: Umweltorganisationen appellieren an das grüne Gewissen großer Fondsanbieter. spiegel.de
Schäden durch Wirbelstürme: Computersimulationen  zeigen, wie verwundbar die US-Wirtschaft durch den Klimawandel ist. tagesspiegel.de
Windkraftausbau: Bei Onshore stagniert der Ausbau. spiegel.de
Uniper: Rettung könnte noch viel teurer werden. manager-magazin.de
Fischerei: Neue Fangquoten für die Ostsee beschlossen. proplanta.de
Unkenntnis: Viele Beschäftigte kennen die Pflicht zur Rücknahme von Elektroschrott nicht. chip.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Regionale Ernährung – darauf kannst du achten

Einerseits liegen regionale und saisonale Ernährung voll im Trend. Andererseits gibt es im Supermarkt fast jedes Gemüse und Obst zu jeder Jahreszeit zu kaufen. Dieser vermeintliche Luxus geht jedoch auf Kosten von Umwelt und Klima und ist daher eigentlich Quatsch. Doch wie genau ernährt man sich eigentlich regional?

Erdbeeren im Winter, Obst aus Übersee und erntefrische Äpfel im März? Alles Dinge, die eigentlich nicht sein müssten. In der Folge des Utopia-Podcast sprechen Denise, Frenzy und Lena darüber, wie man sich regional ernähren kann, was man dabei beachten kann und warum regionale Ernährung nicht nur gesund und lecker für uns, sondern auch richtig gut für Klima und Umwelt ist. utopia.de


KOMMENTAR DER WOCHE:

Klimakrise in der Mietwohnung

von  Ruth Fartacek

Dem Themenkomplex Wohnen und Klimaschutz wurde politisch lange Zeit zu wenig Beachtung geschenkt. Die Energiekrise konfrontiert uns nun schmerzhaft mit diesem Versäumnis. Der Gebäudesektor ist deshalb zur Erreichung der klimapolitischen Ziele alternativlos. Als zentrale Maßnahmen dafür gelten für bestehende Gebäude die Umstellung der Heizungssysteme auf erneuerbare Energien und eine Wärmedämmung der Häuser. Diese Maßnahmen konsequent umzusetzen ist jedoch nicht nur eine planerische, sondern auch eine sozialpolitische Herkulesaufgabe. Insbesondere am Mietmarkt gilt es, die Ökologisierung der Wohnungen sozial gerecht zu gestalten, damit es zu keiner Verschärfung der ohnehin schon prekären Situation für Österreichs Mieterinnen und Mieter kommt. derstandard.at

 


MOBILITÄT:

Unternehmen fürchten das Ende der e-Auto Booms: Die hohe Inflation, die Energiekrise und die reduzierten Kaufprämien könnten den Boom bei Elektroautos laut den deutschen Autozulieferer Bosch und ZF beenden. Zudem könnte die ökonomische Situation dazu führen, dass die Neuwagenproduktion in Europa insgesamt einbricht. Die Unternehmen befürchten zudem, dass die höheren Preise bei Einstiegsmodellen dazu führen, dass Geringverdiener sich kein Auto mehr leisten können. Frank Iwer, Personalleiter Deutschland bei ZF ist deshalb der Meinung, dass das Ziel der Ampelkoalition von 15 Millionen E-Autos in Deutschland bis 2030 „kaum noch zu erreichen“ ist. Den von der Europäischen Union (EU) für 2035 geplanten Verkaufsstopp für Benzin- und Dieselautos bezeichnet Iwer als „illusorisch“. Denkbar ist laut ihm eine „Laufzeitverlängerung für Verbrenner“, die mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) angetrieben werden. Eine solche Entscheidung wäre für ZF beispielsweise problematisch, weil das Unternehmen über zwölf Milliarden Euro in E-Mobilität und autonomes Fahren investiert hat. Laut Iwer müssten mehr als 14.000 Tankstellen mit Ladesäulen ausgestattet werden, damit in Deutschland die E-Mobilität den Durchbruch schafft. Ein ähnliches Ergebnis lieferte auch eine Studie von Strategy&, laut der in Deutschland die vorhandene Ladeinfrastruktur und die Ausbaugeschwindigkeit nicht ausreichen, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. forschung-und-wissen.de

Zeitenwende in der Mobilität: Das Mobilitätsverhalten ändert sich so stark wie nie zuvor. Auch die Bereitschaft zur Nutzung autonomer Verkehrsmittel steigt – wobei die große Mehrheit für die nahe Zukunft nicht mit einem entsprechenden Angebot rechnet. Dabei ist das Fahrrad der größte Gewinner. Neun Prozent nutzen das Fahrrad häufiger, 16 Prozent seltener. Ein Viertel (25 Prozent) setzt häufiger auf sogenannte On-Demand-Angebote wie Ride Pooling oder Ride Hailing, 14 Prozent aber auch weniger oft. Der eigene Pkw wird von 22 Prozent häufiger genutzt, 36 Prozent lassen ihn aber öfter stehen. Ebenfalls 22 Prozent fahren häufiger Bus und Bahn im Nahverkehr, 37 Prozent aber seltener. Carsharing wird von 20 Prozent häufiger genutzt, von 14 Prozent seltener. Bike-, E-Scooter- und Moped-Sharing ist bei 14 Prozent beliebter, bei 15 Prozent weniger beliebt als früher. markenartikel-magazin.de

ADAC fordert mehr E-Kleinwagen aus Deutschland: Der Elektrofahrzeug-Markt boomt – auch in Deutschland. Doch der ADAC bemängelt nun, dass man eine bestimmte Fahrzeugklasse von deutschen Herstellern deutlich weniger sieht. stuttgarter-nachrichten.de

Volkswagen: VW-Aktionäre wollen Autobauer zu mehr Transparenz bei Lobbyarbeit zwingen. Mehrere Pensionsfonds haben den Konzern in Verdacht, durch Lobbyaktivitäten seine Klimaziele zu hintertreiben. Nun soll die Justiz nachhelfen. handelsblatt.com

Wissing und EU-Parlament wollen Ladenetz für E-Autos ausbauen: Die E-Mobilität werde nur Akzeptanz finden, wenn das Laden so einfach wie das Tanken sei. Lücken müssten vor allem auf dem Land vermieden werden, erklärte der Verkehrsminister. Das Kabinett beschloss einen neuen Plan dafür. Der Bund will eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland im Jahr 2030 erreichen. Bisher sind es rund 70.000. Für die Umsetzung sind den Angaben zufolge rund 6,3 Milliarden Euro vorgesehen. Auch das EU-Parlament befasste sich mit Ladestellen für E-Autos. Die Abgeordneten forderten, dass es bis 2026 mindestens alle 60 Kilometer eine Ladestation an den wichtigsten Straßen gibt. zdf.de, stuttgarter-nachrichten.de

Hamburg: Wird erste Test-Stadt für autonome Lkws in Europa. stern.de

Hyundai bricht wohl H2-Lkw-Projekt in der Schweiz ab: Hyundai hat offenbar überraschend sein Projekt mit Brennstoffzellen-Lkw in der Schweiz gestoppt. 1.600 solcher Lkw wollte Hyundai bis zum Jahr 2025 in die Alpennation bringen. Nun wird das Projekt laut einem Manager wegen der „äußerst stark schwankenden Energiepreise“ abgebrochen. Doch Hyundai Hydrogen Mobility dementiert. electrive.net

9-Euro-Ticket rund 52 Millionen Mal an Neukunden verkauft: Nach Auskunft des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) seit Verkaufsstart rund 52 Millionen Mal an Neukunden verkauft worden. Zudem hätten monatlich rund zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (20/3825) auf eine Kleine Anfrage.

WASSERSTOFF:

Söder fordert von Habeck Stromkraftwerke mit Wasserstoff: Die klimabedingte Energiewende und die durch Russlands Krieg gegen die Ukraine verursachte akute Energiekrise rütteln die Strukturen in der deutschen Energiebranche völlig durcheinander. Bayern allerdings befürchtet, dass im Zuge des Umbaus des deutschen Strom- und Energiemarkts der Standort politisch geschwächt werden könnte. In einem Schreiben an den für das Thema Energie zuständigen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) macht Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nun seinem Unmut Luft. donaukurier.de

Energiekrise als Beschleuniger von Wasserstoff: Der von US-Präsident Biden unterzeichnete Inflation Reduction Act der Vereinigten Staaten zur Reduzierung der Inflation sowie die Förderung durch die EU mit 5,2 Milliarden Euro sind nur zwei Beispiele, die verdeutlichen, dass Wasserstoff auch von staatlicher Seite aus inzwischen intensiv gefördert wird. Grüner Wasserstoff hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Wasserstoff ist zum einen vielversprechend zur Erreichung des Netto-Null-Ziels für Treibhausgasemissionen bis 2050, zum anderen erhöhen die jüngsten energiepolitischen Ereignisse die Notwendigkeit und den Druck zur Umstellung auf alternative Energien. boerse-am-sonntag.de

Logistiker setzen auf Wasserstoffantrieb: Bei einer Umfrage des Bundesverbandes Logistik kommt es zu teilweise überraschenden Ergebnissen. Die Frage nach den bevorzugten Antriebstechnologien der kommenden Jahre beantworten die Befragten mit Wasserstoff. Mit einem Wert von 5,09 nimmt die Brennstoffzelle die Spitzenposition ein. Obwohl diese Technologie in der sogenannten Well-to-Wheel-Betrachtung (in etwa: vom Bohrloch bis zum Rad) deutlich schlechter abschneidet – etwa um den Faktor 3 – als die auf Platz 2 folgende Elektromobilität mit einem Wert von 4,77. Es folgt der Dieselantrieb mit 4,40. Mit etwas Abstand folgen LNG oder CNG (3,82 beziehungsweise 3,09). Einig sind sich die Befragten nach Angaben der BVL darin, dass der Einsatz von Diesel-betriebenen Lkw künftig stark zurückgeht. Eine Umstellung scheitert aber derzeit vor allem noch an der Verfügbarkeit – sowohl der alternativen Antriebe selbst als auch mit Blick auf die Lade- beziehungsweise Tankpmöglichkeiten. So sind etwa von den rund 70.000 E-Lade-Stationen in Deutschland weniger als 6.000 für Lkw geeignet. Wasserstoff-Tankstellen gibt es in Deutschland sogar nur rund 100 und in ganz Europa nicht einmal 250. eurotransport.de

Wasserstoffinfrastruktur noch nicht ausreichend: Für einen breit angelegten Einsatz von Wasserstoff ist die Infrastruktur in Deutschland nach Ansicht des Chefs der Prüforganisation Dekra noch nicht bereit. „Wasserstoff ist eine hochexplosive Chemikalie. Und es ist eine Chemikalie, die die Behälter, in denen sie transportiert wird, sehr aggressiv angreift“, sagte Dekra-Vorstandsvorsitzender Stan Zurkiewicz der Deutschen Presse-Agentur. Die Materialien könnten verspröden und Gas könne austreten. In Zukunft müssten vor allem Erdgas-Pipelines für den Transport von Wasserstoff umfunktioniert werden. Dabei müsse auch die Frage gestellt werden, ob die bestehende Infrastruktur angesichts der chemischen Eigenschaften von Wasserstoff sicher genug sei. „Ich würde sagen: Noch nicht.“ Auch Autohersteller und andere Industrien, die Wasserstoff als Energiequelle nutzen wollen, müssten sich mit diesem Thema befassen. stern.de

Noch ist das Ammoniak „blau“: Erste Wasserstoff-Lieferung erreicht Hamburg. n-tv.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Global Public Investment: Neuer Ansatz zur Krisenbekämpfung: Um internationale Aufgaben wie die Pandemiebekämpfung und die Bekämpfung der Klimakrise bewältigen zu können, braucht es einen neuen Finanzierungsansatz. Das betonte Christoph Benn, Director Global Health Diplomacy am Joep Lange Institute Amsterdam, am Mittwochabend während der öffentlichen Sitzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung zum Thema „Internationale Verantwortung und Zusammenarbeit“. Die internationalen Mittel zur gleichzeitigen Bewältigung multipler Krisen und der Unterstützung nachhaltiger Entwicklung reichten schlichtweg nicht aus, sagte er. bundestag.de

Ausschuss berät CO2-Bepreisung der Müllverbrennung: Die Bundesregierung will die Müllverbrennung in die CO2-Bepreisung einbeziehen. Über einen entsprechenden Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (20/3438; 20/3819) entscheiden die Abgeordneten des Bundestages am Donnerstag. Am Mittwoch beriet der Ausschuss für Energie und Klimaschutz darüber. Ein Änderungsantrag der Koalition, der abweichend vom ursprünglichen Preispfad eine Verschiebung um ein Jahr auf den 1.1.2024 vorsieht, um weitere Belastungen im kommenden Krisenwinter zu vermeiden, wurde mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen SPD, Grüne/Bündnis90 und FDP gegen das Votum der Union und der AfD bei Enthaltung der Linken angenommen. Der entsprechend geänderte Gesetzentwurf wurde mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen das Votum der Oppositionsparteien CDU/CSU, AfD und Linken angenommen.

Ampel und Union fordern Meeresschutzgebiet im Weddellmeer: Die Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sowie die Unionsfraktion dringen erneut auf die Einrichtung eines Meeresschutzgebietes im antarktischen Weddellmeer. Konkret solle sich die Bundesregierung bei der Jahrestagung der zuständigen „Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis“ (CCAMLR) dafür einsetzen, dass ein entsprechender Vorschlag der EU wieder eingebracht werde, heißt es in einem gemeinsamen Antrag (20/4057), über den der Bundestag am Freitag nach erstmaliger Debatte direkt abstimmt. bundestag.de

WÖRTLICH GENOMMEN:

Deutschland hat grosse Kompetenzen bei den erneuerbaren Energien. Das gilt sowohl für die Windkraft als auch für den Wasserstoff. Wenn Wirtschaft, Politik und Konsumenten an einem Strang ziehen, können wir einen strategischen Vorteil erreichen. Gerade die Wasserstoffwirtschaft ist ein wesentliches Element, das die strombasierte Energiewirtschaft ergänzt. Zwar sollten strombasierte Lösungen in bestimmten Feldern wie etwa der individuellen Mobilität Vorfahrt haben, doch es gibt viele Anwendungen, bei denen wir rein strombasiert an physikalische oder ökonomische Grenzen kommen – und dann wird die Wasserstoffwirtschaft entscheidend sein.

Stefan Asenkerschbaumer, Aufsichtsratsvorsitzender bei Bosch, …Bosch habe bereits seit Jahrzehnten die Strategie, vor Ort für lokale Märkte zu produzieren. Das habe sich sehr bewährt. Nicht nur für uns würde eine Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland und eine Rückabwicklung der globalen Wertschöpfungsketten problematisch sein. Laut dem Ifo-Institut würde bei einer solchen Entwicklung das Bruttoinlandprodukt in Deutschland um zehn Prozent einbrechen. Deswegen sei er absolut überzeugt davon, dass die Zukunft nicht in der Autarkie liege, sondern in einer global vernetzten und dekarbonisierten Welt. Man müsse allerdings zwei Ergänzungen machen: Wir würden eine Globalisierung mit Sicherheitsgurt und mit ausgeprägter Kompetenzstärke benötigen. nzz.ch

AFRIKA:

Klimapartnerschaft mit Marokko: Afrika ist nur für einen kleinen Bruchteil des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. dennoch ist Kontinent stärker als alle andere vom Klimawandel betroffen. Zudem ist das Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energie groß. Das bietet Chancen für Partnerschaften. Die Europäische Union und Marokko streben nun eine solche bei erneuerbaren Energien und dem Kampf gegen den Klimawandel an. Der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Frans Timmermans und Marokkos Außenminister Nasser Bourita unterzeichneten am Dienstag in Rabat eine Absichtserklärung über eine „grüne Partnerschaft“.  derstandard.at

Mehr Klimagerechtigkeit für Afrika: Über 250 medizinische Fachzeitschriften  fordern mehr Klimagerechtigkeit für Afrika. Der Kontinent habe wenig zur Krise beigetragen, leide aber unverhältnismäßig stark darunter, heißt es in dem Leitartikel, der in renommierten Zeitschriften wie dem „British Medical Journal“, „The Lancet“ und „New England Journal of Medicine“ sowie 50 afrikanischen Fachzeitschriften veröffentlicht ist. Es gebe nicht nur moralische Gründe zu helfen, heißt es in dem Beitrag. Instabilität in Afrika könne schwerwiegende Folgen für alle Länder haben. „Die akuten und chronischen Auswirkungen der Klimakrise schaffen Probleme wie Armut, Infektionskrankheiten, erzwungene Migration und Konflikte, die sich über globalisierte Systeme ausbreiten. Diese Folgewirkungen betreffen alle Nationen.“  faz.net

Kongo: «Ein hochgefährlicher Plan, der die Zukunft der Welt gefährdet»: Kongos Regenwälder sammeln mehr CO2, als ganz Afrika abgibt. Nun versteigert die Regierung sie an Ölfirmen.Kongo-Kinshasa versteigert Millionen Hektaren Wald für die Öl- und Gasförderung. Umweltschützer befürchten eine Katastrophe. Die Regierung sagt, sie wolle Schulen, Strassen und Spitäler bauen. Möglich ist aber, dass sie andere Interessen verfolgt. nzz.ch

Kenia und Ostafrika: Die Reden des kenianischen Präsidenten William Ruto seit seinem Amtsantritt am 13. September haben keinen Zweifel daran gelassen, wie er sich Ostafrika vorstellt – als einen Block ohne Grenzen. Und er setzt auf seinen Freund, den ugandischen Staatschef Yoweri Museveni, um die Beseitigung von Barrieren in den Bereichen Handel, Zoll, Finanzdienstleistungen und sogar Kultur voranzutreiben. „Mzee Museveni ist unser Ältester, wir haben großen Respekt vor ihm und blicken zu ihm auf … damit wir die Grenzen beseitigen können, die unsere Völker in Ostafrika und in Afrika trennen“, sagte er vor geladenen Gästen bei den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Unabhängigkeitstag Ugandas am 9. Oktober auf dem Kololo-Gelände in Kampala. Präsident Ruto beklagte, dass die Grenzbarrikaden das Wachstumstempo der Region beeinträchtigt hätten. „Es ist unsere Aufgabe als Staatsoberhäupter und Bürger Ostafrikas, zusammenzuarbeiten, damit wir unsere Grenzen, die sich heute als Barrieren erweisen, in Brücken umwandeln können, so dass sich Waren, Dienstleistungen und Menschen ungehindert durch die Region bewegen können“, sagte er. theeastafrican.co.ke

CDU –  Strategie zum Umgang mit Russlands Einfluss in Afrika: Für eine Strategie zum Umgang mit Russlands wachsendem Einfluss in Afrika setzt sich die Unionsfraktion ein. Über ihren Antrag (20/4048) hat der Bundestag erstmals beraten. Russland nutze seinen begrenzten Einfluss äußerst geschickt, um durch „Guerilla Geopolitics“ mit wenig Einsatz hohe (politische und wirtschaftliche) Erträge zu erzielen, schreiben die Abgeordneten. Anders als das Engagement Chinas in Afrika geschehe dies „häufig verdeckt oder subtil über Proxys wie die Söldnergruppe Wagner und ihre affiliierten Entitäten, die es dem Kreml erlauben, eine direkte Einmischung zu verleugnen und Sanktionen zu umgehen“. Diese Entwicklung sei ein Problem für deutsche und europäische Interessen vor Ort geworden. Das aktuelle russische Vorgehen in Mali und in den Jahren zuvor in der Zentralafrikanischen Republik gehören zu den konkretesten Beispielen, argumentieren die Abgeordneten. bundestag.de

Nigeria: Kidnapper überfallen Krankenhaus in Nigeria und töten mehrere Menschen. n-tv.de
Malawi: Massengrab mit 25 äthiopischen Flüchtlingen in Malawi entdeckt. taz.de
Uganda: Greift bei Ebola-Ausbruch nun doch härter durch. Gottesdienste sind verboten. stuttgarter-zeitung.de

MEHR WISSEN:

Strom aus Solaranlagen speichern: Solaranlagen auf Hausdächern sollen meist Kosten sparen und die Besitzer unabhängiger von der Stromversorgung werden. Doch vor allem in den Wintermonaten bleiben Haushalte mit Fotovoltaikanlagen auf das Netz angewiesen. Um Solarstrom wochen- oder gar monatelang zu speichern, kann zwar im Sommer gewonnener Solarstrom genutzt werden, um aus Wasser Wasserstoff zu gewinnen. Dieser lässt sich in flüssiger Form in Gasflaschen lagern oder kann in Metallpellets verpresst werden, um dann im Winter mithilfe einer Brennstoffzelle Strom zu erzeugen. Mit solchen Systemen wäre eine völlig autarke Versorgung das ganze Jahr über möglich. rnd.de 

Wie das koloniale Pflanzenerbe Europas bis heute die Pflanzenwelt prägt: Die Verschleppung von Pflanzenarten in fremde Gebiete hat dauerhafte Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und auf die Lebensgrundlagen von Menschen. Die restriktive Handelspolitik der europäischen Kolonialmächte sorgte dafür, dass Pflanzen vor allem zwischen jenen Regionen gehandelt wurden, die von derselben Macht besetzt waren. Daher waren die ausgetauschten Pflanzenarten weitgehend auf die jeweiligen Herrschaftsgebiete beschränkt. fair-economics.de

Klimawandel stört Monsumregen und Dürren: Der regelmäßig auftretende Monsunregen und Dürre hängen zusammen: Sie  gehören zum Wasserkreislauf der Erde. Der Klimawandel stört dieses wichtige System empfindlich, das das Leben auf dem Planeten ermöglicht: Denn wärmere Temperaturen heizen die untere Atmosphäre auf und erhöhen die Verdunstung. Dadurch gelangt mehr Wasserdampf in die Luft. Mehr Wasser in der Luft bedeutet eine größere Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen, oft in Form von intensiven, unvorhersehbaren Stürmen. Umgekehrt kann eine erhöhte Verdunstung auch die Trockenheit in Gebieten verstärken, die zu Dürre neigen – weil das Wasser in die Atmosphäre entweicht, statt auf dem Boden zu bleiben, wo es gebraucht wird. dw.com  

Bildung: Eine Universität für Bäume. tagesspiegel.de
Klima siegt über Spektakel: Abfahrten am Matterhorn abgesagt. n-tv.de
Pilzsammler: Spüren Klimawandel. hna.de
Fichte: Keine Zukunft mehr. faz.net
Nachhaltiges Bauen: Paläste aus Schrott. sueddeutsche.de

DAS LETZTE:

Grüne Fußballweltmeisterschaft in Katar? Bei der WM in Katar dürfte der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) deutlich über dem Durchschnitt bisheriger Turniere liegen. Der Wüstenstaat will alle Emissionen ausgleichen, etwa durch Baumpflanzungen. Kritiker sprechen von „Greenwashing“. Laut Kritikern sei der von Katar angegebene erwartete CO2-Fußabdruck deutlich zu niedrig angesetzt und in Wirklichkeit bis zu achtmal so hoch.  Kritisiert wird außerdem die Qualität der Projekte zum Ausgleich der Emissionen als fragwürdig, schwer nachvollziehbar und nicht unabhängig nachprüfbar. focus.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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