FAIReconomics Newsletter – NACHRICHTEN
Deutsche CO2 Bilanz: Nach ersten Schätzungen  stiegen die energiebedingten CO2-Emissionen in 2016 gegenüber 2015 um 0,9 Prozent. Das ist der zweite Anstieg in Folge. Der Zuwachs liegt  unter anderem an den kälteren Temperaturen im Vergleich zum Vorjahr, am Schaltjahr,  der wirtschaftlichen Konjunktur, dem Bevölkerungszuwachs und der Zunahme des Auto- und Flugverkehrs. Der Energiebedarf stieg im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent. Den erhöhten Bedarf konnten von den erneuerbaren Energien nur zu einem Teil abgedeckt werden.  Auch energieeffiziente Maßnahmen reichten für den Klimaschutz nicht aus. dw.com
Fleischverzehr: Das Bundesumweltamt will tierische Erzeugnisse steuerlich mit 19 Prozent belasten. Bisher gilt für sie der verminderte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Laut Behörde könnte der Staat nicht nur  5,2 Millionen Euro im Jahr mehr einnehmen, denn gerade die Herstellung von Fleischprodukten sei weitaus klimaschädlicher als die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln. Bei der Herstellung eines Kilogramms Rindfleischs entstehen zwischen 7 und 28 Kilogramm Treibhausgasemmission, bei Obst oder Gemüse weniger als ein Kilogramm. Sowohl Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), als auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) wiesen die Forderungen zurück. topagrar.com (Bericht) ,  rp-online.de (Hendricks/Schmidt)

30 Prozent Ramsch: Fast ein Drittel zurückgesendeter Waren wird einer Untersuchung zu Folge als Billigartikel verramscht oder gleich entsorgt. Das entspricht allein im Online-Handel einem dreistelligem Millionenverlust. welt.de

Diesel-PKW schmutziger als LKW und Busse: Diesel-PKW der  modernen Schadstoffklasse Euro 6 verunreinigen die Luft mit mehr giftigen Stickoxiden als neue Lastwagen oder Busse. Untersuchungen des Forschungsverbundes ICCT ergaben, dass ein moderner Lkw durchschnittliche Stickoxidemissionen (NOx) von 210 Milligramm je Kilometer ausstößt, ein Pkw der Klasse Euro 6 mit Dieselmotor im realen Straßenbetrieb dagegen pro gefahrenem Kilometer im Schnitt etwa 500 Milligramm. nordwest-zeitung.de , theicct.org (Studie)
Wirtschaftsministerium streicht Reform der Stromnetzentgelte: Das BMWi streicht die bundesweite Angleichung der Netzkosten. Im Entwurf des Ministeriums sind alle Texte, die auf die bundesweite Umlage der Energiewendefolgekosten für den Ausbau des Übertragungsnetzes hinweisen,  gestrichen worden. Der Osten Deutschlands könnte damit auf höheren Stromkosten sitzen bleiben. Kritiker meinen, dies geschehe vor allem mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen in Nordrhein-Westfalen, wo man einen Anstieg der Stromkosten unbedingt vermeiden wolle. faz.net
Olböhrungen im Wattenmeer: Der Energiekonzern „dea“ will im Nationalpark Wattenmeer vier neue Erkundungsbohrungen in den Boden treiben. Hier werden neue Ölfelder vermutet, das Öl soll dann von der schon existierenden Ölplattform Mittelplate aus und vom Festland gefördert werden. Der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck (Grüne) will dies verhindern. spiegel.de
Gigafactory startet: In Nevada startet die Produktion von Lithium-Ionen Batterien. Das Werk ist eine Kooperation von Tesla und Panasonic. Bislang wird der Markt von asiatischen Unternehmen beherrscht. Tesla will und muss mit der Fabrik den Beweis antreten, dass der Batteriemarkt und in Folge auch der Bau von Elektrofahrzeugen massenmarktfähig ist.  handelsblatt.com
Buchtipp der Woche: Die Rückeroberung der Zukunft Ein Manifest“ . Die Welt rast auf den Untergang zu, Angst, Melancholie und Zynismus machen sich breit. Die letzten Ressourcen werden noch schnell an den Meistbietenden verkauft, die Komfortzonen militärisch geschützt, die internationale Solidarität zerfällt. Aber wer das Richtige tun will, muss Kosten in Kauf nehmen. Wer könnte sie sich leisten, wenn nicht wir? Wie wäre es, gemeinsam die Welt zu retten? Was wäre der nächste Schritt? – In seinem radikalen Manifest zeichnet Milo Rau ein unbequemes Porträt unserer Zeit und zeigt Wege aus dem grassierenden Alarmismus und Moralismus auf. rowohlt.de

Agora Energiewende: Gemischtes Ergebnis der Energiewende 2016 fair-economics.de
DIHK: Kosten der Energiewende zu hoch  manager-magazin.de
Auch zu hoch: Nitratwerte in  Deutschland tagesschau.de
Gigaliner: Seit Jahresanfang im Regelverkehr. Hendricks kritisiert Verkehrsministerium stern.de
Digitale Tickets: Dobrindt treibt Electronic Ticketing in Bussen und Bahnen voran ksta.de
Rot-rot-Grün: Neue Akzente in Berliner Energiepolitik morgenpost.de
Fairphone: Lange Wartezeiten bei Ökohandy heise.de
Erwärmung der Weltmeere: Doch ohne Pause derstandard.at

WÖRTLICH GENOMMEN
„Ich kann nicht verstehen, wie die vielen Katastrophen in den Nähfabriken passieren können. “
Christian von Daniels, Chef des Hemdenherstellers van Laack, niemand sei gezwungen, Kleidung unter menschenunwürdigen Bedingungen herzustellen. Das gelte auch für die Anbieter von Billigware. Dass der Verbraucher so wenig wie möglich für ein Produkt ausgeben will, sei völlig legitim. Das Problem sei vielmehr die Gleichgültigkeit der Auftraggeber. Auch wenn man ein T-Shirts für sieben Euro verkaufe, könne man tiefgreifende Kontrollen sicherstellen. Den Ladenpreis würde das um kaum einen Cent erhöhen. welt.de
„Ein pauschales Verbot für Verbrennungsmotoren sehe ich nicht. Aber es ist gut möglich, dass wir eine Quote für Elektroautos brauchen werden, um den Übergang ohne Brüche zu organisieren.“
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks setzt auf sauberen Verkehr. Das Ende des mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Verbrennungsmotors werde vor allem durch die Macht des Faktischen kommen. Im Jahr 2030 würden in Deutschland drei Millionen neue Fahrzeuge verkauft, in China 40 Millionen. China setze radikal auf Elektromobilität, um seine Luftprobleme in den Griff zu bekommen. … wenn Hendricks die deutschen Automobilmanager auffordere, sich an die Spitze dieser Bewegung zu stellen, dann diene das nicht nur dem Umweltschutz. Sondern vor allem dem künftigen Automobilstandort Deutschland und den vielen damit verbundenen Jobs. stuttgarter-nachrichten.de

MEHR WISSEN
Automobilindustrie vor Paradigmenwechsel: Die Automobilbranche steht vor großen Umbrüchen. Digitalisierung, Big Data, e-Mobility und autonomes Fahren sind die großen Herausforderungen. Hiervon wird in Zukunft auch das Kaufverhalten abhängig sein.  So wird es beim autonomem Fahren darum gehen, wie man seine  Zeit im Auto bestmöglich nutzen kann. computerwelt.at
Retourenmanagement 30 Prozent Ramsch: Fast ein Drittel zurückgesendeter Waren wird einer Untersuchung zu Folge als Billigartikel verramscht oder gleich entsorgt. Bei einem E-Commerce-Umsatz von rund 44 Milliarden Euro in 2016 und einer hohen Rücksendequote (Bitkom-Schätzung: zehn Prozent) ergibt sich daraus mindestens ein dreistelliger Millionenverlust für die Branche. Dazu kommen noch Kosten für Sichtung, Aufarbeitung und Sortierung der zurückgesandten Artikel. welt.de
Kakao als Rohstoff: Kakao ist eine begehrte Ware und Spekulationsobjekt zugleich. Man unterscheidet Konsumkakao und Edelkakao. Edelkakao wird nicht an Börsen gehandelt. Die Produzenten haben häufig direkte Kontakte zu den Produzenten, mit denen sie auch die Rezepte absprechen. So sichern sie die Qualität und haben bessere Kontrollen , ob wichtige Auflagen, wie zum Beispiel zum Thema  Kinderarbeit, in ihrer Lieferkette eingehalten werden. nzz.ch
Meerjungfrau im Plastikflaschenmeer:

China: Weltmarktführer bei den erneuerbaren Energien welt.de
Antarktis: Eisriese entsteht n-tv.de
Kunstschnee: Schneekanonenbranche boomt wegen Klimawandel  sueddeutsche.de
DAS LETZTE:
Kleinkinder mit Schlafmittel ruhig gestellt: Immer mehr Eltern geben ihren Kindern Schlafmittel.  Die Folgen der Medikamentengabe hat schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für die Kinder. Die Mittel können psychisch abhängig machen und innere Organe wie Leber und Niere schädigen welt.de