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Kritik an EU-Klimaplänen: Die EU-Kommission hat am vergangenen Mittwoch ihre Pläne zu nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen vorgestellt. Dabei rücken unter anderem die Gebäude in den Mittelpunkt. Gerade mal ein Prozent aller Gebäude in der EU wird pro Jahr energetisch saniert. So wird der Gebäudebestand Europas nicht schnell genug dekarbonisiert. Damit künftig mehr Gebäude energiesaniert oder gleich effizient gebaut werden, hat die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Neufassung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) vorgelegt. Damit soll der Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral werden. Die geplante Reform ist Teil einer Reihe von Gesetzesvorschlägen der Kommission, mit denen die EU ihren Treibhausgasausstoß bis 2030 um 55 Prozent senken will. Eine weitere neue Einnahmequelle steht für die Landwirtschaft in Aussicht. Zu den natürlichen Lösungen gehören zum Beispiel Aufforstung oder das Wiedervernässen von Mooren. Technische Lösungen setzen darauf, entstehendes CO2 abzufangen und unterirdisch zu lagern – das ist das „Carbon Capture and Storage“, kurz CCS. Die EU-Kommission will, dass Europa bei seiner Klimapolitik auf beides setzt. Jeweils etwa zur Hälfte soll CO2 auf natürliche und technische Weise gespeichert werden. Doch im Agrarsektor wie auch bei Umweltschutzorganisationen stößt das Vorhaben auf Kritik. Auch in einem anderen Punkt gibt es noch Verhandlungsbedarf. Die Entscheidung, ob Atomkraft in der EU-Taxonomie als nachhaltig eingestuft wird, wird laut Binnenmarktskommissar Thierry Breton nächstes Jahr fallen.  euractiv.deec.europe.eu klimareporter.de, handelsblatt.de heise.de

Gasmarktpaket vorgelegt – Kritik von Verbänden: Die Gasmarktregeln der Europäischen Union sind elementar für den gemeinsamen Umgang der europäischen Mitgliedsstaaten mit dem fossilen Brennstoff. Zuletzt im April 2019 hatten die EU-Institutionen eine Überarbeitung der Regeln verabschiedet. Darin wurde unter anderem sichergestellt, dass grenzüberschreitende Gasinfrastrukturprojekte entflechtet und transparent seien müssen. So darf etwa der Betreiber einer Pipeline nicht auch Lieferant des Gases sein. Genau aus diesem Grund kann die Nord Stream 2-Pipeline unter den gegebenen Umständen nicht in Betrieb gehen. Nun hat die EU-Kommission Vorschläge für eine weitere Überarbeitung der europäischen Gasmarktregeln vorgelegt. Frans Timmermanns, Vize-Präsident der EU-Kommission, sagte bei der Verkündung der Vorschläge: „Europa muss das Blatt wenden und sich ab von fossilen Brennstoffen und hin zu saubereren Energien wenden. Das Bedeutet auch fossiles Gas durch Erneuerbare und kohlenstoffarme Gase, wie Wasserstoff zu ersetzen.“ Wasserstoff statt Erdgas-Pipelines. Die Kommission möchte die einst beliebte Energiequelle Gas zum Auslaufmodell machen. Der Entwurf stieß auf geteiltes Ech0. energiezukunft.eu , ec.europa.eu taz.de (Reaktionen)

In der Arktis ist mit 38 Grad im vergangenen Jahr ein Temperaturrekord gemessen worden.

Am 20. Juni wurden diese Werte gemessen, nun hat die Weltwetterorganisation (WMO) die Messung in Sibirien als Rekord für die Region nördlich des Polarkreises anerkannt. Das sei ein Anzeichen für den Klimawandel und lasse die Alarmglocken läuten, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Temperaturen in der Arktis sind mehr als doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Auch in der Antarktis, am entgegengesetzten Pol, wurde 2020 ein Rekord gemessen: 18,3 Grad. derstandard.at

Weihnachtslichter: Auch eine Freude für die Umwelt? Lichterschmuck gehört zur Weihnachtszeit wie Weihnachtsbaum und Christstollen. Doch damit die Lichter der Umwelt nicht zur Last fallen, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.In Deutschland fällt der weihnachtliche Lichterzauber in diesem Jahr mit rund 19,5 Milliarden Lämpchen laut einer aktuellen Umfrage eines Stromanbieters zum zweiten Mal in Folge üppiger aus als je zuvor. Doch mit der Zahl der Weihnachtslämpchen steigt der Stromverbrauch – grob geschätzt verbraucht Deutschlands weihnachtlicher Lichterzauber mittlerweile so viel Energie, als hinge zusätzlich eine mittelgroße Stadt mit 200.000 Einwohnern das ganze Jahr über am Stromnetz. dw.com

2021 war gut für die deutschen Wälder: Das abgelaufene Jahr war ein gutes für die Wälder Deutschlands, das kann man aus den Waldzustandsberichten 2021 der einzelnen Bundesländer ablesen. Sie sprechen von günstigeren Witterungsbedingungen für Wälder im Vergleich zu den Dürrejahren von 2018 bis 2020. Es habe in der entscheidenden Wachstumsphase mehr Niederschläge gegeben als in den letzten Jahren. Insbesondere im Sommer habe es genügend geregnet, sodass die Bäume kaum längere Trockenphasen überleben mussten. Das späte Frühjahr und der vergleichsweise kühle Sommer haben außerdem die Entwicklung von Schädlingen wie Borkenkäfern gebremst. Dennoch geht es den Wäldern nach wie vor schlecht: Sie sind aufgrund der Dürrejahre zuvor in einem allgemein schlechten Zustand.  taz.de

Die Wandlungen des Robert Habecks: Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck ist mittlerweile Minister für Wirtschaft und Klimaschutz – und Vizekanzler. Dabei hat der 52-Jährige zuletzt gezeigt, dass ihm Machtpolitik nicht fremd ist. Gemessen wird er letztlich an Zahlen, die keine Interpretation zulassen. Entsprechend holt Habeck die frühere Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk als Amtschefin und den Europa-Abgeordneten Sven Giegold aus Brüssel, Patrick Graichen von der Agora Energiewende und den schleswig-holsteinischen Finanzstaatssekretär Udo Philipp von der Küste. Auch die Parteisprecherin und Vertraute seit Kieler Zeiten, Nicola Kabel, geht mit. Bald löst der Minister zwei Drittel der Abteilungsleiter des eher konservativen Hauses ab. rnd.de

Friederike Otto: Jedes Jahr kürt das Fachmagazin »Nature« zehn Menschen, die die Wissenschaft maßgeblich prägen. Auf der Liste findet sich diesmal eine deutsche Klimaexpertin und Begründerin eines neuen Forschungszweigs.Das Magazin würdigte Ottos Einsatz, den Einfluss der Klimaerwärmung auf bestimmte Wetterextreme zu ermitteln. Otto ist Physikerin. spiegel.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Das Buch der Hoffnung

Wie können wir in schweren Zeiten Hoffnung schöpfen?

Jane Goodall ist die Pionierin der Natur- und Verhaltensforschung und seit Jahrzehnten leidenschaftliche Botschafterin des Artenschutzes. In ihren Zwanzigern ging sie in die Gombe-Wälder Tansanias, um die dort lebenden Schimpansen zu studieren; heute ist sie zur Ikone einer neuen, jungen Generation von Klimaaktivist:innen geworden. In »Das Buch der Hoffnung« schöpft sie aus der Weisheit ihres ganzen, unermüdlich der Natur gewidmeten Lebens, um uns zu lehren, wie wir auch im Angesicht von Pandemien, Kriegen und drohenden Umweltkatastrophen Zuversicht finden. Mit ihrem Co-Autor Douglas Abrams spricht Jane über ihre Reisen, ihre Forschungen und ihren Aktivismus und ermöglicht uns so ein neues Verständnis der Krisen, mit denen wir aktuell konfrontiert sind. Gemeinsam skizzieren Jane und Doug den einzig möglichen Weg in die Zukunft – indem wir die Hoffnung wieder in unsere Leben einziehen lassen.

Denn es gibt sie, die Hoffnung, auch wenn sie uns manchmal unerreichbar scheint. Finden können wir sie in der Natur – und in unserer eigenen Widerstandskraft. penguinrandomhouse.de


Schleswig-Holstein: Kritik an dänischem CO2 Lager. zeit.de
Strommix in Deutschland: Kohlestrom legt zu.  faz.net
Erneuerbare Energien: Übernehmen Systemverantwortung. bee-ev.de
Antarktis: Der letzte Schutzschild des „Gletschers des Weltuntergangs“ steht kurz vor dem Zerfall. focus.de
Sicherheitsüberprüfungen: Frankreich schaltet leistungsstarkes Atomkraftwerk ab. faz.net 
Atomkraft vor dem Ende: Demnächst werden die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen und Brokdorf abgeschaltet. 2022 folgen die letzten drei Anlagen. klimareporter.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

Ein Tresor für globale Nahrungssicherheit

Wie ernährt man die rasant steigende Weltbevölkerung? Wie können Missernten verhindert und Biodiversität gefördert werden? Was macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Klimaextreme? Antworten darauf tragen Pflanzensamen in sich. Grund genug, sie am sichersten Ort der Welt zu verwahren. 17goals.de


PODCAST DER WOCHE:

Seit einigen Jahren häufen sich sowohl die Proteste aus der Landwirtschaft als auch von Natur- und Umweltschutzverbänden. Landwirtschaftliche Betriebe stehen immer mehr unter Druck und gerade kleine Betriebe fürchten um ihre Existenz. Einerseits sollen sie unsere Lebensmittel so billig wie möglich produzieren und andererseits kamen in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten viele Forderungen und Auflagen zum Natur-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz hinzu. Die Naturschutzverbände beklagen wiederum, dass nicht genug dafür getan wird. Die Politik reagierte, indem die Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel und die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Dezember 2019 Vertreterinnen und Vertreter der Agrarbranche zu einem Dialog in das Kanzleramt einluden. Ein Ergebnis dieses Treffens war die Einberufung der „Zukunftskommission Landwirtschaft“. Teil dieser Zukunftskommission Landwirtschaft waren auch Olaf Bandt & Elisabeth Fresen. In dieser Podcast-Episode sprechen wir mit den beiden über ihre Arbeit in der Kommission, die Ergebnisse, die in Form eines Abschlussberichts veröffentlicht und an Angela Merkel übergeben wurden, und darüber, wie es nun mit der Landwirtschaft in Deutschland unter einer neuen Regierung weiter geht. querfeldeinblog.de


MOBILITÄT:

Mehr grün und smart – Europas Verkehr: Neue Vorgaben für Mobilität in der EU. Der Transportsektor in der EU soll seine Emissionen um 90 Prozent reduzieren, damit die Klimaziele erreicht werden. Die Europäische Kommission hat dafür vier Vorschläge gemacht, die Zielvorgaben für verschiedene Bereiche enthalten. Der Fokus liegt neben Nachhaltigkeit auch auf Nutzer:innenfreundlichkeit und Digitalisierung. Zentral für die einzelnen Pläne ist die Überarbeitung der Leitlinien für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V). Dieses Netz verbindet 424 Großstädte in der EU per Schiene, Straße oder Schiff. Die Fahrtzeiten zwischen diesen Städten sollen radikal verkürzt werden. Eine Zugfahrt von Hamburg nach Kopenhagen soll zum Beispiel 2,5 Stunden statt wie aktuell 4,5 Stunden dauern. Einige solcher Highspeed-Verbindungen sollen bis 2040 entstehen, andere bis 2050. t3n.de

Zu wenig öffentliche Ladesäulen: Öffentlich zugängliche Ladesäulen für E-Autos sind immens wichtig, um Elektromobilität voranzutreiben. Nach Zahlen der Bundesnetzagentur gibt es in den meisten deutschen Gemeinden aber gar keine. Besonders schlecht sieht es einem Bericht zufolge in der Heimat des Bundesverkehrsministers aus. Mehr als die Hälfte der Gemeinden in Deutschland verfügt trotz des anhaltenden Booms der Elektromobilität über keine öffentlich zugängliche Ladesäule für E-Autos. Nach Zahlen der Bundesnetzagentur zum Stichtag 1. November verfügen von den insgesamt 10.796 Gemeinden der Bundesrepublik genau 6516 über keine einzige Ladesäule für Stromer. Das sind über 60 Prozent. n-tv.de

Nachhaltige Mobilität in China: Im chinesischen Liuzhou ist der Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell. Kleine und kompakte E-Autos sind die Zukunft – und besonders beliebt bei Frauen und jungen Leuten. Anders als den berühmten Ford T gibt es sie in vielen Farben. Oder man lässt sie ganz nach persönlichem Gusto lackieren. Diese Fahrzeuge gelten zwischenzeitlich nicht mehr als Zweitwagen, sondern werden von vielen Familien als Allrounder genutzt. Zumal sie für Normal- und Niedrigverdiener bezahlbar bleiben. Was auch damit zu tun hat, dass es in Liuzhou längst einen Markt für gebrauchte E-Autos gibt. Viele steigen von Motorrädern oder den in ganz Asien beliebten Dreirädern – vielfach üble Dreckschleudern – auf das kleine Elektroauto um. Das verhilft zu einer passablen Ökobilanz, lässt die Emission von Treibhausgasen vermindern, Feinstaub reduzieren und Verkehrslärm drosseln.  freitag.de

Duisburg: Im Duisburger Binnenhafen entsteht ein klimaneutrales Containerterminal. fair-economics.de
Bundesverkehrsminister Volker Wissing: „Es ist völlig klar, dass wir mit fossilen Verbrennungsmotoren unsere Klimaziele nicht erreichen können“. zdf.de

Verkehrsausschuss hat sich konstituiertVorsitzender des Verkehrsausschusses in der 20. Wahlperiode ist Udo Schiefner (SPD). In der von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) geleiteten konstituierenden Sitzung am Mittwoch wählten ihn die Abgeordneten mit 33 Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme an die Spitze des 34-köpfigen Ausschusses. Schiefner hatte in der vergangenen Wahlperiode den 2. Untersuchungsausschuss (Pkw-Maut) geleitet.
Die SPD-Fraktion ist im Verkehrsausschuss mit zehn Abgeordneten vertreten, die CDU/CSU-Fraktion mit neun Parlamentariern. Dem Ausschuss gehören außerdem fünf Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und jeweils vier Mitglieder der Fraktionen von FDP und AfD an. Die Fraktion Die Linke entsendet zwei Mitglieder in den Ausschuss.
SPD: Jürgen Berghahn, Isabel Cademartori, Martin Kröber, Dorothee Martin, Jan Plobner, Udo Schiefner, Uwe Schmidt, Christian Schreider, Mathias Stein, Anja Troff-Schaffarzyk
CDU/CSU: Thomas Bareiß, Michael Donth, Martina Englhardt-Kopf, Jonas Geissler, Florian Müller, Christoph Ploß, Henning Rehbaum, Felix Schreiner, Björn Simon
Bündnis 90/Die Grünen: Matthias Gastel, Stefan Gelbhaar, Susanne Menge, Swantje Michaelsen, Nyke Slawik
FDP: Valentin Abel, Michael Kruse, Jürgen Lenders, Bernd Reuther
AfD: Rene Bochmann, Dirk Brandes, Dirk Spaniel, Wolfgang Wiehle
Die Linke: Thomas Lutze, Bernd Riexinger

WASSERSTOFF:

EU-Klimaneutralität bis 2050: Wasserstoff statt Erdgas-Pipelines, Die Kommission möchte die einst beliebte Energiequelle Gas zum Auslaufmodell machen. Der Entwurf stieß auf geteiltes Echo. taz.de

Photovoltaik-Wasserstoff könnte in Deutschland bereits zum Preis von 6,23 Euro pro Kilogramm produziert werden: Neuen Forschungsergebnissen zufolge könnte grüner Wasserstoff in Deutschland nun mit aus fossilen Brennstoffen hergestelltem Wasserstoff konkurrieren. Forschende der Fachhochschule Köln haben sechs verschiedene Szenarien für alkalische und Protonenaustauschmembran Elektrolyseure untersucht. Mit netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen betriebene alkalische Elektrolyseure werden als die kostengünstigste Option identifiziert.  pv-magazine.de

Staßfurt: Modellprojekt für Grünen Wasserstoff. fair-economics.de

Blauer Wasserstoff: Die Klimabilanz von blauem Wasserstoff ist in der Wissenschaft umstritten. Forscher der US-Universitäten Cornell und Stanford hatten im August eine Studie vorgelegt, nach der zum Verbrennen genutzter blauer Wasserstoff fürs Klima sogar rund 20 Prozent schlechter sei als Erdgas, jetzt ziehen Forscher in der Schweiz und Schottland eine eher positive Bilanz. Es komme allerdings darauf an, wo das Erdgas gefördert wird, sagen Christian Bauer vom Labor für Energiesystem-Analysen am Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen und Mijndert van der Spek, Professor am Forschungszentrum für Kohlenstoff-Lösungen an der University of Edinburgh. faz.net

Gigantisches Wind- und Wasserstoff-Projekt: Neben den dänischen Energieinseln will auch ein niederländisch-deutsches Konsortium gewaltige Sammel- und Verteilstationen in der Nordsee sowie riesige Windparks bauen. Der dort erzeugte Strom ist für mehrere Länder bestimmt. Die Lösung sieht der niederländisch-deutsche Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) TenneT in einem gigantischen Ausbau des Angebots an Windstrom. Der steht zwar an windarmen oder -stillen Tagen nicht zur Verfügung. Doch eine Vielzahl von Elektrolyseuren an Land und auf hoher See sollen so viel Wasserstoff produzieren, dass Flauten locker überbrückt werden können. ingenieur.de


LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Umweltausschuss hat sich konstituiert: Der Abgeordnete Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) steht an der Spitze des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. In der konstituierenden Sitzung des Gremiums unter Leitung von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt wurde Ebner am Mittwoch in geheimer Wahl zum Vorsitzenden gewählt. Das Gremium zählt 38 ordentliche Mitglieder. Die SPD-Fraktion ist mit elf Mitgliedern vertreten, die Unionsfraktion mit zehn und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit sechs Mitgliedern. Die FDP-Fraktion stellt fünf, die AfD-Fraktion vier und die Fraktion Die Linke zwei Mitglieder.
SPD: Jürgen Berghahn, Jakob Blankenburg, Axel Echeverria, Nadine Hesselhaus, Rainer Johannes Keller, Franziska Kersten, Helmut Kleebank, Daniel Schneider, Lina Seitzl, Michael Thews und Carsten Träger
CDU/CSU: Astrid Damerow, Alexander Engelhard, Oliver Grundmann, Anja Karliczek, Klaus Mack, Volker Mayer-Lay, Björn Simon, Hans-Jürgen Thies, Anja Weisgerber und Klaus Wiener
Bündnis 90/Die Grünen: Harald Ebner, Tessa Ganserer, Jan-Niclas Gesenhues, Linda Heitmann, Tabea Rößner und Stefan Wenzel
FDP: Muhanad Al-Halak, Ulrike Harzer, Olaf in der Beek, Lars Lindemann und Judith Skudelny
AfD: Andreas Bleck, Gereon Bollmann, Thomas Ehrhorn und Rainer Kraft
Die Linke: Ralph Lenkert und Amira Mohamed Ali

Ausschuss für Klimaschutz und Energie hat sich konstituiert: Der Linken-Abgeordnete Klaus Ernst steht an der Spitze des Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie. In der konstituierenden Sitzung des Gremiums unter Leitung von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) wurde Ernst am Mittwoch zum Vorsitzenden des Ausschusses bestimmt, der 34 ordentliche Mitglieder zählt. Die SPD-Fraktion ist in dem Gremium mit zehn Parlamentariern vertreten, die CDU/CSU-Fraktion mit neun, die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit fünf die FDP-Fraktion und die AfD-Fraktion jeweils mit vier und die Fraktion Die Linke mit zwei.
SPD: Sanae Abdi, Bengt Bergt, Timon Gremmels, Markus Hümpfer, Helmut Kleebank, Andreas Mehltretter, Robin Mesarosch, Andreas Rimkus, Dr. Nina Scheer, Katrin Zschau
CDU/CSU: Dr. Hans-Peter Friedrich, Fabian Gramling, Mark Helfrich, Thomas Heilmann, Andreas Jung, Jens Koeppen, Anne König, Dr. Andreas Lenz, Maria-Lena Weiss
Bündnis 90/Die Grünen: Lisa Badum, Kathrin Henneberger, Bernhard Herrmann, Dr. Ingrid Nestle, Katrin Uhlig
FDP: Michael Kruse, Olaf in der Beek, Anikó Merten, Konrad Stockmeier
AfD: Marc Bernhard, Karsten Hilse, Steffen Kotré, Dr. Rainer Kraft
Die Linke: Klaus Ernst, Ralph Lenkert

WÖRTLICH GENOMMEN

Der erste Punkt ist zunehmende Wasserknappheit, vor allem im Süden Der zweite Punkt sind die Hitzewellen, die vor allem Alte, Kranke, Kinder und Menschen, die in schlecht isolierten Räumlichkeiten wohnen, stark beeinträchtigen werden. Der dritte Punkt ist der Anstieg des Meeresspiegels. Anders als an der Nordsee, wo die Gezeiten herrschen, sind Infrastruktur und Städte am Mittelmeer oft direkt an der Küste errichtet. Viele Städte und auch Küstenökosysteme werden bis zum Jahr 2100 erhebliche Probleme damit bekommen. Und manche Orte werden im Jahr 2300 nur dann noch existieren, wenn jetzt eine grundlegende Wende in der Klimapolitik kommt.

Wolfgang Cramer, Forschungsdirektor am Mediterranen Institut für Biodiversität und Ökologie in Frankreich,…. so, wie im Moment Klima- und Umweltpolitik gemacht werde, werden wirklich schwere Konsequenzen im Mittelmeer und auch an anderen Orten nicht zu verhindern sein. Man sehe sich als ein Netzwerk, das auf wissenschaftlicher Basis genau das deutlich mache: dass die Situation kritisch sei, dass wir eine andere Politik bräuchten für Landwirtschaft und Fischerei, aber auch in den Bereichen Transport und Energie, dass wir die Küsten schützen müssten und dass die Gesundheit der Menschen auf dem Spiel stehe. Man würde keine Aktivisten-Organisation sein, sondern mache eine Synthese der wissenschaftlichen Literatur, die verdeutliche, welche Risiken objektiv bestünden. Diese bereite man so auf, dass sie für Politik, aber auch für die interessierte Öffentlichkeit verständlich sei.  mallorcazeitung.es

AFRIKA

Nigeria: Nigerias Gesellschaft ist tief gespalten. Einer großen Mehrheit junger Menschen steht eine alte Politelite gegenüber, die an der Macht festhält. Die Gerontokratie ist nicht nur kulturell bedingt, sondern auch gesetzlich abgesichert. Die Macht zu teilen, ist keine Option für die etablierte Herrschaftselite. africa-live.de

Ecowas-Gipfel: Der ECOWAS-Gipfel und die Entwicklungen in Mali und Guinea: Am vergangenen Sonntag fand der 60. Gipfel der ECOWAS-Mitgliedsstaaten in Abuja statt. Auf der Tagesordnung standen vorrangig die Themen Impfstoffversorgung, Öffnung der Landesgrenzen aller Mitgliedsstaaten sowie die politische Situation in Guinea und Mali. In beiden Ländern ist derzeit eine Militärregierung an der Spitze, die die Macht durch einen Staatsstreich an sich genommen hat. Von Guinea forderte die ECOWAS eine Rückkehr zur verfassungsrechtlichen Ordnung und die Durchführung von Wahlen innerhalb der nächsten 6 Monate. Gleichzeitig begrüßte sie die Freilassung des im September abgesetzten Präsidenten Alpha Condé, der von der Militärregierung zwölf Wochen inhaftiert worden war.

Äthiopien: Amnesty prangert Gewalt in Äthiopien an. Während die Kämpfe in der Region Tigray weitergehen, wächst das Leid der dortigen Bewohner. Menschenrechtler verlangen eine Antwort der Vereinten Nationen. dw.com
Benin: Gewalt im Sahel: Die Einschläge kommen näher. Vom Zentralsahel ziehen bewaffnete Gruppierungen weiter Richtung Süden, etwa nach Benin, um auch dort Anschläge zu verüben. Das schwächt die ganze Region. dw.com
Kamerun: Tausende suchen nach Zusammenstößen in Kamerun Sicherheit im Tschad. africanews.com
Kenia: Kenianer finden nach der Covid-Stadtflucht einen Rettungsanker auf dem Land. bbc.com
Kenia 2: Covid-Infektionsrate überschreitet WHO-Hochrisikogrenze. theeastafrican.co.ke
Mali: Zukunft der UN-Mission. Weitermachen? Keine Option. Die Zahl der getöteten und verletzten Blauhelme in Mali steigt weiter. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken – das die dortige Bevölkerung einbezieht. taz.de
Marokko: Deutschland bewegt sich diplomatisch auf Marokko zu. Seit März sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Marokko schwer belastet. Nach dem Regierungswechsel will Berlin einen Neustart, um „zu dem traditionell breiten und guten Verhältnis zurückzukehren“ dw.com
Namibia: Widerstand gegen Ölförderprojekt wächst. dlf.de

Ostafrika: Die Klimakrise und die verheerende Dürre in Ostafrika.Am östlichen Horn von Afrika hat es in drei aufeinanderfolgenden Regenzeiten kaum geregnet. Durch Covid-19 und die Invasion von Wüstenheuschrecken sind nun Millionen von Menschen in Teilen Kenias, Äthiopiens und Somalias vom Hungertod bedroht. Vieh und Wildtiere verdursten und verhungern bereits in großer Zahl. Und im Zentrum des Ganzen steht die sich verschärfende Klimakrise. theguardian.com

Südafrika: Gericht schickt Jacob Zuma zurück ins Gefängnis. Die Strafvollzugsbehörde hatte dem früheren Präsidenten zuvor aus Krankheitsgründen erlaubt, den Rest seiner 15 Monate langen Haft zu Hause zu verbüßen. Nun geht er gegen das Urteil in Berufung. faz.net
Tunesien: So will der Präsident das Land aus der politischen Krise führen. Im kommenden Jahr sollen die Tunesier über Verfassungsreformen und ein neues Parlament abstimmen. Doch die Zeit drängt, denn die wirtschaftliche Lage ist desolat. nzz.ch

MEHR WISSEN

Großstädte voller Industriechemikalien in der Luft: Die Luft von Städten scheint von bislang unbekannten Abbauprodukten gängiger Industriechemikalien belastet zu sein. Eine neue kanadische Studie berichtet davon am Beispiel von Organophosphaten. Diese Stoffgruppe wird weltweit als Flammschutzmittel eingesetzt, zum Beispiel in Möbeln, Haushalts- und Elektronikgeräten. Darin sind die Substanzen aber nicht fest gebunden und entweichen zum Teil. Durch Reaktionen in der Atmosphäre entstehen aus den Organophosphaten etliche andere, bisher unentdeckte Chemikalien. Einer der Studienleiter, John Liggio, von der staatlichen kanadischen Umweltfachbehörde in Toronto: „Wir haben neun Organophosphate ausgewählt und zunächst einmal im Labor simuliert, was aus ihnen unter Bedingungen wie in der Stadtluft entsteht. Das waren fast 200 verschiedene Abbauprodukte! Die haben wir chemisch und physikalisch charakterisiert und dann geschaut, ob wir sie auch draußen in der realen Atmosphäre finden.“ deutschlandfunk.de

Plastikmüll im Meer – Verformt und umgewandelt: Nicht immer kann man Plastikmüll in Form erkennbarer Objekte im Meer erkennen, der Müll kann auch ungewöhnliche Formen annehmen. Dabei ist der Kunststoff verschmolzen und teilweise mit Steinchen verklebt, sodass er kaum noch als Plastik erkennbar ist. Solches Pyroplastik und Plastiglomerate haben Wissenschaftler jetzt im Atlantik auf der Insel Madeira entdeckt.  Es ist anzunehmen, dass diese Formationen nicht nur der vorkommen: „Plastikkrusten-ähnliche Spuren wurden auch schon im Süßwasser-Bereich in einem trockenen Flussbett in Spanien gefunden“, erklärt Sonja Ehlers von der deutschen Bundesanstalt für Gewässerkunde. Die Biologin hält es deshalb für möglich, dass diese auch in deutschen Gewässern vorkommen: „Ich gehe davon aus, dass auch hierzulande Pyroplastik beispielsweise bei einem Lagerfeuer entsteht und dann auch in die Fließgewässer gelangt.“ scinexx.de

Starke Tornados durch Klimawandel begünstigt: In den letzten Tagen zog eine Serie von starken Tornados durch das Mississippi-Becken in den USA. Sie hat hat für schwere Verwüstung und viele Todesopfer gesorgt. Der Tornado legte insgesamt 365 Kilometer zurück und damit die längste Strecke, die je gemessen wurde. Der Dezember ist ohnehin eine ungewöhnliche Jahreszeit für die Stürme, die normalerweise eher im Frühjahr auftreten. Der Klimawissenschaftler Michael Mann erklärt, dass es sich nicht um eine reine Naturkatastrophe handele, sondern diese durch den menschengemachten Klimawandel verschärft wurde. Hohe Wassertemperaturen im Golf von Mexiko hätten zu ungewöhnlich hohen Temperaturen geführt. Gleichzeitig ist der Pazifik durch das Klimaphänomen La Niña kälter als gewöhnlich, was den Jetstream nach Norden wandern lässt. Bei der Kollision der warmen und feuchten Luftmassen mit dem Jetstream entstehen schließlich die Tornados.  telepolis.de

Nachhaltige Mode: Nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey & Company verursacht die weltweite Modeindustrie bei der Herstellung der Kleidung so viel CO2-Emissionen wie Frankreich, Deutschland und Großbritannien zusammengenommen. tagesschau.de
Borkenkäfer: Dürfen bleiben. Besonderes Forstkonzept soll Wälder retten. n-tv.de
Artenreiche Wälder: Wachsen beständiger und sind klimarobuster. fair-economics.de

DAS LETZTE:

Waffenverhandlungen  – Chance verpasst: Weihnachten wird nicht zum Fest der Nächstenliebem zumindest wenn es um dasVerbot sogenannter Killerroboter geht.  Die Diskussion über ein Verbot von autonomen Waffen ist vertagt. Die zuständige UN-Konferenz, die das Übereinkommen über konventionelle Waffen überprüft (CCW), hat das Thema nach ihrer Tagung vorige Woche in Genf für nächstes Jahr vorgesehen, dann sollen Vorschläge geprüft und mögliche Vorkehrungen ausgearbeitet werden. Die Initiative Stop Killer Robots meint, die Konferenz habe die einmalige Gelegenheit verpasst, klare rechtliche und moralische Linien zu ziehen. Eine Minderheit von Staaten wie die USA und Russland, die bereits an autonomen Waffen arbeitet, hätten die Konsensregelungen der Konferenz genutzt, um eine dringend benötigte juristische Reaktion auf bisherige Entwicklungen zu blockieren.  heise.de

Der Newsletter von FAIReconomics erscheint wieder am 10. Januar 2022.

Wir wünschen allen unseren Lesern geruhsame Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022!

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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