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Ökonomen fordern Regierung zu raschem Handeln bei Klimaschutz und Pandemie auf: Regierungen haben normalerweise 100 Tage um sich einzuarbeiten, diese Frist wird der neuen Ampelkoalition nicht eingeräumt, zu dringend sind die Herausforderungen, die sich aus Klimaschutz und der Pandemie ergebenDie Regierung unter Neu-Bundeskanzler Scholz darf nach Ansicht führender Ökonomen keine Zeit verlieren: Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stehe auf dem Spiel. Auch Fridays for Future Aktivisten Luise Neubauer kritisiert schon jetzt Bundesregierung und Koalitionsvertrag: „Wir haben keine Wahl zwischen etwas mehr oder etwas weniger Klimaschutz. Wir haben eine Wahl zwischen radikalen Emissionsminderungen in den nächsten Jahren, oder einem baldigen Meet and Greet mit diversen Klimakipppunkten, von denen wir nur das Schlimmste erahnen können.“ watson.de handelsblatt.com

Warnung vor der Verwässerung der EU-Taxonomie: Die Europäische Union hat erste Kriterien für nachhaltige Investitionen festgelegt. Zwei Streitpunkte bleiben jedoch weiter offen: Ob fossiles Erdgas und Atomkraft in der EU offiziell als „nachhaltig“ gelten, soll später geklärt werden. Weite Teile der Taxonomie haben die EU-Staaten diese Woche stillschweigend angenommen, indem sie während der gesetzten Frist keinen Einspruch gegen einen passenden Rechtsakt der EU-Kommission einlegten. Jetzt gelten zum Beispiel Autos nur als nachhaltig, wenn sie direkt mit Strom betrieben werden, nicht etwa mit Wasserstoff. klimareporter.de

16 Prozent von etwa 6.000 Libellenarten weltweit sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Weltnaturschutzunion (IUCN), die für ihre Rote Liste erstmals die Gefährdung der Libelle untersucht hat. Die Zerstörung von Feuchtgebieten sowie Pestizide und andere Chemikalien in Gewässern sind die Hauptgründe, die zu diesem Rückgang führen. In Süd- und Südostasien und Zentral- und Südamerika verschwinden die Lebensräume der Libellen vor allem durch Waldvernichtung. zeit.de

EU-Klimazölle: Könnten sich als Illusion erweisen. Der geplante CO2-Grenzausgleich kann leicht unter Protektionismusverdacht geraten. Ein Bürokratiemonster ist er ohnehin. tagesspiegel.de

Baerbock lehnt Frankreichs Pläne zu »grüner« Atomkraft weiter ab: Frankreich will Atomstrom als nachhaltige Energiequelle einstufen. Für die deutschen Grünen ist das ein Albtraum – und Annalena Baerbock hat diese Position bei ihrem Antrittsbesuch in Paris deutlich gemacht. Unterdessen wurde bekannt, dass gut 50 Prozent von Befragten einer Umfrage von YouGov in Deutschland wollen wenigstens eine „kleine Rolle“ für die Atomkraft.  spiegel.de , heise.de

Masken bedrohen die Tierwelt: Hohe Mikroplastik-Werte, von Tieren verschluckte Masken – Experten warnen davor, dass leichtsinnig entsorgter Corona-Müll zu einer Umweltkatastrophe führen könnte. Überraschend sei, wie stark das Auftauchen der Masken von nationalen Maßnahmen wie Reise-Lockerungen beeinflusst werde. n.tv.de

Persönliches CO2 Budget könnte Eigenverantwortung stärken: Noch ist die Angst vor dem Verzicht vielleicht zu groß für das Modell eines persönlichen CO2-Budgets. Dabei habe es großes Potential, glaubt Dr. Vicki Duscha vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Denn es binde die Bürgerinnen und Bürger „aktiv“ ein. Sie würden lernen, „welche Aktivitäten und insbesondere welcher Konsum welchen Beitrag zu unseren heutigen Emissionen“ ausmachen. zdf.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Wenn das Wasser kommt – Ein Essay

Dürren, Überschwemmungen, Tornados – in den letzten Jahren häufen sich extreme Wetterlagen und sind doch nur ein Punkt auf einer langen Liste von grundstürzenden Veränderungen, mit denen die Menschheit zu kämpfen hat. Längst geht es nicht mehr nur darum, was wir tun können, um die Folgen des Klimawandels zu verhindern, sondern darum, was wir tun können, um ihnen zu begegnen. In einem aufrüttelnden Essay, der in den Niederlanden bereits 2020 erschien, ruft der Bestseller-Autor Rutger Bregman dazu auf, die Augen nicht länger vor dem Unvermeidlichen zu verschließen: der Meeresspiegel steigt, Sturmfluten werden häufiger, die Küstenregionen Europas, ganze Länder, das Zuhause von Millionen Menschen ist bedroht. Visionär hält Bregman der Menschheit ihre Katastrophenvergessenheit vor Augen und zeigt, dass oft erst das Schlimmste eintreffen muss, damit umwälzende Maßnahmen ergriffen werden. Die jüngste Vergangenheit bestätigt seine Gedanken.

Die promovierte Historikerin und Journalistin Susanne Götze hat den Essay um die deutsche Perspektive erweitert und ein Nachwort zur aktuellen Lage verfasst. rowohlt.de


 

Streamingdienste: Der ökologische Fußabdruck einiger Songs sei demnach vergleichbar mit rund 4.000 Flügen zwischen London und New York. basicthinking.de
Glyphosatstreit in den USA: Der Oberste Gerichtshof der USA wird voraussichtlich am 13. Dezember bekannt geben, ob die Richter eine Beschwerde von Bayer gegen ein Urteil im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat annehmen. wiwo.de
Abwasserreinigung: Berliner Wasserbetriebe reinigen Abwasser bald mit Ozon. tagesspiegel.de
Schrottprobleme bei Windkraftanlagen: Der grüne Windstrom hat ein Recyclingproblem.manager-magazin.de
Grüne Bestnoten für 14 deutsche Unternehmen: Nur 272 von 12.000 Firmen weltweit schaffen es auf die diesjährige Umweltschutz-Topliste des Carbon Disclosure Project. Deutschland fällt auf Platz drei zurück. handelsblatt.com
Weiße Weihnacht wird seltener: Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen vertreibt die romantischen Weißen Weihnachten Schritt für Schritt aus Deutschland. dwd.de
Umweltsubventionen: Größter Posten bei staatlichen Beihilfen und Unterstützung.  fair-economics.de
Klimaprotest: Eiffelturm vor Reichstagsgebäude. evangelisch.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

 


PODCAST DER WOCHE:

„Ohne weniger Autos wird es nicht gehen“

Kriegt FDP-Minister Wissing die CO2-Emissionen beim Verkehr in den Griff? Worauf es beim Klimasünder Nummer Eins und bei der Mobilitätswende jetzt ankommt. Großes Klimaschutz-Sorgenkind ist in Deutschland der Verkehrssektor – die Emissionen sinken nicht, dafür werden die Autos immer mehr. Mehr als 160 Millionen Tonnen CO2 werden da jährlich in die Atmosphäre geschickt, das ist ein Fünftel der deutschen Treibhausgasemissionen insgesamt. Und schon in neun Jahren müssen die auf 85 Millionen Tonnen gesunken sein. Ob das die Ampel schafft?  tagesspiegel.de


MOBILITÄT:

E-Autos lohnen sich auch auf dem Land: Noch nie wurden so viele Elektroautos neu zugelassen wie in diesem Jahr. Viele Autofahrer zweifeln aber weiterhin – wegen der Reichweite und der Kosten. Doch viele Vorbehalte sind überholt. Die neuen Bundesregierung hat sich vorgenommen, dass bereits Ende 2030 etwa 15 Millionen E-Autos auf den deutschen Straßen fahren sollen. Die E-Mobilität soll dazu beitragen, die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Aktuell laufen deutschlandweit gerade mal gut eine Million Pkw elektrisch, und dabei sind so genannte Plugin-Hybride – also Verbrenner mit zugeschaltbarem Elektroantrieb – miteingerechnet. tagesschau.de

CO2 Schleuder LKW:  Der Lkw-Güterverkehr vergeudet aufgrund ineffizienter Organisation massiv Ressourcen und stößt weit mehr CO₂ aus als nötig. Doch statt moderne Technologie zu nutzen, wird noch per Mail und Telefon kommuniziert. Dabei lägen Lösungen längst bereit. welt.de

Daimler erhält Level-3-Freigabe für S-Klasse:  Das Mercedes-Flaggschiff ist das erste Serienauto der Welt, das unter gewissen Voraussetzungen völlig selbstständig fahren darf. Ein „Durchbruch“ für den Autokonzern. handelsblatt.com

Innovation in der E-Mobilität: Tesla ist die innovationsstärkste E-Automarke, auch in den Augen der Verbraucher. Einige der deutschen Autobauer nähern sich im Windschatten an, müssen die Verbraucher aber noch von ihrer Innovationskraft überzeugen. wiwo.de

Wissings Schwerpunkte: Der künftige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will nach eigenen Angaben klimaneutrale Mobilitätsangebote für alle ins Zentrum seiner Tätigkeit stellen. „Ich war ja schon Verkehrsminister, und ich habe immer schon darauf geachtet, dass ein Mobilitätsangebot für jede und jeden gemacht wird, das bezahlbar bleibt“, sagte Wissing im ARD-Morgenmagazin. Nötig seien „ein Mobilitätsangebot, das klimaneutral ist“ für den ländlichen Raum und die Städte, mehr Öffentlicher Personennahverkehr, mehr Radwege und gute Angebote auch für den Fußverkehr. finanzen.net

 

WASSERSTOFF:

Wie Deutschland einer Abhängigkeit vom Wasserstoff vorbeugen könnte:  Ein Forschungsprojekt rät jetzt, frühzeitig die Risiken zu minimieren – etwa indem man die Bezugsquellen diversifiziert. handelsblatt.com

Wird das Ruhrgebiet zum Wasserstoff-Powerhouse? Elektrifiziert Euch! So lautet der erste Marschbefehl an die Industrie. Der zweite: Macht’s mit Wasserstoff! Aber wie soll H2 künftig zu den Fabriken fließen? Die Industrie im Ruhrgebiet geht nun voran. wiwo.de

Grüner Wasserstoff ist und bleibt Mangelware: Um in den nächsten Jahren die Versorgung mit grünem Wasserstoff zu sichern, ist Deutschland auf Importe angewiesen. Eine neue Studie von Fraunhofer UMSICHT, dem Wuppertal Institut und dem Institut der deutschen Wirtschaft kommt allerdings zu einem ernüchternden Ergebnis: Lieferungen aus dem Ausland werden den erwarteten Bedarf bis 2030 nicht decken können. Wasserstoff ist für die Energiewende unverzichtbar. Er ersetzt vor allem in der Industrie Kohle und Gas, kann aber auch in der Strom- und Wärmeerzeugung oder im Verkehr eingesetzt werden. Nachhaltig ist die Verwendung von Wasserstoff aber nur dann, wenn bei seiner Herstellung erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Und genau hier liegt das Problem – die hiesige Wasserstoffproduktion aus regenerativen Energien wird den wachsenden Bedarf bis 2030 nicht decken können. Gut 5.700 Windräder auf See müssten im Jahr 2030 installiert sein, damit Deutschland seinen Wasserstoffbedarf vollständig durch die Erzeugung im Inland decken könnte. iwd.de

Massive Kritik an Regulierungsplänen der EU: Im Kampf gegen den Klimawandel ist die Wasserstofftechnologie unverzichtbar. Doch über den Weg dorthin streiten sich nun EU-Parlamentarier mit der Kommission. Konservative Europapolitiker warnen vor falschen Weichenstellungen für die Wasserstoffproduktion. In einem Brief wenden sie sich an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und kritisieren aktuelle Regulierungspläne der EU-Kommission. Stattdessen fordern sie mehr Pragmatismus und Anreize für Investitionen. Hintergrund ist ein „delegierter Rechtsakt“, den die Kommission in der kommenden Woche beschließen will und zu dem bereits Entwürfe in Brüssel kursieren. Durch diesen Rechtsakt verkompliziere die Kommission auf unnötige Weise die europäische Energiewende, heißt es in dem Brief. handelsblatt.com

Bill Gates setzt voll auf Wasserstoff: Und kauft irre Brennstoffzellen-Yacht. efahrer.com

cloud and sky

Britische Forscher stellen Wasserstoff-Flugzeug vor – es soll das Fliegen CO2-frei machen: Wasserstoff gilt wegen seiner Klimafreundlichkeit als der Energieträger der Zukunft. Britische Forscher haben ein Wasserstoff-Flugzeug vorgestellt, das das Fliegen künftig tatsächlich CO2-frei machen soll. Das Projekt klingt vielversprechend, doch es gibt Hürden. stern.de

Die Rolle von Wasserstoff in der Maritimen Wirtschaft: Alternativen zu fossilem Brennstoff sind längst nicht nur aus ökologischer Sicht essenziell, sondern bilden einen zukunftsträchtigen, florierenden Wirtschaftsfaktor. Wasserstoff ist der wichtigste Energieträger der Zukunft. Die Bundesregierung betont in ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie seine Vielseitigkeit und setzt sich u.a. zum Ziel, Wasserstoff und wasserstoffbasierte synthetische Kraftstoffe als alternative Energieträger zu etablieren sowie die Transport- und Verteil-Infrastruktur auszubauen. Den Seehäfen und der maritimen Industrie kommt hierbei eine zentrale Rolle bei Import, Produktion und Verteilung von Wasserstoff zu. Nun ist eine Studie fertig gestellt worden, die das Thema näher untersucht: solarify.eu

Wasserstoff aus Gräsern: Forscherinnen und Forscher arbeiten weltweit an verschiedenen Produktionsverfahren. In den Blick rücken dabei auch Gräser.In einem interdisziplinären Projekt mit dem Titel „Elektrisch verstärkte mikrobielle Wasserstoffproduktion“ arbeiten Mitarbeiter der FH Aachen am Campus Jülich daran, Wasserstoff aus organischem Material – zum Beispiel Gräser oder Stroh – zu erzeugen. Beteiligt sind die drei Jülicher Fachbereiche Chemie und Biotechnologie, Medizintechnik und Technomathematik sowie Energietechnik. Hauptakteure sind Prof. Nils Tippkötter mit seinen Mitarbeiterinnen Simone Krafft und Berit Rothkranz sowie Prof. Thorsten Wagner und Prof. Isabel Kuperjans, teilte die Hochschule mit. energate-messenger.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Bericht zum Stand des Nagoya-Protokolls: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat zwischen Juli 2020 und Juni 2021 bei zehn Institutionen der Grundlagenforschung zum Abschluss des Risikokontrollplans 2018/1 Nutzerkontrollen nach Artikel 9 der Verordnung (EU) Nr.511/2014 in schriftlicher Form durchgeführt. Das geht aus dem Fünften Bericht der Bundesregierung zum Stand der Umsetzung des Nagoya-Protokolls (20/183) hervor. Bei einem Unternehmen aus dem Sektor Biotechnologie fanden zudem Vor-Ort-Kontrollen statt. Verstöße gegen die EU-Verordnung konnte das BfN bei einem Unternehmen aus dem Bereich Pflanzenschutz sowie in fünf Fällen bei Einrichtungen aus dem Sektor Grundlagenforschung feststellen. Insgesamt seien zum Ende des Berichtszeitraums acht Verfahren wegen festgestellter Verstöße anhängig, heißt es im Bericht. Zwei bezögen sich auf Verstöße, über die bereits im Vierten Bericht informiert wurde. In einem dieser Fälle sei ein Bußgeldverfahren eingeleitet worden, schreibt die Bundesregierung in ihrer Unterrichtung. Bis auf eine Ausnahme seien alle Kontrollen beendet, der Risikokontrollplan 2018/1 damit abgeschlossen worden. Das Nagoya-Protokoll – offiziell „Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenen Vorteile“ – ist ein völkerrechtlich bindender Vertrag, der 2014 in Kraft getreten ist. Deutschland ist seit 2016 Vertragspartei des Nagoya-Protokolls.

Green Deal führt zum Umweltverbesserungen:  Der „Green Deal“ der EU wird aus Sicht der Bundesregierung zu den gewünschten umweltspezifischen Verbesserungen führen. Das geht aus der Antwort (20/118) auf eine Kleine Anfrage der AfD Fraktion (20/18) hervor. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) habe eine Studie des Joint-Research Centre (JRC) dem Thünen-Institut und dem Julius-Kühn-Institut mit Bitte um wissenschaftliche Bewertung übermittelt. Diese Bewertung sei am 3. September 2021 vorgelegt worden. Die Ergebnisse der Analyse zeigten, dass die Erreichung der vier Ziele, die auf die Erhöhung der ökologischen Nachhaltigkeit ausgelegt sind, wie die Reduzierung des Risikos und des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, Reduzierung des Nährstoffüberschusses, Vergrößerung der Fläche für den ökologischen Landbau und Vergrößerung der Fläche für artenreiche Landschaftsmerkmale, im Model auch tatsächlich zu den gewünschten umweltspezifischen Verbesserungen führen könnte, auch unter der heutigen Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), was die grundsätzliche Plausibilität des gewählten Modellansatzes unterstreiche.

WÖRTLICH GENOMMEN

„Wale werden mittlerweile als die Gärtner des Meeres bezeichnet, weil sie riesige Mengen an Plankton zu sich nehmen. Und dieses Plankton entsteht dadurch, dass aus der Atmosphäre Kohlendioxid entzogen wird und Kohlenstoff in den Meeren aufgebaut wird.

Harald Benke, pensionierter Walforscher, über das Walfangmoratorium, auf das man sich vor siebzig Jahren einigen konnte. Die Wale würden diese Riesenmengen an Plankton, tauchten ab und würden dann in der Tiefe das Gegenteil von Fressen stun ozusagen. Und so gelange atmosphärischer Kohlenstoff sozusagen über die Wale in das größte Kohlenstoffendlager des Planeten, nämlich in die Tiefsee. deutschlandfunk.de

 

„Wir wollen, dass unsere Kleidung von Kundinnen und Kunden geliebt und lange getragen wird. Ich trage Primark-Jeans seit zehn Jahren und hatte noch nie ein Problem. Aber trotzdem: Wir wissen, dass wir mehr tun können, um unsere Kleidung langlebiger zu machen, und gehen das auch aktiv an. Wir haben jetzt schon externe Labore, die die Haltbarkeit unserer Kleidung testen. Es gibt bisher keinen allgemeingültigen Standard, deshalb sind wir dabei, einen eigenen, ehrgeizigen Standard zu erstellen. Wir konzentrieren uns auf mehrere Bereiche, um unsere Kleidungsstücke langlebiger zu machen, und ändern die Art und Weise, wie sie entworfen und hergestellt werden, um Modeabfälle zu reduzieren.“

Christiane Wiggers-Voellm, CEO Primark Deutschland und Österreich, das Recycling von Kleidung könne man verbessern. Das beginne bereits beim Design. Wenn man ein T-Shirt aufwendig bedrucke, werde es schwieriger. Auch Pailletten machten das Recycling komplizierter – wir würden daher unsere Designteams entsprechend schulen. Und in der Produktion verwendeten wir zum Beispiel Garne aus recycelten Kunststoffflaschen. rnd.de

 

AFRIKA

Burkina Faso: Burkina Faso bekommt eine neue Regierung. Präsident Roch Kaboré hat Ministerpräsidenten Christophe Dabiré entlassen. Der hatte seinen Rücktritt eingereicht. Das Land befindet sich in einer Krise. faz.net

Burundi: Gefängnisbrand in Burundi fordert 38 Tote und 69 Schwerverletzte. Die Ursache des Unglücks ist bisher unbekannt. Das Gefängnis war mit etwa 1500 Insassen überbelegt, ausgelegt ist es nur für 400 Hänflinge. derstandard.at
Gambia: Amtsinhaber Barrow gewinnt Präsidentschaftswahl in Gambia. Adama Barrow regiert in Gambia seit dem Sturz des Diktators Yahya Jammeh. Seine Konkurrenten erkennen den Wahlsieg bisher nicht an. zeit.de
Kenia: Wahlkommission behauptet, dass Einmischung die Wahlen im Jahr 2022 beeinträchtigen könnte. Vorwürfe der Einmischung offizieller Stellen in die Arbeit der kenianischen Wahlkommission haben die Vorbereitungen für die nächsten Wahlen in Kenia erschüttert und die Besorgnis über die politische Stabilität des Landes erneut verstärkt. Präsident Uhuru Kenyatta sagte in seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag, das Land müsse den Kreislauf der Gewalt durchbrechen, der bei fünf der letzten sechs Wahlen seit 1992 Menschenleben gekostet, Menschen aus ihren Häusern vertrieben und massive wirtschaftliche Verluste verursacht habe. eastafrican.co.ke 
Kongo: Jahrzehntelang sprach man in Belgien nicht darüber: das Schicksal von Kindern, die in der belgischen Kongokolonie aus einer sexuellen Beziehung zwischen einem Weißen und einer Schwarzen entstanden. Zu Kolonialzeiten waren solche Beziehungen verboten, etwaige Kinder wurden in Heime gesteckt. Jetzt haben erstmals fünf Opfer dieser Praxis in Belgien den Staat verklagt – und sind gescheitert. taz.de

Mauritius: Steuerparadies. Für 375.000 Dollar gibt es ein goldenes Visum fürs Paradies. Mauritius boomt, überall auf der Insel entstehen Luxusanlagen für Superreiche. Mit niedrigen Steuersätzen lockt das reichste Land Afrikas Wohlhabende aus aller Welt an – doch Einheimische haben davon wenig. spiegel.de

MEHR WISSEN

Wie Pflanzen uns beim Klimawandel Zeit verschaffen: Wie verändert sich die Photosyntheserate von Pflanzen, wenn in der Umgebungsluft mehr CO2 zur Verfügung steht? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler schon lange und hat je nach Methode zu unterschiedlichen Einschätzungen geführt, in welchem Maße die Pflanzen zusätzliches CO2 aufnehmen. Eine neue Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass die Pflanzen heute etwa zwölf Prozent mehr Photosynthese betreiben als vor 30 Jahren – bei einem gleichzeitigen Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre um 17 Prozent. Dadurch verlangsamen die Pflanzen als natürlicher Speicher des Treibhausgases dessen Anreicherung in der Atmosphäre. wissenschaft.de

Wie Zersiedlung als Brandbeschleuniger agiert: Die meisten der verheerenden Brände in den USA entstehen an der Schnittstelle zwischen Siedlungen und Wäldern. Vor allem in Kalifornien ziehen immer mehr Leute in die Natur. In Kalifornien gibt es keine Pflicht für eine Feuerversicherung, und viele schließen keine ab, gerade weil die Prämien für ein Haus in einer solchen Risikozone hoch sind. Einige Versicherungen schließen die Absicherung von Häuser in Hochrisikogebieten explizit aus. Aber oft bauen nicht nur die Bewohner am Ort des Unglücks ihre Häuser wieder auf – selbst nach einer Katastrophe hält der Strom der Neuzuwanderer an. nzz.ch

Ernährungssicherheit durch Plastik im Boden gefährdet: Die Verschmutzung landwirtschaftlich genutzter Böden mit Plastik bedroht den Vereinten Nationen zufolge die Ernährungssicherheit. Wenn sich Folienabdeckungen von Feldern in der Erde anreichern, schrumpften die Ernten. Zerfällt das Material in Mikroplastik – also in Stücke kleiner als 5 Millimeter – könne es in die Nahrungskette gelangen und möglicherweise die Gesundheit gefährden. 2019 hat die Landwirtschaft weltweit 12,5 Millionen Tonnen Plastik verbraucht. 37,3 Millionen Tonnen sind für Lebensmittelverpackungen verwendet worden. Am größten ist einem FAO Bericht zu Folge mit 50 Prozent der Anteil Asiens. Bis 2030 werde der Verbrauch von Folien für Gewächshäuser, Feldabdeckungen und Einlagerung von Gärfutter (Silage) nach Prognosen von Branchenexperten von 6,1 Millionen Tonnen im Jahr 2018 um 50 Prozent steigen. taz.de , fao.org

Nachhaltige Städte: Die schönsten Slow Citys Europas. reisereporter.de
Bedrohte Amurtiger: Extreme Schneemassen im äußersten Osten Russlands gefährden  den ohnehin bedrohten Amur-Tiger, die größte Wildkatze des Planeten. n-tv.de
Wie das große Sterben aufzuhalten ist: In 20 Jahren ist die Zahl der Vögel auf Österreichs Wiesen und Äckern um 40 Prozent gesunken. Ihnen geht Platz und Futter aus. derstandard.at
Rohingya verklagen Facebook: Algorithmen schüren den Hass. deutschlandfunk.de

DAS LETZTE:

Bräutigam greift Klimaschützer wegen blockierter Straße an:  In der Mannheimer Innenstadt blockierten Klimademonstranten eine Straße. Die Aktivisten blockierten demnach bei einer unangemeldeten Versammlung am Samstagnachmittag im Sitzen und unter anderem mit Blumentöpfen die Fressgasse in Mannheim. Eine Person habe ihre Füße mit Klebstoff auf dem Straßenbelag festgeklebt, andere sich an ein Automodell aus Pappe und Paletten gekettet. Die Polizei räumte die Straße schließlich, teils indem sie die Aktivisten wegtrug, und nahm die Personalien von 18 Teilnehmern auf. Ein Bräutigam, der auf dem Weg zu seiner Hochzeit unterwegs war, wurde daraufhin offenbar handgreiflich. Er bekam eine Anzeige wegen Körperverletzung. spiegel.de 

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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