FAIReconomics Newsletter KW 49  NACHRICHTEN

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Kein börsennotiertes Unternehmen wird laut dem „Wall Street Journal“ nachhaltiger geführt als Sony.

Die weltweit zehn besten nachhaltig geführten Konzerne: Führung als Vorbild ist bei nachhaltig geführten Unternehmen wichtig. Nun sind in einem Ranking die weltweit am nachhaltigsten geführten Konzerne bestimmt worden.Dabei wird zwischen „Green Washing“ und tatsächlichem Purpose unterschieden. Denn eine CO2-Bilanz lässt sich aber relativ leicht durch Investitionen in Aufforstungsprojekte schön rechnen. Nachhaltigkeit bezieht sich deshalb immer auch auf den Umgang mit Mitarbeitern und Stakeholdern. capital.dewsj.com

CDU wirft Umweltministerin Zögerlichkeit bei Treibhausgasminderung vor:  In der Unionsfraktion wirft man Bundesumweltministerin Svenja Schulze, bei der Umsetzung der zweiten Erneuerbare-Energien-Richtli­nie der EU in nationales Recht zu zögerlich zu sein. Haupkritikpunkt: Die geplante Treibhausgasminderungsquote von 16 Prozent bis 2030. Der Wert ist„bei Weitem nicht ausreichend“, findet man in Schreiben auch an andere Ministerien, denn der Entwurf befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung. Weiter heißt es, es ist „ebenso un­verständlich, dass sich bis 2024 an der derzeit bereits bestehenden Quote von sechs Prozent erst einmal nichts ändern soll“. Damit nehme das Umweltministerium hin, dass sich im Verkehrsbereich so gut wie nichts bewegen werde.  handelsblatt.com

Rund 42,8 Prozent der Deutschen sprechen sich darin für ein Verbot des Verbrennungsmotor aus, 42,3 Prozent dagegen. Der Rest wollte sich nicht festlegen oder machte keine Angaben. Von den Befürwortern wiederum sind die meisten für ein Ende des Verbrenners spätestens ab 2030, etwas weniger plädierten für 2025. mobile.de

Zoff um Insektenschutz: Eine Blockade im Kampf gegen das Insektensterben wirft das Bundesumweltministerium dem CDU geführten Landwirtschaftsministerium vor. Auch Naturschutzverbände kritisieren Julia Klöckner. Jo­chen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium,  kritisiert eine „Totalblockade durch Bundesministerin Klöckner gegen jedweden Fortschritt beim gesetzlichen Insekten­schutz und bei der Beschränkung von schädlichen Pflanzenschutzmitteln“ etwa beim Pflanzenschutzmittel Glyphosat. 2019 wurde das Ak­tions­programm Insektenschutz beschlossen. So sollen in Naturschutzgebieten ab 2021 Unkrautvernichtungsmittel und bestimmte Insektengifte verboten werden. Das Landwirtschaftsministerium ist für die Umsetzung zuständig.  Flasbarth klagt in seinem   Vermerk, dass Klöckner Ministerium „bislang Folgendes geliefert (habe): nichts“. Ganzem Gegenteil, das Ministerium blockiere den den Gesetzentwurf, mit dem das Bundesumweltmiisterium insektenschädliche Lichtquellen reduzieren und pestizidfreie Randstreifen von Äckern vergrößern wolle. taz.de

Bundesumweltministerium mit neuem Verpackungsgesetz: Mit einem neuen Verpackungsgesetz will das Bundesumweltministerium (BMU) die Ver­packungs­flut in den Griff zu bekommen.  Dosen und Einwegkunststoffflaschen sollen künftig nur noch mit einem Pfand verkauft wer­den dürfen. Vor allem sollen auch On­­line-Handelsplattformen stärker in die Verantwortung genommen werden. Hierzu will man überprüfen, ob die Onlinehändler ihre Verpackungsmittel ordnungsgemäß anmelden und vor allem auch für die Entsorgungskosten aufkommen. Sorgenkind is auch der Ro-Go Bereich, nicht nur bei Kaffeebechern. Das BMU will Mehrwertverpackungen stärken. Geplant ist, dass immer wenn Le­bens­mittel to Go angeboten werden, neben Einwegbehältnissen auch Mehrwegverpackungen angeboten werden müssen. fleischwirtschaft.detaz.de

Klimawandel mehr im Fokus: Die EZB-Bankenaufsicht will die Risiken für Geldhäuser der Euro-Zone aus dem Klimawandel künftig viel stärker unter die Lupe nehmen. Anfang 2021 sollen die Institute dazu aufgefordert werden, eine Selbsteinschätzung zu ihren Klimarisiken vorzunehmen und auf Grundlage der Resultate Maßnahmenpläne aufzustellen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mit. reuters.com

Reparieren statt Wegwerfen: Obsoleszenz nennt man die vom Hersteller eines Produktes eingeplante Lebensdauer eines Produktes. Nun weisst eine Studie nach, dass Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel von Fernsehern, Smartphones, Waschmaschinen oder Note­books in Deutschland 3,67 Milliarden Euro pro Jahr sparen könnten, wenn diese Geräte länger hielten. Das vom Europaparlament beschlossene Recht auf Re­paratur sei lediglich ein erster Schritt. Man brauche viel­mehr eine Kultur des Reparierens und des langen Nutzens. Das ist jedoch nicht unbedingt im Interesse der produzierenden Unternehmen. vzbv.de , taz.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Die Stunde der Politik – Ein Essay über Nachhaltigkeit, Utopien und Gestaltungsspielräume

Das Corona-Jahr bringt so viel Krise wie noch nie – doch was bedeutet das für die Nachhaltigkeitspolitik und ihre Gestaltungsspielräume?
Der langjährige Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) Günther Bachmann lässt uns hinter die Kulissen blicken. Aus nächster Nähe erzählt sein Essay aus dem politischen Geschehen und schlägt neue Sichtachsen durch das Gewirr von Konferenzen und Beschlüssen. Bachmann rückt eingefahrene Denkhaltungen zurecht: Zu oft reden wir das Gelingen klein, zu sehr lähmt die ständige Rhetorik von Krise und Rettung. Aus seiner Sicht wären größere Fortschritte möglich, doch zu viele Chancen bleiben ungenutzt.
Das Buch plädiert für einen Paradigmenwechsel. Die Politik muss erkennen, dass es bei Nachhaltigkeit um Macht geht und nicht nur um die technische Umsetzung einmal beschlossener Ziele. An Unternehmen und Bürger*innen appelliert er, der Politik mehr zuzutrauen. »Wir müssen die Nachhaltigkeitspolitik aus dem Kreativitätskoma herausholen« – Bachmann zeigt, wie das gehen kann. oekom.de


Schweiz: Scharfes Lieferkettengesetz ist abgeblitzt. tagesschau.de
EU-Kommision: Bestätigt deutschen Steinkohleausstieg. sueddeutsche.de
Designierte US-Finanzministerin: Janet Yellen hat durch den sogenannten „Dodd-Frank Act“großen Einfluss auf die Klimapolitik. klimareporter.de
Mittelstand:  Zwischen COVID-19 Pandemie und European Green Deal, Herausforderungen sind kaum zu stemmen. fair-economics.de
Siemens und Thyssen-Krupp: Machen sich stark für Wasserstoff aus Russland. manager-magazin.de
Hamburg: Buschholz aus Namibia soll verfeuert werden. deutschlandfunk.de 
Quantencomputer: Durch die Digitalisierung derEnergiewirtschaft steigt die Rechenleistung von Computern. handelsblatt.com
Luftqualität: Hat sich in Europa deutlich verbessert. eea.europa.eu
AKW Stade: Rückbau dauert länger als geplant. ndr.de
Bundesamt für StrahlenschutzKlimawandel erhöht Hautkrebsrisiko. rnd.de


Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

MOBILITÄT:

Drohende Überlastung der Stromnetze: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden und der deutsche Ausbau der Elektromobilität könnte ausgebremst werden. Stromnetzbetreiber aus mehreren EU-Ländern wollen ab 2021 den Ladestrom an privaten Ladestationen beschränken. So soll verhindert werden, dass es in Spitzenzeiten zur Überlastung der Verteilernetze kommt. focus.de

Klimafreundlichere Verkehrspolitik: Das Öko-Institut will die Verkehrspolitik klimafreundlicher und sozial verträglicher gestalten. Dafür können existierende Instrumente so umgestaltet werden, dass sie gerecht sind und zum Klimaschutz beitragen, so die Freiburger Forscher. fair-economics.de

Wasserstoffzüge im Deutsche Bahn Test: Während die ersten Wasserstoffzüge in Niedersachsen schon seit zwei Jahren im Linienbetrieb unterwegs ist, will auch die Deutsche Bahn den Einsatz von Zügen mit Wasserstoff-Antrieb testen. Der Kon­zern will  2024 einen einjährigen Test eines Regionalzugs in Baden-Württemberg starten. Auf der Strecke zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim soll ein Was­ser­stoffzug dann die bisherigen Züge mit Dieselantrieb ersetzen. Hier soll eine Dieselbetriebene Lok ersetzt werden. Die Bahn will bis 2050 klimaneutral werden und da immer noch 13.000 Kilometer Schienennetz nicht elektrifiziert sind, müssen bis dahin 1.300 Diesel­trieb­züge ersetzt werden. tagesschau.de

Bahn 2: Bis 2030 will die Bundesregierung den Marktanteil der Bahnen im Güterverkehr auf 25 Prozent steigern. Dies gelingt nur mit der Verlagerung vom Transport von der Straße auf die Schiene. Bisher halten die Güterbahnen einen Marktanteil von 19 Prozent. Der gemeinnützige Verband „Allianz pro Schiene“ präsentiert nicht nur die Probleme sondern auch Lösungen. eurotransport.de

Tesla: Baut nicht nur Gigafactory sondern auch die größte Batteriefabrik der Welt in Grünheide. dw.com
Bahn: Laute Güterzüge sollen ab Dezember verboten sein. spiegel.de 
Daimler: Zoff wegen E-Campus mit der Gewerkschaft. stimme.de

FDP kritisiert Euro7 Abgasnorm: Die FDP-Fraktion hält die in einem Gutachten für die Europäische Kommission vorgeschlagene neue Euro 7-Abgasnorm für überzogen. In einem Antrag (19/24640), der am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestages steht, schreiben die Abgeordneten, die geplante Verschärfung bedeute ein faktisches Verbot von Verbrennungsmotoren. Aufgrund weiterer Vorgaben wie den EU-Flottengrenzwerten würden einzig primär batteriegetriebene E-Fahrzeuge eine Alternative bieten. Es gelte aber Technologieoffenheit zu wahren, statt Elektromobilität mit Euro 7 durch die Hintertür zu erzwingen. Angesichts der aktuellen Krise im Fahrzeugbau sehe auch die Branche selbst Überlegungen zu einer Euro 7-Abgasnorm, wie sie die EU-Kommission aktuell bespricht, äußerst kritisch, heißt es in dem Antrag. Gewarnt werde vor den Auswirkungen einer Politik aus Verboten und Überregulierung auf die bestehenden Wertschöpfungsketten. Deutschland als führender Automobilstandort in Europa wäre davon besonders schwer betroffen..

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Grundrecht auf menschenwürdige Arbeit: Die Fraktion Die Linke will ein Grundrecht auf menschenwürdige und existenzsichernde Arbeit im Grundgesetz verankern. Das ist das Ziel ihres Gesetzentwurfes (19/24692), in dem sie kritisiert, dass der Sozialstaat seine Aufgaben nur unzureichend erfülle. Als Folge der Corona-Pandemie beschleunige sich jedoch die wirtschaftliche Krise und das Ausmaß für den Arbeitsmarkt sei nicht absehbar, schreiben die Abgeordneten. Eine gute Arbeit und soziale Sicherheit, insbesondere in Krisenzeiten, und ökologische Nachhaltigkeit seien die Leitplanken eines sozial-ökologischen Umbaus hin zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft und für ein selbstbestimmtes Leben unabdingbar, heißt es im Entwurf. Die Fraktion verlangt deshalb, den Artikel 12 des Grundgesetzes um folgenden Absatz zu ergänzen: „Im Mittelpunkt des Arbeits- und Wirtschaftslebens steht das Wohl des Menschen. Der Schutz seiner Arbeitskraft hat den Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen seines Vertragspartners oder Dienstherrn. Jedermann hat ein Recht auf menschenwürdige und existenzsichernde Arbeit und Ausbildung. Ein Arbeitslohn ist existenzsichernd, wenn er mindestens einen angemessenen Lebensunterhalt sichert.“

Wie geht es dem deutschen Wald? Sachverständige haben im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit den Zustand des deutschen Waldes unterschiedlich beurteilt. In einem öffentlichen Fachgespräch am Mittwoch, 25. November 2020, sprach die Mehrzahl der Experten von einer dramatischen Situation, während eine Minderheit auf die natürlichen Selbstheilungskräfte des Waldes verwies. bundestag.de

Keine Renaissance für Kernkraftwerke: Eine Renaissance der Kernenergie wird es nach den Vorstellungen des Wirtschaftsausschuss nicht geben. Das Gremium lehnte in seiner Sitzung am Mittwoch Anträge der AfD-Fraktion ab, die auf einen Neustart für die Kernkraft dringen (19/22434, 19/22435, 19/23955). Zugleich nahm es einen Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums über ein aktuelles Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kenntnis. In dem Urteil vom 12. November 2020 befand das Gericht den finanziellen Ausgleich für Kraftwerksbetreiber im Zuge des Atomausstiegs für unzureichend und forderte Nachbesserungen.

Verbot von Plastiktüten – Zustimmung im Ausschuss: Für den Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Verpackungsgesetzes (19/16503) stimmte am Mittwochvormittag neben den Koalitionsfraktionen auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Dagegen votierten die AfD- und die FDP-Fraktion, während die Linksfraktion sich der Stimme enthielt. Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen angenommen wurde ein Änderungsantrag der Fraktionen von CDU/CSU und SPD, der eine Verlängerung der Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2022 vorsieht. Der Gesetzentwurf wird am Donnerstag abschließend im Bundestagsplenum beraten. Allerdings gab es selbst innerhalb der Koalition verhaltene Kritik am Vorhaben. Ein Vertreter der CDU/CSU-Fraktion bekannte sich zwar zum Ziel, unnötigen Plastikverbrauch zu vermeiden, räumte aber ein, dass seine Fraktion vor dem Verbot gern die Ökobilanz unterschiedlicher Verpackungen untersucht gehabt hätte. Verbote seien immer ein großer Markteingriff, und die 2016 eingegangene Selbstverpflichtung des Handels habe gut funktioniert.

FDP will Regulierung des Wildtierhandels: Für eine effektive und unbürokratische Regulierung des legalen Handels mit Wildtieren spricht sich die FDP-Fraktion in einem Antrag (19/24593) aus. Erreicht werden soll dies durch vereinfachte Dokumentations- und Meldepflichten, unkompliziert umsetzbare Mindeststandards und eine wirksame Vollzugskontrolle. Der Antrag steht zusammen mit zwei Anträgen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie der Fraktionen von CDU/CSU und SPD am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums. Hintergrund der Anträge ist der Kampf gegen Zoonosen, also gegen Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden können.

Entwicklung ländlicher Räume: In Deutschland soll eine flächendeckende, gigabitfähige digitale Infrastruktur bis zum Jahr 2025 erreicht sein. Lebensqualität für alle Generationen sei zudem mit einer guten und erreichbaren Versorgung mit Einrichtungen, Gütern und gewerblichen wie öffentlichen Dienstleistungen verbunden, heißt es in einer Unterrichtung (19/14250) der Bundesregierung zum dritten Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume. Demnach bleibe eine Aufgabe für die kommende Dekade, ländliche Regionen in ihrer Entwicklung zu fördern und gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen und dabei sozial, ökonomisch und ökologisch ausgewogen zu gestalten.

Ursachen des Insektensterbens komplex: Die Ursachen des Insektenrückgangs sind nach Angaben der Bundesregierung vielfältig und komplex. Verantwortlich für das Insektensterben seien unter anderem der Verlust von Insektenlebensräumen, die Anwendung von Pestiziden sowie der Eintrag von Nähr- und Schadstoffen in Böden und Gewässer, schreibt die Bundesregierung in der Antwort (19/24273) auf eine Kleine Anfrage (19/23619) der FDP-Fraktion. Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, sind in den bundesweiten Roten Listen 7.787 Insektenarten als gefährdet erfasst. Das entspricht knapp 24 Prozent der in Deutschland nachgewiesenen Insektenarten.

WÖRTLICH GENOMMEN

Was passiert denn, wenn wir es nicht tun würden, wenn der WWF sich jetzt aus dieser Region zurückziehen würde? – Meiner Meinung nach und unserer Meinung nach und ich glaube auch der Meinung nach von vielen, vielen Gemeinden haben dann alle verloren, sowohl die Natur wie die Governance-Systeme als auch die Menschen vor Ort.

Eberhard Brandes vom WWF-Deutschland, antwortet auf die Vorwürfe, dass es bei WWF-Projekten immer wieder zu schweren Konflikten zwischen Wildhütern und der Bevölkerung komme. Der Organisation wurden deshalb Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Eine Untersuchung hat nun ergeben , dass die Vorwürfe oft berechtigt seien – eigene Mitarbeiter seien aber nicht involviert. …Unsere Mission, die Mission des WWF sei es ja nicht, nur Naturschutz alleine zu betreiben, sondern Natur und Mensch wieder in Einklang zu bringen, und die aktuelle Pandemie und Covid zeige uns ja, wie wichtig es sei, dass wir dieses außer Kontrolle geratene Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wieder zusammenbringen. Wir (der WWF) hätten so viele Beispiele, in denen wir zeigen könnten, dass ein ausführliches Eingehen auf die Gemeinden vor Ort, ein sorgfältiges Zuhören mit unseren Kollegen vor Ort – das würde man nicht direkt von Deutschland aus machen, sondern mit den WWFs vor Ort –, dass das dazu beitrage, wirklich ganz langfristig tragbare Lösungen zu finden, und mit ganz, ganz vielen Diskussionen. Er (Brandes) wäre in vielen Ländern Afrikas selber und habe mit den Ältestenräten dort gesprochen und habe ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie kompliziert es sei, auch wenn ganz unterschiedliche Welten aufeinander träfen. Das gelinge nur gemeinsam und dafür setzten wir uns mit aller Kraft ein und würden das sicherlich noch viel stärker tun. deutschlandfunk.de

AFRIKA

Schlechte sanitäre Verhältnisse stoppen Afrikas Entwicklung: Kaum vorstellbar in der sogenannten westlichen zivilisierten Welt, wo fließend Wasser und funktionierende Toiletten zu Selbstverständlichkeiten gehören. Doch schlechte sanitäre Verhältnisse stellen in vielen afrikanischen Ländern nach wie vor ein großes gesundheitliches, ökologisches und sozioökonomisches Risiko dar. Dies geht aus neuen Untersuchungen des International Water Management Institute (IWMI) und des UN-Umweltprogramms (UNEP) hervor. fair-economics.de

Stabilität am Horn von Afrika wackeltDer Bürgerkrieg in Äthiopien ist ein Warnsignal für Europa. Das Land gilt als stabilisierender Faktor am Horn von Afrika. Nun sind Zehntausende in den Sudan geflohen. In der Region entsteht ein Pulverfass mit unabsehbaren Folgen. welt.de

Afrika wird weit zurückgeworfen: Exporterlöse gehen deutlich zurück, die Deviseneinnahmen verringern sich und die Steuereinnahmen und Rücküberweisungen von Exil-Afrikanern fallen.Hinzu kommt der Einbruch des Tourismus. Millionen von Menschen fehlen die Einnahmequellen. Die bisher von den G20-Ländern gefahrenen Maßnahmen erweisen sich als nicht ausreichend.Daher sollte es erstens ein Schuldenmoratorium für jene Länder geben, die bereits in einer großen Schuldenkrise stecken. Zweitens sollten Länder, die in der Lage sind, auf einen Schuldenerlass zu verzichten, dies tun, um das Vertrauen der Investoren in Zukunft nicht zu verlieren. Drittens sollten private Gläubiger – wie Banken – ebenfalls auf einen Teil der Schuldenrückzahlungen verzichten.Prof. Dr. Robert Kappel beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Wirtschaft und Politik afrikanischer Staaten. Er war unter anderem Präsident des Hamburger Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA) und Professor an den Universitäten Hamburg und Leipzig. fes.de ,  zdf.de

Simbabwes politische Massenmorde: Wie geht das Land mit der Aufarbeitung um?Immer wieder tauchen in Simbabwe Massengräber auf. Viele Tötungen von Zivilisten liegen Jahre zurück, aber die Wunden sind nicht verheilt. Die große Hürde: die Regierung, sagen Experten. dw.com

Hunger und Mangelernährung in Mauretanien nehmen zu: Leben und Gesundheit der Menschen in Mauretanien sind nach Angaben der Bundesregierung trotz Fortschritten bei der Armutsreduzierung und chronischen Fehlernährung durch Hunger und Mangelernährung deutlich beeinträchtigt. „Die Degradierung der natürlichen Ressourcen und wiederkehrende Dürren wirken sich regelmäßig negativ auf die Ernährungssicherheit aus“, schreibt sie in einer Antwort (19/24428) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. 11,9 Prozent der mauretanischen Bevölkerung seien unterernährt.

MEHR WISSEN

Keine Erholung für das Klima: Die Weltwetterorganisation (WMO) hat Hoffnungen auf eine Verschnaufpause für das Klima im Zuge der Corona-Pandemie zunichte gemacht. Das Ausmaß klimaschädlicher Emissionen wie etwa von Kohlendioxid (CO₂) sei in diesem Jahr zwar zurückgegangen. Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre verändere das aber weniger als jedes Jahr übliche natürliche Fluktuationen dies täten. CO₂ bleibt Jahrhunderte in der Atmosphäre. Der Emissionsrückgang 2020 sei nur „eine winzige Delle“ in der nach oben steigenden Kurve. faz.net

Deutsche ernähren sich besser: Im Gegensatz zu vor vier Jahren ernähren sich die Deutschen sich besser. Der Konsum von Schweinefleisch, Joghurt und Milch ist gesunken, Tomaten, Hülsenfrüchte und Erbsen werden häufiger gegessen. Auf Beerenobst findet man häufiger in deutschen Küchen und auf deutschen Esstischen. Der Verzehr ungezuckerter Getränke wie Mineralwasser und Kräu­ter- oder Früchtetee hat sich gesteigert. Zugleich ist der Konsum von Schweinefleisch, Joghurt und Milch, Säfte,Nektare, Spirituosen und Bier gesun­ken. Über­gewicht bleibt in Deutschland ein Problem: Die Zahl der übergewichtigen Kinder stagniert auf hohem Niveau: Zwischen 2014 und 2017 waren 15 Pro­zent der 3- bis 17-Jährigen übergewichtig. dge.de

Forschung gut – Umsetzung verbesserungswürdig: Nach einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ist es um die deutsche Nachhaltigkeitsforschung  gut bestellt. Bei der Anwendung des Wissens und bei der Internationalität gibt es jedoch Nachholbedarfe. Dies könne man nun in in einem neu ausgestatteten Programm, dass sich „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“, kurz Fona nennt. In den kommenden fünf Jahren wird das Programm mit vier Milliarden Euro ausgestattet.  Mit dem Geld soll unter anderem erforscht werden, wie sich -etwa mit grünem Wasserstoff – klimaschädliche Prozessemissio­nen der Industrie weiter senken lassen. sueddeutsche.de

Klimaneutrale Fliesen: Designerstücke von der Deponie.  klimareporter.de
Indien: Wie Der Subkontinent die Verkehrswende schaffen will.  spiegel.de
Insekt des Jahres: Die Eintagsfliege. rnd.de 
Libelle des Jahres: Die Wanderlibelle. bund.net

TERMINE:

Der Bauausschuss macht die Zukunft der Innenstädte zum Thema einer Öffentlichen Anhörung. Am 13. Januar 2021 sollen Sachverständige dazu vor den Ausschussmitgliedern beziehungsweise virtuell Auskunft geben.

DAS LETZTE:

GM und „Bäumchen wechsle Dich“ in Kalifornien:  Nachdem klar wurde, dass US-Präident Trump die Präsidentschaftswahlen verlieren wird, wechselt der US Autobauer GM die Seiten. Noch im Herbst des vergangenen Jahres hatte sich General Motors zusammen mit Fiat Chrysler, Toyota und zehn kleineren Autoherstellern auf die Seite der Regierung Trump geschlagen, die zugunsten der Autoindustrie Kalifornien das Recht auf eigene Emissions-Standards absprechen wollte. Nachdem dem Wahlsieg Joe Bidens, will GM nun doch die strengeren CO2 Grenzwerte. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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