zur englischen Ausgabe

Habeck will Umstellung auf klimafreundliche Produktionsverfahren fördern: Bundeswirtschaftsminister Habeck will deutsche Industrieunternehmen fördern, die bereit sind, auf klimafreundliche Produktionsverfahren umzustellen. Die staatliche Förderung rege die nötigen Innovationen an, unterstütze die Unternehmen bei der Umstellung und helfe, die Nutzung von Wasserstoff voranzutreiben. „Mit den Klimaschutzverträgen stoßen wir ein neues Kapitel auf, Deutschland nimmt damit eine Vorreiterrolle ein“, so Habeck. Investitionen in klimafreundliche Produktionsverfahren seien dadurch hoch riskant, heißt es zur Begründung im Entwurf der Förderrichtlinie, die dieser Redaktion vorliegt. Konkret will Habeck deswegen bei großen Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß die Mehrkosten ausgleichen, die für eine klimafreundlichere Produktion entstehen. Auf diese Weise würden neue, transformative Technologie sehr viel schneller marktfähig. waz.de

Weltnaturkonferenz – ein Preisschild für die Natur: Unternehmen sollen mehr für den Schutz der biologischen Vielfalt tun. Dafür wirbt eine neue Initiative vor der Weltnaturkonferenz in Montreal, denn die Schäden gingen in die Billionen. Rund die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandprodukts, mehr als 44 Billionen Dollar, hängen nach Angaben des Weltwirtschaftsforums von der Natur ab, von Wäldern, Meeren und anderen natürlichen Lebensräumen mitsamt den dort – noch – vorhandenen Pflanzen und Tieren. Doch jeden Tag gibt es rund 150 Arten weniger. Eine neue Initiative will deshalb die Kräfte für naturverträgliches Wirtschaften bündeln und stärken. faz.net

Um elf Prozent

ging nach neuesten Erkenntnissen die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet zurück. Zwischen Anfang August 2021 und Ende Juli 2022 sei in der Region eine Fläche vom 11.568 Quadratkilometern abgeholzt worden, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) letzte Woche bei der Vorstellung seines Jahresberichts mit. Das entspricht mehr als der doppelten Fläche des Ruhrgebiets. Im Vergleichzeitraum ein Jahr zuvor waren es 13.038 Quadratkilometer gewesen. rnd.de

Was die Unternehmen für Plastikmüll bezahlen sollen: Das Umweltbundesamt (UBA) hat erstmals konkrete Vorschläge unterbreitet, in welchem Umfang sich Unternehmen an der Entsorgung von Plastikmüll-Abfällen beteiligen sollen. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, hält sie etwa für kunststoffhaltige Zigarettenfilter eine Abgabe von 8,95 Euro je Kilogramm Abfall für sinnvoll. Für Einwegbecher aus Plastik schlägt das UBA 1,23 Euro pro Kilo vor. Jede Plastikproduktgruppe solle eigene Kostensätze haben. handelsblatt.com , umweltbundesamt.de (Originalpapier)

Chemiekonzerne kümmern sich zu wenig um gefährliche Substanzen: Stoffe aus der PFAS-Gruppe sind praktisch unzerstörbar und stecken in vielen Produkten. Sie sind ein Risiko für Mensch und Natur. Nun machen nicht mehr nur Umweltschützer Druck auf die Hersteller, sondern auch Investoren. sueddeutsche.de

Immer weniger Wasser in Flüssen: Die Flüssen in nahezu allen Weltregionen haben im vergangenen Jahr weniger Wasser geführt als im langjährigen Durchschnitt. Davon weiss die Weltorganisation für Meteorologie (WMO)  in ihrem ersten Bericht über die Süßwasserreserven der Welt zu berichten. Sie nennt es einen negativen Trend. Unterdurchschnittliche Abflussmengen in den Flüssen sind unter anderem in einigen Regionen im Südosten Südamerikas und in den südlichen USA sowie in Afrika die Flüsse Niger, Volta, Nil und Kongo wie auch Regionen im Osten Russlands und in Zentralasien zu verzeichnen. Mehr Wasser floss unter anderem im Norden des nordamerikanischen Kontinents und in China am Fluss Amur. In etwa einem Drittel der weltweit untersuchten Regionen habe der Abfluss etwa auf dem Niveau des 30-Jahre-Durchschnitts gelegen. spektrum.de

Warum die Fußballer in Katar schwitzen: Obwohl Dezember ist, schwitzen die Fußballer und Fans in Katar. Daran hat auch der Klimawandel einen Anteil , zumindest ergibt das eine wissenschaftliche Analyse der US-Forschungsgruppe Climate Central. Attributsforschung heißt der wissenschaftliche Zweig der Klimawissenschaften. Hier wird berechnet, wie viel Klimawandel in einem Wetterereignis steckt, und das gelingt inzwischen immer besser. Ein internationales Team mit dem Namen World Weather Attribution (WWA) hat bereits eine ganze Reihe solcher Studien vorgelegt. So zeigte eine WWA-Analyse, dass die extreme Hitzewelle, die in Indien und Pakistan in diesem Frühjahr herrschte, durch den Klimawandel rund 30‑mal wahrscheinlicher geworden war als in einer Welt ohne Klimawandel. klimareporter.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Nächster Halt Wattenmeer

Wie ein kleiner Zugvogel Welten verbindet

Mensch und Natur verbindet eine spannende und wechselvolle Beziehungsgeschichte: Wie beeinflusst die natürliche Umwelt die Entwicklung menschlicher Gesellschaften? Wie formt sie das Denken und Handeln? Wie verändert seinerseits der Mensch seine Umwelt und mit welchen Folgen? Auf der Suche nach Antworten folgt der Grafiker und Umweltpädagoge Reno Lottmann einem kleinen, unscheinbaren Vogel, der Großes leistet: Jedes Jahr pendelt der Knutt – auch Knuttstrandläufer genannt – zwischen Afrika und der Arktis und macht dabei zweimal Station im deutschen Wattenmeer. Überall, wo er landet, trifft der Knutt auf Menschen, die – wie er selbst – gezwungen sind, sich an sehr unterschiedliche Lebensbedingungen anzupassen. Weil der Knutt ganz unterschiedliche Welten verbindet, ist er ein idealer Reisebegleiter, um die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt zu erkunden. oekom.de


Übersicht: Deutschland hinkt fast überall den Ampel-Zielen hinterher. focus.de
Kohle und Atom in Deutschland: Die Nutzung ist der falsche Weg für Deutschland, warnt der UN-Sonderberichterstattet Marcos Orenella.  zeit.de
Greenpeace taucht ab zu Northstream 1: Die Umweltorganisation Greenpeace hat mit einem Tauchroboter die zerstörte Gaspipeline Nord Stream 1 untersucht. Dabei gab es eine Auffälligkeit. heise.de
Genügend Unterschriften für frühere Klimaneutralität: In Berlin wird im nächsten Jahr darüber abstimmen, ob die Hauptstadt schon 2030 klimaneutral sein soll. n-tv.de
Weltweite Frischwasserreserven: Die Welt wird immer trockener, vor allem in Afrika und Südamerika. spiegel.de
China und Russland: Wollen Energiezusammenarbeit ausbauen. merkur.de
Gregor Gysi: Übernimmt Mandat für Aktivisten der letzten Generation. sueddeutsche.de
Klimaschutz aus einer Hand: Philipp Schröder überzeugt mittelständische Betriebe, in seiner Holding unterzuschlüpfen, um Klimasysteme aus einer Hand anzubieten. wiwo.de
Lieferkettengesetz: EU-Staaten einigen sich. br.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Warum wir nachhaltiger essen müssen

Die Weltbevölkerung wächst. Wir brauchen mehr Nahrungsmittel. Doch angesichts der Klimakrise müssten wir eigentlich weniger produzieren. Der Weg aus diesem Dilemma: Mehr Nachhaltigkeit bei der Ernährung.  Einerseits wächst die Weltbevölkerung rasant, zuletzt überstieg sie erstmals die 8-Milliarden-Marke. Deshalb müssen wir immer mehr Nahrungsmittel produzieren. Andererseits ist da die Klimakrise: Schon heute belastet die Lebensmittelproduktion das Klima stark. Fahren wir die Produktion immer weiter hoch, wird das für den Planeten drastische Folgen haben. detektor.fm


KOMMENTAR DER WOCHE:

Warum die Energiewende eine starke Entwicklungszusammenarbeit braucht

(Foto: Inga Rina Zinman)

von Till Mannsmann

Wir müssen erstmals nicht nur neue Energiequellen erschließen, die größer sind als die bisherigen, sondern wir müssen auch ergiebige, günstig (allerdings nur ohne Kosteninternalisierung!) verfügbare Energiequellen innerhalb kürzester Zeit möglichst vollständig abschalten. Und da wir dafür nicht das Leben von Milliarden Menschen verschlechtern wollen, müssen wir die neue Alternative sofort bereitstellen. Machen wir uns klar: Fossile Energien werden nur im Boden bleiben, wenn wir sie zu einem erschwinglichen Preis ersetzen.

Diese Alternative ist eben der grüne Wasserstoff, der es ermöglicht, erneuerbare Energien zu speichern und zu transportieren und somit unglaublich reichhaltige Ressourcen auf der ganzen Welt zu erschließen. Allein in Westafrika ist das Potenzial für grünen Wasserstoff mit bis zu 165.000 TWh jährlich 110-mal so groß wie der voraussichtliche Importbedarf Deutschlands im Jahr 2050. Begreifen wir das als Chance: Wir haben nun die Gelegenheit, einen schier unerschöpflichen globalen Energiemarkt mit sehr viel mehr Akteuren zu etablieren, was einen sehr viel faireren Wettbewerb als bisher ermöglicht – und damit vielleicht sogar einen größeren Fortschritt für alle als im fossilen Zeitalter.

  • Till Mansmann ist entwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

MOBILITÄT:

H2 Energy Chef Patrick Huber -„Wir werden unser Angebot im kommenden Jahr ausbauen“: Hyundai Hydrogen Mobility oder einer seiner Partner haben nicht die Absicht, seine Aktivitäten rund um die Schweizer Brennstoffzellen-Initiative einzustellen. Wir sind fest entschlossen, unser Geschäftsmodell für den Schwerlasttransport mit Brennstoffzellen zusammen mit dem bestehenden Partnernetzwerk in der Schweiz weiter auszuführen und zu entwickeln. fair-economics.de

Luftfahrt: Auf nachhaltigere Flüge dürften die Menschen noch länger warten. Die Flugindustrie stelle sich nicht schnell genug auf umweltverträglichere Technologien um, warnt Airbus-Chef Guillaume Faury. Das liegt an Boeing. sueddeutsche.de

49-Euro-Ticket: Länder wollen es zum 1. April einführen.Die Verkehrsunternehmen halten es aber erst ab Mai für realistisch. tagesschau.de
Deutscher e-Automarkt könnte einbrechen: Der Elektro-Boom auf dem deutschen Automarkt könnte einen kräftigen Dämpfer erhalten. Hohe Strompreise und sinkende Subventionen sind nicht die einzigen Ursachen. n-tv.de
Klimaaktivisten gegen SUV: In einer koordinierten Aktion haben Umweltschützer die Luft aus den Reifen von knapp 900 SUVs gelassen. t-online.de 

Umweltausschuss des Europaparlaments: Nur noch emissionsfreie Neuwagen ab 2035. wiwo.de

Verbände wollen besseren ÖPNV: Jede dritte Person in Deutschland ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Das hat eine repräsentative Studie des Forschungsinstituts KANTAR im Auftrag von Allianz pro Schiene, BUND und Deutschem Verkehrssicherheitsrat ergeben. Die Befragten wünschen sich mehrheitlich eine deutlich bessere Taktung von Bus und Bahn. Unzufriedenheit gibt es auch mit der Infrastruktur und der Sicherheit von Rad- und Fußverkehr. klimareporter.de , allianz-pro-schiene.de

WASSERSTOFF:

Wasserstoff aus Ammoniak: Ein Team in den USA hat einen Katalysator entwickelt, der mit Hilfe von Licht Ammoniak spaltet und Wasserstoff gewinnt. golem.de

Habeck will Wasserstoff-Leitungsnetz mit Staatsbeteiligung: Deutschland will Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge ein Wasserstoff-Leitungsnetz mit Staatsbeteiligung aufbauen.  spiegel.deFortschreibung derNatWasserstoffstrategie

Verspielt Deutschland Vorsprung bei grünem Wasserstoff? Deutsche Ingenieure entwickeln eine neue Technologie, und dann kommen die Amerikaner und machen das große Geschäft mit der Innovation: Wie schon zuvor bei anderen Technologien droht Deutschland dieses Schicksal nun auch mit dem grünen Wasserstoff. Denn die amerikanische Regierung hat mit ihrem Inflation Reduction Act (IRA) beschlossen, die Wasserstoff-Industrie mit über 50 Milliarden Dollar zu fördern. Sie gewährt den Unternehmen eine gesicherte Vergütung für eine Laufzeit von zehn Jahren. berliner-zeitung.de

Chinesische Forscher entwickeln Elektrolyseur für Meerwasser: Meerwasser gibt es in großer Menge. Ein Team aus China hat einen Elektrolyseur entwickelt, der Salzwasser verarbeitet, ohne dass es zuvor entsalzt werden muss.Kern des Systems ist eine Membran, die nur durchlässig für Wasserdampf ist, nicht aber für flüssiges Wasser. Auf ihrer einen Seite befindet sich Meerwasser, auf der anderen konzentrierte Kalilauge. Darin sind Elektroden, die das Wasser spalten, in dem das Kaliumhydroxid gelöst ist. golem.de

BMW: Startet offiziell Bau von Wasserstoff-Autos. pnp.de

LEAK: EU-Vorschriften für erneuerbaren Wasserstoff am 15. Dezember erwartet: Die Regeln, unter welchen Umständen Wasserstoff als erneuerbare gelten wird, die sogenannten Regeln zur Additionalität, werden voraussichtlich am 15. Dezember von der Kommission vorgestellt, sodass nur wenig Zeit für eine Konsultation bleiben dürfte. Eine der wichtigsten Änderungen – Der Nachweis einer vierteljährlichen Überlappung von erneuerbarer Erzeugung und Wasserstoffproduktion wird ausreichen. euractiv.de (Inklusive des geleakten Papiers)

Dichtheitstest an Kaverne in Etzel beginnt: Im Rahmen des Forschungsprojektes H2CAST Etzel hat die Storag Etzel GmbH gemeinsam mit ihren Projektpartnern den ersten Gasdichtheitstest unter Nutzung von Wasserstoff an einer Kaverne in Etzel begonnen. In Vorbereitung auf den Test seien umfangreiche Materialuntersuchungen durchgeführt worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Insgesamt wurden 280 Kilogramm gasförmiger Wasserstoff aus nachhaltiger „grüner“ Produktion, in die Projektkaverne eingebracht. zfk.de

Rohr frei: So soll der Wasserstoff durch Deutschland transportiert werden: Für den Transport könnten vorhandene Gasnetze genutzt werden, besagen jetzt zwei Projekte. Für den Anfang würde laut den Ergebnissen des Projekts „TransHyDE“ ein Wasserstoffnetz von 10.000 Kilometern Länge genügen, um die dann verfügbaren Wasserstoffmengen zu großen Abnehmern wie der Industrie zu bringen. Das deutsche Gasnetz hat nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums eine Gesamtlänge von 511.000 Kilometern. Laut Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas beträgt die Länge des Fernleitungsnetzes davon rund 40.000 Kilometer. heise.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

BMZ wollte Entwicklungsarbeit in Afghanistan fortführen: In der 16. Sitzung des 1. Untersuchungsausschusses zur letzten Phase des Afghanistan-Einsatzes hat sich das Gremium auf die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Afghanistan und Deutschland konzentriert. Dazu wurde ein damaliger Referatsleiter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) befragt. Er habe ab 2020 die Entwicklungszusammenarbeit in der Botschaft in Kabul koordiniert, gab er an. Vor dieser Zeit sei er zeitweise auch für das Ortskräfteverfahren verantwortlich gewesen. Deutschland habe mit zirka 250 Millionen Euro jährlich verschiedene Projekte in Afghanistan unterstützt. Davon sei ein Teil in den Fonds der internationalen Gebergruppe geflossen. Außerdem habe es gemeinsame Projekte des BMZ mit dem Auswärtigen Amt gegeben. Für die Umsetzung der Projekte im Land seien die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verantwortlich gewesen. Mehr bei bundestag.de

Nachhaltige Kleidung: Lieferketten könnten Gamechanger sein: Die Textilindustrie sorgt aus Sicht von Viola Wohlgemuth, Konsumexpertin bei Greenpeace Deutschland, für ein „großes Umwelt- und Menschenrechtsproblem“. Zehn Prozent der globalen Treibhausgase und 35 Prozent des Eintrages von Mikroplastik in die Meere gingen auf die Produktion der Textilindustrie zurück, sagte sie während eines öffentlichen Fachgespräches im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung am Mittwochabend zum Thema „Nachhaltige Kleidung“. 25 Prozent der Textilien kämen gar nicht erst in den Verkauf und nur ein Prozent würden weltweit recycelt, sagte Wohlgemuth. Sie forderte eine Überarbeitung der europäischen Chemikalienverordnung REACH sowie sanktionierbare klimabezogene Sorgfaltspflichten im neuen EU-Lieferkettengesetz. Mehr bei bundestag.de

Experten wollen bei globaler Ernährung auf Vielfalt setzen: Der Begriff der Vielfalt spielt aus Sicht von Experten eine große Rolle bei der Sicherung der globalen Nahrungsmittelversorgung durch innovative Methoden, etwa beim Anbau und in der Zucht von Nutzpflanzen. Dies wurde am Mittwoch in der Anhörung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu diesem Thema deutlich. Aus Sicht von Matin Qaim, Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, ist eine Welt ohne Hunger zwar eine große Herausforderung, aber möglich. Erforderlich dafür sei eine umfassende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme. So müsse die Landwirtschaft ertragreicher, vielfältiger und klimaangepasster werden. Zu geringe Ertragssteigerungen führten dazu, dass noch mehr Wälder abgeholzt würden. Die Produktionssteigerungen müssen nach Ansicht Qaims im globalen Süden stattfinden, dazu sei ein „Doppel-Wumms“ erforderlich. Produktionssteigerungen und neue Technologien seien wichtig, reichten aber nicht aus. „Wir müssen nachhaltiger im Konsum werden“, sagte Qaim, etwa durch geringeren Fleischkonsum und weniger Biosprit. Mehr bei bundestag.de

Koalition legt Gesetzentwurf für Strompreisbremse vor: Auch wenn die Großhandelspreise für Strom zuletzt zurückgegangen sind, verbleiben die Strompreise in Deutschland und Europa weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Energie-Krise im Gefolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Deshalb legt die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP jetzt den Entwurf eines Gesetzes (20/4685) zur „Einführung einer Strompreisbremse und zur Änderung weiterer energierechtlicher Bestimmungen“ vor. Mit dem Gesetz sollen Stromverbraucherinnen und Stromverbraucher bis zum 30. April 2024 entlastet werden.

Ja zu Gesetzentwurf zum Ausbau erneuerbarer Energien: Mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke hat der Bauausschuss am Mittwoch den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur sofortigen Verbesserung der Rahmenbedingungen für die erneuerbaren Energien im Städtebaurecht (20/4227) in der vom Ausschuss geänderten Form gebilligt. Union und AfD votierten gegen die Vorlage, die den schnelleren Ausbau von Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen und die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien forcieren und die Hürden für die Gas-, Strom- und Wärmeproduktion von Bioenergieanlagen absenken will. So soll unter anderem die bestehende Kapazitätsgrenze für Biogasanlagen im Außenbereich bis Ende 2024 ausgesetzt werden. Überschüssiger Strom von Windenergieanlagen soll zur Produktion von Wasserstoff genutzt werden können. Die Länder werden darüber hinaus ermächtigt, Tagebaufolgeflächen grundsätzlich für die Belegung mit Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien öffnen zu können.

Energie- und klimarelevante Technologieförderung: Weder das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) noch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) haben bislang Förderanträge als wichtiges transnationales Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) abgelehnt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/4522) auf die Kleine Anfrage der Unionsfraktion ( 20/4273) zum Thema „Energie- und klimarelevante Technologieförderung des Bundes im Rahmen des IPCEI“hervor. Lediglich je ein Projekt im Zuständigkeitsbereich des BMWK und BMDV hätten von sich aus den Förderantrag IPCEI Wasserstoff zurückgezogen. Auf Wunsch der EU-Kommission sollen ferner mit einigen der unter IPCEI ausgewählten Projekte unter anderen Rechtsgrundlagen gefördert werden (nach den EU-Leitlinien für Klima-, Umwelt- und Energiebeihilfen KUEBLL, oder der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung AGVO). Nach derzeitigem Stand sind das 21 der ursprünglich 62 Projekte.

Ökologischer Fußabruck im IKT Sektor: Derzeit führt die Digitalisierung eher zu einem Mehrverbrauch an natürlichen Ressourcen als zu deren Einsparung. Mehr bei bundestag.de

 

WÖRTLICH GENOMMEN

Ein Großteil der Treibhausgas-Emissionen kommt vom Einsatz toxischer Chemikalien in der Ernährungs- und Landwirtschaft und das wird in der Klimadebatte zu wenig diskutiert.Die industrielle Landwirtschaft ist für 75 Prozent der Zerstörung der Böden und der Wasserknappheit verantwortlich – denn die in der Landwirtschaft verwendeten Gifte brauchen eine Menge Wasser. Vor kurzem ist eine Studie erschienen, die zeigt, dass der ökologische Fußabdruck von chemischen Düngemitteln in der Landwirtschaft deutlich größer ist als beim kommerziellen Fliegen. Natürlich ist Fliegen auch nicht gut, aber chemische Düngemittel sind ein viel größeres Problem.

Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Friedensnobelpreises, wir bräuchten ein System, in dem jeder ein Recht auf Nahrungsmittel ohne Chemie habe, ansonsten müssten wir uns eingestehen, dass wir Sklaven des Gift-Kartells seien. Und dabei hätten die Regierungen auch die Verantwortung, das Richtige für die Bürger zu tun – dafür wurden sie schließlich gewählt werden.Die westlichen Nationen könnten diesbezüglich viel von Indien lernen, denn ihre Heimat setze schon lange auf eine traditionelle ökologische Landwirtschaft ohne Gifte. Es sei wichtig, dass sich jetzt etwas verändere: Wir müssten wieder das Saatgut in den Händen halten, um die Demokratie in den Händen zu halten. Ihre Hoffnung sei, dass wir wieder zu Bürgern der Erde werden würden. focus.de


Weltsichten – das neue Magazin erscheint

Die Welt rückt näher zusammen: Wenn Inder oder Chinesen mehr Fleisch essen und Erdöl verbrauchen, werden bei uns Nahrungsmittel und Benzin teurer. Umgekehrt beeinflussen wir mit unserem Konsum, unseren Exporten und unserer Politik die Lebensverhältnisse in Afrika, Asien und Lateinamerika. Für den Kampf gegen die Armut, für Umwelt- und Klimaschutz und für die Sicherung des Friedens sind solche Wechselwirkungen entscheidend.

welt-sichten hilft, die Zusammenhänge besser zu verstehen – ob gedruckt als Zeitschrift oder online mit der Internetseite www.welt-sichten.org. Das Themenspektrum reicht von Weltwirtschaft und Entwicklungspolitik über Klimawandel und Umweltschutz bis zu Friedensfragen und der Rolle von Religionen. 

Am 9. Dezember erscheint das neue Heft.

welt-sichten.org


AFRIKA:

Umweltschutz in Uganda: Alternativer Nobelpreis für Einsatz gegen Ölmultis: Enteignung, Abholzung, Vertreibung: Die Umweltorganisation African Institute for Energy and Governance (Afiego) will das nicht akzeptieren und stellt sich auf die Seite vom Ölprojekt betroffener Gemeinden im ostafrikanischen Land und kämpft gegen die längste Ölpipeline der Welt.Für ihren „mutigen Einsatz für Klimagerechtigkeit und die Rechte betroffener Gemeinden“ werden sie letzten Mittwoch mit dem Right Livelihood Award, der auch alternativer Nobelpreis genannt wird, in Stockholm gewürdigt. tagesspiegel.de

Wie Ethiopian Airlines Afrika noch stärker dominieren will: Afrikas größte Fluglinie will noch viel größer werden. Zusätzlich setzt Ethiopian Airlines auf Einfluss über Beteiligungen. Möglich macht das auch die Schwäche der Konkurrenz. aerotelegraph.com

Grüner Wasserstoff: Hoffnungen und Ängste in Namibia: Namibia will zu einem weltweit führenden Produzenten von grünem Wasserstoff werden. Großes Interesse daran hat auch Deutschland. Deswegen war Wirtschaftsminister Habeck am Wochenende in Windhoek. Denn Grüner Wasserstoff soll Entwicklung und Jobs ins Township bringen. Das Land benötigt gleichzeitig reichlich Geld von ausländischen Investoren. Von bis zu 190 Milliarden US-Dollar ist die Rede, die bis 2040 gebraucht werden, um eine Wasserstoffindustrie in Namibia auf die Beine zu stellen. Umgekehrt erhofft sich die namibische Regierung dadurch Entwicklungsmöglichkeiten für das Land. dw.com

Russlands Einfluss in Afrika bleibt begrenzt: Russland hat seine Aktivitäten in Afrika verstärkt und erweitert, der russische Einfluss in Afrika bleibt aber begrenzt, wie die Bundesregierung in der Antwort (20/4616) auf eine Kleine Anfrage (20/4185) der Unionsfraktion schreibt. Afrika sei keine Schwerpunktregion russischer Außenpolitik. Russische Investitionen auf dem Kontinent betrügen weniger als 0,003 Prozent von denen der Europäischen Union in Afrika. Russland leiste keine qualitativ oder quantitativ mit dem Engagement westlicher Staaten vergleichbare Entwicklungszusammenarbeit mit den afrikanischen Staaten. Der für Herbst 2022 geplante erneute Russland-Afrika-Gipfel nach dem ersten Gipfel 2019 in Sotschi musste mangels Resonanz der Afrikanischen Union auf Sommer 2023 verschoben werden. Intensivierte russische Bemühungen um afrikanische Handelspartner seit Februar 2022 hätten bislang kaum zu konkreten Ergebnissen geführt.

Maniok und traditionelle Hirse erleben Renaissance in Afrika: Lediglich sechs Prozent der Agrarflächen sind bewässert. 33 der 55 Länder des Kontinents sind auf Hilfslieferungen angewiesen. Durch die Klimakrise und die steigenden Preise für Lebensmittelimporte wird der Anbau von Nutzpflanzen und alten, dürreresistenten Getreidesorten in Afrika immer wichtiger. enorm-magazin.de

Mali: Miteigentümer des Lithiums in Goulamina lässt sich an der Frankfurter Börse in Deutschland registrieren. agenceecofin.com

Südafrika: Drohendes Amtsenthebungsverfahren. Südafrikas Präsident lehnt Rücktritt ab. Das wegen Geldwäsche und Bestechung in die Kritik geratene Staatsoberhaupt Südafrikas wehrt sich: Cyril Ramaphosa erklärt, er werde nicht zurücktreten – und droht mit juristischen Schritten. spiegel.de

MEHR WISSEN:

Wie sich die Klimadiskussion auf den Weihnachtsmarkt auswirkt:  Beim Besuch eines Weihnachtsmarktes stellt sich die Frage P welcher Weihnachtsdrink am nachhaltigsten ist. „Wenn man fertigen Glühwein kauft, ob nun auf dem Weihnachtsmarkt oder im Geschäft, bleibt die Herkunft der Zutaten leider oft im Dunkeln“, sagt Katja Tölle, stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift Öko-Test. Eine positive Entwicklung sieht sie im regionalen Winzerglühwein. Am besten sei aber selbst gemachter Glühwein, der „eine relativ gute Ökobilanz“ habe, so Tölle. Die Ökobilanz von Eierlikör fällt ebenfalls nicht besonders gut aus. Ursache dafür sind die Zutaten Eier, Sahne und Zucker. Eierpunsch hat auch eine schlechte Ökobilanz. taz.de

Das Comeback des Union-Island-Geckos: Kaum entdeckt, war das kleine Reptil bereits bedroht. 2005 entdeckten Wissenschaftler erstmals den  kleinen Union-Island-Gecko (Gonatodes daudini). Die Art lebt nur in einem rund 50 Hektar großen Waldstück. Leider wurden die Reptilien auch sofort für den Tierhandel entdeckt – wegen einer Besonderheit: Im düsteren Inneren des Waldes sind sie unscheinbar braun, doch im Licht wandeln sie sich langsam in ein psychedelisch anmutendes Wesen in den buntesten Farben. Bis 2017 wurde der Gecko zu einer der am häufigsten gehandelten Reptilienarten der Welt. spektrum.de

Wie die EU Smartphones und Tablets nachhaltiger machen will: In Zeiten, in denen Smartphones nicht mehr mit Innovationen glänzen, schwingt sich die EU zum großen Erneuerer auf – mit Auswirkungen auf Hersteller und Nutzer. Etwas schnellere Prozessoren, bessere Kameras und flotter ladende Akkus: Die Smartphonehersteller verbessern ihre Geräte seit Jahren vornehmlich im Detail. Große Sprünge zwischen einzelnen Generationen gehören der Vergangenheit an, doch nun schickt sich die EU an, die Branche umzukrempeln. Sie will Smartphones um eine Zutat ergänzen, die bisher kaum ein Hersteller im Rezept hatte: Nachhaltigkeit. heise.de

Whistleblower-Bericht in Australien: Etikettenschwindel mit Kohle. rnd.de 
Nachhaltiger Tourismus in Deutschland: Konzepte für ein gutes Klima, eine „grüne“ City-Steuer, freies Wifi.  deutschlandfunkkultur.de
Wie grün sind Kreuzfahrtschiffe wirklich? Umweltschützer werfen der Branche vor, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun. Die Reedereien weisen die Kritik zurück. dw.com

KALENDER:

5.12. 2022  Verleihung Bundespreis Ecodesign 2022

Bundesministerin Steffi Lemke verleiht die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design. Das Design und die Gestaltung von Produkten bestimmen rund 80 Prozent ihrer Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus. Der Bundespreis Ecodesign zeichnet seit 2012 hervorragend gestaltete Produkte, Konzepte und Dienstleistungen aus, die Ästhetik und Umweltschutz vereinen.

07.12.2022-19.12.2022  Weltnaturkonferenz (CBD COP 15)

Der zweite Teil der Weltnaturkonferenz (CBD COP 15) findet in Montréal (Kanada) vom 7. bis 19. Dezember 2022 unter chinesischer COP-Präsidentschaft statt. Die 15. Vertragsstaatenkonferenz, auf der der neue globale Rahmen für die biologische Vielfalt verabschiedet werden wird, ist als Präsenzveranstaltung geplant. Am Vortag, dem 6. Dezember, wird Bundesumweltministerin Steffi Lemke eine Pressekonferenz zum Thema „Weltnaturkonferenz in Montreal“ halten.

DAS LETZTE:

Drohnen und Flugtaxis sollen in Europa zum Alltag gehören: Die EU-Kommission strebt an, dass im Jahr 2030 Flugtaxis und manche Dienste mit ferngesteuerten Drohnen zum Alltag in Europa gehören. Dazu hat sie nun eine Strategie vorgelegt. Sie soll aufzeigen, wie man dem kommerzielle Drohnenbetrieb „in großem Maßstab weiterverfolgen und gleichzeitig dem Sektor neue Chancen eröffnen kann“, wie es in einer Mitteilung der EU-Kommission heißt. Dabei soll sichergestellt werden, dass die Menschen Drohnen akzeptieren und unterstützen. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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